12. Dezember, Buch 4- 5: Die richtige Richtung II.
Max blinzelte.
>>Du willst was?<<
>>An was erinnerst du dich an die Zeit als Inquisitor?<< fragte Luke leise. Der mandalorianische Jedi sah ihn skeptisch an.
>>An die Kindheit kaum. An Ezra und meine Aufträge, außer die, die durch Seren vernebelt und "gelöscht" wurden.<< beantwortete er und sah wenig begeistert seinen Freund an. >>Hast du irgendwas ausgefressen, oder wieso fragst du das?<<
>>Ich hab nichts ausgefressen. Ich interessiere mich für einige...Artefakte, die etwa in dem Zeitraum verschwunden sind, wo du noch beim Imperium gearbeitet hast.<<
Streng genommen war das nicht einmal eine Lüge.
>>Artefakte?<< hakte Max nach. >>Hast du Fieber?<<
>>Nein, du Depp. Ich meins Ernst.<<
Der Mandalorianer schüttelte den Kopf.
>>Ich habe nichts von dem Verschwinden von Artefakten mitbekommen, geschweige denn damit was zu tun gehabt. Nur höhere Inquisitoren.<<
>>Und....welche waren das?<<
>>Luke.<<
Max stellte seinen Becher ab und sah ihn ernst an.
>>Ich weiß es nicht mehr. Ich habe keine Ahnung. Mich interessiert es auch nicht. Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich will damit nichts zu tun haben.<<
Luke seufzte und rieb sich die Stirn.
>>Okay, entschuldige. Ich wollte dir damit nicht zu nahe treten. Verzeih mir.<<
Der Jedi wandte sich ab und Maximilian schüttelte nur den Kopf. Luke war manchmal mehr als nur komisch. Er blickte zu Kanan und Ezra, die sich mit einigen Eltern unterhielten, während kleine Kinder überall umher liefen. Vielleicht war es auch einfach der Stress.
Luke seufzte leise, als er Ahsokas letzte Worte hörte.
>>Unser Orden wird nicht wie der Alte sein. Er wird andere Stärken haben, sich nicht an dem alten Kodex orientieren. Wir haben neue und junge Jedi-Meister, die Familie haben. Und wir wollen den Kindern die Chance geben durch familiäre Bindungen und Liebe eine Bindung zur Macht zu schaffen. Es als Stärke sehen können, zu lieben, achten und zu ehren.<<
Ahsoka hatte immer schon ein Talent gehabt andere zum zuhören zu bringen. Die Erwachsenen lagen förmlich an ihren Lippen und versuchten sich mit den gesprochenen Worten auseinanderzusetzen. Ein Ziel, ein Stepstone, der geschafft war. Aber nun, war Luke selbst dran, fragen zu beantworten.
>>..Somit kann eigentlich Meister Skywalker Rede und Antwort stehen.<<
Der Jedi hob den Kopf und Ahsoka berührte aufmunternd seine Schulter, als sie die wenigen Stufen hinunter stieg.
>>Du kriegst das hin.<<
Er lächelte etwas, wobei Ahsoka von Kanan und Ezra leise gelobt wurde, während der kleine Applaus der Erwachsenen verstummte. Der Jedi stieg an ihre Stelle, wo sie zuvor gestanden hatte. Er sah sie alle an und atmete kurz durch. Die Kleinen hörten selbst für einen Moment auf zu spielen.
>>Haben Sie fragen bezüglich unserer selbst, die Meisterin Tano noch nicht beantwortet hat?<<
Langsam hob sich eine Hand.
>>Bitte?<<
>>Sie sind aus einer ganz anderen Generation. Wie sehen Sie das...mit dieser Tempel Sache und...im Allgemeinen die Ausbildung und...der dunklen Seite der Macht? Davon hat ja schon jeder gehört.<<
Die Kinder sahen auf, während Luke nur kurz nachdenken musste.
>>Die dunkle Seite der Macht...ist das Gegenstück zum Licht. Wir...wir brauchen sie, weil...es sonst kein Gleichgewicht gibt. Frieden kann nur herrschen, wenn wir alle im Gleichgewicht sind. Jeder von uns hat eine Seite, die er am liebsten gar nicht haben will. Die aber von...anderen hervorgeholt wurde.<<
Er dachte für einen Moment an den Aufschrieb über das Mädchen, an das Foto und dann das Hologramm von Rzwo. Ihre Stimme und ihre Art. Das, was er gefühlt hatte in ihr. Dieses Verschwinden von ihren Kräften, ihrem Nutzen und ihre fürchterliche Angst davor. Dennoch ihren Mut und ihren Willen ihn zu töten, für die Person die ihr einen Sinn zum Leben gegeben hatte.
>>Aber die Ausbildung eines Kindes, eines Jedi umfasst noch viel, viel mehr, als nur das positive, verstehen Sie? Wir..wir lehren gütig zu sein. Die anderen Seiten zu verstehen.<< sagte er langsam und lächelte leicht.
>>An andere zu denken, die den falschen Weg eingeschlagen haben und die richtige Richtung suchen. Unsere Aufgabe ist es, diesen Leuten zu helfen. Wir sind vielleicht manchmal nicht immer gut, mal auch nicht böse. Aber wir vermitteln Werte an ihre Kinder in der Ausbildung. Meine Meister taten es...und tuen es stets weiter. Mein Vater und meine Geschwister. Wir alle, haben die Macht in uns. Sie...ist ein Teil von uns. Egal auf welcher Seite wir stehen. Aber ihre Kinder...werden hier lernen..<<
Er trat langsam runter zu den Kindern, die ihn beobachteten. Luke ging in die Hocke.
>>Ihre eigene Geschichte zu schreiben. Uns zu überzeugen, dass selbst die weisesten Menschen und Fremdweltler hier falsch liegen können. Das ist der Job unserer Generation. Wissen zu sammeln, es zu behalten, es zu verändern, umzusetzen, nicht zu vergessen...<<
Er strich über den Kopf eines Mädchens was kicherte.
