Kapitel 27

Pov Erzählerin:

Langsam betrat Kiran den Saal, in dem Ben sich gerade befand. Der Jüngere war gerade dabei, ein paar Übungen zu versuchen. Allerdings war seine Konzentration dabei nicht wirklich gut, und dem Jungen passierten dadurch immer wieder Fehler.

„Ich weiß, wie du dich fühlst. Damals ging es mir genauso. Es ist frustrierend, wenn die Erwachsenen Geheimnisse vor einem haben und man eigentlich nur helfen will“, begann Kiran

Ben drehte sich überrascht zu ihm um.

„Ich will helfen und stark sein, um sie zu beschützen. Dafür muss ich mächtiger werden“, murmelte Ben und verschränkte die Arme.

Kiran seufzte leise. Er erkannte das Verhalten des Jungen natürlich gleich wieder. Ihm selbst war es damals genauso gegangen.

Der Ältere setzte sich und bedeutete Ben, sich neben ihn zu setzen. Nachdem dieser sich tatsächlich gesetzt hatte, begann Kiran zu sprechen.

„Weißt du, es gab einen Zeitpunkt in meinem Leben, da ging es mir genauso wie dir jetzt. Ich hatte keine schöne Kindheit und mir hat lange die Liebe und Anerkennung meiner Mutter gefehlt. Ich habe wirklich alles versucht, um sie stolz zu machen. Es war damals nicht meine Schuld, dass sie mir weder Liebe noch Anerkennung gegeben hat. Sie hatte sich schon lange vom Licht entfernt. Etwas, das ich erst später verstand.“

Ben hörte ihm aufmerksam zu. Das erste Mal fühlte er sich tatsächlich so, als würde ihn jemand verstehen.

„Ich dachte in dieser Zeit, besonders später im Tempel, als meine Mutter endgültig weg war, dass wenn ich stark und mächtig bin, ich alles erreichen könnte, was ich mir wünsche und mich niemand mehr als kleiner schwacher Junge ansehen würde. Allerdings habe ich dadurch gar nicht mehr realisiert, dass es noch Menschen gab, die mir tatsächlich helfen wollten. Ich habe in diesem Machtwahn einer dunklen Stimme vertraut, welche mir genau das versprochen hat, was ich mir so sehr gewünscht habe. Allerdings ist dieser dunkle Pfad kein, den du wählen solltest. Natürlich ist es schön, mächtig zu sein, das stimmt. Nur der Preis, den man dafür zahlt, ist viel zu hoch. Denk dran, Ben, jetzt hast du eine Familie, die dich liebt und für dich da ist. Auch wenn dir eine dunkle Stimme Macht verspricht, wird sie dir niemals diese Liebe, Sicherheit und Geborgenheit geben, die du von deiner Familie bekommst. Ich verstehe, dass du mehr tun möchtest und das Verhalten der Älteren dich sehr frustriert. Doch ich verspreche dir, sie wollen nur das Beste für dich, weil sie dich lieben und du ihnen wirklich wichtig bist“, sagte Kiran und beendete seine kleine Erzählung.

Ben schaute unsicher und dachte erstmal über die Worte des Mannes nach und zog nach einer Weile die Beine an.

„Du bist der Erste, der wirklich versteht, wie ich mich gerade fühle. Ich weiß nicht, ich möchte ja ihnen vertrauen und nicht so viel das alles hinterfragen, aber irgendwie entwickelt sich meine Wut und die Sorgen zu einem großen Ball und immer wenn wir streiten, explodiert er und alles wird immer schlimmer. Ich … weiß einfach nicht, wie ich ihnen wirklich sagen kann … was wirklich das Problem ist und wie ich mich fühle … ich will auch nicht als schwach dastehen … sondern sie unterstützen“, gab Ben zu.

Kiran schenkte ihm ein warmes Lächeln und legte einen Arm um ihn.

