Kapitel 4 • Neymar
Heute würde Leandro mal wieder zu mir kommen. Das besondere daran war, dass wir uns dieses mal ohne Kylian treffen würden.
Das Gespräch mit Marco lag jetzt schon über eine Woche zurück und ich hatte bisher noch nicht weiter darüber nachgedacht. Stattdessen hatte ich meine Zeit weiter damit verbracht an Leandro ran zu kommen und ich musste ehrlich sagen, dass es mir bisher echt gut gelungen war.
Mittlerweile vertraute er mir wirklich, dass sah man zum Beispiel daran, dass er sich ohne zu zögern mit mir getroffen hatte, beziehungsweise dem heutigen Treffen ohne zu zögern zugestimmt hatte.
Zu Beginn, als noch der Mannschaftsabend bei Julian war, oder auch in der Zeit danach, wusste ich, dass er dem nie im Leben zugestimmt hätte.
Wahrscheinlich wäre er nur mit gekommen, wenn Marco und Marqui ebenfalls mitgekommen wären und selbst dann hätte er wahrscheinlich noch ziemlich gezögert. Doch alleine oder mit wem anders als den beiden wäre er nie zu mir gekommen, dass wusste ich und deswegen fand ich, dass man schon sagen konnte, dass sein Vertrauen zu mir erheblich gewachsen ist.
Es dauerte nicht lange und schon klingelte es an der Tür. Ich lief schnell zu dieser und öffnete sie. Wie schon erwartet, stand Leandro vor der Tür und lächelte mich an.
Schnell breitete ich meine Arme aus und Leandro ließ sich sofort hinein gleiten. Es war irgendwie normal zwischen uns geworden, dass wir uns nicht mit einem Handschlag begrüßten, sondern mit einer Umarmung.
Allgemein gingen wir offener mit einander um, als ich mit den meisten anderen umging. Leandro lächelte mich an "Hey", ich lächelte zurück "Hey, komm rein", ich machte eine Einladende Geste und schon trat Leandro ein.
[Lesezeichen für dich <3]
Ich führte ihn ins Wohnzimmer und ließ mich dort auf dem Sofa nieder. Von der schüchternen Art, die Leandro am Anfang aufgezeigt hatte, war nichts mehr zu merken. Er war offen, sagte seine Meinung, sagte mir ehrlich was er dachte und lachte offen.
Ich hatte das Gefühl, dass er wirklich aufgeblüht war und jetzt endlich er selber war. Ich mochte diese Art an Leandro und war froh, dass sie endlich durch gedrungen war.
Mittlerweile kannte ich Leandro wirklich gut und wusste, dass er sich sehr schwer damit tat Leute in sein Herz zu lassen, es war ähnlich wie mit Kylian. Wenn man einmal drin war, dann kam man so schnell auch nicht raus.
Ich ging davon aus, dass das der Grund war, weshalb die beiden sich so gut verstanden und ich musste ehrlich sagen, dass ich mir mittlerweile ziemlich sicher war, dass Leandro am Boden zerstört sein würde, wenn ich mit ihm geschlafen hatte und ihn dann einfach wieder fallen lassen würde.
Doch das war eine Sache, mit der er dann einfach Leben müsste. Ich sah zu Leandro, welcher sich neben mir nieder gelassen hatte und jetzt kurz am Handy war.
"Leandro, was willst du trinken?", fragte ich ihn aus dem Nichts. Er sah auf und legte sein Handy weg. "Cola, aber Ney, kann ich dich was fragen?", wollte er wissen. "Klar, was willst du wissen?", anstatt aufzustehen und etwas zu trinken zu holen, lehnte ich mich in die Polster zurück und sah abwartend zu Leandro.
"Warum nennst du mich eigentlich nie Leo? Jeder nennt mich so, außer du", ich schmunzelte "Ich finde Leandro ist einfach ein schöner Name, warum sollte ich Leandro denn abkürzen, wenn er sich so schön anhört?"
Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Ich lachte "Es ist süß wie du rot wirst", erklärte ich ihm und stand dann auf um in die Küche zu gehen und eine Flasche Cola zusammen mit zwei Gläsern zu holen.
So ging ich dann zurück ins Wohnzimmer und gab Leandro eines der Gläser und schenkte ihm Cola ein. Ich setzte ich wieder neben ihn und startete meine Konsole. "Fifa?", Leandro nickte und legte sein Handy weg "Immer doch"
Damit startete ich das Spiel und gab Leandro einen Kontroller. Wir starteten die erste Partie und schon in den ersten fünf Minuten war Leandro aufgesprungen und schrie den Fernseher zusammen, auf dem wir spielten.
Ich konnte nicht anders als zu lachen und nutzte seine Unaufmerksamkeit voll aus. Ich schoss ein Tor, was Leandro nur noch mehr auf die Palme brachte "Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Das zählt nicht, ich saß nicht", fuchtelte er wild mit einen Armen rum.
Ich lachte nur und antwortete ihm "Klar zählt das, du wusstest, dass das Spiel läuft und hättest spielen können, dass du schon nach fünf Minuten aufspringst kann ja keiner ahnen", Leandro schnaubte und ließ sich schmollend neben mir auf dem Sofa nieder. "Das ist voll schieße", maulte er.
Ich grinste und schüttelte den Kopf. Wir spielten weiter und immer wieder sprang Leandro auf und beschwerte sich über die verschiedensten Dinge. Fifa machte definitiv aggressiv, dafür war Leandro das beste Beispiel.
