Geisterjagt
Nico:
,,Gibt es sonst noch wen, den ich kennen lernen muss?", wandte sich Thalia an mich. Ich erstarrte und blickte Will mit Tränen in den Augen an. Auf einmal war ich so sauer. Sauer auf Thalia, sauer auf die Jägerinnen, sauer auf Artemis, sauer auf Percy, aber am meisten war ich sauer auf mich selbst. Wenn ich die Jägerinnen hier so sah, musste ich an Bianca denken. Sie hatten es nicht geschafft, sie zu beschützen, ich hatte es nicht geschafft, sie zu beschützen. ,,Solltest uns vielleicht noch kennen lernen. Ich bin Carter Kane, Sadies Bruder und das ist Zia Rashid.", stellte er sich und seine Freundin vor. "Thalia Grace. Schwester von Jason und Cousine von Hazel, Nico und Percy.", meinte Thalia. Ich war froh, das Carter für mich geantwortet hatte, denn hätte ich den Mund geöffnet, hätte ich meine Cousine vermutlich ziemlich angebrüllt, so drehte ich mich einfach stumm um, beugte mich etwas nach unten und vergrub mich in Wills Pullover. Er war warm und gelb. Ich schloss die Augen, bemerkte nicht mal, das die Tränen meine Wangen hinunterliefen und mein Körper bebete. Ich wollte und konnte einfach nichts spüren, außer die Wut und die Trauer, die meinen Körper ausfüllten. Ich war sauer auf alle, die am Tod meiner Schwester beteiligt waren und unendlich traurig, das ich sie verloren hatte, sie dann wiedergefunden hatte und sie bald wieder verlassen müsste. Und das veranlasste mich dazu, etwas zu tun, was ich sonst nur tat, wenn Will und ich allein waren. Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und weinte einfach hemmungslos. Ich presste meinen Körper gegen den meines Freundes, krallte meine Hände in sein Shirt und vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge, die mittlerweile komplett nass war. Will ließ mich weinen, streichelte meinen Rücken und küsste meinen Kopf. Das war eines der Dinge, die ich so an Will liebte. Wenn ich weinte, fragte er nie, was los war, sondern gab mir einfach Halt, indem er mich im Arm hielt. Wenn ich mich dann wieder beruhigt hatte, erzählte ich ihm meist von selbst, was los war. Ach jetzt hielt er mich nur fest und beruhigte mich somit etwas. Nach einiger Zeit löste ich mich von ihm und wischte mir die restlichen Tränen von den Wangen. ,,Geht's wieder?", wollte der blonde von mir wissen und strich mir durch die Haare. Ich nickte leicht, kuschelte mich aber dennoch an ihn und sorgte dafür, dass seine Arme weiter meinen Körper umschlungen hielten. Plötzlich meldete sich Hazel zu Wort:„Neeks, ich will dich jetzt ja nicht aufregen oder so was, aber du hast die Toten entkommen lassen.". Ich hob träge meinen Kopf, blickte meine Halbschwester müde an. „Wie?", fragte ich leise. „Riss im Boden.", informierte mich Percy und blickte mich mitleidig und schuldbewusst an. Ich seufzte und sah den Riss an. „Na toll.", war mein einziger Kommentar dazu. Langsam stand ich auf. Eigentlich würde ich jetzt auf direktem Weg in den Schlafsaal verschwinden und pennen, aber wir mussten ja unbedingt die Seelen finden, die ich freigelassen hatte. Genervt stöhnte ich auf und blickte zu Hazel hinüber. ,,Sie sind überall im Schloss.", informierte ich meine Freunde gähnend. Götter, weinen machte ziemlich müde. Ich musste aufpassen, dass ich nicht einfach umkippte und auf dem Boden schlief. Wir machten uns auf den Weg durch das riesige Schloss. Währenddessen hielt ich mich in Wills Nähe, um mich notfalls bei ihm abstützen zu können. Mein Blick schweifte zu meinem Freund, der etwas hinter mir ging, die Haende in den Taschen seines Pullis, den Blick etwas gesenkt. Seine Haare hingen ihm leicht ins Gesicht. Ich blieb stehen, sodass der blonde zu mir aufschliessebn konnte. ,,Ist alles gut? ", wollte ich von ihm wissen und hob in laufen sein Kinn etwas an, sodass er gezwungen war, mich anzusehen. Er lächelte mich traurig an. „Klar, alles gut mach dir keine Sorgen.". Ich blickte ihn skeptisch an. „Dir ist schon bewusst, dass ich dir das nicht glaube oder?", meinte ich dann fast tonlos. Will nickte kaum merkbar und sah mich dann an. „Ich mach mir einfach nur Sorgen um dich und hab dazu auch noch Heimweh. Ich vermisse Kyla und Austin, das Lagerfeuer am Abend und....", er brach ab. Ich konnte die Tränen in seinen Augen schimmern sehen. „Und?", ich griff nach seiner Hand und ließ meinen Daumen über seinen Handrücken kreisen. Der blonde schluckte und sagte dann:„Und das allein sein mit dir. ". Auf meine Lippen Stahl sich ein leichtes Lächeln, als ich ihn in meine Arme zog und über seinen Rücken Strich. „Oh Sunny.", lachte ich leise, „Warum hast du denn nichts gesagt?". Er zuckte mit den Schultern und löste sich von mir. „Tut gut das endlich los zu sein. ", sein gewohntes Lächeln schlich sich mit jeder Minute, die ich ihn ansah, ein bisschen mehr wieder auf seine Lippen. „Wo sind eigentlich die anderen? " fragte ich plötzlich verwirrt, als ich weder meine Schwestern, noch meine Cousins oder die Jägerinnen und Ägypter entdecken