Dann erloscht dieses warme, blaue Licht in seinen Augen


„Sally, ich muss dir etwas sagen. Kann ich rein kommen?", frage ich Mrs. Jackson bzw. Mrs. Blofis. Sie nickt und lässt mich eintreten. Ich gehe ins Wohnzimmer. 

„Setzt dich doch. Was ist denn passiert?", fragt Sally und sieht mich fragend an. 

„Percy er... Wir mussten kämpfen und er hat mich gerettet. Aber dabei...", ich kann das nicht. Ich fange haltlos an zu weinen. „Götter! Er ist tot!", schluchzte ich und weine weiter. Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Sally setzt sich neben mich.

„Wie, wie konnte...?", fängt sie an. Auch ihr laufen Tränen übers Gesicht. 

Ich beginne zu erzählen: 


Es war ein normaler, schöner Tag gewesen, bis Zeus ins Camp gekommen war, um alles kaputt zu machen. 

„Ich verlange nach eurer Hilfe. Ihr Helden werdet benötigt, um den Olymp ein weiteres mal zu beschützen! Ihr seid dazu verpflichtet, uns zu beschützen!", hatte Zeus gerade feierlich gerufen. Das gesamte Camp hatte draußen im Kreis vor dem Pavillon gestanden, er in der Mitte. Percy und ich ziemlich weit vorne. Es hatte mich gewundert, dass Zeus sich selbst dazu bequemt hatte, selbst ins Camp zu kommen. 

Percy hatte über Zeus' Verlangen nur die Augen verdrehen können. „Was habt ihr denn dieses Mal wieder ausgefressen?", hatte er gefragt und Zeus spöttisch angesehen. 

„Wir? Zweifelst du etwa meine Führungsqualitäten an, Perseus Jackson?", hatte Zeus aufgekratzt gesagt und ich hatte mich schützend vor Percy gestellt. 

„Die Frage wird doch wohl erlaubt sein! Wir müssen immer unseren Kopf für euch hinhalten und ihr schert euch kein bisschen darum, was mit uns passiert.", hatte ich ihm beigepflichtet ich und Percy hatte seine Hände auf meine Schulter gelegt. 

„Ihr beide...!", hatte Zeus begonnen, bevor er seinen Satz dann aber doch abgebrochen hatte. Anscheinend hatte er sich nicht mit uns auseinander setzen wollen. „Das ihr so alt geworden seid, wundert mich. Ihr hättet schon als Kinder vom Blitz getroffen werden sollen.", hatte Zeus gesagt und wollte gerade mit einer Standpauke beginnen, war aber erneut von Percy unterbrochen worden. 

„Weißt du was mich wundert? Wie ihr es jemals ohne uns Halbgötter überlebt habt. Der gesamte Olymp wäre doch schon längst von Kronos oder spätestens von Gaia über den Haufen gerannt worden, wenn wir euch nicht schon tausende Male den Arsch gerettet hätte. Wobei, es wundert mich eigentlich nicht wirklich, so schwach wie ihr seid. Ich meine, ich habe gegen Ares gekämpft und gewonnen. Hallo? Er ist der Kriegsgott, aber gut. Ich habe dir deinen Blitz wiedergefunden, nachdem du ihn VERLOREN hast. Ich meine, sorry, aber wie blöd muss man sein, um sein Lieblingsspielzeug zu verlieren? Außerdem bin ich nur wegen Heras verrückten Plänen in ein anderen Camp gekommen, weshalb ich meine Unverwundbarkeit abgeben musste. Vielen Dank dafür! Naja, das ist noch das weniger schlimme. Ich kann auch sehr gut ohne sie leben, aber spätestens im Tartarus wäre sie doch ziemlich nützlich gewesen. In den wir übrigens auch nur gefallen sind, weil Athene sich nicht eingestehen konnte, dass Arachne nun mal besser weben kann, als sie. Wir haben so viel grauenvolles wegen euch erlebt und ihr seht es dennoch als Selbstverständlichkeit an, dass wir euch helfen. Wir sind euch zu garnichts verpflichtet! Ihr könnt von Glück reden, wenn wir euch helfen, aber so selbstverständlich ist das nicht.", hatte er wütend gesagt und Zeus angestarrt. 

„Du elendiger, frecher, kleiner Halbgott! Was denkst du eigentlich, mit wem du hier sprichst?", hatte Zeus geschrien und die anderen Camp-Bewohner waren ängstlich zurückgewichen. Nur Percy und ich waren stehen geblieben. Ach ja und Nico, der immer näher an uns herangekommen war. 

„Percy hat recht. Wir entscheiden, ob wir euch helfen, oder nicht. Wir haben alle unsere Gründe, euch nicht leiden zu können und nicht helfen zu wollen. Die sieben und ich mit Sicherheit!", hatte Nico gesagt und ihn herausfordernd angesehen. 

