ᴇʟғᴛᴇs ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ
"Shot through the heart and you're to blame. Darlin', you give love a bad name" - You Give Love A Bad Name, Bon Jovi
Dass man meine Spur im Schnee leicht verfolgen kann ist suboptimal, aber da ich nicht glaube, dass Louis so schnell wieder zu sich kommt, wird das vorerst vermutlich kein Problem darstellen.
Mein Herz rast, während ich zwischen den Bäumen hindurchlaufe und darauf hoffe, dass sich meine Umgebung mit dem nächsten Schritt nicht mehr gleicht wie ein Ei dem anderen, damit ich endlich ein visuelles Ziel vor Augen habe.
Und tatsächlich erstreckt sich nach unbestimmter Zeit des Rennens eine dicht bewachsene Anhöhe vor mir, die ich ächzend hinaufklettere. Meine Wunde ist mittlerweile aufgegangen und die Trainingshose, die ich von Louis geborgt habe, hat einen großen Blutfleck.
"Fuck", fluche ich, als ich den Halt unter mir verliere und wieder ein Stück zurückrutsche, und stöhne vor Anstrengung auf, weil mein Bein immer wieder unter mir wegknickt und mir die Sache nicht leichter macht.
Ich habe es gerade geschafft, den Hügel zu erklimmen, als ich ein Klicken vernehme und ein schreckliches Déjà-vu habe.
Im ersten Moment bin ich fast erleichtert, weil das irgendwie auch bedeutet, dass es Louis einigermaßen gut geht und er mich sogar durch den Wald verfolgen konnte, doch als ich den Blick hebe, ist es nicht der Mann, den ich vor kurzem noch geküsst habe.
"Darf ich fragen, was du hier draußen verloren hast?", knurrt Zayn mit finsterem Blick und auch Niall, der ein Stück hinter ihm steht, hat seine Waffe auf mich gerichtet.
Es muss der wohl unglücklichste Zufall überhaupt sein, dass die zwei ausgerechnet heute auf dem Weg zu Louis sind und meine Gedanken rasen auf der Suche nach einer Ausrede.
"Er hat mich gehen lassen", lüge ich und erhalte daraufhin ein abfälliges Lachen von meinem schwarzhaarigen Gegenüber.
"Ja, klar. Sonst noch was?"
"Wirklich!", beteuere ich und rapple mich hoch, weshalb er den Griff um die Pistole verfestigt. "Er hat gemeint, ich kann versuchen, aus dem Wald herauszukommen. Und sollte ich es schaffen, lässt er mich laufen."
"Das ist der größte Schwachsinn, den ich heute gehört habe, aber wenn das wirklich so ist, dann stört es dich bestimmt nicht, wenn wir noch einmal zu ihm zurückgehen und ihn fragen, ob das wahr ist. Und glaub mir, wenn es so ist, mache ich ihn einen Kopf kürzer."
Ohne meine Antwort abzuwarten reißt er mich hoch und schubst mich in die Richtung, aus der ich bis gerade eben noch geflohen bin.
"Abmarsch", herrscht er mich an und ich sollte mich wahrscheinlich zumindest etwas wehren, doch ich akzeptiere mein Schicksal schneller, als ich es getan hätte, wenn ich nicht noch immer Angst um Louis hätte und ich gerne wissen würde, wie es ihm geht.
***
Das Wort 'Rücksicht' scheint Zayn nicht zu kennen, denn obwohl meine Verletzung nun richtig zu bluten begonnen hat und ich nur noch schwerfällig humpelnd vorankomme, treibt er mich schonungslos durch den Wald und drückt mir den Lauf seiner Waffe in den Nacken, wenn ich ihm zu langsam werde.
Es ist Niall, der sich meiner erbarmt, als ich schwerer zu atmen und vor Schmerz zu stöhnen begonnen habe. Er kommt zu mir und stützt mich den Rest des Weges, wodurch wir zwar nicht unbedingt schneller vorankommen, aber ich immerhin mein Bein nicht mehr so sehr belasten muss.
Nach gefühlten Stunden kommt das Wohnmobil endlich in Sicht und Louis' brünetter Freund hilft mir auch noch die Stiege hinauf, um es zu betreten.
