《6》

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https://youtu.be/8fEoWA9Vz3A

Andy Black - We Don't Have To Dance

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Nervtötendes Klingeln, das Marik wie jeden Morgen eines Schultages aus dem Schlaf riss, ertönte.
Murrend schaltete der Dunkelhaarige den Wecker aus, drehte sich noch einmal um und kuschelte sich wohlig seufzend in der Bettdecke ein, bis ihm das Gespräch mit Kostas von letzter Nacht einfiel. Voller Elan sprang Marik erfreut aus dem Bett, machte dieses ordentlich, suchte sich die nächstbesten Klamotten aus dem Kleiderschrank und rannte ins Bad, wo er seiner Morgenroutine nachging.
Wenige Minuten später hüpfte er auch schon wieder in die Küche und kippte in einem Zug den Kaffee hinunter, der ihm von seiner Mutter zuvor schmunzelnd gereicht worden war. "Wer bist du und was hast du mit meinem Morgenmuffel von Sohn gemacht?", fragte sie lachend und drückte Marik einen Kuss auf die Stirn. "Der Morgenmuffel hat Urlaub!", rief der Dunkelhaarige und war kurz darauf auch schon aus dem Haus.
"Guten Morgen!", begrüßte er gut gelaunt Myriam, die leicht verwirrt in ihrer offenen Haustür stand.
"Was ist passiert? Ist die Schule explodiert? Liege ich falsch und heute ist eigentlich ein Feiertag? Wobei... dann würdest du wohl nicht-", sprach sie fast schon misstrauisch, jedoch unterbrach Marik sie: "Darf ich nicht einfach gut gelaunt sein?"
"Nein? Normalerweise würdest du jetzt nörgeln, wie dumm Schule und das frühe Aufstehen doch seien.", antwortete sie, als die beiden den Weg zur Bushaltestelle antraten. Myriam blieb plötzlich abrupt stehen: "Du hast mit Kostas gesprochen. Habe ich Recht?"
"Vollkommen richtig.", kicherte Marik und zog sie weiter.
"Das erklärt so einiges.", murmelte seine beste Freundin.
"Wann findet die Hochzeit statt?", fügte sie gähnend hinzu und sah den Dunkelhaarigen blinzelnd an. "Bitte was?", empörte sich der Angesprochene. "Ich meine, du bist schwul, Kostas ist schwul und ihr liebt einander wahrscheinlich auch noch.", erwiderte Myriam.
Marik schüttelte den Kopf: "Das glaubst du doch wohl selbst nicht." Seine beste Freundin zog eine Augenbraue hoch: "Erstens... ich kenne doch meinen besten Freund und zweitens... Kostas ist definitiv schwul; das hast du doch auch schon selbst-" Erneut fiel er ihr ins Wort:
"Erinnere mich bitte mich daran." Augenblicklich biss Marik sich auf die Unterlippe. "Richtig. Tut mir leid.", nuschelte Myriam und lächelte ihn entschuldigend an. Schweigend liefen sie weiter, bis sie an der Bushaltestelle ankamen, jedoch war Kostas nirgends zu sehen.
"Er kommt garantiert noch.", bemerkte Myriam, als hätte sie seine Gedanken gelesen. "Bestimmt.", murmelte er hoffnungsvoll.
Die beiden unterhielten sich noch ein wenig über ihren heutigen Unterricht, hörten allerdings damit auf, als eine bekannte Stimme "Guten Morgen!" rief.
"Kostas!", freute Marik sich und grinste ihn an.
"Hi.", erwiderte er und kratzte sich am Hinterkopf.
Bevor Marik noch irgendwas sagen konnte, hielt der Bus vor ihnen und sie stiegen ein.
Der Dunkelhaarige ließ sich wie gewohnt auf einem Platz am Fenster nieder, Myriam neben ihm. Diesmal gesellte sich allerdings auch Kostas in die Reihe vor ihnen.
