Kapitel 3

Santiago D'amico

Zusammen gingen wir langsam ins Anwesen und direkt, als ich die Haustür öffnete, kam meine Mutter mir wütend entgegen.

,,Hijo, wieso bist du nicht bei deinem Vater und kommst alleine ?", fragte sie mich leise besorgt, da es bei uns nie üblich war, alleine wieder nachhause zurück zukommen. Doch, als sie Ximena hinter mir sah, wurde ihr Gesichtsausdruck mit einem Mal sanft und ein warmes Lächeln schlich sich auf ihren Lippen ,,Oh, wer bist du denn, meine Liebe ?"

Meine Mutter lernte meinen Vater mit sechzehn Jahren zum erste Mal kennen und ab da an wurde ihr Leben auf den Kopf gestellt.

Zum aller ersten Mal sah sie meinen Vater auf einer Party ihrer Freundin und dachte sich nichts dabei, als beide sich in dieser Nacht etwas näher kamen.

Sie sagte mir, dass sie schon eine gewisse Angst zu meinem Vater gespürt hatte, doch ebenso sagte sie mir auch, dass diese Angst sich schnell in Liebe verwandelt hatte.

Mit achtzehn wurde sie mit mir schwanger und bekam mich mit fast neunzehn Jahren.

Eigentlich war ich von einer Seite nicht gewollt gewesen, doch von der anderen Seite irgendwie schon.

Es führte zu einem großen Streit und mein Vater versuchte ihr jedes Mal weis zu machen, dass er ein Kind nicht bräuchte.

Er liebte meine Mutter, ja, doch mich hassen, tat er schon seitdem ich im Bauch meiner Mutter herangewachsen war.

Ein Kind in der Mafia sei der größte Fehler, sagte er damals zu meiner Mutter, die all ihren Mut zusammennahm und sich in dieser Nacht gegen ihn,  gegen ihre Liebe stellte.

Natürlich konnte dies mein Vater nicht wahrhaben und akzeptieren, weshalb er nach einem ganzen Monat ihr doch noch sagte, dass es schon okay wäre.

Doch ich wusste, dass er mich niemals gewollt hatte und mich deshalb nie als einen richtigen Sohn lieben würde.

Er zeigte anderen Kindern seine gute Seite, wo ich doch jahrelang die gewalttätige spüren musste.  

„Mamá, kannst du Vater sagen, dass ich ihn später sprechen möchte ?", sagte ich und nahm Ximena's Arm und schaute das letzte Mal zu meiner Mutter rüber, bevor ich mit der jungen Gestalt hoch in mein Zimmer lief.

Vielleicht war ich zu meiner Mutter zu streng und müsste anders handeln. Aber wo war sie, als ich von meinem Erzeuger geschlagen wurde ?

Genau, sie war  vor der Tür und lauschte meinen kindlichen Schreien zu, die von Jahr zu Jahr weniger wurden.

»Dein Vater liebt dich wirklich, es ist nur, dass er so seine Liebe einem zeigt«, vielleicht hatte meine Mutter recht, doch wieso ist man zu seinem eigenen Sohn, auch wenn dieser nicht gewollt war, so streng ?

,,Lass mich los !", zischte Ximena neben mir und wollte sich aus meinem Fang losreißen, doch erfolglos.

Ich ging ohne sie einmal anzuschauen einfach weiter und wollte sie in diesem Moment nicht einmal was sagen hören.

Ximena jedoch gab nicht auf und bevor wir überhaupt ansatzweise in der Nähe meines Zimmers sein konnten, fing sie plötzlich an, stehen zu bleiben, was mich wieder genervt und verdutzt zu ihr schauen ließ.

,,Wa-", bevor ich gar meinen Satz beenden konnte, flog mein Gesicht zur Seite und ließ mich mein Kiefer anspannen.

Ich hörte, wie die mutige Frau vor mir leise nach Luft schnappte, jedoch sich nicht anmerken ließ, dass sie Angst bekam.

Niemals hätte ich gedacht, dass eine so unschuldige Frau, solch eine Kraft besaß, und sogar meine Nase brechen konnte.

Es war erstaunlich, dass nur ein einzige Schlag von ihr nötig war, dass ich spüren konnte, das meine Nase gebrochen war und zu dem noch anfing, zu bluten.

Unterschätz' also niemals eine Frau.

Mein Mundwinkel fing an zu zucken und grinsend schüttelte ich meinen Kopf, um schlussendlich wieder zu ihr zuschauen.

Währenddessen holte ich jedoch ein Tuch, welches sich in meiner Hose befand, hervor und drückte sie weiterhin mit einem Grinsen an meine Nase.

Als wäre jedoch nichts passiert, sah ich sie weiter an und musterte sie für einen Moment komplett.

,,Oh, mi ángel.", flüsterte ich und sah, wie sie mir stumm in die Augen blickte ,,Wieso möchtest du so sehr dich selber in Gefahr geraten lassen ?"

