《7》
Nach Latein trennten sich die Wege der drei Freunde wieder, ohne, dass der Dunkelhaarige sich eine schlechte Note in der Fremdsprache eingefangen hatte.
Marik musste nun zu
Mathe - seiner Meinung nach ein sterbenslangweiliges Fach.
Er betrat den Raum und verbrachte die Pause damit, zu zeichnen, bis seine Lehrerin den Beginn des Unterrichts verkündete.
...
Nachdem Marik auch Mathe und die anschließende Stunde Musik überstanden hatte, lief er zur Bushaltestelle, wo er auf seine beste Freundin und Kostas traf.
"Kein Kaffee?", hakte Myriam überrascht nach.
Der Dunkelhaarige schüttelte den Kopf, woraufhin er das Gesicht verzog und seine Schläfen rieb.
Kopfschmerzen waren so unerträglich.
"Ein bisschen mehr Schlaf könnte dir nicht schaden.", bemerkte Kostas.
"Durchaus.", murmelte Marik und hielt nach ihrem Bus Ausschau.
Erfolglos. Sie würden weiterhin warten müssen.
Gerade als er dazu ansetzen wollte, etwas zu sagen, unterbrach ihn
eine - ihm leider viel zu
bekannte - Stimme.
Genervt stöhnend erblickte der Dunkelhaarige Taylor.
Die gleiche Reaktion auf den Jungen legte auch Myriam ans Tageslicht.
Nur Kostas empfing Taylor mit einer herzlichen Umarmung und Marik konnte nicht leugnen, dass ihm diese Umarmung einen Stich ins Herz verpasste.
"Mit dir hab' ich heute noch gar nicht gesprochen.", stellte Taylor an Kostas gewandt fest und musterte Marik derweil abschätzig.
Die Abneigung beruhte wohl auf Gegenseitigkeit.
"Wie ich sehe, habt ihr euch wieder vertragen.", sprach Taylor, wobei dem Dunkelhaarigen nicht entging, dass Wut in der Stimme mitschwang.
"Glücklicherweise, ja.", antwortete Kostas und lächelte Marik an, was dieser nur glücklich erwidern konnte.
"Und wie ich sehe, störst du hier gerade gewaltig.", meldete sich Myriam zu Wort, die Taylor abwartend anschaute.
Als dieser ihre Worte jedoch nur spöttisch belächelte, zeigte sie ihm klar und deutlich mit einer Handgeste, dass er sich entfernen sollte.
Wieder einmal bedankte sich Marik innerlich für das Selbstbewusstsein seiner besten Freundin.
"Meinetwegen.", knurrte Taylor grimmig.
"Wir sehen uns morgen?", fragte er noch Kostas und als dieser nickte, machte er auf dem Absatz kehrt und schlenderte lässig davon.
Es spielte keine Rolle, was diese widerliche Kakerlake machte - Marik würde nie beeindruckt sein, nicht von Taylor.
"Du hättest ruhig freundlicher sein können. Er ist sehr nett, wenn man ihn besser kennt.", murrte Kostas.
"Das Problem dieses Kennens besteht nur darin, dass er Marik und mich nicht besonders mag, was übrigens auf Gegenseitigkeit beruht.", erwiderte meine beste Freundin.
Kostas blieb zuversichtlich: "Euer Verhältnis wird sich bessern, ganz bestimmt."
Sich darin verbessern, dass sie sich womöglich noch weniger als ohnehin schon leiden würden? Alles andere fiel für Marik aus dem Bereich der Möglichkeiten.
"Unser Bus!", rief seine beste Freundin erfreut aus und deutete geradeaus.
Das eben genannte Fahrzeug hielt und die Freunde stiegen ein, Myriam auf dem Platz neben dem Dunkelhaarigen, Kostas vor ihnen.
"Zuhause leg ich mich echt mal schlafen.", murmelte Marik und stützte seinen Kopf auf dem Arm ab.
"Die Idee kommt dir aber zeitig.", erwiderte seine beste Freundin.
