33.
"Ich hasse Schulen." Yuuki sah sich misstrauisch im Computerraum um. "Aber von den Räumen, die eine Schule hat, mag ich diesen am meisten."
"Wer denn bitte auch nicht. Wir sind im 21. Jahrhundert, da freut sich doch jeder über einen Computer." Konzentriert tippte ich mehrere Tastenkombinationen ein.
Das Klicken der Maus hallte unglaublich laut wider.
"Wie lange brauchst du, um den Laptop deines Vaters zu hacken?", fragte Yuuki. Sie blieb spöttisch vor einer Zeichnung eines Kindes stehen und betrachtete dieses. Ein paar Klassen hatten sich der Gestaltung dieses Raumes angenommen und ein paar Kritzeleien an die Wand geheftet.
"Nicht lange."
Sie kam zu mir und beobachtete mich dabei, wie ich mit der Maus mehrere Fenster öffnete.
"Du scheinst dich ja damit echt gut auszukennen."
"MMh."
Stille.
"Oh guck mal, da hängt das Bild einer Katze."
"Yuuki. Könntest du bitte mal für ein paar Minuten den Rand halten? Das machst du doch sonst immer so gut." Ich blickte sie genervt an, ehe ich mich wieder auf den alten Computer konzentrierte.
"Nö."
Trotzdem schwieg sie einige Augenblicke. Solange, bis ich erleichtert die Luft austieß und ihr bedeutete, näher heranzukommen.
"Ich bin jetzt bei ihm drauf.", erklärte ich ihr. "Und hier sind die ParaSyc- Pläne."
Sie nickte und übernahm die Kontrolle über die Maus.
"So sehen also die Quarantänen aus? Und das sind all die Personen, die bei ParaSyc sind, oder?"
Mit einem interessierten Gesichtsausdruck klickte sie auf ihre eigene Akte. Das vertraute Bild öffnete sich. Sie schnaubte, als sie ihren Status las. "Im Sterbejahr. Da steht es nochmal."
"Ja." Ich blickte verstohlen zu ihrer Hand, die lose an ihrer Seite herabbaumelte.
"Ein schöner Anblick, was?" Yuuki hob ihren Arm und ließ ihn dann gleich wieder fallen. "Ich frage mich, ob die Hand wohl irgendwann abfallen wird. Oder wirklich absterben. Ew. " Sie verzog ihr Gesicht angeekelt.
"Mmh... aber komm, wir müssen uns beeilen. " Ich eroberte die Maus zurück und suchte eine Weile im Ordner. Yuuki hatte das Interesse verloren und fing an, im Raum herumzulaufen.
"Ich habs."
Sofort war sie wieder an meiner Seite.
"Soweit ich das verstanden habe, befindet sich das Xenol in einem Laster, der geradewegs nach Kasachstan fahren soll. Allerdings ist er noch nicht los."
"Kasachstan." Sie blickte mir in die Augen. Ich nickte.
"Anscheinend scheint mal wieder alles auf einen Punkt zu führen. Der Punkt ist das Land Kasachstan. Da, wo erstens dein toller Zero ist und zweitens auch noch der Vater von Tommy. Und soweit ich das sehe, sind auch ein paar Quarantänen dort am Platz."
"Das bedeutet also, wir müssen so oder so nach Kasachstan."
"Oder wir überfallen den Laster. Aber das wäre nicht gerade sinnvoll."
"Mmh." Sie blickte auf den Computer und ein Blitzen in ihren Augen zeigte, dass sie sich wohl entschlossen hatte.
"Dann also auf nach Kasachstan." Ihre Stimme war einem Flüstern gewichen, und doch für mich klar verständlich. Sie hallten in meinem Kopf wieder.
Während ich also den Computer wieder runterfuhr, meine Jacke schnappte und mit Yuuki im Schlepptau aus dem Gebäude lief, fühlte ich seit langem wieder eine tiefe Entschlossenheit. Eine Entschlossenheit, die ich später noch brauchen würde, so viel stand fest.
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