Kapitel 2
Victoria POV:
Am nächsten Morgen wurde ich wortlos von Percy geweckt, der mich einfach aus dem Bett warf. Stöhnend richtete ich mich auf und sah einen leicht lächelnden Percy.
"Du kannst dich jetzt duschen und deine Sachen anziehen, bevor wir nachher shoppen gehen und frühstücken. Hoffentlich bist du dann auch schon anerkannt. Danach wird trainiert. Jedoch wirst du dir vorher eine Waffe nehmen müssen. Na los, worauf wartest du?"
Damit ging er aus der Hütte und ich blieb knurrend zurück. Das würde ich ihm heimzahlen, also mich aus dem Bett zu werfen.
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30 Minuten später war ich fertig und suchte Percy und fand ihn nicht. Ich hatte ihm im Pavillion erwartet, aber dort war er nicht. Chiron sah mich und deutete Richtung Strand nachdem er meinen fragenden Blick sah.
Ich wanderte zum Strand und sah dort auf dem Wasser Percy sitzen.
"Angeber" murmelte ich und stapfte zu ihm.
"Können wir jetzt los oder willst du noch etwas angeben mit deinem auf dem Wasser sitzen?"
Er nickte mir zu und hielt mir die Hand hin. Ich sah ihn fragend an. Er rollte mit den Augen
"Ich bringe uns nach New York oder willst du vielleicht laufen. Ich warte gerne bei meiner Mutter und genieße das Essen."
Ohne ihn anzusehen nahm ich seine Hand und im nächsten Augenblick hatte ich das Gefühl, dass wir durch ein Sieb geschoben werden würden. Doch so schnell es anfing war es auch schon wieder vorbei.
Wir standen in einer gemütlich aussehenden Wohnung. Um mich herum waren Bilder von Percy und von einem Mädchen seines Alters mit blonden Locken und beängstigend aussehenden grauen Augen.
Ich wollte schon fragen wer dies sei, als ich erstens bemerkte, dass diese Frage nutzlos war. Es war wohl klar, dass dies Annabeth sein musste. Zweitens kam eine Frau in ihren vierzigern in den Flur und umarmte Percy. Sie hatte braune Haare, blaue Augen und eine Aura, die einem sofort ein Lächeln gab und sie beliebt machte.
Dann kam sie zu mir und hielt mir die Hand hin
"Hi, ich bin Sally Jackson. Perseus Mom." Peecy knurrte bei dem Namen. Innerlich merkte ich mir das um ihn damit bei sich bietende Gelegenheit aufzuziehen.
"Und wer bist du wenn ich fragen darf?"
Ich schüttelte ihr lächelnd die Hand
"Victoria. Mehr weiß ich selber nicht. Ich habe kein Gedächtnis mehr außer an die letzten Tage."
Überraschend fand ich mich in einer angenehmen Umarmung von Mrs. Jackson wieder.
"Das tut mir leid. Ich bin mir sicher, dass du deine Erinnerungen wiederbekommen wirst. In der Zwischenzeit können wir aber schon neue machen. Kann ich dich Vici nennen?"
Der Klang von Vici gefiel mir.
"Aber natürlich. Zu Percy sagt ja auch niemand Perseus."
Grinsend sah ich Mrs. Jackson lächeln und Percy mir dunkle Blicke zuwerfen.
"Dann nenn mich bitte Sally. Komm, ich habe schon das Frühstückzubereitet."
Damit führte sie uns zu einem Tisch auf dem sehr viel Essen lag und vor Allem sehr viel Essen in blau lag. Ich sah mich fragend um, aber anscheinend war das normal, denn die Jacksons schien das nicht zu stören. Es gab Brötchen, Brot, Eier, Aufschnitt, sämtliche Sachen zum Streichen auf Brot und Pancakes mit Sirup. Auch etwas Obst war greifbar.
Jeder hatte rein, aber obwohl Percy viel aß, und sehr ungesund, sah ihn Sally besorgt an. Ich genoss das Essen, denn es war wirklich sehr gut. Am Ende bat sie uns kurz zu warten damit sie etwas aus der Küchen holen konnte. Sie kam mit einem Blech voller Muffins zurück, die köstlich rochen.
"Greif zu Vici. Die habe ich selbst gebacken." Ich probierte einen Bissen und war begeistert.
"Die sind sehr sehr gut Mrs. Jac... Sally."
Sie sah mich mit einem riesen Lächeln an. Fast unbemerkt verschwand Percy aus dem Raum nachdem er seine Muffins, 3 Stück, gegessen hatte. Aber auch nur fast.
Sally sah ihrem Sohn traurig hinterher.
"Er ist immer noch nicht über ihren Tod hinweg gekommen." Murmelte sie und brauchte eine Sekunde um zu begreifen auf wen sich dies bezog.
"Standen sie sich nahe? Also Percy und Annabeth?" Fragte ich vorsichtig. In der Nachbetrachtung eine dumme Frage. Wenn sie sich nicht nahe gestanden hätten, dann hätte er nicht so getrauert.
"Ja, sie waren sich sehr nahe und hätten nach dem Krieg bestimmt auch ein Paar sein können. Sie mit Verstand und er mit Herz. Beide ergänzten sich super, auch wenn beide nicht immer einfach zusammen waren. Aber sie haben jedes Jahr zusammen die Welt gerettet."
Damit erzählte sie mir die Geschichte, oder besser gesagt die Geschichten, von Percy und Annabeth. Ich war mehr als nur beeindruckt von Percy, aber das Bild, welches sie von Percy vermittelte, war um 180 Grad das Gegenteil von dem was ich sah.
