Kapitel 5 • Leandro

Dankend nahm ich das Wasser an, welches Marco mir hin hielt. Ich war zu Besuch bei ihm und Marco, wie irgendwie immer wenn ich nicht bei Ney und Kylian war. Manchmal fragte ich mich wirklich, was es über mich aussagte, dass ich öfter bei meinen Freunden war und bei diesen schlief, als bei mir zu Hause.

Mittlerweile war ich sogar soweit, dass ich meine Sachen teilweise schon bei Marco und Marqui liegen hatte. Ich musste auch zugeben, dass ein paar meiner Pullis bereits bei Ney lagen.

Zu meiner Rechtfertigung, dass lag vor allem daran, dass wenn ich bei diesem ein schlief, er mir am nächsten Morgen einen Pulli oder ein Shirt von sich gab, damit ich nicht mein altes anziehen musste.

Aus irgendwelchen Gründen bestand Ney immer darauf meinen dreckige Wäsche bei sich zu behalten und so sammelten sich meine Pullis bei ihm. Er wusch sie dann immer, aber weigerte sich sie mir zurück zu geben.

Anfangs war ich immer ein bisschen verwirrt und auch irgendwie peinlich berührt, wenn Ney mal wieder meine Sachen gewaschen hatte und dann in seinem Schrank behielt. Ich konnte mir absolut nicht erklären, warum er die Klamotten bei sich behalten wollte, doch ich nahm es irgendwann einfach nur noch so hin.

So kam es, dass man anhand meiner Kleiderstücke in Neys Schrank errechnen konnte, wie oft ich schon bei diesem eingeschlafen war.

Marco ließ sich neben mir nieder und sah dann zu der Balkontür, welche bloß angelehnt war. "Was guckst du?", wollte ich wissen. "Es fängt an zu regen", gab Marco mir als Antwort.

Verwirrt nickte ich "Ja und jetzt?", ich hatte noch nicht so ganz verstanden, was mir diese Information bringen sollte. "Marqui liegt noch draußen und so wie ich den kenne schläft der viel zu tief um davon aufzuwachen"

Damit stand Marco vom Sofa auf und lief zum Balkon. Ich wusste nicht, ob eine Person wirklich so tief schlafen konnte, dass sie nicht aufwachen würde, wenn es regnete.

Doch ich sagte einfach mal nichts, denn immerhin wird Marco seinen Freund schon am besten kennen. Ich konnte beobachten, wie Marco auf den Balkon ging und sich neben Marqui kniete.

Ich konnte an den Bewegungen der Lippen von Marco sehen, dass dieser mit Marqui sprach und ihn so vermutlich aufweckte. Marqui setzte sich verschlafen auf und ließ sich von Marco einen kurzen Kuss geben.

Die beiden standen auf und kam rein ins Wohnzimmer, wo ich immer noch auf der Couch saß. Marco setzte sich neben mich und sah mich ernst an.

"Leo, ich muss immer noch mit dir reden", sagte er ernst. Ich seufzte und lehnte mich in die Sofalehne zurück. Marco hatte mir schon gesagt, dass er mit mir sprechen wollte und ich konnte mir schon fast denken worum es ging.

In der Regel hatte ich den jungen Italiener als einen Menschen kennen gelernt, der nicht viel von ersten Gesprächen hielt. Meistens zog er Dinge einfach ins lächerliche oder löste die Situation einfach anders, als ein ernstes Gespräch zu führen.

Allgemein lief bei ihm viel mehr über Emotionen, man merkte immer sofort, wenn ihm etwas nicht passte oder wenn er sich über etwas freute. Marco hatte sich noch nie gescheit seine Gefühle und Emotionen offen zu zeigen.

Bei Spielen zum Beispiel meckerte er regelmäßig an dem Schiri und bekam dafür auch immer mal wieder eine Karte zu sehen. Es war nichts neues mehr, dass er sich beschwerte und in der Regel ließ ihn das Team auch immer meckern, doch wenn ihm dann die rote Karte drohte, schritten Thiago und so ein. Trotzdem flog Marco öfters wegen meckern vom Platz, als wegen eines Fouls oder so.

Marqui saß mittlerweile neben Marco auf dem Sofa und sah zu Marco "Worüber willst du denn reden?", wollte er wissen.

"Über Neymar und Kylian!", gab Marco hm als Antwort zurück. Marqui verdrehte daraufhin die Augen "Komm schon Ciccino, du weißt doch das Ney eigentlich nett ist. Ich verbringe doch auch dauernd Zeit mit ihm und da hast du auch kein Problem damit", gab Marqui von sich. Offensichtlich war Marqui ebenfalls meiner Meinung, dass Marco völlig übertrieb.

Marco verdreht daraufhin die Augen und sah ihn strafend an "Du solltest meiner Meinung sein und mir nicht in den Rücken fallen. Außerdem habe ich bei dir kein Problem damit, weil Neymar dich nicht ins Bett kriegen will und dich mit Sicherheit auch nicht bloß entjungfern will, wenn er Zeit mit dir verbringt", zischte Marco Marqui an

Dieser hob abwehrend die Hände "Ist ja gut, komm runter", damit stand Marqui vom Sofa auf und verließ das Zimmer. "Jetzt ist er wieder sauer", kommentierte Marco das Geschehen genervt.