„Was hast du denn für einen Grund, uns nicht helfen zu wollen? Wir waren doch immer freundlich zu dir.", hatte Zeus kleinlaut gefragt. Ich konnte es nicht fassen, dass die beiden ihn wirklich eingeschüchtert hatten. 

„Maria di Angelo, meine Mutter. Du hast sie umgebracht, meinen Vater verachtest du und soll ich noch weiter machen?", hatte Nico wütend gerufen. Das Gras um seine Füße herum wurde braun und anschließend grau. Er war wirklich sehr wütend. 

„Würdet ihr die die Freundlichkeit besitzen, uns zu helfen, bitte?", hatte Zeus schlussendlich gemurmelt, sodass nur wir drei ihn verstanden. 

„Ich hab dich nicht verstanden!", hatte Percy gesagt. Ich stieß ihn mit dem Ellenbogen an. Er übertrieb es! 

„Würdet ihr die die Freundlichkeit besitzen, uns zu helfen, bitte?", hatte Zeus noch einmal laut wiederholt. Für diese Bloßstellung würde er ihn lynchen, hatte ich gedacht. 

„Schon besser. Also, worum handelt es sich denn?", hatte Nico gesagt. 

„Die Giganten wollen den Olymp erneut stürzen. Doch dieses Mal haben sie wieder Hilfe von uralten Wesen aus dem Tartarus." Mein Rücken versteifte sich, alleine bei der Erinnerung an diesen Ort. 

„Na super! Wo sind sie?", hatte Leo gefragt, der nun auch neben uns stand. 

„Brooklyn." 

„Aha, ok. Na dann. Wollen wir ihnen helfen?", hatte Percy in die Runde gerufen. Ich wünschte es hätten mehr NEIN gerufen.

Als wir dann in Brooklyn waren, lief es eigentlich ziemlich gut. Doch dann übersah ich einen Drakon. Diese riesigen, ekelhaften Dinger, sie Säure verspritzen. 

„Annabeth!", hatte Percy geschrien und sich vor mich geworfen, bevor ich überhaupt realisieren konnte, was passiert war. Er hatte mich zu Boden gestoßen und sich vor mich gestellt. In diesem Moment hatte er schmerzerfüllt aufgeschrien und war vor mir auf den Boden gesackt. 

„Percy?", hatte ich ängstlich gefragt und hatte ihn gerade noch auffangen können, bevor er unsanft auf den Boden aufschlug. Sein Kopf hatte in meinem Schoß gelegen und er hatte mich traurig angeschaut. Erst in dem Augenblick sah ich die Löcher in seinem T-Shirt und die rosaroten, großen Flecken auf seinem Oberkörper. Er hustete. 

„Ach Annie.", hatte er gesagt. „Wenigsten komme ich jetzt nach Elysium und bin für die Liebe meines Lebens, das beste, schlauste, hübscheste Mädchen der Welt, gestorben." Seine Stimme war brüchig gewesen und ich hatte angefangen zu weinen. 

„Algenhirn, du stirbst jetzt nicht! Du darfst jetzt nicht sterben!", schrie ich und rief verzweifelt nach einem Apollo-Kind. 

„Annabeth, du bist ein schlaues Mädchen und weißt, dass ich sterben werde.", sagte er leise. „Ich bin froh, bei dir sterben zu dürfen. Ist das egoistisch?", fragte er. 

„Götter! Nein, das ist es nicht.", sagte ich leise und gab ihm einen letzten Kuss. 

„Ich liebe dich, Annabeth Chase!", hauchte er und legte seine Hand an meine Wange. 

„Ich liebe dich auch, Percy Jackson." 

Dann erlosch dieses warme, blaue Leuchten in seinen Augen und er starb mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen in meinen Armen.


Als ich meine Monolog beende, weint Sally haltlos. Wir umarmen uns und versuchen uns gegenseitig zu trösten, doch dieses große, klaffende Loch, dass Percy in unserem Leben hinterlässt, kann man nicht so einfach wieder füllen. 

Ein paar Monate später finde ich heraus, dass ich schwanger bin. Wenigstens ein Hoffnungsschimmer in diesen Tagen. Und mein Kind wird irgendwann herausfinden, was für einen großartigen Vater es gehabt hätte, wenn er nicht schon viel zu früh von uns gegangen wäre. 



--------------------------------------------------

I'm so sorry guys... Aber wenigstens gibt es mal wieder ein neues Kapitel eures Lieblingsbuches ;)

Ich hoffe, es hat euch (einigermaßen) gefallen, auch wenn Percy gestorben ist.

stay safe

lots of love

Lou <333

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top