>>Und weiterzumachen.<<
Für einen Moment dachte Luke wieder an das Mädchen, dann an seien Worte und an die Vergangenheit. Er hatte was zu erledigen. Definitiv.
Ahsoka sah einen Moment stolz ihren Bruder an. Er...er hatte wirklich gut gelernt in den letzten Jahren. Doch noch immer verschwand das Gefühl nicht, was sie hatte. Kanan tat eine Hand an sein Kinn.
>>Dein Bruder scheint ein wenig...überzeugend?<<
>>Ist er auch. Luke ist ein kluger Junge.<< wandte sie ein. Ezra schmunzelte nur.
>>Hast du das nicht mal zu mir gesagt?<<
>>Sei still, kid. Es geht mal fünf Minuten nicht um dich.<< meinte Kanan sehr amüsiert.
Ahsoka schüttelte den Kopf.
>>Er hat was vor. Dieser Blick...<<
>>Erinnert dich an euren Vater, huh?<< fragte der Jedi.
Sie nickte.
>>Viel zu sehr.<<
Ezra verschränkte die Arme und betrachtete nachdenklich Luke.
>>Hm.. vielleicht...<<
#####
Luke warf in seine Tasche einige Kleidungsstücke und Karten, ein paar andere Dinge ebenfalls. Er hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Er musste zurück nach Sullust. Er...er konnte doch nicht dumm dasitzen und nichts tun. Er musste sie finden. Den Kompass zurückholen und ihr den richtigen Weg zeigen. Sie konnte nichts dafür, dass sie nun so war, wie sie war. Ihr Meister hatte ihr nichts anderes gezeigt. Keine Chance gegeben eine andere Richtung zu sehen. Jetzt musste er derjenige sein als Auserwählter und ihr die Chance geben das zu tun, eine Chance geben.
Rzwo piepte leise.
>>Ich kann das nicht vergessen. Sie hat mich am Leben gelassen. Sie hätte mich töten können. Sie hätte mich töten müssen, hat es aber nicht getan.<<
Luke ging in die Hocke und strich über seine Hocke. Sein Herz klopfte wie wild.
>>Sie braucht nur eine Chance.<<
Damit stand er wieder auf und schloss die Tasche, dann nahm er die Credits und lief schnell aus dem Schlafzimmer. Rzwo folgte, während er hastig in seinen Mantel schlüpfte.
>>Na wohin des Weges?<<
Luke hielt in seiner Bewegung inne und drehte sich langsam zu der Couch, wo sich Ezra niedergelassen hatte und sehr entspannt einen Jogansaft trank. In der anderen hielt er Schlüssel. Luke sah an sein Schlüsselhäuschen, wo die zum Jäger fort waren. Vernichtend sah er seinen Freund an.
>>Hey, gib die her. Wie bist du überhaupt reingekommen?!<<
>>Tür war offen. Ich bin ein Jedi und dazu noch ein Dieb. Das ist nicht schwer.<<
Er stellte das Glas ab und stand auf.
>>Wohin gehst du?<<
>>Ich brauche keine Mutter, die mich Schritt auf Tritt verfolgt. Danke.<<
Er nahm seine Schlüssel aus Ezras Hand.
>>Deine Rede war beeindruckend. Nur ziemlich auffällig. Wollte dir nur sagen, das Ahsoka ganz sicher hier bald auftauchen wird und nach dir sehen will.<<
Luke richtete seinen Mantel und schulterte die Tasche.
>>Ich bin nicht da. Rzwo und ich machen einen Ausflug nach Sulust.<<
>>Wieso dort hin?<<
>>Wir suchen einen Freund.<<
Der Droide hinter ihm piepte. Ezra erhob eine Braue und verschränkte die Arme.
>>Du musst dir glaube ich mal was besseres einfallen lassen, als das.<<
>>Es ist die Wahrheit.<<
Na ja, die halbe. Der von Tatooine stammende junge Mann seufzte.
>>Hör zu. Ich hab keine Zeit. Ich muss mich beeilen. Es ist unheimlich wichtig, dass ich jetzt gehe.<<
Ezra sah ihn an.
>>Ahsoka bringt dich um, wenn du dich in Schwierigkeiten bringst.<<
>>Tue ich nicht. Ich verhalte mich ruhig.<<
>>Du?<<
Luke seufzte und schüttelte den Kopf.
>>Nein, ich...ich verhalte mich wie ein Jedi. Ein Freund und setze das um, was ich von meinem Vater gelernt habe.<<
Ezra blinzelte und berührte seine Schulter.
>>Was ist los? Du machst aber nichts dummes, oder?<<
Sie sahen sich beide an. Ezra wusste das er ihn nicht aufhalten konnte. Luke hatte da was in seinen Augen und in seiner Präsenz. Er wollte das wirklich. Er wollte was erledigen. Für sich selbst. Vielleicht...kam er dann auch endlich über die Sache mit dem Todesstern hinweg. Vielleicht auch etwas mehr mit dem klar, was mit seinem Vater geschah.
>>Also schön. Ich geb dir Deckung.<<
Luke blinzelte und lächelte dann.
>>Ich schulde dir was.<<
>>Wenn ich schon ärger kriege, weil ich dir helfe, dann soll es wenigstens einen guten Zweck haben.<<
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>>Hier muss es doch irgendwo sein.<< murmelte Luke. Rzwo piepte und rollte vor ihm her. Auf Sulust war regnerisches Wetter. Nichts war los auf den Straßen und in den Gassen, wo er sich eine Woche zuvor aufgehalten hatte. Der Regen platschte ungehalten auf ihn und den Droiden, wie auch auf die Umgebung herab und schien nicht aufhören zu wollen. Ezras Rückendeckung war genau das, was er gebraucht hatte. Denn jetzt würde er genug Zeit haben um dieses Mädchen zu finden und ihren Namen herauszufinden. Und das allerwichtigste: ihr die Chance auf ein neues Leben zu geben. Sie war etwas jünger wie er. Und er war auch mal so jung und wusste nicht so recht, was er tuen sollte ohne jegliche Unterstützung in seinem Leben. Seine Zieheltern- tot. Ben-tot. Er hatte niemanden mehr gehabt. Doch dann waren da Leia, Han, Chewbacca, C-3Po und Rzwo gewesen. Ahsoka und Rex. Seine Familie. Und vielleicht brauchte sie genau das. Einen Freund, dem sie sich anvertrauen konnte. Eine Chance, von dem wegzukommen, was sie gelehrt bekommen hatte. Eine Chance, ihre Güte, die sie wenige Tage zuvor hatte zu erweitern und wiederleben zu lassen.