Ich zog eine Augenbraue hoch "Kein Wunder, ich fände es auch nicht so geil, wenn mein Freund mich so angehen würde", gab ich zurück. Marco zuckte mit den Schultern "Mich macht diese ganze Sache mit Neymar halt sauer und irgendwie hat er das jetzt halt abbekommen, ich entschuldige mich nachdem, keine Sorge"

Ich beschloss nicht weiter darauf einzugehen, die beiden waren seit Jahren zusammen und ich war mir sicher, dass dieser kleine Streit, beziehungsweise diese kurze Diskussion kein Beziehungsaus bedeuten würde.

Ich sah zu Marco "Du denkst also, dass Ney mir bloß was vorspielt und mich eigentlich nur entjungfern will ja?", griff ich seinen Satz von eben wieder auf.

Marco sah mich entschuldigend an "Eigentlich wollte ich das nicht so direkt sagen, tut mir Leid, aber ja. Ich denke das Neymar bloß Blut geleckt hat, als er bei Julian mitbekommen hat, dass du noch Jungfrau bist und somit leichte Beute für ihn. Glaub mir Leandro, ich kenne ihn schon länger als du und wenn wir einen Fuckboy im Tea, haben, dann definitiv Neymar. Ich weiß, dass du ihn bisher bloß als den netten und immer freundlichen jungen Mann kennen gelernt hast, aber er kann auch anders. Vor dem Abend, hatte er zu jedem zweiten Training einen anderen mit, egal ob Mann oder Frau, auch wenn Frauen überwogen haben. Sie alle sahen sehr ähnlich aus wie du und deswegen passt du perfekt in sein Beuteschema. Leandro, ich kann dir den Umgang mit ihm nicht verbieten, denn zum einen ist er kein Schwerverbrecher, weshalb ich dich zwingen könnte auf Abstand zu bleiben und zum anderen bin ich nicht dein Vater und selbst wenn, dann wärst du alt genug, um nicht auf mich hören zu müssen. Deswegen bitte ich dich als Freund und als Kollege, mache diesen Fehler nicht. Fall bitte nicht auf Neymars Masche hinein, glaub mir du bist nicht der erste, es gab schon unzählige vor dir und du wirst wohl kaum der letzte sein. Deswegen bitte ich dich hier und jetzt, überlege dir bitte dreimal, ob du dich auf Neymar einlässt und ob du wirklich mit ihm schlafen willst"

Ich sah Marco stumm an, ich konnte mir denken, dass das was er gesagt hatte einen wahren Kern hatte, doch ich war davon überzeugt, dass er übertrieb.

"Marco, ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du dir solche Sorgen um mich machst, aber das brauchst du nicht. Wie du schon gesagt hast, ich bin mittlerweile alt genug, um selber zu wissen, ob ich Zeit mit Ney verbringen werde oder nicht und ich muss ehrlich sagen, dass meine Entscheidung schon gefallen ist. Ich mag Ney wirklich gerne und ich habe mir schon gedacht, dass er viel Sex mit vielen unterschiedlichen Leuten hat, aber das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Ich glaube nicht, dass Ney eine bestimmte Masche hat und wenn doch, dann glaube ich nicht, dass er sie bei mir benutzt. Er ist einfach nur ein guter Freund, bei dem ich mehrmals die Woche bin und der mich scheinbar mag, sonst würde er mich wohl anders behandeln. Wäre es sein Ziel mich bloß zu entjungfern, dann wäre er mir doch schon lange an die Wäsche gegangen. Ich bin schon sooft bei ihm eingeschlafen und jedes Mal hat er mich bloß ins Bett gebracht und mich am nächsten Morgen mit zum Training genommen. Würde er mehr von mir wollen, dann würde er sich nie so bemühen eine Basis aufzubauen, deren Vertrauen so tief verankert ist. Ich habe Ney wirklich gerne, genauso wie dich, Marqui und Kylian und glaub mir, wenn ich dir sage, dass Ney nichts weiter von mir will außer Freundschaft, dann würde er sich anders verhalten"

Marco seufzte "Ich kann deine Meinung ja doch nicht ändern, aber wenn es doch dazu kommen sollte, dann werde ich dir sagen, dass ich es dir gesagt habe und du mir einfach mal zuhören solltest, um vor so etwas verschont zu bleiben. Du bist ein toller Mensch Leo, wirklich und genau deswegen hast du es einfach nicht verdient verarscht zu werden"

Ich sah Marco mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an "Danke und wenn es dir damit besser geht, dann passe ich ein bisschen mehr darauf auf, dass Ney mir nicht zu nahe kommt, in Ordnung?", versuchte ich Marco etwas zu beruhigen, immerhin schien er sich wirklich Sorgen um mich zu machen.

Marco sah mich etwas unsicher an "Nagut, pass bitte einfach auf dich auf", stimmte er letztendlich zu. Ich nickte ihm zu und sagte dann mit einem Lächeln auf den Lippen "Jetzt geh schon nzu Marqui und entschuldige dich wegen vorhin"

•••

Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne einen Kommentar da. Bis nächste Woche

Kommentar von dreaming_t

[genau Marco, jetzt geh schön zu Marqui und entschuldige dich. Auch wenn ich weiß, dass du recht hast und dich ignoriert fühlst, musst du den Frust nicht an ihm rauslassen<3 Ich weiß zwar, wie es weitergehen wird, aber ich hoffe trotzdem, dass Leo jetzt etwas vorsichtiger ist. Marco denkt sich das ja nicht nur aus, weil er gerade Langeweile hat. Pass auf dich auf, Bby :C toll geschrieben💕]

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