24. Kapitel

Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir einst verfallen werden.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Hoffnung, Maua entweder in Mbadala oder sogar in Kimbilio zu finden, ließ Tai fast euphorisch werden. Er musste sich dazu zwingen, ab und zu Pausen zu machen, um Qasi nicht zu überanstrengen. Er umrundete Chuma Chakavu in einem großen Abstand und machte sich dann auf die Suche nach einer Stelle, an der die Klippe weniger steil war. Nach einigen Tagen fand er einen Abhang, der sich bestimmt gut benutzen ließ.

»Ganz vorsichtig«, redete er Qasi zu, die wahrscheinlich noch nie so abschüssigen Boden gesehen hatte. Sie warf mehrmals den Kopf hoch und trippelte auf der Stelle, aber schließlich folgte sie ihm gehorsam. Er führte sie möglichst langsam an den herumliegenden Felsbrocken vorbei und überprüfte vorher selber, ob der Sand nicht zu locker war.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie die Ebene unterhalb der Klippe. Tai atmete erleichtert aus und gönnte ihnen eine Pause. Qasi glänzte vor Schweiß und ließ den Kopf hängen, offensichtlich froh, sich etwas ausruhen zu können. Während die braune Stute etwas Wasser trank, das er ihr in eine Metallschale gefüllt hatte, sah Tai sich um.

Er war tatsächlich nicht so weit entfernt von Kimbilio wie er gedacht hatte. Sein Heimatdorf musste nur eine Tagesreise östlich von hier liegen, wenn er sich nicht irrte. Bei dem Gedanken, seine Mutter wiederzusehen, drehte sich ihm der Magen um. Die Worte, die Yueani damals gesagt hatte, hatten ihn nun endgültig überzeugt. Er war blind gewesen und hatte nicht gemerkt, dass Alina ihn nur als Werkzeug benutzen wollte, um wieder in die Nähe des Throns zu kommen. Nichts, was sie ihm je über ihr Leben in Burg Fedha erzählt hatte, kam ihm noch glaubwürdig vor.

Ich bin nicht der Sohn von König Sharaf. Garantiert nicht. Wie von selbst ballten sich seine Fäuste. Wie konnte ich auch nur einen Moment daran glauben? Es ist alles gelogen.

Sein einziger Lichtblick waren Nyasi und Sakafu, vielleicht auch noch Haifai, sollte er seine Schwester überhaupt sehen. Er fragte sich, wie es ihnen allen ergangen war. Seit seinem Aufbruch waren wie viele Monate vergangen? Bestimmt sechs. Das war ein halbes Jahr. Hatten sie sich verändert? Oder rettete Nyasi immer noch heimlich Käfer statt sie zu töten wie Damu es verlangte? War Kahawia noch da? Er verlor sich in seinen Erinnerungen und fuhr erst hoch, als Qasi ihn mit der Schnauze anstupste.

»Alles gut?« Tai schmunzelte. Jetzt rede ich schon mit Pferden.

Er unterdrückte den immer stärker werdenden Drang, sich am Hals zu kratzen und schwang sich auf den Rücken der Stute. Es dauerte wirklich nicht lange, bis Kimbilios Felder und dahinter die Häuser der Bewohner auftauchten. Sein früheres Zuhause lag abgeschottet vom Dorfzentrum, war nur durch eine gestreute Straße damit verbunden. Vorsichtshalber hielt er sich davon fern. Er wollte nicht, dass Alina ihn jetzt sah und anfing, irgendwelche Fragen zu stellen. Er hatte keine Ahnung, wie er ihr antworten und wie er dann auf ihre Enttäuschung reagieren sollte.

Kimbilio besaß keine Mauer und keinen Zaun, der das gesamte Dorf umgab. Es war also eine Leichtigkeit, zwischen den äußeren Häusern des Dorfes hindurch zu reiten, bis er auf dem großen Platz angekommen war, in dessen Mitte sich der Brunnen befand. Dort waren gerade zwei Frauen dabei, ihre Eimer mit Wasser zu füllen. Zum Glück sahen sie nicht zu ihm hinüber. Er war sich nicht sicher, ob sie ihn erkennen würden.

