Kapitel 10 • Leandro
Mein Gespräch mit Marqui ist mittlerweile drei Tage her und ich hatte Marco gebeten, Neymar wieder zu mir zu lassen, doch dieser wollte davon nicht hören und somit hatte ich immer noch nicht mit ihm gesprochen.
Ich hatte aber beschlossen, dass heute zu ändern, da ich Neys Blick immer zu auf mir spüren konnte und das Gefühl hatte, als würde er auch mit mir reden wollen. Das Training war gerade vorbei, als ich mich etwas von Marco und Marqui abfallen ließ und kurze Zeit später einfach stehen blieb.
Neymar war mit Kylian deutlich weiter hinten auf dem Weg in die Kabine und so dauerte es ein bisschen, bis die beiden an mir vorbei kamen. Sofort lag Neys Blick auf mir und ich versuchte ihn so gut es ging zu erwidern.
Ich sollte nicht dauernd daran denken, dass er nur mit mir schlafen wollte. Immerhin hatte sich das was zwischen uns entstanden war echt angefühlt und ich hatte das Gefühl, als hätten wir wirklich etwas potential dazu eine tiefe Freundschaft oder sogar eine Beziehung zu führen.
Außerdem hatte er mir ehrlich gesagt, was seien Beweggründe gewesen waren, dass sollte ich auch nicht außer Acht lassen. Immerhin wird er gewusst haben, dass es sein konnte, dass das alles nach seinem Geständnis vorbei war.
Trotzdem hatte er es mir ehrlich gesagt, dann konnte er doch gar kein so großes Arschloch sein oder? Denn wenn er das wäre, dann hätte er mir doch mit Sicherheit nichts gesagt und seinen Plan mich zu entjungfern einfach durch gezogen.
Ich versuchte eine Grund zu finden, weshalb ich Ney mein Vertrauen erneut schenken sollte und weshalb ich ihn noch einmal so nahe an mich ran lassen sollte.
Ich hatte mein erstes Mal so weit hinaus gezögert und das aus dem einen Grund, dass ich nicht wollte, dass es mir am Ende von jemandem genommen wird, der mir nicht wirklich was bedeutet. Doch bedeutete Neymar mir überhaupt etwas?
Natürlich bedeutete er mir was, sonst hätte ich ihn doch nie so nahe an mich ran gelassen oder? Könnte ich mich bei jemandem so wohl und geborgen fühlen, wie ich es bei ihm tat? Konnte mein Herz so sehr nach eine Person verlangen, wenn diese Person mir gar nichts bedeutete?
Verwirrt von meinen Gedanken schüttelte ich den Kopf und fing dann Neymar und Kylian ab. "Ähm, hast du kurz Zeit?", wollte ich eigentlich von Neymar wissen. Doch stattdessen antwortete mir Kylian mit einem leichten Lächeln und einem "Na klar"
Ich lächelte etwas unsicher zurück und sagte dann schnell "Ich meinte eigentlich Neymar, aber wir können später was machen, wenn du willst", schlug ich vor, damit meine Abfuhr, die ich ihm so eben gegeben hatte nicht so bitter klang.
Kylian grinste und klopfte seinem Freund auf die Schulter "Schon gut, ihr beiden habt es nötiger ein Gespräch zu führen und versau es nicht schon wieder", der letzte Teil war an Ney gerichtete und ich stand etwas unbeholfen daneben.
"Ich versuch es", gab Neymar zurück und drehte sich dann zu mir, nachdem Kylian weiter gegangen war. "Wollen wir irgendwo hin um zu reden?", wollte er wissen. Auch er schien sich alles andere als wohl in dieser Situation zu fühlen.
Es war ungewohnt Neymar so zu sehen, er wirkte immer sehr selbstsicher und überzeugt von sich selbst. Doch jetzt spielte er mit dem Saum seiner Trikots rum und sah mehr an die Wand und auf den Boden, als zu mir.
Der Fakt, dass auch er nicht wirklich wusste, wie man sich in dieser Situation am besten verhielt, machte es mir deutlich leichter mit ihm zu sprechen und so dauerte es nicht lange und ich hatte mich überwunden ihn zu mir einzuladen.
"Wenn du willst, können wir uns jetzt eben fertig machen und dann zu mir gehen", schlug ich vor. Überrascht sah Neymar auf "Sicher?", wollte er noch einmal wissen. Ich nickte und versuchte mich an einem freundlichen Lächeln.
Er erwiderte das Lächeln und nickte dann "In Ordnung, bist du mit dem Auto hier, oder soll ich dich mit nehmen?", wollte er noch wissen. Als ich erstmal nichts sagte, sah man deutlich, dass ich ihn verunsicherte.
"Ich bin mit Marco hier", antwortet ich ihm dann und er nickte "Wenn du willst, warte ich auf dich und wir fahren zusammen zu dir, Kylian kann ja dann wo anders mitfahren", gab er zurück. Ich nickte "Wenn das okay ist"
Neymar nickte und zusammen liefen wir die letzten Meter zur Kabine. Dort empfing mich Marco direkt, Ney kassierte mal wieder einen strafenden Blick, weil wir zusammen in die Kabine gekommen waren.
Ich fand es ja wirklich süß, dass er mir helfen wollte und mich vor Neymar beschützen wollte, doch ich war alt genug um selber entschieden zu können, neben wem ich in die Kabine kam und neben wem nicht.
