,,Rania! Shawn! Wie geht es euch?" begrüßt Sabrina uns, nachdem wir durch das Gartentor von Sabrinas Garten getreten sind. Ich gebe ihr und eine Umarmung und wir begrüßen dann den Rest der Anwesenden. Naomi, Lucas und Leyla sind bereits da und sitzen am Gartentisch. Dann setzen Shawn und ich uns auf zwei freie Plätze.
,,Ich versuche schon einmal den Grill anzumachen." sagt Lucas und steht auf.
,,Brauchst du Hilfe?" fragt Shawn, der wie immer hilfsbereit ist. Lucas nickt und Shawn steht auf. Davor gibt er mir noch einen kurzen Kuss und auf meiner Wange bleibt ein feuchter Fleck zurück.
,,Aw, ihr beiden seid so süß." bemerkt Naomi verträumt, was mich zum Lächeln bringt.
,,Lucas, grillt bitte zu erst das Gemüse. Du weißt ja ich bin-"
,,Ich weiß, du bist Vegetarierin, Sabrina. Ich achte schon darauf." antwortet Lucas und gibt Sabrina einen Kuss auf den Mund, ehe die Jungs zum Grill laufen, der hinter uns steht.
Mit großen Augen schaue ich zu Naomi und meiner Schwester, die ebenso große Augen haben. Sind die beiden etwa zusammen? Ich wusste, dass Lucas und Sabrina in den letzten Monaten eine Menge unternommen haben. Aber von einer Beziehung hatten sie bisher nichts erzählt.
,,Was zur Hölle war das?" fragt Naomi an Sabrina gerichtet, die sich gerade an den weißen Gartentisch setzt.
Die Rothaarige beißt sich auf die Lippe und blickt nach unten. ,,Wir sind zusammen." stottert sie.
,,Was?" schreit Naomi und ich kann nicht wirklich deuten, ob sie wütend oder glücklich ist. Es wäre verständlich, wenn sie wütend ist, immerhin ist Lucas ihr Ex-Freund.
,,Ich freue mich ja so für dich." fügt sie hinzu.
,,Du bist nicht wütend?" erwidert Naomi zögerlich.
Meine beste Freundin schüttelt den Kopf. ,,Wieso sollte ich? Ich bin schon längst über ihn hinweg." Sabrina atmet erleichtert aus.
Ich bin froh, dass Lucas scheinbar über mich hinweg gekommen ist. Ich bin mir sicher, dass er Sabrina wirklich mag und nicht nur mit ihr zusammen ist, um mich zu vergessen.
Zwanzig Minuten später öffnet sich das Gartentor und Brian tritt, zusammen mit einem schwarzhaarigen Mädchen, dazu. Das Mädchen ist uns unbekannt und sie ist echt schön. Sie hat volle Lippen und blaugrüne Augen, sofern ich das von hier aus beurteilen kann.
,,Ist das Maya?" fragt Shawn, nachdem wir uns begrüßt haben und zeigt mit dem Finger auf sie.
,,Ja, das bin ich." stellt sie sich leise vor. Schüchtern reicht sie ihm die Hand. Ihr Blick gleitet über Shawns Körper und automatisch verkrampfen sich meine Finger. Ich sollte ruhig bleiben, sie schaut Shawn schließlich nur an.
Ich stehe auf und laufe zu ihnen. ,,Ich bin Rania." sage ich und reiche dem Mädchen meine Hand.
,,Maya." erwidert sie und schüttelt meine Hand. ,,Ich bin Brians Freundin."
Warte, was? Ich wusste gar nicht, dass er eine Freundin hat? Wieso führt plötzlich jeder eine Beziehung? Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht wieso, aber der Gedanke, dass sie einen Freund hat, beruhigt mich.
Brian stellt Maya dem Rest vor. Anschließend setzen wir uns alle an den Tisch, während Lucas und Shawn das Fleisch grillen.
,,Wie habt ihr euch kennengelernt?" fragt Leyla an Brian und Maya gerichtet, die händchenhaltend nebeneinander sitzen.