Luke streifte Stunden durch die Straßen, bis er an einem Flugplatz ankam, wo reichliches Tummeln herrschte. Viele Sulustaner und andere Wesen trieben ihren Handel unter dem Vordach, während draußen die Schiffe vom Regen gewaschen wurden. Langsam ging Luke weiter, dicht gefolgt von Rzwo. Er lief zu einer Stelle, wo ein männlicher Sulustaner sich hinter einem Tisch befand. Er trug einen Hut, hatte große Augen und sein Gesicht zog sich zu einer etwas genervten Miene. Er zog seine Jacke zurecht, wobei Luke seine Kapuze abnahm.
>>Guten Tag, Sir. Ich bin hier auf der Suche nach einem Schiff.<<
>>Da bist du schon richtig hier, Kleiner.<< meinte er fast belustigt. >>Du bist an einem Landeplatz, da findest du genug.<<
>>Sie verstehen mich falsch. Ich suche nach einem bestimmten Schiff. Eine junge Frau sollte es geflogen haben.<<
Der Sullustaner lehnte sich zurück und nahm ein Pad hervor.
>>Könnte sein.<<
>>Ja, oder nein? Bitte, es ist wichtig, dass ich sie finde.<<
Er schmatzte leicht und nahm eine Flasche vom Boden, aus der er trank.
>>Normalerweise ist das streng vertraulich..<<
Luke hatte sich sowas fast gedacht. Also warf er ein paar Credits auf den Tisch. Die Augen weiteten sich kurz, er wollte danach greifen, doch Luke schob sie wieder zu sich.
>>Reicht das für ihre Erinnerungen, oder muss ich einen anderen Fragen?<<
Der Sulustaner lachte etwas.
>>Du bist etwas verschmitzt.<<
>>Nur ein wenig. Also?<< hakte der Jedi nach. Der Sulustaner grinste und nahm sein Pad.
>>Wie sieht sie denn aus?<<
>>Rotes Haar. Vielleicht...zwanzig. Schwarze Kleidung.<<
Er lachte wieder leicht.
>>Sie.<<
Luke betrachtete ein Bild, was er zeigte. Und tatsächlich. Es war die Diebin des Kompass und seine Angreiferin. Die Person die er suchte.
>>Ja. Das ist sie.<<
>>Ihr Schiff steht noch hier auf dem Flugplatz.<< sagte er langsam. >>Deck drei.<<
>>Haben Sie auch einen Namen?<<
Er lachte leicht.
>>Nein. Sie hat mich dafür bezahlt einen falschen einzutragen. Ein kluges Mädchen.<<
>>Verdammt klug.<<
Luke schob das Geld ihm hin.
>>Angenehmen Tag.<<
>>Oh..<<
Der Sulustaner nahm grinsend das Geld und lächelte.
>>Oh, das werde ich haben.<< fügte er hinzu, als Luke sich schon auf den Weg nach draußen gemacht hatte, um das Schiff zu suchen.
>>Rzwo, du gehst zu meinem Jäger zurück und fliegst hier her. Ich schau mir das hier alles mal genau an.<<
Rzwo beschwerte sich nicht, sondern piepte besorgt.
>>Mir passiert nichts, keine Angst. Wieso sollte denn mir auch was passieren?<<
Er lächelte und hob unauffällig die Hand, wobei die Rampe eines modifizierten, imperialen und umdesignten Shuttles herunter fuhr.
>>Los, geh. Ich hab den Kom an.<<
Luke ging hinein, während Rzwo leise piepte und schnell davon fuhr. Alleine hier zu sein, war wohl nicht so seins. Aber Luke dagegen, konnte nur staunen. Er nahm seine Kapuze ab und sah sich in dem Shuttle um. Es...es war ganz anders, wie er es sonst kannte. Die Wände waren nicht grau, sondern in einem hellen blau bemalt, der an den wolkenlosen Himmel von Lothal oder Tatooine erinnerte. Die Klappbänke waren abgenommen, dafür eine breite Pritsche eingebaut, die man von der Wand herunterklappen konnte. Ein Schrank war an der anderen Seite angebracht, der angeschraubt war. Vorne war das Cockpit zu sehen. Langsam schloss sich die Rampe und Luek legte seinen Mantel ab. Er sah sich immer noch erstaunt von diesem blau um. Er hatte alles erwartet. Ein edler Raum, oder komplett schwarz oder doch das imperiale Standard, aber nicht das himmelblau. Sie konnte auch noch wohl fliegen. Er hatte etwas Angst davor, herauszufinden wie gut sie das konnte.
>>So...<< murmelte er leise und sah sich um. Langsam öffnete er den Schrank und fand dort einige Decken, einen Kasten voller Verbandsmaterial, ein Kissen, Bücher, Karten und eine Kiste voller Lichtschwertersatzteile. Und genau dort drin schimmerte etwas blaues auf. Luke lächelte und griff in die Kiste, wo er seinen Kompass in der Hand hielt.
>>Na ja. Du bist zwar nicht unbedingt das erstbeste wofür ich gekommen bin, aber okay.<<
Er verstaute ihn in einer Gürteltasche und schloss den Schrank wieder. Sie war ordentlich. Das musste man ihr lassen.
>>Aber deinen Namen weiß ich immer noch nicht.<<
Seufzend ging er zu dem Pilotensitz und setzte sich hinein. Die Konsole war modifiziert worden. Vor kurzem. Der Antrieb wurde ebenfalls verbessert. Das war nicht schlecht.