Mein Herz hämmert in meiner Brust, als ich die Türe aufdrücke und einen Schritt ins Innere mache, doch als ich Louis erblicke, zieht es sich zusammen und ich verkrampfe mich.
Er liegt halb auf dem Esstisch, hat die Arme verschränkt und seinen Kopf darauf gebettet. Das rote Rinnsal in seinen Haaren ist getrocknet und als er uns bemerkt, sieht er mit völlig verheultem Gesicht zu uns hoch.
"Verdammte Scheiße, was ist hier passiert?", fragt Niall mit geweiteten Augen und sieht auf den Blumentopf hinunter, den ich nach dem Schlag einfach auf den Boden fallen lassen habe. "Was hast du ihm angetan, du Wichser?", schreit er mich wutentbrannt an und eilt zu Louis hinüber, dem es offensichtlich peinlich ist, dass Zayn ihn so fertig sieht, denn er wischt sich fahrig über die Wangen und räuspert sich mit einem Blick auf den Schwarzhaarigen.
"Oh Wunder, hat er doch tatsächlich versucht zu fliehen", sagt dieser und schnaubt verächtlich. "Sagt mir jetzt bitte nicht, dass ihr das nicht kommen sehen habt."
"Halt den Rand", zischt Niall und sammelt Louis' Vorrat an Verbandszeug zusammen, um sich um dessen Kopf zu kümmern.
"Er hat... er hat meine Schlüssel", presst mein Entführer mit brüchiger Stimme hervor und kneift mit einem Schmerzenslaut die Augen zusammen, als sein Freund beginnt, ihm die Wunde zu säubern.
"Her damit." Erwartungsvoll streckt Zayn seine Hand aus und sobald er hat, was er will, hebt er die Handschellen vom Boden auf und fesselt mich damit.
Doch entgegen meiner Erwartung, dass er mich vielleicht noch irgendwo festmacht, damit ich nicht entkommen kann, zerrt er mich auf die Füße und stößt mich zur Tür.
"Was hast du vor?", frage ich mit rasendem Puls und erhalte ein humorloses Lächeln von meinem Gegenüber.
"Mir reicht es jetzt. Ich kann es nicht gebrauchen, dauernd daran denken zu müssen, dass du entwischen und uns verpfeifen könntest. Nächstes Mal sind wir vielleicht nicht zur Stelle, um dich wieder einzusammeln und das werde ich nicht riskieren."
Er bedeutet mir, hinauszugehen, und mir wird heiß und kalt gleichzeitig. Nur langsam sickert die Information, dass er mich töten will, so richtig zu mir durch und mein erster verzweifelter Blick gilt Louis, der mich schweigend ansieht und sich fest auf die Lippe beißt.
"Nein, bitte", flehe ich und strauchle zurück, als Zayn mich am Kragen des Mantels packt und die Tür schwungvoll aufreißt.
"Entweder du gehst selbst oder ich bringe dich dazu", knurrt er mir entgegen und als ich keine Anstalten mache, seinem Befehl zu folgen, schubst er mich über die Stufe hinunter in den Schnee. Mit einem Stöhnen knalle ich auf die gefrorene Erde und auch wenn mir alles weh tut, lasse ich keine Zeit verstreichen und rapple mich auf, um einen weiteren Fluchtversuch zu starten.
Mit wackeligen Beinen kämpfe ich mich ein paar Schritte nach vorne und hinter mir ertönt ein beinahe genervtes Seufzen.
"Was wird das jetzt? Eine Verfolgungsjagd? Ich kann dir eine halbe Stunde Vorsprung geben und würde dich trotzdem noch leicht einholen."
Rasselnd hole ich Luft und drehe mich zu Zayn um, der seine Waffe entsichert und auf mich richtet.
"Bitte, ich mache so etwas nie wieder", verspreche ich und er nickt grinsend.
"Nein, mit Sicherheit nicht." Dann drückt er ab.
-
Ich habe gestern meine Theorieprüfung für den Führerschein bestanden, juhu :) Und Harry hat einen Grammy gewonnen!!!
Ich wünsche euch eine schöne Woche!
Maybe
[1133 Wörter]
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