Brian beginnt zu lachen. ,,Das ist eine lustige Geschichte. Maya arbeitet in einem Café und ich habe ihr vor einigen Wochen Kaffee über die Arbeitskleidung geschüttet." beginnt er.
,,Seitdem war er sehr oft im Café. Irgendwann hat er mich nach meiner Nummer gefragt. Es ging alles sehr schnell." setzt Maya die Erzählung fort.
,Aw, ich hätte nicht gedacht, dass du auch einmal jemanden findest, Brian." werfe ich ein, wodurch einen bösen Blick von Brian zugeworfen bekomme. Daraufhin müssen alle am Tisch lachen.
Nach einer Weile setzen sich Shawn und Lucas mit einen großen Teller, gefüllt mit dem Fleisch, und einem weiteren Teller mit Gemüse, dazu. Wir beginnen zu essen.
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,,Rania, kommst du noch mit zu mir. Ich habe eine Überraschung für dich." höre ich die Stimme meiner Schwester, nachdem wir den Garten aufgeräumt haben.
Ich nicke. Da es erst neunzehn Uhr ist, beschließe ich mitzugehen. ,,Shawn, kannst du uns fahren?"
,,Natürlich." antwortet er und schlingt seine starken Arme von hinten um mich.
Zehn Minuten später sitzen wir in seinem Jeep. Zehn weitere Minuten sind wir vor der Wohnung meiner Schwester und meiner Verwandten angekommen.
,,Danke fürs Fahren, Schatz." bedanke ich mich bei Shawn und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Meine Schwester ist bereits ausgestiegen und warte vor der Haustür auf mich.
,,Wie kommst du später nach Hause?"
Ich zucke mit den Schultern. ,,Ich glaube ich werde laufen."
Mein Freund schüttelt sofort den Kopf. ,,Das tust du ganz bestimmt nicht. Es ist schon dunkel. Ich hole dich später wieder ab. Ich kann doch bestimmt bei euch schlafen, oder?"
,,Natürlich." antworte ich.
Shawn nähert sich meinem Ohr. ,,Können wir das von letzter Nacht wiederholen?" haucht er und durch seinen warmen Atem läuft ein Kribbeln mein Rückgrat entlang.
,,Nicht, wenn Naomi zuhause ist. Außerdem haben wir nur die kleine Matratze auf dem Boden." Ich schnalle mich ab und öffne die Tür.
,,Schreib mir, wenn du gehen willst." sagt er. ,,Oder ruf mich einfach an."
Ich nicke und werfe ihm einen Luftkuss zu, dann steige ich aus und schließe die Autotür.
,,Das wurde auch einmal Zeit. Ich dachte schon, ihr treibt es gleich im Auto." murmelt meine Schwester.
,,Leyla!" rufe ich empört. Solche Worte bin ich von ihr eigentlich nicht gewohnt. Vieles hat sich in den letzten Wochen geändert.
,,Bist du bereit für meine kleine Überraschung?" Das ,,klein" setzt sie mit de Fingern in Anführungszeichen.
,,Ich weiß ja nicht was es ist, aber ich denke schon. Solange du mich nicht gleich umbringst, sollte ich bereit sein." antworte ich.
,,Witzig." erwidert sie. ,,Also gut." Sie schließt die Haustür auf und Geruch von Keksen weht uns entgegen.
Ich liebe diesen Geruch. Als Kind hat meine Mutter immer Kekse gebacken und meine Schwester und ich durften ihr dabei helfen.
Wir betreten das Haus und laufen direkt in die Küche, aus der der leckere Geruch kommt.
Was ich dort sehe, verschlägt mir die Sprache. ,,Wie..." bringe ich heraus. Unwillkürlich sammeln sich Tränen in meinen Augen und meine Beine werden ganz schwach, dass ich Angst habe, umzukippen.
Kann es wirklich sein?
Ohne weiter nachzudenken, werfe ich mich der Person in die Arme und beginne zu weinen.
Wer ist wohl bei Leyla zuhause?
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