Er knackte kurz seine Hand und aktivierte den Strom vollständig, sodass die Heizung und die Sauerstoffzufuhr anging. Das Licht flackerte kurz auf, wobei Luke etwas entdeckte. Er stand blinzelnd auf und sah direkt an die Decke. Mit einer Handbewegung machte er das Licht aus. In seinen blauen Augen schimmerten Sterne. An der Decke des Schiffes waren vielerlei Sterne und Systeme aufgemalt. Bestimmte Zeichnungen, die im Dunkeln leuchteten. Es war wunderschön anzusehen.
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>>Ezra.<<
Bedrohlich leise war die Stimme von Ahsoka Tano, als sie die Wohnung von Luke betreten hatte und nur den Jedi vorgefunden hatte. An ihrer Seite Kanan, sein Vater, der genauso wenig Begeisterung verspürte als Ahsoka. Denn Luke war nicht hier. Und er schon. Also hatte sein Sohn schon wieder was ausgefressen. Und sein Gefühl täuschte ihn da nicht.
>>Wo ist Luke?<<
>>Nicht hier, siehst du doch.<<
>>Und was machst du dann hier?<< hakte Kanan nach. Ezra hob nur unschuldig grinsend seine Hände.
>>Keine Ahnung, Baum.<<
Er verdrehte die Augen genervt und seufzte auf.
>>Klappe, Blaubeere. Es wäre besser, wenn du uns mal die Wahrheit sagst, weil Ahsoka platzen könnte.<<
Diese sah wenig begeistert ihren Neffen an.
>>Wo ist er?<<
>>Keine Ahnung. Wirklich. Er wollte wohin. Mehr weiß ich nicht.<<
>>Ah, und das sagst du jetzt? Wie lange bist du schon hier?<<
Ezra überlegte kurz und zuckte die Schultern.
>>Hat gereicht zeitlich alle Artefakte anzusehen. Die meisten sind zwar extrem langweilig, aber hey. Was macht man schon um die Zeit herauszuziehen?<<
>>Genau das ist der Punkt. Zeit. Du zögerst es hinaus. Was ist los? Wo ist er?<< fragte Kanan und stemmte seine Arme in die Hüfte.
>>Wow, du machst dir ja sorgen um Luke? Der kann auf sich selbst aufpassen.<<
>>Eben nicht, weil er manchmal weniger denkt, als er sagt.<<
Ezra sah zu Ahsoka, die ihre Nase hielt.
>>Ahsoka.. Luke weiß was er tut, okay?<<
Das er so ernst auf einen Schlag wurde, machte sogar Kanan etwas Angst und erstaunte ihn. Manchmal hatte er doch Hoffnung, das sein Sohn ein wenig erwachsener war, als er immer tat.
>>Was will er denn tun? Er ist so...so komisch.<<
>>Er muss was mit sich selbst regeln. Lass ihm die Zeit, die er braucht um das zu tun. Er wird dir alles erklären, wenn er zurück ist. Da bin ich mir ganz sicher.<<
Sie sah ihn an und atmete aus.
>>Danke. Aber das hilft nicht. Ich werde jetzt Leia anfunken und sie soll schauen wo er sein könnte.<<
>>Das ist eine gute Idee. Ich begleite dich.<< erwiderte Kanan. >>Ezra, du gehst nach Hause. Sonst nimmt dir das Depa ganz doll übel, wenn du das Training vergessen hast.<<
Ezra grinste etwas. Ja, seine kleine, süße Schwester. Er liebte sie über alles. Seine Stimmung schwankte wieder etwas um.
>>Ja, ich gehe. Und reißt Luke nicht den Kopf ab. Vertraut ihm.<<
>>Pass auf, das nicht deiner abfällt.<< wandte Kanan wiederum ein. Ahsoka seufzte auf und verließ die Wohnung als letzte. Sie sah sich nochmal ganz kurz um und schüttelte den Kopf.
>>Stell ja nichts dummes an.<<
#####
Luke seufzte leise, als er sämtliche Daten im Navicomputer des Shuttles durchforstet hatte. Es war nichts auffälliges darauf gewesen. Nur vielerlei Koordinaten zu verschiedenen Systemen, die relativ unauffällig waren. Also musste er nun Zeit tot schlagen, bis sie kommen würde. Doch selbst nach einigen Stunden des Wartens, saß er noch immer alleine in dem Shuttle. Er knetete seine Hände und versuchte ruhig zu bleiben. Irgendwie besorgte ihn es etwas, dass sie nicht auftauchte. Hatte sie ihn gesehen? Kam sie deshalb nicht rein? Er hatte keine Ahnung, was er machen oder sagen sollte. Luke nahm einen Projektor hervor und aktivierte ihn, um die Uhrzeit zu lesen. Schon wieder eine Stunde vergangen. Er seufzte auf und packte ihn hastig weg, als er sah wie die Rampe hinunter fuhr. Langsam stand er auf und entdeckte nur seinen Astromech R2-D2. Er sah ihn missbilligend an.
>>Na danke, ich dachte du wärst sie.<<
Rzwo piepte aufgeregt und Luke schüttelte den Kopf.
>>Nein, ich finde sie nicht "anziehend" du Spaßvogel. Hast du den Jäger?<<
Er drehte sich im Kreis und antwortete auf Lukes Fragen in seinen Klick- und Pieptönen.
>>Sehr gut. Wenigstens etwas.<<
Der Jedi sah sich nochmals um und rieb sich über die Augen.
>>Glaubst du, sie weiß das ich hier bin?<< fragte er. >>Und kommt deshalb nicht?<<
Der Astromech linste ihn an.
