Harry pov.

Percy müsste jetzt dran sein, was heißt ich verpasse schon wieder einen Wettkampf meines Teams. Ich hätte zu gerne zugeschaut, aber Ron und Hermine meinten, dass ich mich schonen soll, damit ich morgen auch antreten kann, außerdem haben sie mir versprochen nachher alles zu erzählen, doch ich denke, dass Percy ganz guut abschneiden wird. Immerhin ist sein Vater Herrscher über die Meere, so habe ich es jedenfalls von ihm verstanden. Und ich konnte es auch fühlen. Das Wasser, das gestern auf meinen Rücken geschlagen ist und ihn beinahe gelähmt hat, war wahrscheinlich nicht mal alles, was Percy kann.

Mit einem Blick auf die Uhr sehe ich, dass es halb drei ist, in einer Stunde wollen meine Freunde kommen, da der Wettkampf dann vorbei ist. In letzter Zeit, eher gesagt, seit ich Percys Geheimniss weiß, lässt die Freundschaft zwischen uns ziemlich zu wünschen übrig, aber das liegt ja auch größtenteils an mir. Sonst hatte ich noch nie Geheimnisse vor Hermine und Ron, jedenfalls nicht solche großen.

Mit einem Schlag wurde mein Leben noch mal um das doppelte komplizierter und ich dachte schon es ist schwierig genug.

"Hey Harry", werde ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen und schaue mich im Raum um, bis ich die Person erblicke.

"Oh, ehm hi Ginny, müsstest du nicht unten am See sein?", frage ich. Ginny zuckt mit den Schultern und kommt an mein Bett.

"Eigentlich schon, aber es ist im Moment total langweilig. Ron isst nur Süßkram und Hermine nörgelt an ihm herum", meint sie dann.

"Und der Wettkampf? Ist schon etwas spannendes passiert?", sage ich, doch Ginny schüttelt den Kopf.

"Leider nicht, die Champions sind zwar schon etwas über einer halben Stunde unterwasser, aber es hat noch keiner geschafft die Aufgabe zu lösen", antwortet sie.

"Was ist denn die Aufgabe?", frage ich weiter.

"Ach stimmt ja, die weißt du noch gar nicht. Die vier Champions müssen drei versteckte Perlen im See finden, der der als erstes alle Perlen in seinem Armband hat, hat gewonnen", erklärt Ginny, das müsste doch eigentlich ganz einfach für Percy sein.

"Aha"

"Und wie geht es dir Harry?", meint Ginny nach einer kurzen peinlichen Stille.

"Also eigentlich ganz gut, ich darf auch morgen antreten, nur habe ich noch einen riesigen blauen Fleck am Rücken", sage ich.

"Wie konnte das gestern eigentlich passieren? Ich weiß nur, dass der Waschraum explodiert ist, aber das passiert ja nicht einfach so", und da kommen wir zu der unangenehmen Frage, wofür ich mir leider noch keine Ausrede überlegt habe.

"Ähm weißt du...", ich denke verzweifelt nach, doch ohne dem Wort Percy fällt mir keine gute Erklärung ein. "Es gab bestimmt einen Rohrbruch oder so", sage ich dann. Ginny zieht die Augenbrauen hoch.

"Einen Rohrbruch? Glaubst du wirklich?", meint sie.

"Ja, weißt du, manchmal passiert so was", ich zucke mit den Schultern und plötzlich ertönt von draußen ein lauter Knall. Ginny rennt zum Fenster.

"Oh man, was ist denn da los?", sie sieht mich entschuldigend an.

"Ich gehe dann mal lieber", sagt sie.

"Schon gut, aber was ist denn da draußen los?", frage ich.

"Sieht nach einer Explosion aus", Ginny runzelt die Stirn. "Also Harry wir sehen uns", damit verschwindet sie aus dem Krankenzimmer.

Ich will auch wissen, was da los ist und was Ginny mit Explosion meint, deswegen stehe ich auf und gehe zum Fenster, was erstaunlich gut klappt. Mein Rücken verheilt wohl schneller als man dachte.

Als ich am Fenster ankomme weiß ich, dass meine Vermutung von vorhin stimmt. Percy kann mehr als nur ein Wasserrohr in die Luft zu jagen. Viel mehr.