„Schwach bist du auf jeden Fall nicht. Es ist mutig, darüber zu reden. Zu deinem Problem, wenn es dir schwerfällt, mit ihnen zu sprechen, kannst du immer mit mir reden und ich kann gut beim Vermitteln helfen. Außerdem kann es dir helfen, deine Sorgen und Ängste aufzuschreiben. Das hilft wirklich und es wäre eine weitere Möglichkeit, deinen Eltern und deinem Onkel zu zeigen, was du wirklich empfindest“, antwortete der Ältere.

Ben nickte leicht und umarmte Kiran dann richtig. Er wusste nicht ganz genau warum, aber in diesem Moment konnte er endlich mal all die Emotionen hinauslassen, die sich so lange angestaut hatten.

Es war noch ein langer Weg, bis es ihm wirklich besser gehen würde, aber zumindest war es ein Schritt in die richtige Richtung.

                                                                                    ➳ 

Während es bei den Jungen gut lief, sah es bei Ahsoka anders aus. Rex war gerade mit den beiden Kleinen seine Brüder besuchen, und weil dadurch keiner die Togruta aufhielt, sich zu überarbeiten, tat die Jedi das.

Inmitten von Unterlagen saß die Togruta am Boden. Neben ihr stand ihre Kaffeetasse, deren Inhalt mittlerweile kalt war. Neben dieser lag eine angefangene Packung Kekse.

Immer wieder nahm sich die Togruta ein neues Dokument. Es hatte zwar keine neuen Angriffe gegeben, aber sie traute der Ruhe nicht. Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis etwas passieren würde.

„Also wenn du so weiter machst, dann hältst du gar nichts auf, sondern schläfst eher ein“, ertönte die Stimme ihres ehemaligen Meisters.

Die Togruta ließ vor Schreck ihre Zettel fallen. Das brachte den Mann zum Lachen.

„Könnt ihr euch nicht irgendwie mal ankündigen?“, fragte sie gespielt beleidigt.

Anakin lachte noch mehr und grinste.

„Ich würde ja klopfen, aber das funktioniert so schlecht als Geist. Außerdem warst du so konzentriert, dass du mich sowieso nicht gehört hättest. Also Snips, was ist los?“, fragte der Mann und sah sie direkt an.

Ahsoka seufzte und rieb sich über die müden Augen.

„Ach, das Übliche. Irgendein Verrückter möchte sich an unserer Familie rächen. Nur wer genau, keine Ahnung. Es muss jemand sein, der dich und mich kannte und sehr wahrscheinlich damals zu meiner Padawanzeit selbst Padawan gewesen war. Zumindest deuten die Spuren darauf hin. Nur warum er sich jetzt rächen möchte und warum jetzt ist mir noch nicht klar“, gab die Togruta zu.

Anakin begann nachdenklich auf und ab zugehen. Er überlegte, wer es sein könnte und warum genau dieser Zeitpunkt gewählt worden war. Nach einer Weile kam ihm eine Erkenntnis.

„Na ja, warum jetzt, ist logisch. Es ist Frieden, keiner ahnt etwas und ihr seid wirklich glücklich. Er hat sich wahrscheinlich so lange im Verborgenen gehalten, um sich vorzubereiten und genügend Leute anzusammeln. Möglicherweise hat er damals etwas verloren und möchte deshalb jetzt unsere Familie zur Rechenschaft ziehen“, überlegte der Ältere.

Die Togruta nickte leicht. Es ergab Sinn, hieß aber auch, dass sie wirklich dringend herausfinden mussten, was diese Person wirklich wollte, ehe sie ihren persönlichen Rachefeldzug ausführen konnte.

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Erstmal eine ganz große Entschuldigung, dass es so lange mit neuen Kapiteln dauert, aber ich habe gerade privat und mit der Schule viel zu tun und komme nicht so zum Schreiben, wie ich es gern würde.

Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen und ich würde mich sehr über ein Feedback und einen Vote von euch freuen. Aber macht das nur, wenn ihr das möchtet.
Für Kritik und sonstige Anmerkungen bin ich auch jederzeit offen.

Eure Winny

Wörter:1105

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