So this is the Camp

12 Jahre, 54 Tage und 22 Stunden hat es gedauert, bis ich endlich aus diesem Höllenloch verschwinden konnte. Heute ist der Tag, an dem ich endlich die Sonne zu Gesicht bekommen würde, eine Briese meine langen gewellten roten Haare durcheinander bringt, und ich die langersehnte Wärme auf meiner Haut spüren konnte.
Wie ein Schatten war ich aus der Zelle ins freie Meer verschwunden, dank meiner ewig langen Arbeit die Gitterstäbe zu manipulieren.
Das Meer war atemberaubend.
Tausende verschiedener Fischarten schwammen im Schwarm umher, glitzerten auf Grund ihrer Schuppen vor meiner Nase.
Eine Gruppe Clownfische schwamm über mir in Richtung Norden.
Mir war garnicht in den Sinn gekommen, dass man mein verschwinden bemerkt hatte, als ich mehrere Runden um ein Korallenriff drehte und dabei lauthals lachte. Mir war egal dass ich von allen Ecken dumm angestarrt wurde, egal ob Qualle oder Aal.
Es war einfach ein wunderschönes Gefühl frei zu sein, meine Schwanzflosse ihren freien Lauf zu lassen, kleine Luftblasen zu erzeugen.

Poseidon erzählte mir dass, wenn ich an einen bestimmten Ort wollte, einfach an die Wasseroberfläche schwimmen musste, um dort anzugelangen.
Doch warum die Eile? Ich war doch eine Meerjungfrau, die das Meer noch nie zuvor so wirklich erkundet hatte, darum hatte ich wohl das Recht mir so viel Zeit zu nehem wie ich wollte, um mal die Gegend zu sehen. Das Meer war ja schließlich mein Zuhause.
Es dauerte eine Weile, bis ich meinen Lachanfall in den Griff gekriegt hatte, aber jede einzelne Sekunde hat sich gelohnt.
Vielleicht schwamm ich nicht mehr im Kreis umher, doch ich war noch immer zu tiefst in meinen Gedanken, bis ich entfernte tiefe Stimmen wahrnahm.
Ab und zu hörte ich Wörter wie: "Wir müsse..." und "Die Königin... uns töten."
Mir war klar dass es hier um meinen Ausbruch aus dem Knast ging, doch seltsamerweise verspürte ich keinen Funken Panik. Es war mehr ein aufregendes Gefühl, dass mich total mit Freude erfüllte.
Dennoch wollte ich nicht wieder eingesperrt werden, daher schwamm ich in aller Ruhe den Clownfischen hinterher.
Wieso auch nicht? Vielleicht führten sie mich ja zu ihrem Schatz?
Eine Weile schon schwamm ich entspannt den Fischen hinterher, deren geblubber ich nur teilweise verstand. Es ging hauptsächlich um das Thema schwimmen. Ab und zu erzählte der eine oder andere einen flachen Witz, aber diese kapierte ich zum größten nicht.
Plötzlich hörte ich wieder einer der Stimmen in meinem Kopf. Diesmal konnte ich sie nicht einordnen, daher grauste es mich vor ihr. Ich verstand die Worte der weiblichen Stimme nicht einmal, wahrscheinlich sprach sie eine andere Sprache.
Langsam breitete sich doch ein schweres Gefühl in mir aus. Anders, als ich es kannte. Es war ziemlich bedrückend, etwas angespannt.
Als ich dann die Clownfische, wegen der weiblichen Stimme im Kopf, verloren hatte, beschloss ich es doch zu probieren, in das Half-Blood Camp für Halbgötter zu gelangen.
Meine roten Haare wurden Meter für Meter, den ich an die Oberfläche schwamm, immer auffälliger, sowie meine glitzernde grüne Schwanzflosse, die gerade eine Schuppe verlor.
Normal hätte ich sie mir wieder geholt, da man nach der alten Meerjungfrauen Mythologie, einen Wunsch frei hatte, aber ich war ja schon dabei meinen größten Wunsch zu erfüllen. Aus eigener Hand.

