Chapter 73.

Hopes POV:

"Ich glaube wir sollten.....", sagte Henry zögernd neben mir. "Ja. Du hast Recht. Wir können nicht mehr länger warten.", ich seufzte und setzte mich wieder aufrecht hin. Die letzten zwei Stunden hatte ich an Henrys Brust gelehnt verbracht, was ziemlich bequem gewesen war. "Es tut mir echt leid. Wir können auch noch warten, wenn du möchtest.", er schaute mich zerknirscht an. "Die Jungs machen sich bestimmt schreckliche Sorgen um uns und ...", ich schluckte, "Wer weiß, wann sie wieder kommt. Wenn sie überhaupt wieder kommt." "Bestimmt kommt sie gerade dann, wenn wir angerufen haben.", er legte seine Hand auf meine Schulter. Ich nickte. "Willst du anrufen oder soll ich?", er hielt mir das Handy fragend hin. "Ich kann.", ich streckte meine Hand aus. 

"Hope?", Liam hob nach dem ersten klingeln sofort ab, als hätte er die ganze Zeit vor dem Handy gesessen, was er wahrscheinlich auch getan hatte. "Liam, ihr könnt der Polizei sagen, dass sie kommen können." "Ist die Rachel wieder da?" "Nein....aber wir können nicht mehr warten. Ich weiß nicht mal, ob sie überhaupt wieder kommt." "Gut. Wir beeilen uns. Wie geh es deinem Knie?" Ich hatte ihm vorhin davon erzählt und versichert, dass es nicht so schlimm war, aber er hatte mir das nicht wirklich abgenommen. "Es geht. Wann seit ihr da?" ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme sehnsüchtig klang. "In spätestens 20 Minuten. Wir kommen so schnell wie es geht. Wir haben euch lieb, bis gleich." "Wir euch auch, bis gleich." Ich drückte auf den roten Hörer und warf einen Blick auf die Uhrzeit: "Sie sind in 20 Minuten da.", sagte ich dann zu Henry gewandt. "Das ist gut. Es sollte sich dringend jemand dein Knie anschauen und es wird langsam echt kalt hier." Ich nahm letztes als Einladung, mich an ihn zu kuscheln, was ich auch tat. Es kam mir vor, als würde sich die Uhr extra langsam bewegen, nur um mich zu ärgern, aber gleichzeitig hoffte ich, dass die 20 Minuten so lange dauern würden, bis Rachel wieder kam. Obwohl, wenn die Polizei das Gebäude stürmen würde, oder was auch immer, würden sie sie ja auch befreien, außer die Entführer und wer weiß was, würden sie als Geisel nehmen, oder mit ihr abhauen oder sie umbringen oder.... "Hope, ihr wird schon nichts passieren, selbst wenn sie nicht kommt, wird sie genau so befreit wie wir.", Henry hatte mir wohl an meinem Gesichtsausdruck angesehen, dass ich mir sorgen machte. "Ich hoffe, aber wenn..." "Ich bin mir ganz sicher.", er schaute mir fest in die Augen und seine Stimme ließ keinen wieder Spruch zu. 


Liams POV:

Wir saßen in einem Streifenwagen, der in einem gefühlten Schneckentempo über die mit Schlaglöchern übersehene Straße fuhr. Neben mir zappelte Niall ununterbrochen auf dem Sitz herum, und auch mir fiel es schwer mich still zu verhalten. Ich machte mir wahnsinnige Sorgen um Hope. Bei unseren kurzen Telefonaten hatte sie durchblicken lassen, dass es ihr nicht besonders gut ging, doch ich war mir fast ganz sicher, dass sie das ganze ziemlich verharmlost hatte. Das einzige was mich beruhigte war, dass Henry bei ihr war und vorher eine andere Frau, die sich um sie gekümmert hatte. Hoffentlich würde die Polizei es schnell schaffen, die drei zu befreien und ohne, dass dabei jemand zu schaden kam. 

