Ich schwamm mit weiten Zügen durch das trübe Flusswasser, dem Grund des Gewässers entgegen und nahm kaum Notiz von den merkwürdigen Fischen und Krabben, die sich dort herumtrieben. Ein Wald aus Seetang erstreckte sich vor mir und wirkte keine besonders große Anziehungskraft auf mich aus. Ich bildete mir sogar ein, ab und an scharfe Zähne aufblitzen zu sehen.

Apropos Sehen: Ich sah alles glasklar aber auch darüber machte ich mir keine Gedanken. Eine Schneise der Verwüstung bahnte sich ihren Weg durch den Algenwald und ich folgte ihr, mit wachem Blick auf potentielle Gefahren, doch mir stellte sich keiner in den Weg und ich wurde immer schneller und wütender.

Keiner konnte mir Flynn einfach so wegschnappen! Ich war auf ihn angewiesen, er symbolisierte die einzige Hoffnung, die ich noch hatte. Ich durfte ihn nicht aufgeben. Außerdem mochte ich ihn inzwischen, da er mir bei meinen bisherigen emotionalen Tiefs immer zur Seite stand und sich nie über mich beschwerte. Es herrschte zwar noch immer keie Klarheit zwischen uns, doch er kannte womöglich die Antworten auf die vielen Fragen, die ich mich noch nicht zu stellen gewagt hatte.~

Die Algen waren vermoderten Holzstämmen gewichen, die mit anderen Unterwasserplanzen eine Art Mangrovenwaldunterholz bildeten. Hier, am Ufer des Flusses, das steil abfiel, tummelten sich die übelsten Gestalten, die man antreffen konnte. Riesenhechte, Riesenhummer, Piranhas und andere Kreaturen, die wahrscheinlich ausschließlich in diesen Breitengraden zu finden waren. Eine leichte Gänsehaut legte sich über meine Arme, die bereits zu schmerzen begannen. Ich biss die Zähne zusammen und schöpfte wieder Kraft, als ich die Höhle entdeckte.

Die fein säuberlich abgenagten Zähne, umrahmten einen montrösen Schädel, der zu einem Wesen mit extrem spiten Zähnen und eleganten Gesichtszügen gehört haben musste. Eine Riesenkitty...Die Ratte hatte anscheinend eine Katze erbeutet und ihre Überreste als Höhlendekoration vorgesehen. Aber das schreckte mich nicht ab. Ich war zu allem bereit und schwamm unter dem Kopf mit zwei Metern Durchmesser hindurch.~

Je tiefer ich in das Rattennest vordrang, desto unwohler fühlte ich mich. Es würde nur noch schwerer werden hier rauszukommen... Und was, wenn es mehrere von denen gab? Ich ging zumindest aus, dass es Ratten waren, da ich ja nur den Schweif des Entführers gesehen habe. Ich ging zumindest nicht davon aus, dass ich es mir Killeropossums zu tun hatte. Hoffentlich.

Die Höhle war in den Strand gebaut worden, was soviel hieß wie: Wir könnten jetzt am Strand chillen, wenn wir uns einfach waagrecht nach oben graben würden. Stattdessen hängen wir hier in einer dunklen, siffigen Höhle rum und entführen ab und zu kleine, knuffige Vogelmäuse. Hehehehhust...

Zumindest war der Hausbesitzer so aufmerksam gewesen, eine Art Knochenleiste an der Wand anzubringen, an der man sich orientieren konnte. Es brauchte nicht lange, bis ich kapierte, dass sich die Höhle spralförmig zu einem großen Innenraum zusammenwand, aus dem ich seltsame Laute vernahm. Ab und zu gingen ein paar Gänge von dem Hauptgang ab, doch ich hatte kein besonderes Interesse daran, etwas über ihren Verlauf oder Inhalt in Erfahrung zu bringen.

