Angel

Soo, zu diesem 'OneShot' muss jetzt eine etwas längere Beschreibung her tut mir leid. Ich bitte euch: lest es euch durch! :D

Also ich hab’ schon lange davon geträumt WingLock zu schreiben, (ich vergöttere es!)

- Ich habe nur leider kein richtig passendes Bild für meine Idee gefunden.

Das Bild, welches ich hier verwende, hat mich aber bei der Story inspiriert, also denke ich passt das schon. :)

Ich hoffe ich bekomme es einigermaßen hin denn ich bin nicht gut was Fantasy betrifft. :D

Wichtigste Info:Die Story setzt voraus, dass Sherlock den Reichenbachfall nicht überlebt hat!

Das hier ist übrigens die Story an sich und es wird 2 Enden dafür geben, jeweils unabhängig voneinander. Nur damit ihr Bescheid wisst! :)

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John riss seine Augen auf und starrte in die völlige Dunkelheit. Es musste Nacht sein. Er fühlte wie seine Augen brannten, fuhr mit einer Hand darüber und bemerkte, dass sie völlig nass waren. Routiniert wischte er sich die Tränen aus den Augen und stand auf.

Er war, wie so oft, in seinem Sessel im Wohnzimmer der 221b Baker Street eingeschlafen. Er war weinend eingeschlafen, hatte weinend geträumt und war weinend aufgewacht. Ob sich das jemals ändern würde?

Zwei Monate war es nun schon her, dass er mit ansehen musste, wie Sherlock starb. Wie er sich von dem Dach fallen ließ  und auf dem Boden aufprallte. Blut. Schmerz. Kummer. Verzweiflung.

Johns Körper fing an leicht aber unkontrolliert zu zittern. Er konnte seine Gefühle einfach nicht verstecken. Die Tränen stiegen erneut in ihm auf und er ließ sich einfach wieder fallen, hatte keine Kraft mehr zu stehen. Langsam beruhigte er sich wieder.

Es war dieser Ort. Es war dieses Wohnzimmer. John würde nie über Sherlock hinwegkommen, wenn er hier weiter wohnen würde. Jeder Winkel dieses Zimmers erinnerte ihn an Sherlock.

Irgendwie vermisste er es sogar den Kühlschrank zu öffnen und darin Leichenteile vorzufinden.

Allerdings brachte er es nicht übers Herz auszuziehen. Niemals könnte er den Ort verlassen an dem er so viele schöne Stunden verbracht hatte, auch wenn es ihm jetzt sein Herz brach, sich all das wieder ins Gedächtnis zu rufen. Sherlock hatte ihm gezeigt was es hieß zu leben – wenn auch auf eine vollkommen verrückte Art.

Die Dunkelheit, die John umfing, kam ihm gerade recht. So konnte er sich wenigstens nicht umsehen und Sherlocks Geige erblicken, die immer noch unberührt da lagen wo Sherlock sie zuletzt hingelegt hatte, oder den Totenkopf auf dem Kaminsims.

Er schloss seine Augen erneut. Verzweifelt versuchte er die Leere die er in seinem Herzen spürte zu unterdrücken, doch es funktionierte nicht. Sherlock war nicht mehr da und ohne ihn fehlte etwas.

Was John jedoch am meisten weh tat war die Tatsache, dass er seinem Freud noch so vieles hatte sagen wollen. Doch er hatte es nicht geschafft. Wie gern hätte er ihm gesagt, was er wirklich für ihn empfand und wie gern hätte er gewusst wie es in diesem Punkt um Sherlock stand. Doch es war zu spät. Er würde es niemals erfahren.

