0⃟8⃟
Namjoon
Obwohl ich ihm, die in mir wachsende Wut nicht zeigen möchte, sieht es der Jüngere. Mir entgeht die Angst in seinen Augen nicht. Ich lege ihm vorsichtig meine Hand auf seine Wange und lasse den Daumen auf und ab fahren, dabei hauche ich, „Es ist nicht deine Schuld, also kein Grund Angst zu bekommen." Und schließe für einen Moment die Augen. Immer noch Stirn an Stirn stehen wir am selben Fleck, bis Seokjin sich räuspert, mit Welpenaugen schaut er mich an. Total vergessen, er wollte aufs WC. Ich greife nach seiner Hand und er stolpert mir hinterher.
Während er auf der Toilette ist, warte ich vor der Tür auf ihn, schließlich ist er kein kleines Kind, welches beaufsichtigt werden muss. In dieser Zeit möchte ich etwas die Ruhe genießen, was leider als Wunsch bleibt, da kommt schon ein Heino angetanzt, von weitem grinst er mich dämlich an. "Ok Namjoon, schön die Nerven behalten und dich nicht auf die Palme bringen lassen.", sage ich zu mir selbst und setze ein gefälschtes Lächeln auf.
Bei mir angekommen, „Ah Namjoon.", ist das erste was er sagt, natürlich bleibt es nicht dabei. „Also ich muss ehrlich zugeben, dein Partner so richtig hot.", fügt er hinzu, dabei betont er das Wort hot und lässt er mir das Blut in den Kopf steigen. Meine Hände balle ich zu Faust und meine Zähne fangen an zu knirschen. Niemand auf dieser Welt darf so etwas über meinen Partner sagen, schon garnicht in meiner Anwesenheit.
Knurrend gehe ich auf den Älteren los und pinne ihn anschließend mit beiden Händen an die Wand, doch dieser lässt sich davon nicht beeindrucken, stattdessen schaut er mich gelangweilt an, ehe er mich von sich schubst und seinen Anzug wieder richtet. Nun, ist er derjenige, der auf mich zukommt und mich nach hinten schubst. „Er ist nicht dein Eigentum! Also behandle ihn auch nicht so!", zischt dieser. Der Streit zwischen uns artet sich aus, bis eine Stimme, „aufhören!", ruft und uns indessen Richtung schauen lässt.
Es ist Jin, er schaut uns beide geschockt an, dann wandern seine Blicke zu mir, Enttäuschung kann ich in diese wunderbaren Augen sehen. Er ist enttäuscht von mir, oder besser gesagt von meiner Handlungsweise. Widerwillig lasse ich diesen Penner los und drehe mich zu ihm. „Seokjin, komm mit mir und ich werde dir Himmel auf Erden zeigen.", bricht er die Stille zwischen uns und streckt dabei seine Hand nach Jin aus.
Stumm und neugierig schauen wir auf den Jüngeren, Jin scheint ernsthaft sich Gedanken über die Worte von Jiho zu machen. Ich dachte, immer er liebt mich, auch wenn ich weiß, dass er Angst vor mir hat, wusste ich dennoch, dass er Gefühle für mich hat. Nun, bezweifle ich seine Liebe zu mir, war meine Liebe zu ihm platonisch? Bei diesen Gedanken steigt die Wut immer in mir, dies schein Jiho gemerkt zu haben, denn er grinst mich siegessicher an.
Einige Minuten verstreichen und wir warten immer noch auf Jin, irgendwann räuspert er sich, mit langsamen Schritten kommt er auf uns zu, Jiho streckt ihm erneut die Hand, doch dann passiert etwas womit wir beide nicht gerechnet haben. Jin schlägt ihm die Hand weg und kommt auf mich zu, er schlingt seine Arme um meinen Körper und gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange.
„Was?!", ruft der Ältere und schaut Jin verständnislos an. „Sie können das nicht verstehen, das nennt man Liebe und Treue! Dachten Sie ernsthaft, ich verlasse meinen Partner, wegen so einem Dahergelaufenen?", erwidert Jin, dabei würdigt er ihm keines Blickes zu.
Heute wird mir ein weiteres Mal klar, was ich in Seokjin gefunden habe.
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20.03.2019
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