✿ Kapitel 39
Es gibt nichts schöneres als nach einem anstrengenden Schultag eine lange, heiße Dusche zu nehmen.
Das warme Wasser lässt meine verspannten Muskeln etwas lösen, was mich zufrieden seufzen lässt. Ich habe mich schon den ganzen Tag eklig gefühlt.
Wer hat sich bitte zwei Stunden Sport in den ersten beiden Stunden ausgedacht? Und dann auch noch Ausdauertraining! Ich komme gerade mal fünf Meter weit und habe schon Seitenstechen.
Während ich mich einseife, denke ich mir, das ich in anderen Sachen gut bin.
Ich liebe meine Freunde und meinen Freund. Das zählt doch auch als Hobby... oder?
Jedenfalls bin ich heute mehr als stolz auf mich. Bei den Sportstunden habe ich mich zusammengerissen (aber auch nur weil ich neben Hunter sonst wie eine Niete ausgesehen hätte), ich habe brav meine Hausaufgaben erledigt und ich habe schon fleißig gelernt.
Und das alles, nachdem ich direkt von der Schule gekommen bin.
Ich sollte einen Preis bekommen.
Ich weiß nicht wann Hunter kommt oder ob er erst heute Abend zu mir schleicht und ich bete das sein Vater sich an meine Drohung gehalten hat.
Sonst mache ich ihn fertig.
Ich verkleide mich als Einbrecher und drohe ihm diesmal mit einem Messer in meinem Panda-Onesie.
Ob er wohl Angst vor Pandas hat?
Ich lache über mich selbst und steige aus der Dusche und trockne mich ab.
Auch eines der besten Gefühle ist es, nach dem duschen in frische Klamotten zu steigen und sich dann in das Bett zu legen.
Unbezahlbar.
Ich drehe mich im Kreis und suche meine Klamotten, die... Wo zur Hölle sind die?
Fluchend schlinge ich mein Handtuch um mich und gehe in mein Zimmer zurück auf direktem Weg zu meinem Kleiderschrank.
Unterwäsche habe ich, aber was soll ich anziehen?
Der Gedanke an mein Mörderoutfit lässt mich grinsen, weshalb ich es herausnehme und gerade das Handtuch fallen lassen will, bis ich eine Bewegung hinter mir höre und mich erschrocken umdrehe.
„Was zum— Hunter!" Anklagend sehe ich ihn an. „Hast du eine Brille auf?"
Schmunzelnd legt er das Buch auf seine Beine. „Deine erste Frage ist, ob ich eine Brille aufhabe?"
Ich verschränke meine Arme und betrachte ihn eingehend. „Bitte setz die Brille öfter auf. Du siehst so... süß und heiß zugleich aus. Seit wann hast du überhaupt eine?"
Er zuckt mit den Schultern. „Schon etwas länger. Zum lesen und so."
„Du liest?" Ich hebe eine Augenbraue. „Pornozeitschriften?"
Grinsend meint er „Nein. Echte Bücher. Wie das hier."
Ich sehe mein Buch an. „Game of Thrones? Der Typ bist du also. Lass mich raten, dein Lieblingscharakter ist Daenerys?"
Empört schnappt er nach Luft. „Nein! Sansa!"
„Das du auf Rothaarige stehst, hätte ich nicht gedacht." Gespielt traurig halte ich mir die Hand vor den Mund. „Ich kenne dich überhaupt nicht."
Zwinkernd sagt er „Ich stehe auf Brünette, die ein bisschen verrückt sind, eine Pandaobsession haben, auf einen Vampir namens Damon stehen, die Feuer unter dem Hintern haben und so viel mehr."
Ich grinse. „Muss ja echt eine scharfe Brünette dann sein."
Zustimmend nickt er. „Schärfer als eine Chili."
Lachend schüttele ich den Kopf. „Oh Mann. Was machst du eigentlich hier?"
Er rückt seine Brille zurecht, was echt zum anbeißen aussieht. „Mir war langweilig."
„Wolltest du nicht mit ein paar Leuten aus deiner Mannschaft etwas machen?"
„Habe ich ja. Zwei Stunden lang." Sein Finger deutet auf mein Badezimmer. „Weißt du eigentlich wie lange du duschst?"
„Lass mich! Ich habe mir das verdient, okay?"
„Ich musste dich heute beim Sport förmlich tragen, damit du überhaupt mal in die Gänge kommst."
Böse blicke ich ihn an. „Jeder hat andere Ansichten. Damit ist das Thema beendet."
