Kapitel 9 (Finn)

"Finn" hörte ich eine Ferne, dumpfe stimme rufen.
"Finn wach auf" die Stimme klang besorgt.
Ich schlug die Augen auf.
"Finn" nun war die Stimme nah und klar. Es war meine Mutter.
"Finn, Jennys Mutter hat angerufen", sagte sie angespannt, "Jenny ist verschwunden und ihre Mutter wollte wissen ob du vielleicht weißt wo sie sein könnte".
"Nein, weiß ich nicht", ich sprang auf und zog mich schnell an, "Wie viel Uhr ist es?".
"Fast Elf" sagte meine Mutter.
Ich rief bei Tom an.
"Tom, Jenny ist verschwunden. Sag Alex bescheid, wir treffen uns in eine halben Stunde vor ihrem Haus".

Als erstes rannte ich zu Mister Funarys Haus und holte Charlie ab, dann lief ich zu Jennys Haus und borgte mir ein Kleidungsstück von ihr aus. Ihre Mutter wirkte schon fast Traumatisiert, kein wunder wenn schon mal eine Tochter verschwunden ist.
Nach etwa 10 Minuten tauchten endlich Tom und Alex auf.
"Also der Plan ist folgender: Wir lassen Charlie an diesem Kleidungsstück riechen, es gehört Jenny, und hoffentlich nimmt Charlie ihre Fährte auf. Ich hab Jennys Mutter gefragt... Anscheinend ist Jenny seit gestern Abend nicht mehr aufgetaucht, das heißt wenn sie abgehauen wäre hätte sie einen riesigen Vorsprung" teilte ich mit.
"Warum sollte Jenny abgehauen sein?"
fragte Tom.
"Keine Ahnung" antwortete ich und erinnerte mich daran wie fies ich gestern zu ihr war.
"Sie ist bestimmt nicht abgehauen, vielleicht wurde sie entführt" vermutete Tom.
"Hör auf so etwas zu sagen" erwiderte ich aufgebracht.

Nach kurzer Zeit hatte Charlie tatsächlich eine Spur aufgenommen und folgte dieser. Nach einiger Zeit führte uns Charlie in den Wald.
Ich dachte darüber nach was alles in letzter Zeit passiert war, während wir Charlie hinterher liefen.
Egal was Jenny auch gemacht hatte, sie wusste schon vorher davon und deshalb war sie so angespannt gewesen. Hatte sie vorgehabt abzuhauen?
Wenigstens wär sie dann nicht wegen mir abgehauen. Aber warum sollte sie so etwas tun?
Hatte sie vielleicht Angst vor ihrem Vater? Das glaubte ich aber nicht, wenn ihr Vater nichts getrunken hatte war er der netteste Mensch auf Erden.
Oder sie wurde Tatsächlich entführt.
Dieser Gedanke lies meine Arme mit einer Gänsehaut überziehen.
Aber warum sollte Jenny entführt werden, ihre Eltern hatten weder besonders viel Geld, noch irgendwelche wertvollen Gegenstände. Zumindest nicht das ich davon wüsste.
Langsam wurde mir etwas Kalt.
Der Herbst kam bemerkbar näher.
Der Tannenwald schien es verstecken zu wollen doch die Kälte machte es ganz deutlich. Ich dachte daran wie Kalt es Jenny wohl in der Nacht gewesen sein muss, wenn sie irgendwo draußen gewesen war.

Mir viel auf das Charlie uns direkt den Weg führte den ich mit ihm und Jenny einmal gehen wollte als ich nach dem merkwürdigen blauen licht Ausschau halten wollte. Jenny hatte mich an diesem Tag jedoch davon abgehalten, was war dort?
Wir kamen immer mehr in die Nähe der Stelle an der ich das Licht gesehen haben muss.

Plötzlich rief Alex "Leute, seht ihr da ganz weit hinten die Hütte?".
Und tatsächlich, ziemlich weit von uns entfernt konnte man zwischen alle den Bäumen eine kleine Hütte entdecken und Charlie steuerte direkt darauf zu. Wir liefen durch das Unterholz und fingen an zu rennen, ab und zu stolperte ich fast über einen Ast oder eine Wurzel. Als wir der Hütte näher kamen bremsten wir ab. Die Tür an der Seite der Hütte stand weit offen, sie war zu unserer Seite geöffnet weshalb wir nicht in die Hütte blicken konnten.
Was mir noch auffiel, war das die Hütte einen Schornstein hatte. Mit langsamen Schritten kam ich der Hütte näher. Charlie war bereits stehen geblieben und lief dicht neben mir. Vielleicht würde sich nun gleich
Auch meine Frage klären, was es mit dem blauen Licht auf sich hatte.
Ich lief um die geöffnete Tür herum und blieb im Türrahmen stehen.
Mein Hals schnürte sich zu.
Mein Atem geriet außer Kontrolle, und ich sank langsam auf die Knie.
Die Geräusche um mich herum wurden taub, auch die Schreie von Alex und Tom.
Ich fragte mich nur noch eines: Warum?
Mein Blut sackte in meine Beine und mir wurde schwindelig. Das letzte was ich sah, war ein blauer Schimmer. Er schien aus einer spalte zwischen zwei Ziegeln, in dem Kamin der an der Wand der Hütte stand.
Dann wurde alles Schwarz.

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