In ihrer Erzählung hatte Percy vor Freude und Freundlichkeit leuchtende Augen und die Sommer im Camp eine braune Haut. Davon war nicht mehr viel übrig. Er hatte eine frohe und offene Persönlichkeit. Auch diese Eigenschaften waren nicht so direkt zu erkennen.
So saßen wir knapp eine Stunde noch am Tisch und sie erzählte mir von seinem und ihrem Leben. Gerade als sie fertig war kam Percy in den Raum
"Wir müssen jetzt los wenn wir heute noch alles schaffen wollen."
Sally nickte und umarmte erst mich kurz bevor sie ihren Sohn umarmte. Diesem murmelte sie noch etwas ins Ohr, woraufhin er nur schwach lächelte. Dann machten wir uns auf den Weg durch die Stadt. Ich durfte mir völlig frei aussuchen was ich haben wollte und was nicht.
Doch aus irgendwelchen Gründen kannte ich keinen Laden, sie kamen mir noch nicht einmal bekannt vor. So wusste ich nicht welcher Laden tatsächlich Textilien verkaufte. Deswegen half mir Percy und zeigte mir einen Laden. Ich kaufte mir von Jeans bis Shirts und Sportsachen.
Alles in Allem zahlte Percy knapp 600 Euro für die ganzen Sachen. Ich kam mir etwas schlecht vor neben Percy zu stehen während er für jeden offensichtlich Frauensachen kaufte, die offensichtlich für mich bestimmt waren. Wir verließen den Laden und ich konnte endlich meine Frage stellen
"Hat dir jemand das Geld für meine Sachen geliehen?"
Er sah mich an
"Nein. Nach dem Krieg gab man mir als kleine Entschädigung ein kleines Konto voller Geld. Glaub mir: 600 Euro machen nicht einmal eine Delle in das Konto. Meine Eltern wollen das Geld nicht und ich brauche es nicht. Aber als ob Geld eine Entschädigung wäre."
Mit vollen Taschen brachte er uns mit seiner Transportationsmöglichkeit zurück ins Camp. Ich brachte alles zu meinem Schrank und ging zum Trainingsplatz, wo Percy schon an einer Holzhütte auf mich wartete.
"Du kannst dir nun eine Waffe aussuchen. Bitte bedienen dich."
Damit öffnete er die Tür und ich sah Dutzende an die Wände gelehnten Waffen. Der Raum sah deutlich größer aus als außen, aber da war bestimmt irgendeine göttliche Sache abgezogen worden.
Ich sah Schwerter, Speere, Messer, Äxte, Pistolen und sogar ein Maschinengewehr. Doch nichts sprach mich direkt an. Deswegen suchte ich nach einer anderen Waffe. Dann, in der äußersten Ecke, fand ich eine andere Waffe. Eine Körpergröße Sense, die mir sofort ein gutes Gefühl gab. Seltsamerweise hatte ich wieder das Gefühl, dass sich irgendetwas in mir mehr freute als es das eigentlich tun sollte.
Ich ging mit der Waffe aus der Hütte und sah, dass Percys Gesicht sämtliche Farbe verlor. Dann schnippste er mit den Fingern, aber für mich änderte sich scheinbar nichts.
"Bist du dir sicher? Soll die wirklich deine Waffe sein?" Fragte er fordernd.
Ich nickte. Verwirrt was das Problem war.
"Sag niemanden, dass dies eine Sense ist. Sie ist im Camp nicht beliebt, nicht zuletzt weil es die Waffe des Kronos war beziehungsweise ist."
Sofort war mir die Waffe suspekt, aber dann viel mir Percys Zeitverwendung auf.
"Ist? Ich dachte, dass du ihn besiegt hast?"
Er lachte humorlos
"Aufgehalten trifft es wohl eher. Hermes hat es mir gesagt. Ich habe seine Essenz verstreut, aber gerötet ist er wohl eher nicht. So viel Glück habe ich nicht."
Er seufzte
"Na ja. Ich werde dir aber helfen. Man hat mir geholfen den Nebel besser zu kontrollieren. Was das ist erfährst du in den nächsten Tagen. Dadurch erscheint deine Waffe für andere wie ein Speer. Also dann. Sollen wir anfangen?"
Damit verbrachten wir die nächsten 2 Stunden mit den Übungen: Sense für Dummies. Chiron hatte Percy wohl einiges über den Umgang mit der Waffe beigebracht um ihn für Kronos vorzubereiten. Danach liefen wir zum Ausdauertraining. Percy war sehr überrascht über meine Fahigkeiten mit der Waffe. Seinen Aussagen nach war ich ein Naturtalent damit. Überrascht war er auch von meiner Ausdaurr, jedoch negativ, denn ich war nach wenigen Minuten platt.
"Was ist los, jedes Kind der Aphrodite kann mehr laufen als du. Na los." Sagte er zu mir und grinste mich dabei provozierend an.
Angespornt lief ich weiter und auch wenn Percy das Prozedere immer wieder wiederholen musste: ich schaffte es in Ziel, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass meine Muskeln brennen würden.
"So, du kannst dich jetzt duschen gehen. Danach gibt es im Pavillion Essen. Schon einmal für morgen. Wir wiederholen das Gleiche wie heute. Außerdem wirst du dein altgriechisch mit jemand aus der Athena Hütte aufbessern. Dann lernen wir beide noch etwas weiter."
Damit drehte er sich um und ging Richtung Campzentrum, während ich mich bemidleidete, mich aber auch fragte, was Percy mir nicht sagte. Ich hatte das Gefühl, dass er etwas über mich wusste, oder es zumindestens vermutete, mir es aber aus irgendwelchen Gründen nicht sagte. Ich schwor mir, dass ich das Geheimnis aus ihm herausbekommen würde.
Denn vielleicht hing seine Vermutung auch mit meinem teilweise sehr seltsamen Gefühl zusammen.
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