konnte. „Die haben sich aufgeteilt. Sie wissen alle, wie man die Geister wieder zurück in die Unterwelt schickt. Die bekommen das auch ohne uns hin. ", antwortete er mir leicht lächelnd und schob seine Finger zwischen meine. Seine warmen Finger Strichen dabei über meine Handfläche und eine Art Blitz mit unendlicher Wärme schiss durch meinen Körper. Ich glaube, das war auch ganz gut so, den ein Mädchen aus Huffkepuff war vor kurzem mit mir zusammengestoßen und hatte mich danach gefragt, ob ich ein Untoter sei. Als ich von ihr wissen wollte, warum sie mich das fragte, sagte sie nur, dass meine Haut so kalt wäre und sie in einem Buch gelesen hätte, das nur die Haut von Untoten so kalt sei. Ich hätte ihr auch einfach sagen können, dass mein Vater der Herr der Unterwelt war und ich dadurch das Sonnenlicht und jegliche Wärmequelken zu meiden versuche, aber wie soll man einem 11 jährigen Mädchen schon die griechische Mythologie eintrichtern?
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als Will mir die Hand auf die Schulter legte und mich mit einem kurzen Kopfnicken auf den Geist vor uns aufmerksam machte. Ich stöhnte leise. „Nicht du schon wieder. Wie oft muss ich mich denn mit dir herumquälen?", fragte ich dann deutlich lauter. Der Geist drehte sich zu mir um und sah mich ausdruckslos an. Will musterte den Geist fragend. ,,Kennst du den etwa, Deathboy?", wollte er wissen. Als Antwort nickte ich nur und trat einen Schritt vor. Der Geist hatte immer noch keine Lust, sich zu bewegen, weshalb ich einfach nur meine Hand austreckte und dem Mann eine Art Lasso aus Schatten um den Bauch schlang. Ich zog mit einem ordentlichen Ruck daran und die Person vor mir taumelte zurück. „Sisyphos, ich habe echt keinen Lust, mich mit dir zu streiten. Ich bin mit den Kräften eh fast am1 Ende und ich möchte Will nicht zwingen, dich zu vernichten also wenn du schlau bist, dann verschwindest du einfach wieder in die Unterart und erzählst meinem Vater, dass du schon wieder ausgebrochen bist und das ich dich schon wieder zurückschicken musste.", erklärte ich dem alten Griechen. Dieser rollte nur mit den Augen. „Nick, ich habe aber keinen Lust, zurückzugehen.", seufzte er dann etwas genervt. Ich drehte mich zu Will um. „Würdest du bitte? ", weiter mußte ich nicht reden, denn mein Freund erschuf bereits ein Lichtseil zwischen seinen Händen und trat damit neben mich. Sisyphos versuchte sich von meinem Schattenseil zu lösen, was ihm allerdings nicht gelang. „Benimm dich gefälligst!", schnaubte ich sauer, zog das Seil noch fester zu. Der Geist Wand sich, aber als Will einen Schritt näher trat, hielt er sofort still und ließ sich hin mir zurück in die Unterwdlz schicken, mit einer Botschaft an meinen Dad. Ich atmete schwer aus, als er endlich verschwunden war, lehnte mich gegen die kühle Steinmauer, blickte lächelnd zu Will. Er sah zufrieden aus, stellte sich neben mich. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, während seine Hand durch meine Haare fuhr und sanft meinen Kopf krauelte. Nach einiger Zeit hob ich meinen Kopf und sah ihn an. „Ich muss noch was erledigen, Sunny. Sehen wir uns nachher? ", ich betrachtete ihn liebevoll. Will grinste mich an und gab mir einen liebevollen Kuss. „Frontizeis, o angelos mou (1).", wisperte er noch gegen meine Lippen, ehe ich mich wegdrehte und hinunter in die große Halle sprintet. Dort fand ich wie erhofft Piper. „McLean, du musst mir helfen.", mit diesen Worten packte ich sie am Arm und schleifte sie nach draußen. Dort ging ich mit ihr zu einem Hügel, von dem aus ich schon oft die Sonnenuntergänge beobachtet hatte. Ich setzte mich mit ihr auf das duftende Gras und ließ mir erst einmal den Wind durch die Haare fahren. „Also, wie kann ich dir helfen, DiAngelo? ", fragte die braunhaarige auf einmal. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und begann zu reden:„Weißt du Piper. Ich habe vorhin mit Will geredet, weil er so komisch war. Er sagte mir, dass er Heimweg he habe, seine Geschwister vermisse und die Zeit mit mir allein. Ich vermisse das auch. Einfach nur wir zwei allein ist besser als alles auf der Welt. Du musst mir helfen, für heute Abend irgendwas zu gestalten, das ihn wieder glücklich macht. Am besten wäre ein Piknik oder so was, hier auf dem Hügel. Will liebt es, Sonnenuntergänge anzusehen. Das haben wir im Camp sonst auch immer gemacht.“. Piper sah mich lächelnd an. „Komm heute Abend mit Will hierher. Dann ist alles fertig.". „Danke, ich bin fit echt was schuldig.", mit diesen Worten nahm ich die Tochter der Luevesgöttin in den Arm. Piper war eine der wenigen Menschen, die ich freiwillig in den Arm nahm. Aber sie hatte mir bei so vielen schweren Dingen geholfen, dass ich ihr bedingungslos vertraute, was für mich eher ungewöhnlich war. Wir lösten uns wieder voneinander und machten uns auf den Weg zurück zum Schloss. „Habt ihr eigentlich die restlichen Geister gefunden? ", erkundigte ich mich. Piper nickte nur.