Aus dem Raum sickerte ein gelblicher Lichtschein und ich warf vorischtig einen Blick hinein: Flynn wurde von einer monströsen Ratte umklammert, die ihn abschlabberte und ihm ihre Knochen- und Fleischsammlung präsentierte. Igitt.

Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich mag Ratten- aber nur wenn sie kleiner als dreißig Zentimeter sind und nicht wie Kampfratten aussehen, die sich gerne Ohrringe in die Ohren stechen und ein narbiges und ruppiges, grünlich-graues Fell haben. Flynn wäre eigentlich schon längst ertrunken, wenn er keine Luftblase um seinen Kopf gehabt hätte, welche die Wasserratte wahrscheinlich für ihn erschaffen hatte.

Irgendwie war das ja auch niedlich. Aber ich brauchte Flynn nunmal und ich hatte die Befürchtung, dass er bald ebenfalls zu der Sammlung gehören wird, sobald die Ratte das Ineresse an ihm verliert. Ich ließ ihr aber noch ein wenig den Spaß, Flynn zu quälen, der vor sich hinwimmerte und langsam das Bewusstsein verlor. Dann platzte die Blase und ich griff an.~

Falls ihr denkt, ich hätte wertvolle Sekunden damit verschwendet Flynn beim Leiden zuzusehen, habt ihr euch getäuscht. Ich hab zwar zugesehen, aber auf andere Dinge geachtet: Die Schwäche des Feindes.

Ihr Nase ist bizarr niedlich pink, über den Rest des Körpers wächst das drahtige Fell, dass wahrscheinlich nicht zu durchdringen ist. Die Narben sind sicher schon längst verhärtet. Am Hals sind...Kiemen?! Bestimmt bestehen die aus Knochenplatten. Ebenfalls nicht durchdringbar. Also bleibt nur die Nase.~

Und auf diese zielte ich jetzt auch. Ich begann so schnell auf das Mistviech loszuschwimmen, wie ich nur konnte und holte mit geballter Faust aus. Die Ratte bemerkte mich, fauchte, wobei sie zwei Reihen messerspitze, gelbliche Zähne entblößt, Flynn losließ und mir entgegenschoss.

Meine Faust erwartete sei bereits. Ich war überrascht wie leicht die Nase nachgab und schließlich unter meinen Knöcheln brach. Und noch überraschter war ich, als die Ratte, die ja immerhin so groß wie ein Auto war, etliche Meter zurückgeschleudert und gegen die Höhlenwand geschmettert wurde. Entsetzt starrte ich meine zur Faust geballte Hand an, als ich regristrierte, dass die Höhle wegen der Erschütterung einzustürzen begann.

Ich schnappte mir Flynn und machte, dass ich davonkam.~

Soo das nächste Kapitel ist draußen! Und bald haben wir bestimmt die 300 Reads! Ich bin stolz auf euch!! <3 (und auf mich). Gestern war ja der Tag der Liebe und ein weiteres Paradebeispiel der amerikanischen Kommerzialisierung. Nun ja, jedenfalls habe ich verzweifelter Forever alone spontan beschlossen nach den Ferien eine Woche lang, jeden Tag ein Kapitel hochzuladen. (Ich werde sie diese Woche schon vorschreiben, da ich in der Schweiz dann kein Internet hab. Wahrscheinlich.) Also könnt ihr euch schon mal auf nen Pappergirl- marathon freuen. Wenn ihr jetzt also totale Fans meiner Story seid, könnt ihr für dieses Kapitel voten, damit ich vielleicht öfter so "Forever-alone-Spontananfälle" bekomme also FaS(s) haha.
 Ich hoffe das kam jetzt nicht Famegeil oder so rüber :,D Aber ich finde, dass ich ja viel Liebe in die Kapitel stecke und ich will endlich, dass die Story so richtig in Fahrt kommt (oh ja, es wird noch turbulenter). Sorry für den Spam <3

~Fluff