Ich beobachtete ihn noch eine Weile und schlug dann einfach vor, dass wir essen bestellen könnten. Immer noch angefressen, weil er kein Spiel gewonnen hatte, nickte Leandro bloß und verschränkte seine Arme vor der Brust.
Ich kommentierte dieses Verhalten mit einem Grinsen und stand dann auf. Es dauerte nicht wirklich lange, nach dem ich den Anruf bei Lieferdienst beendete hatte und es klingelte an der Tür. Ich öffnete diese und nahm das Essen entgegen.
Wie ein Friedensangebot streckte ich meinem Gast einen der beiden Pizzakartons entgegen. Leandro nahm ihn und plünderte den Inhalt. Ich schmunzelte, denn mit Essen, bekam man den jungen Argentinier immer.
Wir aßen die Pizzen auf und machten uns danach noch einen Film über mein Netflix Account an. Der Film ,lief gerade mal dreißig Minuten und schon spürte ich einen Kopf auf meiner Schulter. Ich sah zu Leandro und stellte fest, dass dieser sich beim Gähnen an mich gelegt hatte.
Er wollte sich schon wieder aufsetzten und murmelte ein leises "Sorry", doch ich schüttelte den Kopf "Nein, alles gut", darauf hin lächelte Leandro mich kurz an und legte seinen Kopf dann wieder richtig an meine Schulter.
Wir bleiben so schauten weiter den Film sitzen und schauten weiter den Film. Leandro gähnte immer wieder und schlief schließlich ein. Ich guckte den Film zu Ende und schaltete dann den Fernseher aus.
Ich löste mich von ihm und hob ihn dann hoch, um ihn in das Gästezimmer zu tragen. Es war schon ein paar mal vorgekommen, dass wenn Kylian und Leandro bei mir waren, einer von beiden oder beide eingeschlafen. Ich hatte sei dann in mein Gästezimmer getragen und dort schlafen lassen.
So tat ich es auch jetzt, ich trug Leandro das Treppenhaus hoch und legte ihn in das große Bett, in dem ich ihn schon oft zusammen mit Kylian hinein gelegt hatte.
Dann deckte ich ihn noch zu und verließ das Zimmer dann auch schon wieder. Ich räumt schnell alles auf unten, zumindest das gröbste und machte mich dann ebenfalls Bett fertig.
Ich war noch ein bisschen am Handy, als ich im Bett lag und beschäftigte mich noch eine Weile mit Insta, dann legte ich mein Handy weg und machte mir leise Musik an.
Es dauerte nicht lange, bis meine Gedanken zu meinem Plan Leandro zu entjungfern glitten. War es wirklich fair sein Vertrauen so auszunutzen?
Er hatte mir erzählt, dass er Problem damit hatte Leuten vertrauen, weil er so oft enttäuscht wurde, dazu kam, dass er im allgemeinen wohl ein sehr skeptischer Mensch war, dem es schwer fiel an das gute in einem Menschen zu glauben.
Ich überlegte, ob es das wirklich Wert war. Sollte ich mich wirklich der Liste an Leuten, denen er schon vertraut hatte und die ihn dann enttäuscht hatten, anschließen und das nur, will mein Ego angekratzt war?
Ich erinnerte mich an das Gespräch mit Marco, welcher mir erzählt hatte, dass Leandro ein guter Junge sei, der es nicht verdient hatte von mir verletzt zu werden. Ich seufzte und starrte an die Decke.
Ich hatte mein Licht schon aus gemacht und dementsprechend schwer war es diese zu erkennen, doch ich schaffte es mehr oder weniger.
Frustriert, weil ich merkte, wie Leandros Art auf mich abfärbte, hörte ich den Lyrics zu, die leise aus dem Lautsprecher meines Handys drangen. Leandro schaffte es so schnell Leute für sich zu gewinnen.
Marco und Marqui hatte er innerhalb weniger Tage für sich gewonnen gehabt. Marco würde wahrscheinlich fast alles tun, damit dieser glücklich war und es ihm gut ging.
Genauso war es mit Kylian, ich konnte jeden Tag zu sehen, wie mein bester Freund Leandro immer mehr ins Herz schloss und scheinbar auch nicht vor hatte damit so schnell aufzuhören.
Zu guter Letzt, konnte ich es an mir selber sehen. Mein Ziel war es gewesen, dass Leandro mich in sein Herz ließ und mit ihm zu schlafen, doch ich merkte immer mehr, wie er auch in mein Herz eindrang und das war alles andere als gut.
Ich schaltete die Musik ab, in der Hoffnung, dass meine Gedanken dann auf leiser werden würden, denn so könnte ich bestimmt nicht schlafen. Leider klappte mein Plan nicht wirklich und so lag ich bestimmt noch zwei Stunden wach und dachte über meinen Plan nach, den ich eigentlich mit Leandro hatte.
Schlussendlich kam ich zu dem Schluss, dass ich meinen Plan fortsetzten würde und hoffte einfach, dass Leandro mir nicht zu wichtig wurde. Damit drehte ich mich auf die Seite und schloss die Augen.
•••
Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne einen Kommentar da, bis nächste Woche.
Kommentar von dreaming_t
[,,Doch das war eine Sache, mit der er dann einfach Leben müsste" - Arschloch. ,,War es wirklich fair sein Vertrauen so auszunutzen?" - Wow nach vier Kapiteln fragt er sich das? Natürlich ist es nicht fair, du Idiot. och Ney, der letzte Absatz... dein Ernst?🙄 der Typ macht mich wahnsinnig ohne Witz, aber das Kapitel ist toll geworden<3 Leo ist cute]
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top