Geschickt stieg Tai von Qasi ab. Er war nicht so oft hier gewesen wie Haifai, weswegen er einige Zeit brauchte, um sich daran zu erinnern, wem welches Haus gehörte. Er entdeckte das Haus, in dem Damus jüngerer Bruder Njano wohnte. Wie durch einen Zufall war er direkt daran vorbeigeritten. Vorsichtshalber führte er Qasi ein Stück davon weg. Njano würde ihn auf jeden Fall erkennen und sofort Damu und Alina alarmieren.

Plötzlich öffnete sich eine Tür des Hauses auf der gegenüber liegenden Seite. Eine Frau mit dunkler Haut und straff zusammengebundenen Haaren trat heraus. Unter ihrem groben Bauernkleid wölbte sich ihr Bauch und sie krümmte sich zusätzlich unter dem Gewicht eines Wäschekorbs auf ihrem Rücken. Tai erstarrte.

Das kann nicht sein. Haifai?

Im selben Moment begegneten sich ihre Blicke. Die pechschwarzen Augen seiner Schwester weiteten sich vor Überraschung, die jedoch sogleich in puren Hass umschlug. Sie zog die Lippen zurück und ließ ihre weißen Zähne sehen, bevor sie den Wäschekorb einfach fallen ließ und schwerfällig die Stufen der Eingangstreppe hinunter schritt. Zügig überquerte sie den Dorfplatz, wobei die zwei Frauen beim Brunnen ihr verwunderte Blicke schenkten, und baute sich mit blitzenden Augen vor Tai auf.

»Was zum Henker tust du hier?«, fuhr sie ihn an und machte Anstalten, ihm am Arm zu ergreifen. Als sie den Verband sah, hielt sie jedoch inne. »Was machst du?«

»Ich suche jemanden.«

»Du suchst jemanden? Ist das dein Ernst?« Haifai brach in wildes Gelächter aus und hielt sich den runden Bauch.

Was ist nur los mit ihr? Besorgt warf er den zwei Frauen beim Brunnen einen Blick zu. Eine von ihnen hatte ihre Eimer einfach stehen gelassen und ging zügigen Schrittes auf eines der umstehenden Häuser zu. Holt sie jemanden? Bitte nicht. Ich möchte nicht mehr Aufmerksamkeit erregen als nötig.

»Und das ist wirklich der Grund, aus dem du hier bist?« Endlich hatte Haifai sich beruhigt und starrte ihn jetzt einfach nur vorwurfsvoll an. »Du wolltest nicht nach deiner Familie sehen? Nach deinen Geschwistern sehen? Du suchst jemanden!«

»Ich...«

»Du kommst einfach so zurück als wäre nichts gewesen!«

Überrascht bemerkte Tai, dass Tränen in ihren Augen glitzerten. Er hatte Haifai noch nie weinen sehen. Nicht einfach so. Weil ihr etwas weh tat, ja, aber nicht aus Traurigkeit. Sie stand vor ihm, eine Hand auf dem Bauch, und wischte sich mit der anderen Hand die Tränen weg. Ihr Kinn zitterte genauso wie ihre Stimme, als sie sagte: »Mutter darf dich nicht sehen. Komm mit.«

Sie winkte ihn hinter sich her und führte ihn zu dem Haus, aus dem sie zuvor gekommen war. Es hatte einen kleinen Garten, der aber eigentlich nur aus vertrockneten Sträuchern bestand. Hinter einem dieser Gestrüppe gab es eine Bank, die vor neugierigen Blicken geschützt war. Dort setzten sie sich hin, Bruder und Schwester, und Tai band Qasis Zügel an einem morschen Ast fest, der wahrscheinlich sowieso nicht halten würde. Haifai hatte sich etwas beruhigt. Ihre Augen waren noch leicht gerötet, aber ihre Stimme war wieder fest.

»Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.«

»Warum dachtest du das?« Tai schaute sie verwundert an.

