29.
"Scheiße man."
"Kann man wohl so sagen."
Wir starrten auf den Kühlschrank. Zac raufte sich mit einem Arm die Haare, während Yuuki mit den Augen rollte.
"Kein Bier mehr. Siles, das ist eine Katastrophe!"
"Chill, Zac. Du kommst doch wohl mal auch ein paar Tage ohne Alk aus."
"Nein! Ich brauch mein Bier. Bier ist mein allerbester Kumpel."
"Na dann kauf dir halt was." Yuuki ging auf die Dose mit Zacs Ersparnissen zu.
"Denkste, ich könnte einfach mal so um Supermarkt gehen und mir was holen? Wir werden gesucht."
"Scheiße!"
Ich blickte alarmiert zu Yuuki. "Was los?"
"Unser Xenol- Vorrat ist ausgegangen."
Ich stöhnte auf. " Geil. Dann müssen wir uns also doch aus dem Haus trauen."
"Mmh."
Sie schlüpfte schon in ihre Schuhe. Ich tat es ihr nach und warf ihr ihre Jacke hin, die sie geschickt auffing.
Zac quietschte zu uns hin. "Wenn ihr schon mal dabei seit, denkt an das Bier. Bier, versteht ihr. B-I-E-R. Nicht nur Xenol. Bie-"
"Halt die Fresse, Zac. Wir regeln das schon. Kümmer du dich um Tommy."
"Wo steckt der kleine Pisser denn gerade?"
"Wahrscheinlich oben. Könntest dich ja mal mit ihm in FIFA messen, ne?"
"Fick dich. Ich hab nur noch einen Arm."
"Ich weiß."
-
Es tat gut, mal wieder an der frischen Luft zu sein. Aufgrund dessen, dass wir vor der gesamten Bevölkerung dieses Landes psychisch gestörte Mörder waren, hatten wir uns in Zacs Haus verbarrikadiert. Mein Handy musste ich leider loswerden, nachdem mich meine Mutter mehrere Male angerufen und fast dazu gebracht hatte, wieder zurückzukommen. Ich war meist betrunken gewesen, als sie anrief, weshalb ich immer irgendwas undefinierbares ins Handy gemurmelt hatte und nach draußen gelaufen war. Dank Yuuki war ich aber immer noch auf freiem Fuß und mein Handy lag geschrottet in irgendeinem Mülleimer.
Ich blickte zu ihr hin. Sie sah verbissen auf die Straße, den Blick gesenkt und mit hochgezogenen Schultern. Ihre Wangen waren wegen der Kälte gerötet.
"Ist dir kalt?
"Ne. Überhaupt nicht. Sind ja nicht irgendwie minus zehn Grad oder so." Sie ballte ihre Hände zu Fäusten.
Ich legte einen Arm um sie und kümmerte mich nicht darum, dass sie sich verkrampfte. Ihre Hände nahm ich zwischen meine. Sie brummte irgendwas, unternahm aber nichts dagegen. Im Gegenteil, sie lehnte sich sogar etwas an mich. Ihr Atem bildete Rauchwolken, als sie zu mir aufsah.
"Sorry nochmal wegen deinem Handy."
"Nicht schlimm. War eh nicht so oft daran." Notlüge.
Sie lächelte flüchtig. "Du bist so ein schlechter Lügner."
"Einen Versuch ist es immer wert."
Sie hob die Augenbrauen. "Ach, ich dachte immer, du wärst eine ehrliche Haut."
Ich grinste schief. " Wie viele Wochen sind wir hier jetzt zusammen eingesperrt? Eine? Ich bin enttäuscht von dir."
Sie boxte mir in die Seite. "Idiot."
Wir gingen weiter. Dieses Wortgeplänkel heiterte mich auf. Es ließ mein Herz schneller schlagen. Es schaltete sogar die dummen Kommentare meiner inneren Stimme aus.
Hättest du wohl gern.
Mmh. Mist.
Haha, Opfer.
"Siles?"
Ich konzentrierte mich wieder auf das Mädchen neben mir. "MMh?"
"Wir sind gleich da."
"Ach was."
Wir blieben stehen. Vor uns stand das Krankenhaus. Die riesigen Fenster vermittelten einen Einblick in die vielen beschäftigten Menschen dort und draußen hörte man sowohl Lachen als auch Weinen. Ein kleines Mädchen humpelte an uns vorbei, sie mochte ungefähr vier oder fünf sein.
"Seid ihr ein Paar?", fragte sie uns.
Yuuki sah skeptisch zu mir auf. Ihre Augen blitzten wieder. "Ich weiß es nicht. Frag doch mal den werten Herren hier."
Ich wurde rot. Sie streckte mir neckisch die Zunge raus. Das Mädchen vor uns starrte nun mich an.
"Äh... vielleicht?"
"Klar sind die ein Paar." Ein gleichaltriger Junge tauchte nun hinter dem kleinen Mädchen und nahm ihre Hand. Sie sahen sich ziemlich ähnlich, was mich auf Zwillinge schließen ließ. "Schon allein, wie die sich ansehen, zeugt doch davon."
Yuuki musste husten und zog mich peinlich berührt weiter. Ich grinste übers ganze Gesicht.
"Guck nicht so behindert.", murrte sie.
"Warum auf einmal so mürrisch?" Ich zog sie näher an mich heran. Sie stieß mich weg und stolzierte schnaubend durch die Tür ins Innere.
Verwirrt und belustigt sah ich ihr nach. Mädchen.
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