Am Mittag kamen die drei Katzen bei einem Wäldchen an. Sie trennten sich und suchten nach Beute, Cream im Osten, Sit im Westen und Schäfchen im Norden.
Sit und Schäfchen brachten je eine Maus, Cream ein Eichhörnchen, was sie genüsslich verspeisten.
Plötzlich purzelte ein verdutztes Katzenjunges vor ihre Pfoten und fing verzweifelt an zu maunzen. ,,Wer bist denn du?", rief Schäfchen verwirrt, ,,und woher kommst du so plötzlich?" ,,I-ich?", stammelte das Junge. ,,Ja, du", sagte nun Cream. Darauf hin maunzte wieder das Junge: ,,Ich b-b-bin Gin u-und su-suche meine Mama." Sit zog das Kleine mit dem Schwanz zu sich und leckte ihm übers Ohr. ,,Wir werden auf dich aufpassen, bevor du deine Mutter wiedergefunden hast, versprochen!"

Gin lief aufgeregt umher und rief nach seiner Mutter. Als er eine blaugrau getigerte Kätzin am Boden liegen sah, rannte er auf sie zu. Ohne die Schildplattkätzin neben sich zu beachten, zog er am Ohr seiner Mutter. ,,Wach auf Mama, ich bin wieder hier! Komm, spielen wir Moosball. Wie früher, als du noch nicht krank warst. Steh schon auf, mach etwas!" Langsam näherten sich nun auch die anderen und schnupperten vorsichtig an Gin's Mutter. Sit und die andere, fremde Kätzin unterhielten sich derweilen leise unter einem Busch in der Nähe. ,,O Gin, es tut mir so Leid, so unendlich fest Leid!", schluchzte Cream, ,,Sie, sie ist tot Kleiner, tot." ,,Was? Nein, das kann nicht sein!", heulte der schwarz-weisse Kater zu den Baumkronen hinauf, ,,Nehmt sie nicht, ihr Fischgesichter! Lasst mir doch nur meine Mutter! Ihr könnt sie nicht sterben lassen, wie meinen Vater und seine Jungen mit seiner ersten Gefährtin, das geht einfach nicht, nein."
Er sah wie alles um ihn herum immer schneller im Kreis wirbelte, bis es sich zu einer festen, schwarzen Masse wurde. Entsetzt schrie irgendeine Katze in der Nähe und er taumelte. Das letzte was er spürte war der stechende Schmerz in seinem Herzen, der ihn zu ersticken drohte.