"Besser spät als nie.", fügte Dennis kichernd hinzu.
"Genau.", gähnte der Kleinere und schloss seine Augen.
Er merkte nur noch, wie Myriam ihm einen Kopfhörer in das linke Ohr steckte und Musik anschaltete, bevor er einschlief.
...
Der Kopfhörer war verschwunden, als Marik wachgerüttelt wurde.
"Wir müssen gleich aussteigen.", sprach jemand, dessen Stimme der Dunkelhaarige durch die Schlaftrunkenheit nicht zuordnen konnte.
"Marik.", äußerte sich ein Anderer.
Er öffnete seine Augen und blinzelte kurz durch das - für ihn momentan zu grelle - Licht.
Danach erfasste er seine Umgebung und raffte seine Sachen zusammen, um schließlich mit seinen beiden Freunden auszusteigen.
"Du musst dich bei dir Zuhause ganz dringend auf's Ohr hauen.", bemerkte Myriam.
Marik nickte und stolperte den Weg entlang.
Jetzt bemerkte er, wie müde und erschöpft er eigentlich war.
"Bis morgen.", verabschiedete sich Myriam von den beiden Jungen und lief weiter.
Kostas und Marik betraten derweil ihre Gebäude, der Kleinere sein Haus, der Größere sein Mehrfamilienhaus.
Nachdem der Dunkelhaarige seine Eltern begrüßte hatte, lief er ohne Weiteres in sein Zimmer, um völlig müde in seinem Bett einzuschlafen.
...
Gähnend blinzelte Marik und rieb sich über die Augen.
Sein Blick wanderte zum - ausnahmsweise - geschlossenen Fenster.
Die Nacht war hereingebrochen und der Mond stand hoch vom Himmel.
Der Wecker zeigte 01:22 Uhr an.
Vorsichtig tastete der Dunkelhaarige nach seinem Handy auf dem Nachttisch und entsperrte es schließlich.
Wieder einmal tippten seine Finger wie von selbst auf WhatsApp und auf Kostas' Chat.
Online.
Marik erhob sich vom Bett und öffnete sein Fenster.
Im Zimmer des Größeren brannte wie erwartet noch Licht.
Lächelnd faltete der Dunkelhaarige einen Papierflieger, welcher wenige Sekunden später durch das geöffnete Fenster in das Zimmer Kostas' segelte.
Der Kleinere setzte sich auf seine Fensterbank und entspannte sich durch eine gerade entzündete Zigarette.
"Gut geschlafen?", begrüßte ihn Kostas, der nun auch an sein Fenster getreten war.
"Wie schon lange nicht mehr.", antwortete Marik und lehnte den Kopf an die Wand hinter sich.
Kostas lächelte und seine Augen schienen mit den Sternen um die Wette zu funkeln.
Der Dunkelhaarige schüttelte grinsend den Kopf über diesen Gedanken.
Die beiden Jungen schwiegen, genossen die Anwesenheit des jeweiligen Anderen.
Marik drückte die Zigarette aus und schloss seine Augen, dabei gar nicht bemerkend, dass jede seiner Bewegungen von dem Größeren beobachtet wurden.
Er vernahm ein Gähnen von Kostas, woraufhin sich seine Augen wieder öffneten.
"Müde?", hakte Marik nach.
"Ein wenig.", kam es als Antwort zurück, "Ich geh' mal besser schlafen. Gute Nacht."
Nach der Erwiderung der Verabschiedung von dem Dunkelhaarigen schloss der Größere sein Fenster und wenige Minuten später erlosch auch das Licht in seinem Zimmer.
"Träum was schönes.", murmelte Marik in die Dunkelheit hinein.
Er hatte jetzt mehrere Stunden in seinem Bett gelegen, wodurch er diese Nacht wohl wieder nicht schlafen könnte.
Ob er seinen alten Schlafrhythmus irgendwann wiedererlangte? Dies wagte er zu bezweifeln.
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