»Ich dachte, du wärst tot.« Sie seufzte. »Als du zu deiner Reise aufgebrochen bist, war ich unglaublich neidisch. Du durftest Kimbilio verlassen. Und ich? Ich musste einen Mann heiraten, den ich kaum kannte! Mit ihm schlafen. Kinder mit ihm haben.« Sie presste die Hände auf ihren Bauch, als könnte sie damit das Leben zerquetschen, das in ihr heranwuchs. »Als ich neues Wasser holen sollte, habe ich meinen Wasserschlauch gefüllt und bin dir hinterher gelaufen. Ich habe gehofft, ich würde dich einholen, aber du warst wie vom Erdboden verschluckt! Du hättest mich doch einfach mitnehmen können!«

»Ich...« Tai wusste nicht, was er sagen sollte. Sie ist mir gefolgt. Aber sie hat mich nicht gefunden, weil die Buren mich vorher erwischt haben.

»Als Strafe hat Damu mich geschlagen. Es war das erste Mal und es tat weh.« Haifai schluckte. »Als meine Wunden verheilt waren, musste ich Trevor heiraten. Wenigstens ist er nicht handgreiflich. Er ist sogar ausgesprochen nett. Aber er möchte eine große Familie haben. Und ich kann das nicht...«

»Es tut mir leid, dass das alles passieren musste...«

»Nimm mich mit!«, forderte Haifai auf einmal. »Wenn du deine Person gefunden hast, nimm mich mit! Wohin auch immer du gehst!«

»Aber du bist schwanger.« Tai war etwas überrumpelt. »Du brauchst viel Ruhe und...«

»Ich möchte dieses Kind nicht! Verstehst du es nicht?« Seine Schwester war etwas lauter geworden, verstummte jetzt jedoch und fuhr leiser fort: »Drei Monate. In drei Monaten ist es da und dann setze ich es einfach irgendwo aus!«

»Was? Das kannst du doch nicht machen!«

»Und ob ich das kann!« Sie funkelte ihn wütend an. »Ich habe genug von Leuten, die mir sagen, was ich kann und was ich nicht kann! Ich möchte dieses Kind nicht! Meinetwegen kann es verhungern oder verdursten! Ich möchte einfach nur frei sein!«

Das meint sie nicht ernst! Tai schaute seine Schwester ungläubig an, doch sie schien es vollkommen ernst zu meinen. Selbst wenn sie das Kind nicht möchte, ihr Ehemann möchte es doch. Warum lässt sie es eher sterben als es einfach Trevor zu überlassen? Und was passiert dann mit Alinas Hof? Wenn Haifai nicht mehr da ist, wird der lahme Finn seine zwei Knechte zurückverlangen. Aber Alina und Damu können den Hof nicht mit so wenigen Leuten führen. Das wäre ihr Ende. Sie müssten alles verkaufen und hätten danach nichts mehr übrig. Erkennt Haifai denn nicht, was für Folgen ihre Flucht haben kann?

»Nimm mich einfach mit!« Ihre Stimme war drängend und gleichzeitig voller Verzweiflung.

»Haifai, es tut mir wirklich leid, aber das geht nicht.« Bevor sie etwas sagen konnte, schob er sein Halstuch ein Stück zur Seite, sodass sie das schwarze Geschwür darunter sehen konnte. Wie erwartet schreckte sie zurück.

»Du hast die Strahlenkrankheit!«, hauchte sie.

»Ja.« Auch wenn das der falsche Begriff dafür ist, fügte er im Stillen hinzu. »Ich bin nur eine Gefahr für dich. Und ich werde wahrscheinlich bald sterben.« Es war das erste Mal, dass er es so offen aussprach. Oder so gleichgültig darüber nachdachte. »Dann wirst du niemanden mehr haben, der dich in der Einöde beschützt. Gegen die Untiere.« Er hob seinen verbundenen Arm.

»Untiere oder Unmenschen«, zischte Haifai. »Was macht das schon für einen Unterschied?«

»Es tut mir leid.«

Seine Schwester schwieg eine Weile. Dieses Mal wirkte sie vollkommen ruhig. Als hätte sie sich endgültig mit ihrer Situation abgefunden. Oder als wäre etwas in ihr zerbrochen. »Wen suchst du?«, fragte sie schließlich.