Auf einmal fing ich an schneller an die Oberfläche zu schwimmen, ich wollte meine Grenzen entdecken, wie es war, wenn einem das Wasser am Gesicht vorbei rauschte und sich das Adrenalin durch meine Adern pumpte.
Die Gegend nahm ich in diesem Moment nicht einmal mehr war, alles was mich gerade nur interessierte, war frei durch das Meer zu rasen.
Es dauerte eine Weile vom Meeresboden hinauf, doch dann sah ich endlich das dunkelrote glitzern der Sonne auf der Wasseroberfläche. Es war wohl morgen angebrochen.
Wahrscheinlich war es ungesund länger als zwei Minuten in den riesen leuchtenden Feuerball zu schauen, doch als ich es endlich geschafft hatte die Wasseroberfläche zu durchbrechen, konnte ich meinen Blick nicht von dieser abwenden. Sogar als der Wind in mein Gesicht "schlug" und meine roten Haare durchzauste.

Als ich mein Blick dann doch abwenden konnte, musste ich feststellen, dass ich keine Ahnung hatte, wo ich eigentlich war. Vor mir lag keine Küste mit feinem Sand, wie ich es mir immer vorgestellt hatte, wenn ich aus dem Wasser stieg. Stattdessen lag ein grüner, ich denke das Wort ist Wald, vor mir.
Aufmerksam schwamm ich langsam ans Ende des Wassers.
Ich erschrak total als ein Smaragdgrüner Kolibri erst an mir vorbei flog, sich dann aber umentschied, und auf meiner noch nassen Schulter landete.
》Hallo kleiner Freund.《 begrüßte ich ihn. Er oder sie zwitscherte einen hohen leisen Ton, als Antwort.
Vorsichtig schob ich meinen Finger unter seine kleinen Beine, wartete bis er drauf stieg, und hielt den Finger in die Höhe. Fasziniert schaute ich zu, wie er in den Sonnenaufgang flog.
Daraufhin hob ich mich aus dem Wasser auf den Rand der frischen Erde, nachdem ich das Ende des Wassers erreicht hatte.
》Hey Meerjungfrau!《 rief einer der vier Jungs in lustigen roten Klamotten. Sie sahen aus wie minderwertige Ritter.
Trotzdem schaute ich fragend zu ihnen auf, als ich da mit meiner Schwanzflosse noch im Wasser saß.
》Zutritt nur für Halbgötter.《 in seinem Unterton war ein ziemlich neckender Ton, welches mir garnicht passte.
》Ach ja, und wie bist du dann hier her gekommen?! Ist deine Mutter etwa die Göttin der behinderten Scheiße?《 konterte ich, was alle vier Jungs dumm zum glotzen brachte. Wenige Sekunden später waren sie auch wieder verschwunden.
Da ich zum ersten Mal an Land war, wusste ich nicht so genau, wie ich meine Flosse in Beine verwandelte, aber nach ein paar Minuten starken konzentrierens hatte ich es dann doch geschafft.
Ein ebenso grüner Rock, wie meine Schwanzflosse, hatte sich aus dem nichts gebildet. Füße schauten aus dem Ende des Rocks heraus, die im Sonnenlicht im Wasser glitzerten. Verspielt bewegte ich meine Zehen hin und her, plantschte etwas im Wasser herum. Plötzlich griff eine Hand sachte nach meiner Schulter.
Wie konnte ich es nicht bemerkt haben, dass sich jemand an mich angeschlichen hatte.
Dann als ich mich umdrehte, fragte ich mich nochmal wie er es geschafft hatte, da diese Person halb Mensch und Pferd war. Zentaur denke ich nennt man solche Wesen. Vor mir stand ein Zentaur um die 45, der lange, lockige braune Haare und braune Augen besaß. Er schien ziemlich ruhig und Weise zu sein. Würde ich mal so behaupten.
》Wer bist du?《 fragte er sachte nach.
》Oh tut mir leid. Ich wollte nicht einfach so eindringen. Mein Name ist Felicity.《 stellte ich mich vor.
》Steh erstmal auf.《
Ich wollte echt nicht unhöflich sein, daher stand ich wie gesagt auf, klopfte mir den Dreck von den Beinen, und schaute "stolz " zu ihm hinauf. Er musste mindestens 2.50 Meter sein.
》Felicity also? Ich bin Chiron.《
》 Chiron, als der Halbbruder der Götter Chiron?《 harkte ich nach.
》Genau der. Was machst du hier Felicity?《
》Um ehrlich zu sein suche ich nach Tyson und Percy. Percy Jackson. Können sie mir vielleicht helfen?《
Erst schaute er mich skeptisch an, daraufhin willigte er aber ein.

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