《3》
Die Minuten verstrichen, doch endlich erschien Wailam und ließ sich neben Marik auf den Stuhl fallen.
"Englisch bei der Hofmann.", jammerte er. "Das 'Guten Morgen' kann ich wohl steichen.", erwiderte Marik und trank einen Schluck von seinem Kaffee, welcher mittlerweile so weit abgekühlt war, dass man sich nicht mehr die Zunge verbrennen konnte.
"Der Morgen kann schon mal nicht gut sein, wenn man bei dieser Lehrerin Unterricht hat.", meinte Wailam. Zustimmend nickte der Andere und wollte einen weiteren Schluck von seinem Kaffee trinken, allerdings musste er enttäuscht feststellen, dass dieser bereits leer war. Seufzend warf er den Becher in den Mülleimer und packte danach die Materialien aus, die er für Englisch benötigte.
"Wie viel Koffein hast du jetzt schon intus?", sprach sein Banknachbar. "Hält sich noch in Grenzen. Das war gerade mal mein zweiter Kaffee.", antwortete Marik und fuhr sich durch die Haare. "Erst?", hakte Wailam überrascht nach. "Tatsächlich, ja.", murmelte der Angesprochene und trommelte mit seinen Fingern auf den Tisch.
Plötzlich kam ihre Lehrerin ins Zimmer, woraufhin blitzartig Schweigen herrschte.
Frau Hofmann war dafür bekannt, einen Test zu schreiben, wenn eine Klasse zu laut war oder sie den Unterricht nicht pünktlich beginnen konnte. Auf einmal hörte Marik leises Flüstern. Leider hatte es auch die Lehrerin bemerkt: "Guten Morgen. Holen Sie bitte einen Zettel heraus. Wir schreiben einen spontanen Test. Bedanken Sie sich später bei ein paar Ihrer Mitschüler, die der Ansicht waren, sie müssten den Beginn des Unterrichts mit ihren unwichtigen Konversationen verzögern."
Wie Marik diese Frau hasste...
Ein genervtes Stöhnen ging durch die Klasse und wenige Sekunden später ertönte das Rascheln von Papier.
...
"Was sagt dein Bauchgefühl wegen des Tests?", fragte Wailam nach dem erlösenden Ende der Stunde. "Könnte besser sein.", nuschelte der Dunkelhaarige knapp, bevor er sich von seinem Banknachbar verabschiedete und den Weg zum Physik-Raum einschlug.
Er betrat die Klasse und sah schon Myriam auf ihrem Platz sitzen.
"Was ist denn mit dir los? Hat die Hofmann wieder einen Test geschrieben?", fragte seine beste Freundin leicht belustigt, als sie Marik erblickte. "Voll ins Schwarze getroffen.", murmelte der Angesprochene und setzte sich auf den Stuhl neben dem dunkelhaarigen Mädchen.
Myriam brach in schallendes Gelächter aus, woraufhin sich einige Schüler, die sich ebenfalls im Raum befanden, verwundert zu den beiden Freunden umdrehten.
"Ich find' das ja weniger lustig.", murrte Marik und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ach das wird schon.", meinte Myriam zuversichtlich und piekste in die Wange ihres besten Freund, der nun doch leicht grinsen musste, aber augenblicklich schwirrte ihm eine Frage im Kopf herum und er schaute sich hektisch im Klassenzimmer um. "Falls du Kostas suchst... der ist krank.", kam es von Myriam. Marik zog eine Augenbraue hoch: "Krank? Erzähl das wem anders. Letzte Nacht ging es ihm noch super." Seine beste Freundin zuckte mit den Schultern: "Zea hatte es mir so erklärt. Die hätte ja in der ersten Stunde zusammen mit Kostas Mathe gehabt." Dazu erwiderte der Dunkelhaarige nichts mehr.
Marik und Myriam redeten noch über belanglose Themen, bis der Lehrer verkündete, dass der Unterricht begann, allerdings hielt dies die beiden auch nicht vom Flüstern ab, weswegen sie mehrmals in der Stunde ermahnt wurden.
Nach Physik stand für Marik Politische Bildung auf dem Plan. Das hätte er mit Kostas gehabt, aber dieser war ja nunmal nicht anwesend.
"Bis später.", verabschiedete Myriam sich wieder mal von ihm und Marik nuschelte ebenfalls ein "Bis dann.".
Er lief zu seinem nächsten Raum und ließ sich dort auf einen Platz am Fenster fallen.
Während der ganzen Stunde beteiligte er sich kaum am Unterricht.
Und wenn er vom Lehrer aufgefordert wurde, die Antwort zu geben, wusste sie Marik natürlich jedes Mal nicht. Nach Politische Bildung folgte Chemie. Dieses Fach hatte er wieder mit seiner besten Freundin.
Marik lief zum Raum, stellte seine Tasche an seinen Platz und machte sich zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg zur Cafeteria. "Hi, Klarissa.", sprach er, als er sein Ziel erreicht hatte. "Marik.", lächelte die ältere Frau und schob dem Jungen einen Kaffee hin. Der Angesprochene legte ihr das Geld passend auf ihre Handfläche und nahm sich den Kaffee. "Vorsichtig trinken, nicht dass du dir wieder die Zunge verbrennst.", warnte ihn Klarissa. Marik nickte dankend und verabschiedete sich, bevor er wieder zum Chemie-Raum lief.
Er kam dort an und wurde schon grinsend von Myriam empfangen. "Kaffee ist dein bester Freund.", stellte sie lachend fest. Der Angesprochene zuckte schmunzelnd mit den Schultern: "Nach dir und Google." Die beiden Freunde kicherten und wandten sich dann der Lehrerin zu, welche gerade ebenfalls den Raum betreten hatte. Sie war einer von wenigen Lehrern, die Marik mochte.
"Heute stehen Experimente auf dem Plan. Wenn ich Sie bitten dürfte, vorsichtig mit den Chemikalien umzugehen. Es sei denn, Sie möchten einen Ihrer Mitschüler später ins Krankenhaus begleiten, dann können wir gerne nochmal darüber reden.", scherzte die Lehrerin, woraufhin Marik grinsen musste. Suchend sah er sich im Raum um und erblickte dann Taylor. Marik konnte ihn nicht leiden. Es gab etwas an ihm, dass der Dunkelhaarige unsympathisch fand, womöglich war dies die Tatsache, dass Taylor zur Zeit viel mit Kostas unternahm und währenddessen Marik ignorierte oder ihn nur mit dem hämischen Grinsen anschaute, was so viel hieß wie "Dennis hat dir wohl immer noch nicht verziehen".
Kindergarten...
Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn der werte Herr zufällig ätzende Säure auf den Kopf bekäme...
"Vergiss es!", flüsterte Myriam plötzlich warnend, als hätte sie seine Gedanken gelesen. "Schon gut, schon gut.", Marik hob beschwichtigend die Hände und schob den Gedanken, wie er Taylor die Säure über den Kopf schüttete, zur Seite.
Die Lehrerin verkündete, dass sie nun alles Nötige holen durften und danach mit den Experimenten beginnen konnten.
Nur leider befand sich unter den Chemikalien, mit den sie experimentieren sollten, keine Säure.
Frohe Ostern!
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