Schelmisch grinst er. „Gut. Dann kommen wir auf das Thema zurück, das du nur in einem Handtuch vor mir stehst und darunter nackt bist."
Ich ziehe das Handtuch enger um mich. „Ich wollte mir nur Kleidung holen, bis ich dich Affen gesehen habe."
Amüsiert funkeln seine Augen. „Du kannst dich gerne hier umziehen."
„In deinen Träumen vielleicht."
„Einen Teil davon habe ich dir ja schon gezeigt."
Meine Wangen werden rot und ich presse mein Beine zusammen. „Äh... ja."
„Machen wir einen Deal?"
Ich zeige auf ihn. „Mit dir? Du bist ein süßes Monster. Da kann ich gleich mit dem Teufel einen Packt eingehen."
Lachend krümmt er sich auf meinem Bett. „Ach komm! Für mich?"
Ich denke nach. „Was bekomme ich dafür?"
„Du darfst diesmal an mir rumlecken?" Verführerisch lächelt er.
Ich verdrehe die Augen. „Du weißt echt wie man mich rumkriegt."
„Du bist meine Freundin, also weiß ich es sehr gut."
Mit offenem Mund teile ich ihm mit „Entschuldige? Ich habe den ersten Schritt gemacht! Ich habe dich geküsst! Ich habe dir als erstes gesagt, das ich dich liebe!"
Er winkt nur ab. „Wie auch immer. Willst du den Deal hören?"
„Nein." Vielleicht.
„Ich halte mir die Augen so lange zu, bis du deine Unterwäsche anhast und danach mache ich sie wieder auf."
Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. „Und was habe ich davon?"
Kurz bleibt er still. „Naja, ich lasse meine Brille auf und du darfst an mir rumlecken?"
„Du bist ein mieser Verhandlungspartner." Ergeben murmele ich unsicher „Augen zu."
Ich mag wie er meine Grenzen testet und es wie jetzt geschickt einfädelt, das ich mich nicht schuldig fühle.
Wie er testet, wie weit ich ihn gehen lasse. Wie er sich kein einziges Mal beschwert, wenn ich zu etwas noch nicht bereit bin.
Es macht mich so glücklich, das er so unterstützend und verständnisvoll ist. Und genau deswegen fühle ich mich auch immer sicher bei ihm und mache so etwas wie jetzt mit.
Ich bin froh, das es Hunter gibt.
„Emi?" Er klatscht in die Hände. „Alles gut?"
Ich beende meine Tagträume und nicke. „Ja. Augen zu, du Monster. Und wehe du spickst."
Breit lächelnd legt er sich die Hände vor die Augen. Ich drehe mich trotzdem um und lasse dann das Handtuch fallen.
„Es macht mich wahnsinnig zu wissen, das du gerade nur ein paar Meter von mir entfernt splitterfasernackt stehst." Er räuspert sich. „Du siehst mit Sicherheit perfekt aus. Wie könntest du auch nicht? Du siehst ja sogar von Kopf bis Fuß in Pandasachen wunderschön aus! Oh Mann, ich bin glaube ich süchtig nach dir. Ist das gesund? Wohl kaum. Ich—"
Schmunzelnd ziehe ich seine Hände von seinem Gesicht und verschränke dann meine Hände hinter meinem Rücken.
Seine Pupillen weiten sich, während er mich sprachlos betrachtet. Mir wird das Herz schwer, als ich die ganze Liebe in seinem Blick sehe und setze mich deshalb ihm gegenüber.
„Du wolltest doch das weiße Spitzenset live sehen, oder?" frage ich lächelnd.
Sein Blick fällt darauf und nickt dann langsam.
„Kannst du bitte etwas sagen?" Ich lege meine Arme um mich und wende unsicher den Blick ab.
Er streckt seine Hand nach mir aus, die ich ohne zu zögern annehme. Sanft zieht er mich auf seinen Schoß, wo ich seine leichte Beule fühle.
Grinsend mache ich es mir bequem und rutsche auf seinem Schritt herum.
„Ich habe das Gefühl, das du immer wenn wir zusammen sind einen Ständer hast." teile ich ihm meine Gedanken mit.
„Kannst du es mir verübeln?" Federleicht fährt er über meine freigelegte Haut. „Du bist eine heiße Prinzessin."