>>Was? Wieso glotzt du mich so an? Hör zu, ich will mit ihr sprechen, das hab ich dir doch schon tausend Mal gesagt.<<
Nachdenklich schweifte sein Blick durch das Schiff, wo ihm zum ersten Mal wirklich etwas auffiel. Er stand langsam auf und schritt zu der unklappbaren Pritsche zu, wo er einen kleinen Projektor hervor nahm. Er war unauffällig. Es war ihm vorhin nicht mal ansatzweise aufgefallen. Luke betrachtete ihn und schritt zu dem Sitz zurück. Rzwo piepte leise, als er sich setzte.
>>Ich hab keine Ahnung. Ich schätze, es ist eine...Nachricht?<<
Wurde das wieder so eine..Schnitzeljagd?
>>Also manchmal denke ich mir, die Galaxis hat zu viele Ezras.<< schnaubte er.
Dann aktivierte Luke den Projektor und ein vielleicht nicht ganz unbekanntes Gesicht erschien. Diesen Rodianer...den hatte er doch schon mal gesehen. Ja, genau! Er war doch derjenige gewesen, der sie verfolgt hatte. Ihn und dieses Mädchen. Mit einem unguten Gefühl sah er dem Hologramm weiter zu.
>>Hallo, Skywalker.<<
Er grinste übel.
>>Ich hatte nicht erwartet, dass du uns entwischst. Dein Kopfgeld ist aber auch zu köstlich um es einfach so zu belassen.<<
Der Rodianer machte eine Geste.
>>Also haben wir beschlossen, dich zu fangen.<<
Luke musste etwas schmunzeln. Wie sollte...
Der Gedanke blieb im Kopf, als er das gesuchte Mädchen ins Bild zog. Er blinzelte und war mit einem Mal weniger amüsiert.
Er hatte sie am Nacken genommen und hielt sie somit fest. Zur Sicherheit hielt er ihr einen Blaster an den Kopf.
>>Deine kleine....Retterin? Ja, Retterin, meinte sich freundlicherweise uns anzuschließen.<<
Sie schnaubte.
>>Ehlender Banthamist, ich bin nicht seine Freundin. Lass mich sofort!<<
Sie bewegte sich leicht, doch er schien nur fester anzupacken.
>>Na na. Also, Skywalker.<<
Der Rodianer grinste.
>>Wenn du das hier abspielst, aktiviert sich ein Zeitlimit, in dem du dich stellen musst. Eine Standardrotation müsste reichen, damit du dich entscheidest, zwischen ihrer Freiheit, deiner und dann ihrem Leben.<<
Damit schaltete es sich ab. Luke sank etwas fertig in den Sitz zurück, als er die laufende Zeit im Hologramm sah. Er fragte sich nun mehr, als er sich schon davor gefragt hatte. Und es wurde ihm übel, als er sich die Frage stellte, wie alt die Nachricht schon war. Immerhin war fast mehr als eine Woche vergangen, seit diesem Vorfall auf Sulust. Luke sah zu Rzwo, der leise piepte.
>>Ich weiß, mein Freund. Aber es wird niemand für mich sterben.<<
Er schüttelte den Kopf.
>>Nicht für mich.<<
####
Alles war schrecklich verschwommen, als Mara-Jade schon wieder die Augen öffnete. Das Licht war viel zu grell und sie war zu fertig um nur ansatzweise irgendwas zu tun. Ihre Arme und Beine schmerzten, ihre Schulter fühlte sich an wie Blei und ihr Kopf brummte schrecklich. Sie wusste gar nicht wohin mit sich, bei diesem Schmerz, wie auch der Übelkeit die sie empfand. Sie nahm einen tiefen Atemzug. Die Luft in ihren Lungen tat wirklich gut. Nur würde Wasser und ein Brot ihr viel mehr wohlwollen, als diese Kopfgeldjäger es zuließen. Sie hatte komplett das Zeitgefühl verloren. Sie erinnerte sich an dieses Ultimatum, was sie an Luke Skywalker gestellt hatten. Mara hatte sofort danach gelacht. Der würde niemals eine Sith retten. Oder eine Inquisitorin. Da waren die Jedi alle gleich und würden es immer sein. Sie würden immer nur die eine, rassistische Sicht der Macht haben wo alle anderen, die anders dachten ausschließen würden. Das war und würde immer so sein. Mara hatte sich auch langsam abgefunden damit hier zu verhungern und zu verdursten, wenn sie nicht schon an den schrecklichen Schmerzen und der Erschöpfung sterben würde. Sie hatten es sich nicht ausgelassen, sie nach einigen Daten zu fragen, die sie gut verkaufen konnten. Doch sie würde niemals nur ansatzweise dran denken ihren Meister und ihr Imperium zu verraten. Selbst wenn es schon gefallen war, würde immer etwas zurückbleiben. Wo Licht war, war auch Schatten. Und das sollten die Jedi, wie auch alle Bürger der Galaxis in den langen kriegen die sie seit Jahrtausenden führten, auch mal langsam verstanden haben. Es gab kein Gleichgewicht ohne das andere. Es gab nicht nur gutes. Es gab eben böses- na und? Man konnte auch schlecht sagen, ohne Tag, gibts auch keine Nacht. Ohne Wasser, kein Feuer. Jedes Ding in der Galaxis, so auch jedes kleinste Detail, brauchte einen Gegensatz. Hell, dunkel. Schwarz, weiß. Licht, Schatten. Weich, hart. Gut, böse. Hass, Liebe. Das eine, konnte ohne das andere nicht existieren.
Mara hob leicht den Kopf an, als sie das Tür zischen hörte, was sie bisher immer gehört hatte, bevor die Fragerei losging. Langsam glitten die Finger des Rodianer an ihren Kiefer und hoben ihren Kopf an.
>>Du siehst müde aus.<<
>>Halt..die Klappe.<< zischte sie und wurde losgelassen.
>>Ach, armes Mädchen. Wir könnten dich gehen lassen, wenn du uns sagst, was dein schönes Köpfchen weiß.<<
Mara sagte nichts. Er grinste und zog ein scharfes Messer hervor, was bei dem Licht leicht aufblitzte. Langsam strich er mit der Waffe über ihre Wange, ganz zart, sodass er nicht einmal ansatzweise einschnitt.
