12.Kapitel: Im Reich der Werkatzen (2.Teil)

Die Stadt der Werkatzen war so riesig wie sie schön war. Alles war ordendtlich und in angenehmen Pastellfarben gehalten. Selbst die Konstruktion der Stadt selbst war ordentlich. Mehrere, kleine Kanäle, die säuberlich in hellgelben Sandsteinquaderrinnen gebettet waren, verliefen wie die Speichen eines Fahrrads in das Zentrum der Stadt, wo ein riesiges Schloss auftrohnte.

Alle Häuser und Läden der Stadt waren ähnlich konstruiert, hatten geschwungene und gerade Elemente, sowie viele Bestandteile aus helltürkisem Glas, das die Sicht in die Häuser verwehrte, in die man wiederum nur durch extrem hohe automatische Schiebetüren gelangte, die sich ebenso lautlos öffneten, wie sie sich schlossen. Und das bewiesen sie mir mehr als genug, denn immer mehr Katzen in verschiedensten Formen und Farben strömten neugierig aus ihren Häusern oder sonstigen Aufenthaltsorten und starrten uns leise murmelnd hinterher, ehe sie uns folgten oder kopfschüttelnd verschwanden.

Xizzle, so hatte sich die weiße Katze uns vorgestellt, erzählte uns fröhlich und ohne auf die Katzenmenge einzugehen, eine Menge über die Stadt, die Philopsis hieß und noch viel mehr über deren Einwohner: 

"Philopsis ist eine extrem fortschrittliche Stadt, die von unserer geliebten Königin Swetlana regiert wird.  Einerseits ist sie die Hauptstadt des Katzenvolks, andererseits ist sie die effizienteste Stadt Altriars! Wir haben Sonnen-, Wasser-, Magie-, Hitze- und sogar Schokoladenkraftwerke, wobei letztere natürlich eher als Geschenk an unsere Prinzessin Pudding gedacht war. Unser Volk spaltet sich in verschiedene Aufgabengruppen ein. Wir haben Magier, Soldaten, Händler, Tüftler, Genies und Gesellschafter. Die Magier erleichtern uns den Alltag mit ihren Zaubertränken, Schutzzaubern und Wissen über Kreaturen. Soldaten beschützen uns vor Feinden, denen Zauberschprüche nichts anhaben und haben auch irgendwie Stil, findet ihr nicht?", bei diesem Satz warf sie einem etwas größerem Kater in einer schnittigen Rüstung einen vielversprechenden Blick zu, der gebannt zurückblickte, ehe er gegen die Wand der Kaserne lief, die er gerade durch die Tür betreten wollte. Seine Kollegen lachten ihn miauend aus. Und ich bestaunte das extrem hohe und sichere Gebäude, dass aus hellroséfarbenen Steinquadern bestand, so wie jede andere Kaserne in der Stadt, die in Letzterer seltener aber dafür umso häufiger am Stadtrand vorkamen, wo sie durch eine massive Stadtmauer verbunden wurden, aus denen zusätzlich noch vier Wachtürme, in jeder Himmelsrichtung  einer, emporragten. Wir haben die Stadt durch einen Geheimtunnel betreten und nur zwei Wachkatzen begegnet, die ihre Häupter respektvoll geneigt hatten. Xizzle war anscheinend ein ziemlich hohes Tier hier. Wir mussten von dem Vorsprung, von dem aus wir in die Stadt hinuntergeblickt hatten, einen Tunnel entlanglaufen, der in die Felswand gehauen war, die um das Tal herumlag und von dem aus man dank einer fehlenden Wand, die durch ein niedriges Steingeländer ersetzt wurde, man wunderbar auf die Stadt schauen konnte, die sogar den Wasserfall flankierend, in die Berge gebaut war und dem Auge schmeichelte. Und so waren wir sehr schnell in der Stadt angelangt.  Der Stadtteil, durch wen wir gerade spazierten war ebenfalls noch in den Fels gehauen, doch eine breite und Lange Treppe, die von hellrosa blühenden Kirschbäumen und zahlreichen Holzhütten, die in etwas kontrastreicheren Pastellfarben gehalten waren, flankiert wurden. Ich sah, dass sich das zwei Kilometer entfernt auf der anderen Seite genause abspielte und sich die beiden Trppen, nachdem sie einen eleganten Bogen um den See gemacht hatten, auf einem wunderschönen, geräumigen Marktplatz trafen, auf dem zahllose, niedliche Buden und Verkaufsstände standen, die sogar von hier oben aus zum Kauf einluden. Der Wasserdampf des Wasserfalls wehte über die Häuserreihe zwischen uns hinweg und kühlte meine Haut angenehm. Ich sog tief durch die Nase den Duft der Kirschblüten ein und bemerkte, dass Flynn ebenso begeistert von der Stadt war, wie ich- und das obwohl er bereits vorher schon hier gewesen war!

"Diese beiden Treppen, der Marktplatz und die Häuser die diese umgeben ist das Gesellschafteromega. Das liegt daran, dass die Treppen, kombiniert mit dem eher rundem Marktplatz von oben betrachtet wie ein Omega aussehen. Das haben wir festgestellt, als ein paar Federkatzen, die blütenweiße, weite Federschwingen besitzen, sich mit unseren Architekten der Genies beratschlagt haben, als die Stadt gebaut wurde. Gerade haben wir das olympische Alphabet in unsere Sprache eingeführ..", "Moment mal! Ihr sprecht griechisch?! Und englisch?", Xizzle's Ohren zuckten belustigt. "Momentan sprechen wir elementarisch. Diese Sprache beherrscht jedes höhere Wesen in Altriar. Die beiden von dir genannten Sprachen kenne ich nicht. Aber Olympisch haben uns die Götter gelehrt.", ich ließ diese Antwort einfach mal gelten, obwohl ich zutiefst irritiert war.

Ich dachte so intensiv darüber nach, dass ich die Düfte des Marktplatzes, die imposanten Villen der Allee, die dahinter lag und deren Boden glatt war und gläntzte. Ich bemerkte nicht einmal das spektakuläre aussehen des Schlosses, das sich in allen Farben deas Regenbogens vor uns erhob, umgeben von einer gigantischen Wald- und Gartenanlage, sowie zahlreichen Springbrunnen. Es war einfach unbeschreiblich schön, doch xizzle führte uns durch den Vorhof daran vorbei zu einer ruhigen Gartenanlage, die an ein Ferienresort errinnerte und wo einige Bungalows im philopsischen Baustil standen, und in denen man allzu angnehm seinen Urlaub verbringen konnte.

Xizzle trug uns zu einem, von dem ich auf der anderen Seite das Schimmern eines Pools, umgeben von Palmen und Tropenblumen, erkennen konnte. Und ließ uns endlich absteigen. Ich war überrscht, dass mein Hintern gar nicht wehtat und bedankte mich bei ihr fürs Mitnehmen. Und das obwohl ich anfangs nicht mitwollte... Aber wenn man mir gesagt hätte, an welchen Ort wir hingehen, hätte ich Flynn doppelt umarmen können. Doch ich ahnte, dass und das ganze hier nicht einfach so gegönnt wurde. Und Xizzle beantwortete die ungestellte Frage, die sich langsam auftat: "Ihr könnt euch nun erholen, frisch machen und etwas essen. Morgen früh werdet ihr abgeholt. Ihr habt eine Audienz bei unserer hochwohlgeborenen Königin. Bis Morgen!"

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