Sie wollte sich anscheinend umdrehen und wegrennen, doch ich kam ihr hervor und zog sie wieder an ihrem Arm zu mich, was sie mich wütend anfunkeln ließ.

,,Vielleicht ist die Gefahr schon ein guter Freund von mir.", war das einzige was sie mir sagte, um nur dann ihren Kopf etwas zur Seite zuneigen, um so meinen Blick zu entkommen.

Ich senkte meine Hand und griff dann nach ihrem Kinn. Direkt sah sie mich an, doch erneut mit diesem selbstsicheren Augen, wie vor ein paar Sekunden davor.

Ich fragte mich, wo die ruhige, hilflose und ängstliche Frau von vor ein paar Stunden geblieben sei.

,,Je länger du jedoch dieses Spiel spielst, desto schlimmer wird dein Ende sein, mi ángel.", und ohne weiteres zu sagen, umfasste ich ihre Beine und hob sie so hoch, sodass sie nun auf meiner Schulter lag und ihr Blick auf meinen Rücken lag.

Ximena fing an zu kreischen, was vermutlich jeder und jede Angestellte, so wie meine Mutter hören konnte.

,,Lass mich sofort runter, du ekliges Arschloch !", fluchte sie und schlug mir ohne eine Sekunde aufzuhören auf meinen Rücken.

Lächelnd trug ich sie in Richtung meines Zimmers und jedes Mal, als sie meinen Namen fluchend aussprach, wusste ich, dass ich es liebte, wenn sie dies tat.

,,О мой ангел, ты идеален для меня.", sprach ich auf russisch und wusste, dass sie es nicht verstand.

Ich lernte diese Sprache in einem sehr jungem Alter, da mein Vater sehr großen Wert darauf lag, dass man mehrere Sprachen beherrschen konnte.

Mit fünf Jahren lernte ich erst einmal das Grundwissen und dann wurde es immer mehr und mehr.

Ich tat dies nie freiwillig, doch mein jüngeres Ich dachte sie dabei, dass ich vielleicht dann so in den Augen meines Vaters anerkannt würde.

Vergeblich.

Daraufhin lernte ich dazu noch meine zweite Fremdsprache. Griechisch.

Ich tat alles, um meinen Vater zu gefallen, damit er dem Kind, welches Nachts sich in den Schlaf weinte, weil dieser nie Liebe bekam, endlich lieben konnte.

Doch auch danach war ich nur eins in seinen Augen.

»Ein Hurensohn, der niemals gezeugt werden sollte«

Wieso mein Vater mich so sehr hasste und sich nie die Jahre lang änderte, blieb unbeantwortet.

Aber es war okay.

Ich konnte damit umgehen.

,,Was hast du gerade gesagt ?", hörte ich sie fragen, da sie vielleicht spanisch und italienisch verstand, aber sicherlich nicht russisch.

Ich fing an noch mehr zu grinsen und wusste, wie ich sie nur zu gut ärgern konnte.

,,Das ich dich auf mein Bett fesseln und dir zeigen werde, was Manieren sind.", direkt hörte ich, wie sie direkt nach Luft schnappte und mir weiterhin auf den Rücken wie eine Wilde draufschlug.

Statt aufzuhören, versuchte sie nun mich aufzuhalten, indem sie an meinen Haaren zog. Doch statt mir weh zu tun, musste ich anfangen laut los zu lachen.

,,Das ist nicht witzig, Santiago !", schrie sie mich wütend an und machte ihren Prozess weiter.

Doch es war es.

Es war lächerlich, dass sie dachte, dass sie mich so hindern würde, doch mit einem Schlag an ihrem Oberschenkel ließ sie meine Haare los und zappelte nun mit den Beinen.

Wieder hörte sie, wie ich mich über sie lustig machte und genau das war der Moment, wo sie schlussendlich nach ließ.

,,Deine Lache ist nerviger, als die Sirenen eines Feueralarms.", teilte sie mir bockig mit und schaute mich genervt von der Seite an.

Ich blieb kurz vor meiner Tür stehen und sah in ihre blauen Augen.

Blau wie der klarer Ozean.

,,Lass mich bitte los.", versuchte sie dieses Mal wieder mit einem Lächeln, doch selbst hier lag sie falsch.

Ich sah sie ebenso mit einem Lächeln an, welches sie ein wenig verunsicherte.

Und als sie es verstand, rollte sie einfach nur ihre Augen und sah wieder von mir weg.

,,Schon gut.", gab sie nun erneut bockig wieder ,,Geh' einfach weiter, lass mich dann runter, damit ich dir wieder deine Nase brechen darf."

Und direkt erhellte der Flur erneut einmal mit meiner Lache.

Ach mi ángel, zusammen werden wir uns sehr viel amüsieren.

• Santiago hatte und wird es niemals leicht in seinem Leben haben

• Was haltet ihr von den Protagonisten ?

• Hoffe Euch hat dieses Kapitel gefallen

• Würde mich über einen Vote und einen Kommentar sehr freuen

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