>>Sag es mir.<< forderte er leise.
>>Nein.<< erwiderte sie. Er verzog seinen Mund etwas und es ging alles von vorne los. Erst an den Armen, an den selben Stellen, wie die Tage zuvor schnitt er ein. Dann an der Schulter, an ihrem Bauch. Es ging immer so weiter, wobei Mara irgendwann aufhörte ihr Gesicht zu verziehen, da der Schmerz langsam sie sich angewöhnte. Langsam schloss sie ihre Augen und hörte einen dumpfen Knall, einen Schrei und nochmal das schwarze Metall, ehe alles ganz schwarz wurde.
Luke schnaubte und hielt sich seine blutende Wange, als der Rodianer am Boden lag. So schwer war es nun auch wieder nicht gewesen ihn zu finden. Oder eher das Schiff. Rzwo konnte es recht schnell ausmachen, als er sich den Projektor angenommen hatte, der unten drunter eine Koordinate eingraviert hatte, von dem Händler. Bei diesem konnte man zurückverfolgen- natürlich gegen Bezahlung- wer es gekauft hatte und zufällig wusste er auch welches Schiff sie geflogen hatten. Er war scheinbar auch noch in der Nähe des Marktes abgeblieben. Es gab an diesem Tag kaum bessere Neuigkeiten als diese.
Luke sah langsam zu der hängenden Frau, die scheinbar das Bewusstsein verloren hatte. Vorsichtig nahm er ihr Gesicht in seine Hände.
>>Hey, hörst du mich?<<
Er tätschelte leicht dagegen, doch sie reagierte nicht.
>>Na komm.<<
Er berührte die blutenden Wunden un dim wurde ganz schwer im Gewissen. Langsam löste er die Fesseln an ihren Händen und nahm sie über die Schultern.
>>Keine Sorge. Es wird dir gleich besser gehen.<< murmelte er und verschwand aus dem Raum.
####
>>Sie wacht auf?<<
Die Stimme war ganz weit weg. So hörte es sich zumindest für Mara an, als sie langsam ihre Augen öffnete. Sie spürte warme Hände an ihren Wangen und dann an ihrem Arm, der sich komisch taub anfühlte. Träge sah sie langsam sich um, als sich ihre Sicht klärte und sie....Luke sah. Für einen Moment war sie ganz erstarrt, doch beruhigend sah er sie an.
>>Keine Sorge. Ich tue dir nichts. Beruhige dich.<<
Sie schluckte leicht und blinzelte müde.
>>W-warum..<<
Er lächelte etwas.
>>Güte. Das hast du beim Kampf bewiesen. Jetzt gebe ich dir was zurück.<<
Er drückte sanft ihre Hand. Sie war groß und warm. Für einen Moment, wollte Mara einfach nur weg, doch...doch dann spürte sie, wie er ihr Kraft gab. Und Wärme, sodass sie sich fast besser fühlte.
>>Ruh dich aus. Ich passe auf dich auf.<<
>>Warum..<<
>>Sch..<<
Er hielt ihre Hände fest, die sich so schwer anfühlten.
>>Ganz ruhig. Ich weiß, was los ist. Aber du musst dich schonen. Bi-t-t-e.<<
Langsam verschwamm für Mara alles wieder und ihr Kopf drehte sich leicht auf die Seite. Seine Stimme war verschwunden und alles wieder ganz schwarz. Rzwo piepte leise und Luke sah zu seinem Freund.
>>Sie ist viel zu schwach um mir wehzutun. Keine Bange.<<
Der Droide piepte leise.
>>Ich bin nicht leichtsinnig.<<
Luke sah dabei wie gebannt auf das Mädchen runter.
>>Sie sieht viel jünger aus, als der Typ beschrieben hat..<<
Rzwo piepte nun noch lauter.
>>Was? Nein. Ich will ihr helfen und mit ihr reden. Sie braucht eine Chance, damit sie in der Galaxis überlebt.<<
Er lächelte.
>>Wir warten einfach.<<
####
Mara saß an der Schiffswand, ihr Blick getrübt, als Luke ihre Arme erneut verband. Es waren zwei Tage seit ihrer Befreiung vergangen und sie versuchte mehr und mehr zu verstehen, wieso dieser Typ ihr nur annähernd half. Sie verzog etwas ihr Gesicht, als sie etwas kaltes an den Schnitten fühlte.
>>Tut mir leid.<<murmelte er erneut und verband es dann vorsichtig.
>>Wieso tust du das?<< gab sie zurück. >>Ich wollte dich umbringen.<<
Luke lächelte und sah auf.
>>Wollte mein Vater auch.<< sagte er. >>Hat er aber nicht.<<
Mara blinzelte und blickte zu dem jungen Mann, der konzentriert ihren Arm hielt. Dennoch schien er nicht wirklich daran gehindert zu reden.
>>Ich weiß, dass du bei dem imperator erzogen wurdest. Von ihm selbst. Wie ein Kind. Eine Tochter.<<
Sie senkte langsam den Blick und schloss die Augen. Trauer kam etwas in ihr auf.
>>Ja...<<
>>Ich weiß auch, dass mein Vater nicht immer ein netter war. Er wurde einer Gehirnwäsche unterzogen und der Diener des Imperators. Sein einziger, persönlicher Schüler.<<
Sie sah sofort auf.
>>Vader?! Autsch!<<
Sie zog ihren Arm zu sich und hielt ihn fest. Luke sah sie entschuldigend an und setzte sich auf die Pritsche.
>>Entschuldige.<<
>>Hör auf dich zu entschuldigen. Es sind nur Kratzer.<< murrte sie und sah trotzdem in sein Gesicht.
>>Dein...Vater...<<
>>War Vader? Nein. Mein Vater war Anakin Skywalker. Jedi-Ritter des Jedi-Ordens der alten Republik.<< widersprach er. >>Er fiel nachdem der Imperator ihn auf die dunkle Seite gezogen hatte.<<
Mara sah ihn an, als er langsam ihre Hand nahm und weiter seine Arbeit machte.