Ohne es zu bemerkten, schlief John erneut ein. Dieses Mal war es aber keiner dieser Zahlreichen Albträume die er immer wieder hatte seit Sherlocks Tod. Nein. Er weinte nicht und kein Leid stand ihm ins Gesicht geschrieben.

~~~*~~~

Als John seine Augen öffnete, war das Erste, das er bemerkte, dass er sich nicht mehr im Wohnzimmer der 221b Baker Street befand.

Er befand sich auf einer endlos zu sein scheinenden, wunderschön grünen Wiese. Der wolkenlose, hellblaue Himmel verschmolz am Horizont mit ihr.

Er wusste nicht wieso, doch er konnte sich daran nicht satt sehen. Gerade als er sich umdrehen wollte, spürte er, wie jemand vorsichtig seine Arme um ihn schlang. Unfähig sich zu bewegen starrte John weiter gerade aus.

„Hallo John. Ich habe dich vermisst“, hauchte ihm jemand ins Ohr.

John hätte diese Stimme unter tausenden wiedererkannt.

Erschrocken drehte er sich um, riss sich somit aus der Umarmung, stolperte ein paar Schritte zurück und blieb dann fassungslos stehen.

Vor ihm stand Sherlock. Sein Sherlock.

Er sah ihm in die Augen.

Alles an ihm war wie früher. Seine Haare, diese wunderschönen Locken. Seine stechenden Augen in denen John sich jedes Mal verlor. Seine schlanke Figur und seine… Flügel?

Johns Mund stand weit offen als er Sherlock so vor ihm stehen sah. Er war sich im Klaren darüber, dass er träumte, das war die einzig logische Erklärung dafür. Er sollte aufhören, versuchen aufzuwachen, aber Sherlock sah einfach nur perfekt aus, wie das Licht der Sonne auf ihn herab fiel und der sanfte Wind die Federn an seinen schneeweißen Flügeln leicht bewegte.

Er sah aus wie ein Engel. Er war ein Engel. Ein wunderschöner…

„Sher…lock du bist… ich meine…“

„Ich weiß John.“

Sherlock überwand die Distanz zwischen ihnen und schlang seine Arme erneut um John.

„Bitte lauf nicht vor mir weg.“

Als John realisierte, dass er Sherlock, seinen Sherlock hier bei sich hatte, umarmte er ihn sofort und drückte ihn so fest er konnte an sich. Nie wieder wollte er ihn gehen lassen. Die Gefühle die er im Moment verspürte, fühlten sich so real an. Liebe, Trauer, Glück…

Sherlock lockerte die Umarmung als er ein leises Schluchzen nahe an seinem Ohr vernahm. Er richtete seine Augen auf Johns und strich sanft mit seinen Händen dessen Arme entlang.

„Das hier ist nur ein Traum“, brachte John aufgebracht heraus.

„Wenn ich wieder aufwache, wirst du weg sein. So wie es immer ist. Sherlock ich will nicht, dass du mich wieder verlässt. Ich brauche dich! Komm wieder zurück!“

Den letzten Teil schrie John schon fast, ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Sofort hatte er Sherlock in eine weitere Umarmung gezogen.

„John ich bin bei dir. Ich bin immer bei dir“, flüsterte dieser beruhigend.

Seine Stimme, die genauso klang wie sonst auch immer, verursachte bei John eine Gänsehaut.

„Sieh mich als deinen Schutzengel an.“

Dieses Mal lockerte John die Umarmung und sah Sherlock in die Augen. Dieser wischte ihm sanft die Tränen die er nicht unterdrücken konnte aus dem Gesicht.

„Geh und werde glücklich. Du hast noch ein langes Leben vor dir und ich werde dich begleiten, auch wenn du mich nicht siehst, ich werde immer an deiner Seite sein und auf dich aufpassen. Und irgendwann werden wir uns wieder sehen. Versprochen. Ich werde auf dich warten.“

John schluckte hart und strich mit einer Hand über Sherlocks Wange als wolle er sich vergewissern, dass er real war.

„Sherlock ich… ich liebe dich!“

Ein sanftes Lächeln umspielte Sherlocks Lippen wodurch er noch schöner aussah.

„Ich liebe dich auch.“

Ehe John sich versah, zog Sherlock ihn in einen Kuss. Der Kuss war federleicht und doch so voller Gefühle. Liebe. Sherlock hatte seine Flügel ausgestreckt als sie angefangen hatten sich zu küssen und John konnte nicht anders als sie anzusehen. Als Sherlock das bemerkte unterbrach er den Kuss für einen Moment.

„Du bist ein wunderschöner Engel“, flüsterte John lächelnd.

„Und irgendwann wirst du auch einer sein“, hauchte Sherlock ihm ins Ohr.

Vorsichtig fasste er sich an seinen rechten Flügel und ehe John sich versah, hielt Sherlock ihm eine seiner schneeweißen Federn hin. Als John sie annahm, spürte er die Hände seines Freundes an seinen Wangen und kurz darauf dessen Lippen auf seinen. Der leidenschaftliche aber doch sanfte Kuss  hätte John fast dazu gebracht, die Feder fallen zu lassen, aber nur fast. Jetzt hielt er sie bedacht fest und mit der anderen Hand drückte er Sherlock näher an sich und tat sein Bestes um den Kuss nie wieder enden lassen zu müssen.

Als Sherlock den Kuss beendete sah er seinem Freund ein letztes Mal tief in die Augen. Er erkannte die Trauer darin, die John mit Sicherheit auch in seinen Augen sehen konnte.

„Vergiss mich bitte nicht“, flüsterte Sherlock, hauchte John einen letzten Kuss auf die Wange und verschwand. Wie, konnte John sich nicht mehr erklären.

„Sherlock.. Sherlock!“, rief er, doch es war zu spät.

~~~*~~~

Schwer atmend erwachte John aus seinem Schlaf. Er riss die Augen auf und realisierte, dass er sich in seinem Wohnzimmer befand.

Er hatte gewusst, dass es nur ein Traum war und doch machte es ihn traurig. Es war ein unbeschreiblich schöner Traum gewesen. Sherlock als Engel. John lächelte leicht.

Müde wollte er sich dann die Augen reiben und sah plötzlich völlig von seinen Gefühlen überfordert auf seine rechte Hand, in welcher er, fest umklammert, eine schneeweiße Feder hielt…

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