✿ Kapitel 46

Fuck.

Mein Kopf dröhnt. Ich habe das Gefühl mein ganzes Leben auskotzen zu müssen.

Wo bin ich überhaupt?

Was ist gestern noch passiert?

Ich habe zu viel getrunken und komische Sachen zu Eliza und Chase gesagt, dann bin ich zur Bar und habe Whiskey getrunken, was ein großer Fehler war.

Dann?

Dann kam... fuck.

Hunter.

Mein Herzschlag verschnellert sich und plötzlich weiß ich ganz genau was gestern noch passiert ist.

Ich habe ihn gebeten mich zu küssen. Wir haben halbnackt rumgemacht. Und dann... ist es etwas verschwommen.

Oh Gott, bitte nicht.

Aber ich habe es auch darauf angelegt.

Hunter dreht sich zu mir und legt einen Arm um meinen Bauch und vergräbt sein Gesicht in meinem Nacken und küsst mich dort.

Verfluchte scheiße.

„Hunter." flüstere ich und hoffe das er aufwacht.

Keine Reaktion.

„Hunter." sage ich jetzt lauter und winde mich in seiner Klammeraffenumarmung.

„Hm?" brummt er und küsst vereinzelte Stellen an meinem Rücken.

Okay, dass muss aufhören. Auch wenn es sich so gut anfühlt.

Ich setze mich schnell auf und bereue es sofort. Stöhnend halte ich mir eine Hand an die Stirn und verziehe das Gesicht.

Nie wieder Alkohol.

Ich weiß es eigentlich besser. An alle dem ist nur Hunter Schuld, wegen ihm habe ich mich volllaufen lassen. Und was ist im Endeffekt dabei rausgekommen?

Er und ich... im Bett.

Grandios.

„Komm wieder her, Emi." murmelt Hunter verschlafen und will mich an der Hüfte zurückziehen.

Ich weiche ihm aus und drehe mich zu ihm. „Wir müssen reden."

Hellhörig blickt er mich an. „Ich höre."

Verdammt, er sieht so gut aus. Verboten gut. Ungewollt schweift mein Blick über seine Brust und ich beiße mir auf die Unterlippe, sobald ich ein paar Knutschflecken dort finde.

Und am Hals.

Ich kneife meine Augen zusammen und werde rot, als ich auch leichte Biss-/Kratzspuren daneben entdecke.

Um Himmels Willen, was war denn in mich gefahren?

Er bemerkt meinen Blick und lächelt zufrieden. „Ach, du willst über das reden? Nur zu gerne."

„Nein, will ich nicht."

„Sicher? Gestern wolltest du gerne darüber reden, oder wohl eher es mir zeigen. Du bist echt dominant, Baby. Und ich kann nicht behaupten, das mir das nicht gefällt. Du hast dein feuriges Temperament sehr gut zum Einsatz gebracht. Ic—"

„Hatten wir Sex?" frage ich und halte den Atem an.

„Ja." sagt er schlicht.

Verdammt. „Auch Oralsex?"

Er grinst. „Jap. Einer der schönsten Momente meines Lebens."

Ich fahre mir durch die Haare und verfluche mich selbst. „Wieso hast du dich nicht gewehrt? Du hättest gehen sollen."

„Also um das klar zu stellen, das war wirklich schwer. Du wolltest mein T-Shirt, dann hast du dich bis auf die Unterwäsche ausgezogen und mich zum Bett gezogen und mich geradezu angebettelt dich zu nehmen. Ich habe dich auch ausdrücklich nochmal um dein Okay gefragt. Du wolltest mich, genauso sehr wie ich dich wollte."

„Ich war betrunken, Hunter." stelle ich tonlos klar.

„Und geil. Hätte ich einer geilen Frau wirklich den Wunsch zur Befriedung verweigern sollen? Außerdem hast du mir gedroht, das du meinen heißen Hintern sonst über den Balkon schmeißt." erzählt er amüsiert.

Beschämt frage ich weiter „Was ist noch passiert?"