>>Das hat er mir nie gesagt. Das er Kinder hatte.<<
>>Er dachte wir wären mit unserer Mutter gestorben. Sie starb bei unserer Geburt.<< beantwortete er diese Frage. >>Meine Schwester und ich wuchsen getrennt auf. Ich bei meinen Zieheltern und mit Obi-Wan Kenobi und sie mit Bail Organa und Breha als Prinzessin von...<<
>>Alderaan.<< beendete sie den Satz. >>Ich habe sie oft gesehen in den Nachrichten des Holonetz. Sie ist eine starke Frau. Sie wäre eine gute imperiale Vertreterin gewesen.<<
>>Tja, rebellieren liegt uns im Blut. Mein Vater und meine andere Schwester hatten die ersten Rebellen überhaupt ausgebildet.<< wandte Luke ein und schloss den Verband. >>Besser?<<
>>Besser.<< murmelte sie. >>Was hat das mit mir zu tun?<<
>>Nichts. Ich...ich weiß nur, dass du mich töten sollst, aber aus welchem Grund. Ist es wirklich Rache, weil mein Vater den Imperator tötete oder...weil es sein Wunsch war?<< fragte der Jedi und sah ihr in die Augen. Mara schluckte und hielt sich den Nacken.
>>Beides..<<
>>Rache?<<
>>Du hast ihn mir weggenommen. Er war mein Meister. Er war für mich da, als es keiner war.<< sagte sie darauf. Ihr Blick verärgert.
>>Ich hab dir niemand weggenommen. Er hat das absichtlich getan, obwohl er die Prophezeiung der Macht kannte.<< sagte er. >>Das mein Vater ihn töten würde, wäre nur eine Frage der Zeit gewesen. Und ich auch.<<
>>Ihr Jedi nehmt doch alles als Entschuldigung oder? Ich habe jahrelang ihm gedient und meinen Hass geschürt für den einen Moment ihm bis zum Tod zu dienen. Und das werde ich.<< zischte sie. Luke sah sie einen Moment an und lächelte etwas.
>>Ich wollte auch Rache...als Vader meinen Meister tötete.<<
Ihre Augen weiteten sich.
>>Als er meinen Mentor tötete....war die Welt so kalt...und dunkel für mich. Ich...ich hatte stunden zuvor meine Eltern verloren. Und nun mein Mentor? Die Person, die meinen Vater am besten kannte? Ich...ich konnte nichtmal mehr atmen.<< murmelte er und sah auf ihre Hände. Mara schluckte fest.
>>Obi...Wan..<<
>>Ja...<<
>>Ich war an Bord des...des Todessternes. Wenige Stunden bevor ihr die Prinzessin geschnappt habt.<<
>>Leia.<<
>>Jup...<<
Sie seufzte leise.
>>Ich hatte den Auftrag Vader zu begleiten, aber habe abgebrochen, um einen Inquisitor zu finden. Und dann hörte ich von dem Tod des Jedi...und war irgendwie erschüttert..<<
>>Erschüttert?<<
>>Die Macht war auf dem Todesstern sehr komisch. Verklärt. Bevor er Yavin erreichte wurde ich wegbefördert. Bevor du ihn kalt gemacht hast.<<
>>Ja, ich....war eben besser so.<<
>>Millionen Menschen umzulegen?<<
>>Hör zu, im Krieg sterben Menschen. Ich bereue vieles. Aber ich musste es tun. Für das höhere Wohl.<<
>>Für deine Achso tolle Rebellion?<< zischte sie. >>Ihr habt genauso viel Blut an den Händen wie das Imperium es hat.<<
Luke senkte den Blick.
>>Ich weiß. Und das hasse ich an Kriegen. Deshalb, habe ich dich gerettet.<<
Mara sah ihn etwas verwirrt an.
>>Weil du Krieg hasst?<<
>>Weil ich nicht wollte, das nochmal jemand wegen mir stirbt.<< sagte er ernst. >>Und du kannst von mir aus mich töten, wenn du bereit bist. Aber....aber dann bedenke eines, Süße.<<
Er beugte sich zu ihr, bevor er aufstand.
>>Willst du wirklich das sein, was dein Entführer dir zeigte? Ich weiß, dass du es weißt. Und du eigentlich nicht zum Imperium gehörst. Du bist frei. Du kannst alles entscheiden. Ich werde dich nicht dran hindern. In meinen Augen sind wir quitt. Du hast mich nicht umgebracht, vielleicht aus Güte, oder vielleicht aus Angst, aber du hast gezögert. Du bist viel mehr, als man dir beigebracht hat.<<
Er seufzte, während Mara ganz still wurde und etwas bleicher.
>>Du bist das, was du willst zu sein. Und wenn du willst, dann kann ich dir irgendwann den richtigen Weg zeigen.<<
Er nahm eine Tasche und stellte sie neben Mara.
>>Das sind Verbandssachen. Dir gehts besser, soweit kannst du dich selbst versorgen. Ich muss zurück.<<
Luke rieb sich den Nacken.
>>Du weißt wo du mich findest.<<
Mara atmete hörbar ein, als er seinen Mantel nahm und Rzwo mitwinkte.
>>Wir befinden uns auf Naboo. Hier bist du sicher. Und deine Vorräte sind voll. Kannst dich bei Rzwo bedanken.<<
Der Droide piepte auf. Sie lächelte leicht und wusste nicht wo sie anfangen sollte. Sie wollte ansetzen, doch dann fuhr Luke fort.
>>Jeder hat eine zweite Chance verdient. Ich hab sie damals meinem Vater gegeben, sich zu entscheiden für das richtige. Das gebe ich auch dir.<<
Luke wollte noch etwas sagen, doch er ging einfach in Richtung Rampe. Mara holte tief Luft und wusste nicht was sie...entlegenen sollte. Er...erstand sie? Moment, niemand hatte jemals sie verstanden. Ihre Gefühle, ihr...ihre Verluste und ihre Ängste, wieso konnte er behaupten...