Doch Marco schien das egal zu sein und er schien sich den Stempel aufgedrückt zu haben, dass er auf mich aufpassen musste und sicher gehen musste, dass es mir gut ging. Ich fand das wirklich nett und süß von ihm, doch teilweise hatte ich den Eindruck er wäre meine Mutter, die niemanden den sie nicht gründlich unter die Lupe genommen hatte an mich ran ließ.
Bei dem Gedanken musste ich etwas schmunzeln und wurde auch schon von Marco am Arm zu unseren Plätzen gezogen. "Was hat er getan, geht es dir gut?", ich löste meinen Arm von Marcos Hand und begann mich umzuziehen.
"Mir geht es gut und er hat nichts getan. Ich habe ihn nur gefragt, ob er gleich mit zu mir kommt, damit wir reden können. Ich will das klären", erklärte ich und zählte im Kopf von drei runter, um auf Marcos Reaktion zu warten.
"Du hast was?", wollte er aufgebracht wissen. "Wieso willst du mit ihm reden und wieso ausgerechnet bei dir?", wollte er etwas lauter als bedacht wissen. Mit einem etwas unwohlen Gefühl musterte ich die ganzen Blicke, die jetzt auf uns gerichtet waren.
Ich seufzte und drehte mich schnell mit dem Gesicht zur Wand um mich weiter um zuziehen, ich musste diese Blick nicht alle sehen. Ich mochte es einfach nicht im Mittelpunkt zu stehen. "Magst du Neymar nicht eigentlich?, wollte ich schnell wissen, um vom Thema abzulenken.
Marco seufzte "Ja, aber unsere Freundschaft ist ein bisschen komisch, manchmal sind wir die besten Freunde und eine Woche später gucken wir uns nicht mehr an", erklärte er.
Ich nickte nachdenklich und drehte mich dann angezogen zu ihm "Ich versuche das ganze gleich aus der Welt zu schaffen, wäre schön, wenn du ihn danach nicht mehr so hassen würdest, ich glaube das verletzt ihn ziemlich"
Marco zuckte mit den Schultern "Mal gucken", gab er zurück. Ich nickte und sah, dass Neymar fertig war. "Ney nimmt mich mit, dafür hat Kylian jetzt keine Mitfahrgelegenheit mehr, vielleicht kannst du ihn ja mit nehmen", verabschiedete ich mich und organisierte Kylian gleichzeitig sein Taxi.
Marco nickte und nahm mich in den Arm "Na gut, dann bis morgen und ruf mich an, wenn er weg ist. Ich will wissen wie es gelaufen ist", verlangte er. Ich nickte zustimmend und verließ dann mit einem Tschüss die Kabine.
Die Fahrt verlief unspektakulär und wir waren kurze Zeit später bei mir Zuhause. Sobald wir in meinem Wohnzimmer waren, begann Ney zu sprechen. "Es tut mit Leid Leandro, wirklich, dass musst du mir glauben. Ich wollte dich nicht so verletzten, jedenfalls da nicht mehr. Anfangs wollte ich dich wirklich nur entjungfern, doch dann habe ich bemerkt was für ein toller Mensch du bist und du bist mir Stück für Stück immer wichtiger geworden, sodass ich dich nicht mehr verlieren wollte. Ich habe dir das alles gesagt, weil ich wollte, dass das alles auf Ehrlichkeit basieren konnte. Deswegen wollte ich, dass du das weißt. Du sollst aber auch wissen, dass du mir wichtig bist und ich dich nicht verlieren will, nur weil ich so dumm war", erklärte er sofort.
Ich sah ihn eine Weile an und langsam aber sicher wurde mir klar, dass er es ernst meinte und außerdem schaffte ich es irgendwie nicht lange sauer auf ihn zu sein. "Schon gut, schätze ich mal. Ich bin dir nicht mehr sauer, aber ich kann dir nicht versprechen, dass von jetzt auf gleich alles so ist, wie bevor du mir die Wahrheit gesagt hast"
Neymar nickte sofort und war sichtlich erleichtert. "Willst du was essen?", wollte ich wissen, um wieder irgendwie aus dieser doch etwas merkwürdigen Situation raus zu kommen. Ney schüttelte den Kopf "Nein danke, ich würde aber ein Glas Wasser nehmen"
Ich nickte und ging vor in die Küche. Neymar folgte mir und lehnte sich an die Küchenzeile. Er beobachtete mich und lächelte mir immer zu, wenn ich zu ihm sah. Ich war froh, dass die Stimmung zwischen uns wieder Stück für Stück besser geworden war.
"Ist es okay, wen ich kurz Marco anrufe? Der will eine Berichterstattung", erklärte ich ihm. Ney nickte mit einem leichten Lachen, kann ich ihn anrufen?", wollte er wissen. Ich nickte und reichte ihm das klingelnde Handy.
"Hey Marco, hier ist Neymar und dein Schützling lebt noch, ich habe ihn nicht umgebracht, also alles gut" erklärte er ihm. Ich musste lachen bei seinen Worten und nahm das Handy dann wieder entgegen, durch das ich Marco dann auch nochmal, etwas umfangreicher als Neymar eben,erklärte, dass er sich keine Sorgen machen brauchte.
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Ich hoffe es hat euch egalen, lasst mir gerne einen Kommentar da, bis nächste Woche
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