Er deutet auf die Knutschflecke auf seiner Brust. „Als du die mir verpasst hast, hast du die ganze Zeit davon geredet, das ich mir Nippelpiercings machen soll. Dann wolltest du mir unbedingt einen Blowjob geben, den ich kaum ablehnen konnte und welchen du mir nicht einmal Zeit zur Abweisung geben konntest, da du schon dabei warst. Ich sage nur eins: Deine Lippen sind mehr als nur zum schön aussehen da. Genau wie deine Zunge. Und deine Hände. "

„Und woher kommen die Kratzer an deiner Schulter?"

Breit grinst er. „Als ich dich geleckt und gefingert habe, hast du beinahe das ganze Haus zusammen geschrien, weshalb du mit einer Hand meine Schulter zerkratzt und mit der anderen deinen Mund zugehalten hast. Du schmeckst übrigens wie ein Traum. Ich hätte das die ganze Nacht machen können."

Mir ist das so unangenehm. „Okay, das reicht. Das heißt wir hatten Sex und Oralsex? Und nicht gerade sanft wie ich sehe."

„Jap. Das hat selbst meine feuchtesten und heißesten Fantasien übertroffen."

Ich schüttele den Kopf und seufze. „Fantastisch."

Wenn ich schon mit ihm geschlafen habe, hätte ich mich auch gerne noch daran erinnert. Unser erstes Mal hätte eigentlich nicht stattfinden sollen. Und selbst wenn, dann ganz sicher nicht so.

Ich wollte mit ihm meine Liebe teilen und diesen Moment unserer Verbundenheit nie vergessen. Stattdessen erinnere ich mich an nichts und wir haben keine Liebe gemacht, sondern wie zwei hormongesteuerte Teenager gevögelt. Ich schäme mich.

Hunter lacht, weshalb ich ihn verwirrt ansehe.

„Was lachst du so? Das ist nicht witzig." murmele ich bedrückt.

„Denkst du wirklich, das ich dich in deinem betrunkenen Zustand ausnutzen würde? Das wir unser erstes Mal haben und du dich nicht daran erinnern wirst?"

Ich stocke. „Wir hatten keinen Sex?"

Er schüttelt schmunzelnd den Kopf. „So groß die Versuchung auch war, ich hätte das nie getan, selbst als ich dein Okay bekommen habe. Wir haben nur auf sehr heiße Weise rumgeknutscht."

Erleichtert atme ich auf. „Okay, gut. Das hätte aber auch nicht passieren sollen. Du solltest jetzt gehen. Danke für gestern."

Seine Hand legt sich auf meinen Oberschenkel und streicht zärtlich darüber.

„Emi, bitte. Ich verstehe nicht, wieso du mir nicht glaubst. Du liebst mich, oder?"

Bei der Frage zucke ich zusammen. „Natürlich tue ich das. Aber manchmal reicht Liebe eben nicht."

„So ein Schwachsinn. Was kann ich tun, damit ich dir beweisen kann, das ich Francesca nicht geschwängert habe?" fragt er verzweifelt und kommt mir ein Stück näher.

Bei der plötzlichen Nähe bekomme ich eine Gänsehaut. „Nichts. Ich habe dir gestern schon gesagt, das ich nicht mehr mit dir zusammenkomme und das habe ich auch so gemeint. Und denk nicht, das mir diese Entscheidung gefällt."

In einer flüssigen Bewegung hebt er mich auf seinen Schoß und krallt sich förmlich an mich. „Dann lass uns Freunde mit gewissen Vorzügen sein. Eine Affäre. Irgendwas. Ich brauche dich."

Ich schließe die Augen und lehne meinen Kopf an seinen. „Hunter, ich werde bestimmt nicht deine heimliche Affäre, während du tagsüber Vater bist und mit einer anderen Frau deinen Tag verbringst."

Er bohrt seine Finger in meine Haut, während sein Körper anfängt zu beben. „Bitte. Ich bin nicht der Vater. Ich bin es nicht. Ich liebe dich. Nur dich. Es war nie eine andere, immer nur du."