»Eine junge Frau«, erklärte er. »Sie heißt Maua, aber vielleicht hat sie sich umbenannt. Sie muss vor ein paar Monaten aufgetaucht sein, wenn sie nach Kimbilio ist.«

»Eine junge Frau?« Haifai lächelte gequält. »Deine Geliebte?«

»Kann man so sagen.« Tais Herz wurde warm bei dem Gedanken an ihren ersten Kuss auf dem Wrack. »Dort, wo sie herkommt, ist es Tradition, dass man sich die Haare kurz schneidet. Sie muss eigentlich aufgefallen sein, wenn sie denn hier ist.«

»Es ist wirklich so eine Frau hierher gekommen. Und sie heißt auch Maua.«

Tai wäre fast von der Bank aufgesprungen. »Wirklich?« Sein Kopf war im Chaos. Sie ist hier! Sie ist wirklich hier! Pure Freude strömte durch seine Adern und umarmte ihn mit einer angenehmen Wärme.

»Ja«, bestätigte Haifai. Ihre Lippen zuckten, als wollte sie noch etwas hinzufügen, hielt sich jedoch zurück.

»Und wo ist sie? Ist sie noch hier?«

»Sie hat erst als Magd auf Max' Feldern gearbeitet. Einen Monat später hat er sie entlassen. Angeblich soll er versucht haben, sie zu vergewaltigen, aber sie hat sich so heftig gewehrt, dass er vier Zähne verloren und sich einen Arm gebrochen hat. Jetzt wissen alle, was für ein Arschloch er ist.«

Die Wut in Tais Brust kochte hoch und er merkte sich den Namen Max. Er würde nicht so einfach davonkommen.

»Danach ist sie in ein leerstehendes Haus eingezogen. Irgendwie hat sie es geschafft, die Pflanzen in ihrem Garten so gut zu bewässern, dass sie alle grün bleiben und sogar blühen. Einige behaupten, sie wäre eine Magierin und halten sich von ihr fern.«

Sie hat achtzehn Jahre in Chuma Chakavu überlebt. Natürlich weiß sie, wie man sich wehrt, Wasser findet und Pflanzen wachsen lässt. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Sie hat sich nicht verändert. Ob sie wohl auch darauf wartet, mich wiederzusehen?

»Haifai!«, rief auf einmal ein Mann aus Richtung des Hauses. Das musste wohl Trevor sein. »Warum steht der Wäschekorb vor der Tür rum? Ich dachte, du wärst schon am Aufhängen!«

»Du solltest jetzt gehen«, sagte Haifai schnell. »Bevor er dein Pferd in unserem Garten sieht.«

»Wo bist du überhaupt?«, ertönte wieder Trevors Stimme.

»Komme!« Haifai erhob sich und trieb Tai fast schon aus dem vertrockneten Garten hinaus. Er schaffte es gerade noch, Qasis Zügel zu packen und sie hinter sich her zu ziehen. »Sie wohnt in dem hintersten, rechten Haus dieser Straße dort«, gab seine Schwester ihm mit auf den Weg.

Tai hatte erwartet, wenigstens einen Funken Freude in ihren pechschwarzen Augen zu sehen, aber das war nicht der Fall. Stattdessen lag darin eine tiefe Enttäuschung und auch so etwas wie... Schadenfreude? Er war sich nicht sicher. Kaum hatte er das Grundstück verlassen, wurde auch schon die Haustür aufgestoßen und ein hellhäutiger Mann mit dunklen Haaren trat hinaus. Schnell drehte Tai sich zur Seite, um sein Gesicht zu verbergen.

»Da bist du ja!«, rief Trevor. »Was hast du die ganze Zeit gemacht? Die Wäsche wäscht sich nicht von alleine! Ich schufte den ganzen Tag auf dem Feld und du schaffst es nicht mal, diese eine Sache zu erledigen!«

Tai hörte Haifais Antwort nicht mehr. Er überquerte den Dorfplatz und bog in den schmalen Durchgang zwischen den Häusern ein, auf den seine Schwester gedeutet hatte. Das als Straße zu bezeichnen, war etwas übertrieben. Es war eher ein Weg, den die Bauern oft benutzten, um zu ihren Feldern zu gelangen.

