Kapitel 4

Er:
Es gefällt mir wie du über jede meine Nachrichten erst eine kleine Weile nachdenken musst.
Du wählst die Worte in jeder deiner Antworten sehr bedacht.
Ich beobachte dich gerne während du dir über etwas Gedanken machst.
Wenn du gleichzeitig deine Brille in deine Hand wendest lässt es dich so klug wirken.
Dein Gesichtsausdruck ändert sich plötzlich.
Du siehst ein wenig beleidigt aus.
Habe ich etwas falsches gesagt?

Ich:
Ich bin klug.
Ich wirke nicht nur so.

Er:
Ich mag deinen Humor.
Deine Ironie.
Deinen Sarkasmus.
Dein Lachen.
Ich mochte es schon immer.
Es ist wie eine Melodie.
So perfekt harmonisch.
Es hat mich schon fasziniert, bevor sich mein Interesse an dir entwickelt habe.
Ich habe es schon früher von dem einen Ende des Schulhofes, bis zum anderen gehört.
Es hat mir jeden noch so schlimmen Schultag verschönert.
Ebenso dein Lächeln.
So wie es gerade aussieht.
Genau dieses Lächeln.
Es ist voller Freude und Energie.
Ich habe es schon oft fotografiert.
Meine Wände sind mit Bildern deines Lächelns bedeckt.
Dein Blick verdüstert sich wieder.
Wie wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, verschwindet das Strahlen das von deinem Lächeln ausgeht.
Nur Finsternis bleibt.
Was hat deine Laune so verdunkelt?

Ich:
Wände bedeckt mit Fotos von mir?

Er:
Mein Haus würde dir gefallen.
Es gibt keine Wand die verschont blieb.

Ich:
Wieso sollte mir das gefallen?

Er:
Ich beobachte dich.
Ich kenne deinen Tagesablauf.
Ich kenne jede einzelne Minute.
Ich kann ihn auf die Sekunde genau wiedergeben.
Ich weiß wie viel Zeit du täglich vor deinem Spiegel verbringst.
Mehr als es normal ist.
Allein morgens betrachtest du durchschnittlich sieben Minuten lang.
Mittags ist es unterschiedlich.
Es kommt immer darauf an wie viel Zeit dir zu Verfügung steht.
Mal sind es nur drei und manchmal fast zwanzig Minuten.
Doch abends sind es beinahe immer auf die Sekunde genau dreizehn Minuten. Du stehst einfach nur da und betrachtest dich selbst.
Du starrst dein Spiegelbild an.
Studierst dich selbst.
Deine Faszination für die Details deines Gesichtes, und manchmal auch deines ganzen Körpers, reicht schon fast an die meine für dein Leben heran.
Ich denke mein Haus würde dir gefallen, denn dort kannst du dich selbst in den unterschiedlichsten Situationen betrachten.
Nicht nur lächelnd.
Auch wütend, traurig, ernst, konzentriert und so vieles mehr.
Du könntest deine Perfektion betrachten.
Besonders die heutigen Bilder wären sicherlich interessant für dich.
So viele Gefühle auf einmal.
Genug um einen ganzen Raum damit zu füllen.
Dein Anblick jetzt gerade ist schlicht weg umwerfend.
Eine gewisse Röte auf den Wangen, vermutlich vor Scham, weil jemand weiß wie gerne du dich selbst betrachtest, vermischt mit einer Art von Wut, sehr wahrscheinlich durch die Erkenntnis ausgelöst, dass ein Haus nur mit deinem Abbild gefüllt existiert
Habe ich Recht?
Du scheinst zu überlegen ob du eine schlaue Antwort parat hast.
Da deine Finger an Ort und Stelle bleiben und mich keine Nachricht erreicht, nehme ich an, dass du keine gefunden hast.
Ich kann dich beruhigen.
Es ist kein sehr geräumiges Haus.
Und nicht jedes Zimmer ist mit dir bedeckt.
Manche von ihnen sind auf den Pfirsich boy fokussiert ;)

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