Meine Hand fährt beruhigend durch seine Haare. „Das glaube ich dir. Aber manchmal hat Mutter Natur andere Pläne."

Sein Gesicht vergräbt sich tiefer in meiner Halsbeuge. „Ich scheiß auf Mutter Natur. Ich kann nicht ohne dich. Gib mir noch eine Chance."

Meine Antwort zerbricht nicht nur ihm das Herz. „Es tut mir leid, Hunter. Das geht nicht."

„Kann ich dich noch einmal küssen? Ein letztes Mal?" fragt er mit gebrochener Stimme.

Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und betrachte ihn. Seine Wangen sind von den Tränen nass. Die Augen blutunterlaufen. Das Gesicht eingefallen.

Meine Finger wischen ihm die Wangen trocken und dann lege ich federleicht meine Lippen auf seine.

Hunter jedoch hatte andere Pläne.

Er erwidert den Kuss hungrig und lässt es sich nicht nehmen seine Zunge in meinen Hals zu stecken. Seine Hände fahren ohne ein bestimmtes Ziel über meinen Rücken, während ich mit meiner einen Hand ihm am Nacken kraule und mit der anderen ein letztes Mal über seinen Hals, seiner Schulter, seinen Arm und über seine Brust fahre.

Und während alle dem spielen unsere Zungen wie verrückt miteinander, was uns beide zufrieden seufzen lässt. Das wir beide nur in Unterwäsche sind, macht das alles noch viel schwerer, als es sowieso schon ist.

Da Hunter kaum vorhat sich irgendwann von mir zu lösen, mache ich den ersten Schritt und ziehe mich zurück.

Schmerz flackert in seinen Augen auf, was mich den Blick abwenden lässt. Ich hebe vom Boden sein Shirt und seine Hose auf und halte es ihm hin.

„Zieh dich an." bitte ich ihn leise.

„Behalte es." erwidert er und legt sich in mein Bett zurück und dreht mir den Rücken zu.

Ich fahre über die Klamotten und wollte darauf gerade etwas antworten, doch auf einmal überkommt mich eine schlimme Übelkeit, weshalb ich schnell in's Bad renne und all die schlechten Entscheidungen von gestern aus mir kotze.

Eine warme Hand legt sich mir in's Kreuz, worauf mir eine Träne aus dem Augenwinkel läuft. Er küsst diese fort und flüstert mir besänftigende Worte zu, die mich eigentlich aufheitern sollten, stattdessen aber wieder in die bittere Realität kommen lassen.

Ich spucke ein letztes Mal in die Toilette und stehe dann mit wackligen Beinen auf. Hunter ist sofort an meiner Seite und stützt mich, was mich traurig lachen lässt.

Die Ironie in dieser Situation ist nicht zu übersehen.

Fragend blickt er mich an.

Ich löse mich aus seinem Griff und putze mir die Zähne. „Das gerade hättest du nicht bei mir machen sollen."

Er stöhnt laut auf. „Ist das dein Ernst?"

Während ich mir den Mund ausspüle, beobachte ich ihn durch den Spiegel. „Ja. Du solltest ihr den Rücken streicheln, während sie sich übergibt, wegen eurem ungeborenen Kind."

Verzweifelt zieht er sich an den Haaren. „Das ist lächerlich! Weißt du eigentlich wie ich mich fühle? Weißt du das?"

Stumm fixiere ich ihn.

„Weißt du wie es ist, wenn du einmal in deinem gottverdammten Leben die Wahrheit sagst und die wichtigste Person es dir nicht glaubt? Weißt du wie es sich anfühlt, wenn die Liebe deines Lebens mit dir Schluss macht, wegen etwas das du nicht getan hat? Weißt du wie es ist, wenn man von dieser Person nichts als blindes Vertrauen verlangt und sie dir es nicht geben kann?"