Das hinterste, rechte Haus war eine halb zusammengefallene Hütte. Das Dach war schief und an vielen Stellen ausgebessert, die Treppenstufen zur Tür stark lädiert. Dafür musste es den schönsten Garten Kimbilios haben. Weiße Blumen blühten inmitten eines prächtigen Busches direkt hinter dem Zaun. Gelbe und violette Blümchen wuchsen auf dem grünen Gras. Er wagte es nicht, sich vorzustellen, wie wunderschön der Garten hinter dem Haus aussehen musste. Entschlossen trat er durch die Zauntür, band Qasi an einem dafür vorgesehenen Metallpflock fest und ging die drei auseinanderfallenden Treppenstufen hoch. Nach einem tiefen Atemzug klopfte er an die Tür.

Erst passierte nichts, doch dann hörte er Schritte. Die Tür öffnete sich. Im Flur dahinter stand ein junger Mann mit dunkler Haut, der etwa in seinem Alter sein musste. Verwirrt starrte Tai ihn an. Habe ich mich im Haus geirrt? Aber es gibt doch keine dunkelhäutigen Bauern außer uns in Kimbilio? Oder ist er ebenfalls neu hierher gezogen?

»Wer bist du?«, fragte der junge Mann nun und musterte Tai misstrauisch von oben bis unten. »Bist du ein Reisender? Wasser kannst du dir vom Brunnen auf dem Dorfplatz holen.«

»Ich suche eigentlich Maua«, erklärte er. »Wahrscheinlich habe ich mich im Haus geirrt.«

»Was willst du von ihr?« Die Stimme des Mannes war plötzlich schärfer geworden. Er verschränkte die Arme vor der Brust und richtete sich auf, sodass sein Körper jetzt die gesamte Tür versperrte. Erst jetzt bemerkte Tai die hellen Narben an seinen Armen. Narben, die man nicht von der Arbeit auf dem Feld bekam, sondern nur aus Kämpfen mit Untieren. Krallenspuren, Bissspuren. Alle verheilt, aber dennoch sichtbar. Allmählich begann Tai zu begreifen, dass er sich vielleicht doch nicht im Haus geirrt hatte.

»Du bist ein Bure?«

Der junge Mann blinzelte überrascht.

»Moyo, wer ist da?«

Beim Klang dieser Stimme stellten sich alle seine Härchen auf. Ein eiskalter Schauer fuhr ihm über den Rücken. Und dann sah er sie. Ihr hübsches Gesicht, das nun jedoch in den Schatten lag statt in der Sonne zu glänzen. Die schwarzen Haare waren jetzt etwas länger, aber immer noch so kurz, dass man ihre Kopfhaut sehen konnte. Die dunklen Augen weiteten sich überrascht, als sie ihn erblickte.

»Tai?« Ihre Stimme war fast ein Flüstern.

»Ich bin es.« Der Schmerz in seinem Herz wurde unerträglich, als der junge Mann Mauas Hand ergriff und ihr beruhigend über den Handrücken strich. »Ich habe nach dir gesucht.« Es war mehr ein Krächzen, das da aus seiner Kehle kam. Deswegen also hat Haifai Schadenfreude empfunden.

»Ich dachte, du wärst tot«, sagte Maua. »So wie alle anderen.«

Tai schüttelte den Kopf. Unfähig, etwas zu sagen.

»Das ist Moyo, mein Verlobter«, erklärte die Liebe seines Lebens und deutete auf den jungen Mann. »Möchtest du... reinkommen? Erzählen, was mit dir passiert ist?«

Wortlos nickte er. Er wusste nicht, ob er dieses Haus betreten wollte, aber er hatte keine Kraft, um abzulehnen. Wie eine willenlose Puppe trat er über die Schwelle.

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Oh no O.o

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