Annabeth (1/2)
„Hey, Annabeth. Ich wollte heute in die Stadt, um mir ein Kleid für den Abschlussball zu kaufen. Willst du mitkommen?", fragt Vanessa und holt mich so aus meinem Tagtraum. „Ähm, was? Ja klar, gerne.", sage ich. Sie ist meine einzige Freundin an dieser Schule, doch in letzter Zeit haben wir kaum nich Zeit miteinander verbracht. Warum also nicht meine freie Zeit nach der Schule mit meiner Freundin verbringen? „Treffen wir uns nach Schulschluss an meinem Auto?", fragt Vanessa. Ich nicke. „Ok, perfekt. Dann bis später. Ich freu mich.", sagt sie grinsend und geht.
Nach dem Unterricht, der sich endlos lange hingezogen hat, trete ich nach draußen in die Sonne und laufe zu Vanessas blauem Mini, der wie immer neben dem Schulgebäude steht. Heute allerdings noch schlechter geparkt, als sonst. Wie bekommt man es hin, mit einem Mini auf zwei Parkplätzen gleichzeitig zu stehen? Ich verstehe es einfach nicht. Vanessa bekommt das anscheinend irgendwie hin. Verrückt. Ich lehne mich gegen den Wagen. Wo bleibt sie bloß?
„Hey Annabeth.", sagt eine männliche Stimme hinter mir. Es ist Thomas. Kapitän des Baseballteams, Lieblingsschüler aller Lehrer und ein totaler Mädchenschwarm. „Hey Thomas. Wie gehts dir?", frage ich. Vanessa, Thomas und ich sind seid Beginn des letzen Schuljahres ziemlich enge Freunde. „Ganz gut. Und selbst?", fragt er und stößt mit seiner Faust gegen meine. „Auch." , antworte ich. „Wartest du auf Vanessa?" Ich nicke. „Weißt du, mit wem sie auf den Ball geht?", fragt er. Ich weiß worauf er hinaus will. „Noch hat sie niemand gefragt. Na los, komm schon. Du magst sie, sie mag dich. Frag sie endlich. Das willst du dich schon seit Wochen machen.", sage ich grinsend und stoße ihn mit der Schulter an. „Dich mag ich aber auch.", sagt er und wird rot. „Ich weiß. Ich mag dich auch. Aber sie magst du lieber. Mach dir nichts vor, is schon ok.", sage ich.
Beide sind schon seit mindestens einem halben Jahr bis über beide Ohren ineinander verknallt und quetschen mich jeweils über den Anderen aus. So süß das auch ist, langsam müssen sie das doch aber verstehen, oder? „Ist das wirklich ok. Ich hab ein total schlechtes Gewissen deswegen. Ich will nicht, dass du dich wie das fünfte Rad am Wagen fühlst.", sagt Thomas und sieht mich traurig an. „Thomas, wirklich. Es ist ok. Außerdem hab ich doch selbst einen Freund.", sage ich. In der Sekunde kommt Vanessa auf uns zu gelaufen. „Oh, hey Thomas. Willst du mit in die Stadt kommen? Annie und ich wollten Kleider für den Ball kaufen gehen. Du könntest uns super dabei beraten.", sagt sie zwinkernd und fängt an zu kichern. „Wenn ich darf, komm ich gerne mit.", sagt er und wird rosa. „Ich sitze hinten." , sage ich schnell, damit Thomas bei Vanessa vorne sitzen kann.
Nach ca. 5 Läden, in denen wir nichts gefunden haben, gehen wir in ein Café, um uns einen Kaffee zu kaufen. Wir setzen uns an unseren Stammtisch in der Ecke am Fenster. „Also, in welchen Laden wollen wir als nächstes?", fragt Thomas. „Dir macht das ja richtig Spaß.", bemerkt Vanessa und Thomas grinst sie an. Er schaut sie mit dem selben Blick an, mit dem Percy auch mich manchmal anschaut, wenn er denkt, ich würde es nicht bemerken.