Anklagend zeige ich auf ihn. „Du machst mich gerade hierfür verantwortlich? Wo du doch eine andere Frau geschwängert hast! Ich habe dir immer blind vertraut und tue es immer noch, aber hier geht es nicht um Vertrauen. Hier geht es um logisches Denken und die bittere Realität. Du bekommst ein Kind. Verstehst du das? Ich bin nicht mehr deine Nummer Eins und werde es auch nie mehr sein. Sei erwachsen und trage Verantwortung für das was du getan hast. Ich habe nämlich nichts falsch gemacht. Ich kann dich noch so sehr lieben und es würde trotzdem nichts bringen. Ich kann das nicht. Ich brauche dich ganz und nicht nur halb."

„Du hast mich doch, verdammte scheiße! Du hattest mich schon immer!" ruft er aufgebracht.

„Habe ich nicht. Gott, Hunter. Mach die Augen auf und realisiere, das sich dein Leben in dem Moment verändert hat, als du das letzte Mal deinen Schwanz in Franziska gesteckt hast!" entgegne ich ebenfalls aufgebracht.

Kurz bleibt er still, bis er müde sagt „Das hat keinen Sinn."

„Ja." Ich schlucke. „Bitte, geh jetzt."

Ernst fragt er „Bereust du letzte Nacht?"

Nein. „Ja."

Sein Kiefer zuckt. „Ich werde gehen, für immer, wenn du es mir sagst und es auch so meinst. Willst du wirklich das ich gehe oder nur weil du denkst, das es das Richtige ist?"

Ich öffne den Mund und schließe ihn dann wieder.

Er kommt einen großen Schritt auf mich zu und streichelt meine Wange. „Willst du das ich gehe? Wenn du Ja sagst, werde ich dich nicht mehr belästigen und es weiter bei dir versuchen. Wenn du Nein sagst, bleibe ich. Für immer. Ja oder Nein?"

Mein Blick wendet sich hinter Hunter. „Ja."

Seine Hände drehen meinen Kopf zu ihm und er flüstert emotionslos „Sieh mir in die Augen, während du es sagst."

Ich blicke in die schönsten Augen auf dieser Welt und wispere „Ich will das du gehst, Hunter."

Kraftlos fallen seine Hände von meinem Gesicht ab, während er ausdruckslos nickt. „Ein schönes Leben noch, Emery."

Damit verschwindet er und ich höre nur noch, wie mit einem kräftigen Ruck meine Balkontür aufgemacht und dann zugeknallt wird. Ich lasse mich auf den Boden nieder und lege mir die Hände vor das Gesicht, während ich leise anfange zu weinen und immer wieder die richtige Antwort murmele, die ich hätte sagen sollen.

„Nein. Ich will das du bleibst." schluchze ich. „Nein, nein, nein."

Die Antwort, die ich ihm gegeben habe, hat nicht nur zwei Herzen gekostet. Sie wird auch noch viel schlimmere Auswirkungen haben, die ich mir niemals hätte erdenken können.

Denn ich realisierte, das ich egoistisch hätte sein müssen. Ich hätte Nein sagen sollen und für diesen Fehler werde ich die bitteren Konsequenzen zahlen müssen.
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Hello Friends! Ich hoffe euch geht es gut und ihr habt einen tollen Tag!✨💛

Es bricht mir das Herz die beiden leiden zu sehen und es wird auch nicht besser für sie. Bald kommt der Untergang... macht euch bereit🤧‼️💕

Hab euch lieb. Du wurdest nicht geboren um gewöhnlich zu sein. Du bist so wunderschön, interessant, klug, anders und extrem einzigartig. Du hast Ideen und Träume in dir, von denen Leute nicht einmal denken mögen, aber die Welt so verzweifelt braucht. Du brauchst nicht so tun, als wärst du jemand anderes, um dich der Gesellschaft anzupassen, die deine Einzigartigkeit nicht wertschätzt. Mach dich nicht kleiner als du bist, du kannst Großes bewirken. Sei stolz auf die Person die du bist, und zeig der Welt, was du ihr bieten möchtest❣️

Bis im nächsten Kapitel,
Adios, Friends!❤️

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