Am Abend brachte ich Will nach draußen, so wie Piper es gesagt hatte. Als wir dann am Tor angekommen waren, legte ich meind Lippen an sein Ohr. „Mach die Augen zu.", hauchte ich sanft. Will folgte meinem Befehl ohne zu zögern. Ich schob meine Finger in seine und führte ihn so zum Hügel. Ich staunte nicht schlecht. Pipes hatte sich wirklich ins Zeug gelegt. Eine rote Decke mit Rosenblättern lag auf dem Rasen, darauf stand ein Picknickkorb und Teller MIT Sandwiches, Obst, Gemüse und natürlich die Erdbeeren aus Camp Half-Blood. Ich führte ihn noch ein Stück weiter an das Essen heran. Die Sonne haste bereits einen leichten Ritschimmer. „Okay, Augen auf.", lachte ich. Wills Augen waren mit einem Mal offen und er schlug sich sofort die Hände vor den Mund, sah dann zur Decke, zu mir und dann wieder zur Decke. „Gefällt's dir?", fragte ich. Er drehte sich mit offenen Mund zu mir um. Eine Träne lief über seine Wange. „Gefallen? Ich liebe es. Danke Meeks.", er zog mich zu sich und küsste mich lange und innig. Als er sich von mir löste, strahlte er über das ganze Gesicht. „Du bist einfach der beste.", lachte er, bevor er sich mit mir im Arm setzte. Ich krabbelt etwas unbeholfen auf seinen Schoß, da ich ja meine Arne durch seinen Griff nicht bewegen konnte. Ich lehnte mich gegen seine Brust. Er legte sein Kinn auf meinen Kopf. Meine Fingerspitzen tastete nach einer Erdbeere und umschlossen diese. Mein Oberkörper drehte sich zu Will. Ich hielt ihm die rote Frucht hin. „Sind die aus Camp Half-Blood? ", fragte er ungläubig. Ich lächelte ihn an. „Probier sie doch einfach. Dann weißt du es.", damit schob ich ihm die Erdbeere in den Mund und er begann genüsslich zu kauen. „Die find hunderttro aus dem Camp.", schätzte mein Freund. So saßen wir dort eine Weile, füttern uns gegenseitig und aßen fast alle Sandwiches auf. Solange, bis die Sonne hinter dem Horizont unterging und wir uns eng aneinanderschmiegten und uns auf die Decke legten. Mein Kopf wurde sanft auf Wills Brust platziert. Nach ein paar Minuten, die wir einfach nur da lagen, standen wir auf, packten alles zusammen und schlichen uns wieder ins Schloss und in den Schlafsaal. Die Mädels waren alle schon da und Sammy Robbe im Schlaf auf Leos Bauch. Will und ich zogen uns schnell um und legten uns dann auch ins Bett. Ich kuschelte mich nochmals fest an ihn. „Schlaf gut,
il mio raggio di sole (2)", flüsterte ich. Will wuscheltr mir durch die Haare. „Danke, Deathboy. Das war die beste Überraschung, die du mir hättest machen können. Ti amo(3)", gab er zurück. Kurze Zeit später war ich auch schon in seinen warmen Armen eingeschlafen.
(1): Griechisch= Pass auf dich auf, mein Engel.
(2): Italienisch= mein Sonnenschein.
(3): Italienisch= Ich liebe dich.
Hallo, ich lebe noch. Tut mir echt leid, das soooooo lange nichts kam, aber ich hatte so ne bescheidene Schreibblockade, die bis vor ein paar Tagen einfach nicht weggehen wollte. Hier ist jedenfalls ein neues Kapitel für euch. xoxo Jellybeenqueen❤️
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