„Ich hohle mal Kaffee. Das Selbe, wie immer?", frage ich und die beiden nicken. Bevor ich aufstehe, gebe ich Thomas einen kleinen Tritt unterm Tisch und schaue ihn auffordernd an, während Vanessa kurz in ihrer Tasche kramt. Ich lasse mir ein wenig Zeit, bis ich mit drei duftenden Caramell Macchiato zurück komme. „Hier, bitte. Und für dich mit ein wenig Zimt, Ness. Wie immer.", sage ich und stelle den heißen Kaffe auf den Tisch. „Ich hohl noch drei Löffel für den Schaum.", sagt Thomas und steht auf.
„Er hat mich gefragt! Er hat MICH gefragt, ob ich mit ihm auf den Ball will!", kreischt Vanessa und muss sich sehr bemühen, dies leise zu tun. Na endlich. „OMG! Yay! Ich freu mich so für dich.", sage ich und umarme sie. „Er könnte mit jedem Mädchen dort hin und er hat sich für mich entschieden!", sagt sie aufgeregt. Da ist jetzt aber jemand glücklich. Als wir unseren Kaffee ausgetrunken haben, gehen wir in den nächsten Laden.
Es ist ein Geschäft, in dem sich ausschließlich Ballkleider befinden. Alle sehen atemberaubend schön aus. „OMG! Ich bin im Himmel!", stößt Vanessa aus und hüpft auf und ab. Thomas und ich sehen uns an und fangen an zu lachen. „Du nimmst den Gang, ich den hier.", sagt sie und ist schon zwischen dem bunten Wirrwarr aus Röcken, Tüll und Seide verschwunden.
„Kommst du mit mir, bleibst du hier sitzen, oder läufst du ihr nach?", frage ich. „Ich komm mit dir mit." „Ich bin wirklich stolz auf dich, dass du sie gefragt hast. Sie freut sich riesig!", sage ich und drehe mich zu ihm um. Er wird rot, öffnet den Mund und schließt ihn wieder. „Ist ok, du musst nichts sagen. Hilf mir einfach, was Blaues zu finden.", sage ich und gehe weiter. „Lernen wir deinen mysteriösen Freund jetzt eigendlich mal kennen, oder kommst du alleine zum Ball? Wie hieß er? Perry?", fragt Thomas hinter mir und sieht so mein Grinsen nicht.
„Sein Name ist Percy und ja, er kommt zum Ball.", sage ich. „Wie findest du das hier?", fragen wir gleichzeitig und halten jeweils ein blaues Kleid in der Hand. Wir nehmen Beide und treffen Vanessa an den Umkleidekabinen.
Vor lauter Tüll und Roben, sieht man nur noch einen wandelnden, bunten Haufen. „Ok, du zuerst und danach brauche ich dringend Hilfe bei der Auswahl.", stöhnt sie. Sie liebt es einfach, Kleider anzuprobieren und überhaupt shoppen zu gehen. Ich lache und gehe in eine Umkleidekabine.
In dem Kleid, welches Thomas gefunden hat, kämen, laut Vanessa, die voll in ihrem Element ist, meine Augen und meine blonden Haare nicht richtig zu Geltung. In dem anderen Kleid sähe ich, laut Vanessa, aus, wie eine Prinzessin. Es ist aber auch wirklich schön. Es ist Meerblau mit wahnsinnig viel Tüll, ein paar Rüschen, ist eng anliegend und hat eine Schleife auf Höhe der Hüfte. Es betont meine grauen Augen und passt mir wie angegossen. Laut Vanessa. Ich finde es aber auch schön.
