I.
Ich versinke im tiefen Ozean.
Ich bin frei von meinem Leben und all dem Schmerz, doch wenn ich meine Augen öffne, bin ich mit all meinen Sorgen, Problemen und Schmerzen auf der Welt alleine in meinem Bett.
Es ist Morgens, gleich müsste die Pflegekraft kommen.
Jedentag die selbe Routine.
Mary:„ Morgen, gut geschlafen, wie geht's?"
Ich :„wie immer halt."
Mary:„ dann ist ja gut."
Mary wirkt anfangs vielleicht nett aber sie tut alles nur wegen dem Geld. In Wirklichkeit interessiert es sie einen scheiß wie es mir geht.
Früher habe ich versucht das beste aus meiner Situation zu machen.
Ich wollte Kontakt zu Menschen, leider hatte ich nur Mary, doch sie blockte mich immer wieder ab,
mit ihr gab es nur Smalltalk.
In meinem Leben gibt es wenig gute Erinnerungen, als ich klein war haben meine Eltern noch versucht mir Freude am Leben zu bereiten. Sie verbrachten viel Zeit mit mir und schoben mich im Rollstuhl umher.
Doch ich war nicht wie andere Kinder, ich konnte nicht rumrennen und spielen. Ich konnte nur rumsitzen und zugucken.
Ich wusste schon von klein auf dass ich anders war, aber nicht wieso.
Ich gab meinen Eltern die Schuld, die Schuld an meinem schrecklichen Leben.
Irgendwann gaben sie mich auf, seit dem liege ich tagtäglich in diesem Bett und lasse mein Leben einfach vorbeiziehen.
Ich hätte mein Leben schon längst beendet, doch ich habe nicht die Möglichkeit.
Ich träume schon lange davon im Meer zu ertrinken, einfach lautlos von der Welt zu verschwinden.
Aber da ich mich nicht bewegen kann geht es schwer.
Mary:„ Übrigens, ich habe einem Nachbarn von mir letztens über dich erzählt, er interessiert sich für deine Lähmungen und würde dich gerne kennenlernen.
Wäre es ok für dich? Schließlich hast du ja keine Freunde."
Ich:„ Nein."
Interesse an Freunden habe ich bis Heute nicht.
Die Kinder draußen haben mich immer ignoriert und hatten ihren Spaß.
Mary:„ Er kommt Morgen trotzdem zu Besuch."
Sie entscheidet immer ohne mich,
wieso fragt sie dann überhaupt?
Ich:„Kannst du mir Musik anmachen?"
Mary machte mir Musik an und ging ins Nebenzimmer, ich konnte sie immer rufen wenn ich etwas brauchte, das war ihr Job.
Und ihren Job machte sie nicht falsch.
Ihr Job war es nicht sich mit mir anzufreunden, deshalb hatte ich keinen Grund gehabt auf sie böse zu sein.
Wenn ich Musik höre versinke ich in eine andere Welt, eine Welt wo nur ich bin, um mich herum schwimmen Buchstaben die sich in einzelne Wörter zusammenfinden.
Musik erinnert mich an das Meer.
Als ich ungefähr 10 Jahre alt war sah ich das Meer zum ersten mal, ich war überwältigt, hatte noch nie zuvor so viel Wasser an einem Ort gesehen.
Ich wollte für immer dort bleiben, doch jetzt bin ich für immer hier.
Es ist nicht so als hätte ich nicht die Möglichkeit nach Draußen gebracht zu werden, doch ich will nicht.
Ich will wieder ans Meer, doch ich kann nicht.
Ich hätte mich damals wehren sollen von dort wegzugehen, jetzt ist es zu spät.
Man realisiert meist zu spät wie wichtig einem die Sachen sind.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top