"Sie bleiben bitte alle vier im Wagen sitzen, bis wir ihnen ein Zeichen geben, dass sie raus kommen können.", der Polizist drehte sich zum Rücksitz um. Wir nickten alle. Wir hatten uns schon glücklich schätzen können, dass wir überhaupt hier her mitkommen durften, doch es würden bestimmt die unerträglichsten Stunden meines Lebens werden. Der Beamte schlug die Tür hinter sich zu und ging zu seinen Kollegen, die sich anfingen vor der Mauer und dem Tor zu positionieren. Wir drängten uns alle so nah wie es ging ans Fenster, um das Geschehen besser verfolgen zu können. Etwa 10 Meter vor uns ragte eine Backsteinmauer etwa 3 Meter in die Höhe, die von einem ziemlich großen Holztor unterbrochen wurde. Das gesamte Gelände war mit Unkraut, wilden Brombeer Büschen, und Stechginster überwuchert, was das ganze ziemlich verlassen und trostlos aussehen ließ. Die Polizisten machten sich an dem Tor zu schaffen, bis es schließlich aufsprang, und dann ging plötzlich das Chaos los. 


Hopes POV: 

Ich hielt mitten in der Bewegung inne, als ich von irgendwo her viele Stimmen hörte. Henry hatte sich ebenfalls aufgesetzt und runzelte die Stirn: "Ich denke sie kommen jetzt." Ich nickte und ließ meinen Blick schnell durch den Raum wandern. "Hast du hier irgendwas, was du mit nehmen willst?", deutete Henry meinen Blick richtig. "Mmm. Meine Jacke und Mütze und Schuhe, waren die einzigen Sachen, die ich mit hatte, aber die sollte ich vielleicht anziehen. Ich weiß nicht, wie kalt es draußen ist, und ob wir gleich rennen müssen." Sein Blick blieb auf meinem Knie liegen, und dann sah er mich skeptisch an: "Ich denke nicht, dass du mit deinem Knie noch laufen solltest geschweige denn schnell. Ich denke es ist am besten, wenn ich dich trage." Ich wusste, dass er Recht hatte, und um ehrlich zu sein, fand ich die Vorstellung, dass er mich trug auch nicht unbedingt schlecht. Also nickte ich, und begann vorsichtig meine Schuhe an zu ziehen. Mit ein bisschen Hilfe von Henry war ich ziemlich schnell fertig, jeder Zeit los zu können. Wir saßen beide nebeneinander auf der Matratze, zu angespannt um mit einander zu reden. Die Stimmen oben wurden immer lauter und kamen immer näher. Plötzlich ertönte eine lauter Schuss, gefolgt von einem Dutzend weiteren. Wir zuckten vor Schreck zusammen. Und dann war das ganze Haus mit Rufe, Schreie, Schüsse und das Geräusch von Stiefeln, die über den Boden rannten erfüllt und man konnte weder sagen, ob es gut für uns stand oder nicht. Hoffentlich geht es Rachel gut, konnte ich noch denken, bevor mein Herz begann, schneller zu schlagen, als ich Schritte direkt vor unserer Tür hörte und gleich darauf Metall auf Metall schlagen. "Kommen sie sofort aus dem Raum! Sie sind umstellt!" Ich höre Henry neben mir erleichtert auf atmen. "Wir sind hier drin eingesperrt!" "Sind sie Hope und Henry?!",ertönt es hinter der Tür. "Ja!", rief ich so laut, als hätte ich Angst sie könnten mich nicht verstehen, und einfach weiter gehen. "Okay. Gehen sie von der Tür weg. Wir werden sie jetzt aufbrechen!" Kurz darauf flog die Tür aus den Angeln und krachte auf den Boden. "Sind sie beide unverletzt?!" Da schlug eine Kugel einen halben Meter neben uns in die Wand ein.  

      

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