Sie probiert ca. 20 Kleider durch. Beim einundzwanzigsten fallen mir fast die Augen aus dem Kopf. Thomas geht es ganz ähnlich. „Du bist wunderschön!", haucht er und sieht sie an. Sie hat ein rotes, im Vergleich zu meinem, eher schlichtes, schulterfreies Kleid an, was perfekt zu ihrem roten Haar passt. „Wow!", sage ich. Sie wird rot. „Ihr seht so aus, als hättet ihr beide noch nie eine Mädchen in rotem Kleid gesehen.", sagt sie und grinst. „Die beiden finden dich, glaube ich, einfach nur hinreißend in dem Kleid.", sagt eine Verkäuferin, die plötzlich neben uns steht. „Oh, vielen Dank.", sagt Vanessa.
„Soll ich euch die anderen Kleider mal abnehmen? Dann könnt ihr zur Kasse gehen. Braucht der Junge Herr hier noch einen passenden Anzug zu dem roten Kleid?", fragt die ältere Verkäuferin und grinst. Thomas sieht Vanessa immernoch wie hypnotisiert an. „Thomas?", frage ich und er wendet sich der Verkäuferin zu. „Ähm, Entschuldigung. Naja, eine Kravatte wäre vielleicht ganz gut.", sagt er und wird rosa. Während sich Vanessa und er also eine passende Kravatte aussuchen, helfe ich der netten Frau, die Kleider wegzuhängen. „Darf ich fragen, ob die beiden schon zusammen sind?", frag sie mich nach kurzer Zeit.
Ich lache. „Nein, noch nicht. Aber ich arbeite daran.", sage ich. „Das machst du gut. Eine Freundin hat mir vor etlichen Jahren mal gesagt: wenn ein Mädchen verliebt ist, sieht man es an ihrem Lächeln. Wenn ein Junge verliebt ist, dann sieht man die Liebe in seinen Augen. Sie hatte Recht und bei deinen beiden Freunden trifft genau das zu.", sagt sie und lächelt.
Nachdem wir bezahlt haben und die riesigen Taschen in Nessˋ Kofferraum gelegt haben, setzen wir uns wieder ins Auto. „Hey, kannst du nochmal kurz an der Schule anhalten? Ich muss noch was aus meinem Spind hohlen.", fragt Thomas. Sie nickt.
Während wir dann also auf dem Schulhof stehen und auf Thomas warten, drehen wir das Radio laut auf und singen aus voller Kehle mit. Selbst als Thomas wieder eingestiegen ist, machen wir es nicht leiser und er stimmt in unseren Gesang mit ein.
„Ich wusste garnicht, dass du dir Taylor Swift anhörst.", bemerke ich. „Hallo? Ich bin mit euch beiden befreundet!", beschwert sich Thomas und Ness und ich fangen an zu lachen.
Wir setzen zuerst Thomas bei sich zu Hause ab. Dann fährt Vanessa auch mich nach Hause. Wir verabschieden uns und ich gehe in unser Haus. „Hey, Dad. Ich bin wieder da!", rufe ich. Es ist immer noch ungewohnt, nicht dauerhaft im Camp zu wohnen, aber ich hatte beschlossen, dass das während meines Abschlussjahres so am Besten sei.
„Hey Schatz. Schön das du da bist. Wo warst du?", fragt mein Dad und kommt auf mich zu. Meine Brüder kommen ebenfalls. Ich umarme sie.
„Ich war mit Thomas und Vanessa in der Stadt. Wegen des Abschlussballs.", sage ich und deute auf die Tüte neben mir. „Aha, ok. Na dann zeig mal her.", sagt mein Dad. „Ne ne, du wirst dich noch bist nächsten Freitag gedulden müssen.", sage ich grinsend, nehme meine Tüte und gehe in meine Zimmer.
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OMG Leute!!! Ahhhh 1k reads!!!! Ihr macht mich so glücklich
Danke
Extra für euch ein besonders langes Kapitel, mit dem ich wirklich über alle Maßen zufrieden bin.
(Und extra für euch, lade ich auch direkt der zweite Teil hoch)
Love you und danke fürs lesen und für die votes
Lou ♥️
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