Sie fasste an ihren Kopf und wirkte auf einmal vollkommen...geplättet und durcheinander. Und ihre Augen zeigten ein kleines Funkeln von Hoffnung. Und mit einem Mal hatte sie...eine Richtung.
Luke trat die Rampe runter und knöpfte den Mantel zu und genoss die frische Morgenbrise. Obwohl es schrecklich warm hier war, würde spätestens in zwei Minuten alls eiskalt sein, wenn er den Orbit des Planeten verlassen hatte und einige Stunden im Hyperraum zurück nach Mandalore verbrachte. Rzwo piepte und Luke lächelte leicht.
>>Nein, nein. Mir gehts besser. Ich hab das richtige...<<
>>Luke!<<
Er blinzelte, drehte sich nochmal zur Rampe, wo das Mädchen stand. Sie atmete tief durch und sah ihn an.
>>Mein Name ist Mara.<<
Er sah sie an. Ihr Haar wehte in der leichten Brise, genau wie ihr Mantel.
>>Mara-Jade.<<
Luke lehnte sich in dem Sitz seines Jägers zurück, als er in den Hyperraum sprang. Seine Augen schlossen sich und er lächelte.
>>Mara-Jade.<<
Er konnte kaum den Namen aus seinem Kopf bekommen. Sie hatte sich vorgestellt. Vielleicht war das doch ein...ganz guter Anfang.
#####
Luke konzentrierte sich. Er stand auf einer Hand auf den Trainingswiesen, vor sich eine Schar Jünglinge die teilweise Geduldig und ungeduldig da saß und ihm dabei zusahen, wie er einen Felsen und R2 mit der freien Hand durch die Macht schweben ließ. Er trug nur seine stiefe und Hose. Sein Oberkörper lag frei und Schweiß rann von seiner Stirn über den Nasenrücken, bis zu seinen Lippen und dem Kinn. Er atmete tief durch, fühlte aber keine Erschöpfung sondern nur die Macht. Erleichterung und Gleichgewicht.
Es war ein Jahr nach der Sache mit Mara-Jade vergangen. Der Orden wurde neu gegründet wenige Monate zuvor und endlich konnten neue Jedi ausgebildet werden. Ahsoka machte ihren Job tadellos. Und er? Er brachte Kindern bei sich in Geduld zu üben. Er musste sich einen Überbölick verschaffen. Es war ein gutes Training für sich und für die anderen. Er atmete tief durch und spürte die Macht. Sie umschloss ihn selbst und er fühlte sich verbunden mit allem um ihn herum. Er fühlte seine Bänder zu Ahsoka und Leia. Seine Freunde und den Herzschlag des Planeten.
Ungeduldig rutschten die Kinder hin und her, während andere erstaunt die Kraft des Jedi-Meisters betrachteten. Er öffnete die Augen, als er Ahsoka spürte, die schmunzelnd hinter den Kindern stand.
>>Meisterin Tano.<< sagte er.
>>Luke.<<
>>Was braucht Ihr zu dieser wundervollen Stunde der Meditation und Lehre der Geduld?<<
Die Kinder blickten zu Ahsoka, die abwinkte.
>>Der Unterricht ist beendet.<<
Luke sah sie an und setzte vorsichtig den Droid ab, genau wie den Felsen und stand nun auf zwei Armen. Mit gutem Schwung stand er auf zwei Beinen.
>>Wie kommts?<<
>>Besuch.<< sagte sie. >>Für dich.<<
Verwundert blickte er sie an und nickte.
Während die Kinder mit Ahsoka gingen zog sich Luke ein Shirt über und rannte in den Hintereingang, wobei er schnell durch die Flure des Tempels sich bewegte. Denn je mehr er dem Haupteingang näher kam, fühlte er etwas mehr etwas, was er irgendwie vermisst hatte. Eine bekannte Präsenz. Er blieb stehen und knöpfte sich das schwarze Shirt zu. Er sah sich um, bis er eine Gestalt sah, die sich im Tempel umsah. Ihr rotes Haar war zu einem lockeren Zopf geflochten, ihr Gesicht etwas runder, ihre Lippen voller und in eine dunklen Rot getaucht, während ihre hellen Augen alles betrachteten. In der Kleidung einer Reisenden schien sie unauffällig...anders. Luke lächelte, als sie stehen blieb und zu ihm blickte. Sofort fing sie an zu lächeln und ging auf ihn zu. Wie gebannt sah er sie an und tat das selbe.
>>Mara...was tust du hier?<<
Sie lächelte.
>>Luke..<<
Mara rieb sich den Nacken und nickte. Langsam nahm sie ihr Lichtschwert und gab es ihm.
>>Auf dein Angebot eingehen.<<
Luke sah auf das Lichtschwert und nahm es langsam an sich. Er...er konnte es nicht fassen.
>>Wirklich?<<
>>Ich bin bereit zu lernen, was es heißt den richtigen Weg zu wählen.<<
Sie lächelte leicht und er berührte ihre Schulter. Dabei war er vollkommen überwältigt.
>>Und ich bin bereit dich zu lehren.<<
Ahsoka schmunzelte.
>>Ein Jahr. Ich gebe ein Jahr.<<
Max grinste.
>>Echt? Ich zwei. Die müssen sich ja erstmal richtig verlieben.<<
>>Ich glaub das hat die Macht schon erledigt.<< wandte Kanan ein. Ezra grinste schelmisch. >>Jetzt verstehe ich seine Mission. Sie war die Mission.<<
Ahsoka lächelte leicht.
>>Nicht nur.<<
Luke lächelte nur Mara an, die seine Hand ergriff.
Ich hab es geschafft. Ich hab es geschafft, Vater. Erneut. Und jetzt weiß ich, dass ich ihr nochmal besser helfen kann wie dir.
Luke konnte sich vergeben- und Mara? Mara konnte lernen, was es bedeutete zu Leben. Und zusammen, war etwas geschaffen worden, ein Bund den niemand brach. Niemals.
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