Marik freute sich, dass zwischen den beiden Jungen wieder Harmonie eingekehrt war, auch wenn er sich sicher war, dass noch nicht komplett reiner Tisch herrschte.
"Erste Stunde Kunst.", jubelte der Dunkelhaarige fast schon.
"Mathe... juhu.", erwiderte Myriam.
Zwar wusste Marik, dass seine beste Freundin nichts gegen dieses Fach hatte, jedoch würde sie auch lieber den Kunstunterricht besuchen.
"Hoffentlich dürfen wir wieder Musik hören.", meinte Kostas und lächelte leicht, woraufhin der Kleinere zustimmend nickte.
Die Schule kam in ihr Sichtfeld und schließlich stiegen sie aus.
"Bis später.", verabschiedeten die beiden Jungen sich von Myriam und schlenderten zu ihrem Klassenraum.
Marik ließ seine Tasche auf seinen üblichen Platz fallen und suchte Kleingeld in seiner Jackentasche, um sich wieder mal einen Kaffee zu kaufen.
Seinen Geldbeutel zurück in die Jackentaschen steckend, bemerkte der Dunkelhaarige, dass sich Kostas vor ihm auf den Stuhl gesetzt hatte.
Es überraschte den Kleineren, da der Größere normalerweise etwas weiter entfernt von ihm saß.
"Ich leiste dir mal Gesellschaft.", grinste Kostas keck und stand wieder auf.
Marik nickte verträumt, blinzelte, um sich von dem Anblick des Größeren loszureißen, und verließ mit leicht erröteten Wangen den Raum.
Innerlich betend, hoffte er, dass Kostas nicht gemerkt hatte, dass er für einen kurzen Augenblick angestarrt wurde.
Klarissa begrüßte Marik freundlich lächelnd und schob ihm einen Becher Kaffee hin.
Dankend legte der Dunkelhaarige ihr das Geld passend auf ihre Handfläche und trat wieder aus der Cafeteria.
Diesmal würde er warten und sich nicht die Zunge verbrennen.
Marik schlenderte zurück zu seinen Klassenraum und setzte sich dort auf seinen Stuhl.
"Du holst dir jeden Morgen vor der ersten Stunde einen Kaffee.", stellte Kostas stirnrunzelnd fest.
"Scheinbar.", erwiderte der Kleinere und trank vorsichtig einen Schluck vom eben genannten Getränk. Durch das Laufen war es ein wenig abgekühlt.
"Und du rauchst.", sprach Dennis.
"Auch, ja.", murmelte der Dunkelhaarige, "Worauf willst du hinaus?"
"Hast du mal an deine Gesundheit gedacht?", kam es von dem Größeren, der eine Augenbraue hochgezogen hatte.
"Schon.", meinte Marik und sah auf den Kaffee in seinen Händen. Sein Spiegelbild blickte ihm von der dunklen Oberfläche entgegen.
Er trank ihn in einem letzten Zug leer und warf den Becher weg.
Kostas seufzte und drehte sich um, da die Lehrerin den Beginn des Kunstunterrichts verkündet hatte.

...

"Auf zu Latein.", bemerkte Marik, als sie den Kunstraum verließen.
Die Jungen trafen auf ihrem Weg zum Klassenzimmer Wailam, der mit ihnen Latein hatte.
"Habt ihr die Vokabeln gelernt?", fragte der Jungen, der eben zu ihnen gestoßen war.
Marik blieb abrupt stehen und blickte entgeistert drein: "Vokabeln?!"
"Scheinbar nicht.", kicherte Kostas und zog den Dunkelhaarigen weiter.
"Die Berger hat doch Vokabeln noch nie abgefragt und Überraschungs-Tests schreibt sie auch nicht.", erwiderte Wailam.
"Aber bei meinem Glück nimmt Sie mich heute trotzdem zu einer mündlichen Kontrolle ran.", murrte Marik, was Kostas und Wailam nur mit einem Gelächter kommentierten.

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