Meine Haare fallen mir vor das Gesicht, als ich leise frage „Wirklich? Bin ich nicht zu dünn? Oder zu fett? In der Schule sagen sie immer, das—"
„In unserer Schule sind nur Vollidioten, auf die du auf keinen Fall hören darfst. Du darfst nur auf mich hören." Ehrlich lächelt er mich an. „Jeder Teil deines Körpers ist perfekt, bis in die letzte Pore. Und jeder der das Gegenteil sagt, ist nur neidisch oder hat offenbar keinen Geschmack."
Zögernd nicke ich. „Okay."
„Ich meine das ernst." Er fährt über meine Dehnungsstreifen an meinen Oberschenkeln. „Du siehst unglaublich sexy aus. Ich will das du dich so siehst, wie ich dich sehe. Du sollst alles an dir so lieben, wie ich es tue. An dir ist alles perfekt. Vom Aussehen bis zum Charakter, zur Seele — was auch immer. Und solange du das nicht selbst glaubst, übernehme ich das für dich."
Ich beuge mich zu ihm und küsse ihn zärtlich. „Du bist so süß. Ich glaube dir und ich fühle mich auch wohl und alles, aber manchmal ist es schwer."
Seine Arme schlingen sich um meinen Rücken. „Warum?"
Meine Hand wandert über sein Gesicht. „Du bist so attraktiv. An dir stimmt alles. Du bist ein verdammtes Model! Du strahlst Sexappeal aus! Und ich bin nur ganz hübsch."
„Es gibt durchaus noch attraktivere Kerle wie mich, Süße."
Ich schüttele meinen Kopf und fahre über seine Wange. „Nein. Dich kann keiner übertreffen."
Seine Finger fahren mir in Kreisen über den Rücken. „Weißt du jetzt wie ich mich fühle? Dich kann auch keiner übertreffen. Du bist mein verdammtes Model."
Ich schätze seine Komplimente. Er würde über so etwas nicht lügen, weil er weiß, das es in der Vergangenheit eine große Unsicherheit von mir war.
Und genau deshalb nehme ich mir seine Worte zu Herzen und stärke damit mein Selbstbewusstsein.
Meine Arme schlingen sich um seinen Hals, während mein Oberkörper es sich auf seiner Brust bequem macht.
Mich stört es nicht, das ich nur in Unterwäsche auf ihm liege und er noch voll bekleidet ist. Das gerade ist ein weiterer Schritt in unserer Beziehung. Ich hätte gedacht, das es mir schwerer fallen würde mich so zu zeigen und die Nähe einer anderen Person zu akzeptieren. Wahrscheinlich fällt es mir so leicht, weil Hunter mir nie Druck macht und nie das Gefühl gibt, das ich abstoßend bin.
„Ich liebe dich." wispert er in mein Ohr und küsst mich dahinter.
Ich verstärke meine Umarmung. „Ich dich noch mehr."
„Meine kleine Emi." flüstert er gedankenverloren und legt seine Hand in mein Kreuz.
„Wieso fasst du mich eigentlich nie richtig an?" Unsicher lache ich. „Also so auf meinen Po und an meinen Brüsten und... ach keine Ahnung."
Er fährt meine Wirbelsäule entlang. „Ich will dich zu nichts drängen. Ich will mich immer vergewissern, das du es auch willst und ich dein Okay habe. Wenn du weitergehen willst sag es mir einfach, außerdem will ich jeden Moment auskosten."
„Du bist zu gut zu mir." murmele ich und küsse ihn auf den Kiefer.
Seine Hände greifen nach meinem Gesicht, weshalb ich ihn ansehen muss. „Wir sind gut füreinander."
Ich stupse ihn neckend mit der Nase an. „Damit könntest du recht haben."
„Wow! Du stimmst mir mal zu. Wo ist mein Kalender? Das muss ich eintragen." Hektisch sieht er sich um und lacht laut.
„Hey! Ich stimme dir oft zu. Stell mich nicht in's falsche Licht." warne ich ihn und beiße in seine Nase.
Er kräuselt sie und grinst dann pervers. „Das war heiß. Ist es komisch, das mich sowas anmacht?"
Ich überlege. „Nein. Es gibt komischere Sachen."
Seine Fingernägel kratzen leicht über meinen Rücken, was mich seufzen lässt.
„Soll ich dir mal was sagen?"
„Kommt drauf an." Skeptisch betrachte ich ihn.
„Mich macht es auch an wenn wir streiten. Du siehst dabei immer so heiß aus. Du wirst immer so defensiv und bist voll in deinem Element." gibt er augenbrauenwackelnd zu.
Das ist... interessant.
„Also so oft streiten wir jetzt auch nicht."
„Wir haben mindestens einmal am Tag eine heiße Diskussion."
„Eine Meinungsverschiedenheit." verbessere ich ihn.
„Siehst du." Lachend küsst er mich auf die Wange. „Wir streiten uns schon wieder."
„Das ist kein Streit, eher eine Neckerei."
Schmunzelnd entgegnet er „Naja, ob man das noch eine Neckerei nennen kann. Manchmal provoziere ich dich sogar extra, nur weil ich es witzig finde, wie du an die Decke gehst."
„Was ich doch für einen charmanten Freund habe." schwärme ich gespielt verliebt.
Er zuckt lediglich mit den Schultern. „Du musst doch zugeben, das solche »Neckereien« ein großer Teil unserer Beziehung sind. Wir können einfach nicht nett zueinander sein."
„Dem kann ich leider nicht widersprechen, Mr. Oberschlau."
„Ach tatsächlich? Mrs. Neunmalklug."
Ich küsse ihn lange und bringe ihn damit zum schweigen. „Halt die Klappe, du Affe."
„Darf dir dein Affe noch etwas sagen?"
Warm lächele ich. „Bist du heute wieder der Romantiker?"
Er grinst. „Ein bisschen, aber wohl eher der dankbare Freund."
Meine Miene wird weich. „Hunter. Du musst dich nicht dauernd bedanken. Es gibt keinen Grund wie—"
Er fällt mir in's Wort. „Doch den gibt es. Es ist nicht selbstverständlich, das ich mit dir zusammen bin. Ich hätte es verstanden, wenn du mich zurückgewiesen hättest. Das was du durchmachen musstest und immer noch musst, geht nicht spurlos an dir vorbei und das weißt du."
„Ich hätte dich nie zurückgewiesen... das hätte ich gar nicht gekonnt. Ich kenne dich und vertraue dir mehr als jemand anderen."
Seine Mundwinkel heben sich. „Kann ich nur zurückgeben. Du bist immer für mich da gewesen, Emi. Ich kann mich immer auf dich verlassen. Selbst in dem Jahr wo wir nicht geredet haben, hätte ich dich nur panisch anrufen müssen und du wärst sofort gekommen. Äh... danke. Auf jeden Fall wollte ich dir nur danken das du mich dir zeigen lässt, das nicht alle Männer so sind wie er. Danke das du mich dir komplett anvertraust - körperlich wie psychisch. Ich werde dich nie enttäuschen. Ich verspreche es dir."
Meine Lippen beben leicht, weshalb ich sie schnell auf seine drücke und ihm hoffentlich all die Gefühle zeigen kann, die ich gerade fühle und nicht in Worten ausdrücken kann.
Seinen Seelenverwandten in dem Alter zu finden, in dem Hunter und ich sind, ist pures Glück. Wir beide können uns glücklich schätzen uns so früh gefunden zu haben.
Doch was ich nicht gewusst habe ist, das Seelenverwandte nicht unbedingt eine romantische Verbindung haben müssen.
Sondern auch nur eine freundschaftliche... wenn überhaupt.
Das dies bei uns der Fall sein wird, hätte ich mir in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können.
Wie heißt es so schön: »Was nicht sein soll, soll nicht sein«
Bei uns sollte es wohl nicht sein.
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Hello Friends! Ich wünsche euch einen tollen Tag und hoffe ihr macht etwas schönes!💗
Cuties, oder? Genießt das nächste Kapitel... es wird das letzte sein wo sie glücklich sind. Tja und dann... ihr werdet sehen🥰💔💔
Hab euch lieb. Was auch immer du für einen Wunsch, Ziel oder Traum in deinem Herzen hast... ich hoffe du gehst dem nach. Ich hoffe du glaubst mit allem was du hast an dich. Und in den Momenten wo du es nicht tust, hoffe ich das du wenigstens so tust, als ob du es tust, bis du es wieder wirklich glaubst. Ich hoffe du gibst sie niemals auf und verkleinerst sie, nur weil sie unmöglich erscheinen. Ich hoffe, das du immer mit brennender Leidenschaft daran arbeitest und mit großer Motivation. Ich hoffe, das du dich niemals von den Leuten die an dir zweifeln und nicht an dich glauben runterziehen lässt. Deine Träume, Wünsche und Ziele können wahr werden. Sie sind machbar. Du musst nur an dich glauben und nicht auf die Meinung anderer hören. Solange es dich glücklich macht und es dich aufblühen lässt, dann tu es. Du schaffst das❣️
Bis im nächsten Kapitel,
Adios, Friends!❤️
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