《2》

Der schrille Klingelton des Weckers ließ Marik zusammenzucken. Schwankend und schwerfällig erhob er sich von der Fensterbank und schaltete den Wecker ab.
In der Nacht hatte er kein Auge zugemacht. Nicht einmal in seinem Bett hatte er gelegen.
Gähnend rieb er sich über die Augen und trottete in die Küche. Dort drückte ihm seine Mutter schon eine Kaffeetasse in die Hand, welche Marik in einem Zug dankend austrank.
Zwar mochte er Kaffee noch nie, selbst wenn Tonnen von Milch und Zucker darin enthalten waren, aber anders würde er den Weg zur Schule nicht überstehen.
Seine Mutter stellte einen Teller mit seinem Frühstück auf den Tisch und legte seine Brotdose für den heutigen Schultag daneben.
Widerwillig zwang sich Marik, Bissen für Bissen hinunter zu schlucken.
Am frühen Morgen bekam er einfach nichts herunter. Der Appetit würde erst im Laufe des Tages kommen.
Nach dem Frühstück räumte er sein Geschirr weg, nahm sich eine Wasserflasche aus einem Schrank und packte diese zusammen mit der Brotdose in seine Tasche.
Marik war schon etwas wacher, als er wieder zurück in sein Zimmer schlurfte, um sich umzuziehen. Danach ging er auch noch seiner Morgenroutine im Bad nach.
"Marik! Myriam ist da!", rief seine Mutter plötzlich durch die Wohnung, woraufhin der Angesprochene das Badezimmer verließ, seine beste Freundin begrüßte, sich seine Jacke und Schuhe anzog, seine Tasche, die neben der Haustür stand, nahm und seine Mutter zum Abschied umarmte. "Bis heute Abend.", sprach die erwachsene Frau noch, bevor die Haustür wieder ins Schloss fiel.
"Du siehst aus, als hättest du die Nacht durchgemacht.", stellte Myriam auf dem Weg zur Bushaltestelle fest. "Hab ich auch.", erwiderte Marik und gähnte herzhaft.
"Wieder zu viel an Kostas gedacht?", kam es von der besten Freundin.
"Sogar mit ihm geredet.", antwortete er.
"Wie darf ich das jetzt verstehen?", hakte Myriam verwirrt nach.
Seufzend erzählte Marik ihr von der letzten Nacht.
Als er seine Schilderung beendet hatte, sprach seine beste Freundin: "Und wie geht es jetzt weiter?"
Er zuckte mit den Schultern: "Wenn ich das nur wüsste." Der Dunkelhaarige wollte sich schon lange wieder mit Kostas anfreunden, nur die Chance dazu hatte er bisher nicht bekommen.
Die beiden erreichten die Bushaltestelle. Ein paar andere Schüler, die ebenfalls auf den Bus warteten, standen auch schon hier, nur Kostas fehlte.
"Ich hab in der ersten Stunde Kunst.", wechselte Myriam das Thema. "Du Glückliche. Englisch in der ersten Stunde bei der Hofmann ist die reinste Qual.", jammerte Marik und beschloss vor dem Unterricht nochmal einen Kaffee zu kaufen, den er während Englisch trinken konnte.
"Mein Beileid.", lachte seine beste Freundin.
"Danke.", nuschelte er ironisch.
Kurz darauf kam der Bus.
Marik ließ sich auf einen Platz am Fenster fallen, Myriam neben ihn.
Demotiviert starrte er aus dem Fenster, während der Bus wieder zu rollen begann.
"Was meinst du? Warum fährt Kostas jetzt nicht mit dem Bus?", fragte Myriam und lenkte somit seine Aufmerksamkeit auf sich. "Was weiß ich.", murmelte Marik, zog sein Handy aus der Hosentasche und holte die Kopfhörer aus der Tasche hervor.
Eigentlich interessierte es ihn schon, wo der Größere war, allerdings war er zu müde, um darüber nachzudenken.
Marik steckte die Kopfhörer in das Handy und in seine Ohren. Wenige Sekunden später lief ein Lied auf fast voller Lautstärke.
Seine Hand stützte seinen Kopf, der immer schwerer zu werden schien.
Immer wieder fielen seine Augenlider zu, bis er schließlich einnickte.

...

Jemand rüttelte an Marik's Schulter wodurch er aufwachte. Er schreckte hoch, stoppt die Musik und zog seine Kopfhörer aus dem Ohr.
Kichernd sah ihn Myriam an: "Wir sind gleich bei der Schule." Marik nickte, packte Handy und Kopfhörer weg und streckte sich.
Der Bus hielt und die Schüler stiegen aus.
"Bis später in Physik.", rief ihm seine beste Freundin noch zu, bevor diese in der Menschenmasse verschwand.
Marik ging zu seiner Klasse, doch schon anhand der Schüler, die rechts und links neben der Tür saßen, konnte er erkennen, dass der Raum noch nicht aufgeschlossen war. Genervt stöhnte er auf und drehte sich wieder weg, um zur Cafeteria zu laufen. Dann würde er sich eben zuerst einen Kaffee holen.
Als er sein Ziel erreichte, klaubte er ein wenig Kleingeld aus seiner Jackentasche zusammen. Die ältere Frau, die hier in der Cafeteria arbeitete, reichte ihm lächelnd den Kaffee, ohne dass Marik ihm überhaupt erst bestellt hatte.
"Deinem Aussehen nach zu beurteilen könntest du den Kaffee gebrauchen.", erwiderte sie herzhaft lachend, woraufhin Marik grinsen musste. Er war schon öfters wegen eines Kaffees hier, daher kannte ihn die ältere Dame namens Klarissa schon.
"Sehe ich wirklich so schlimm aus, Klarissa?", schmunzelte er und gab der älteren Frau das Geld. "Wenn du tiefschwarze Augenringe nicht als schlimm bezeichnest, dann nein.", scherzte sie. "Das passt schon.", lächelte Marik noch, bevor er sich von Klarissa verabschiedete und einen Schluck von seinem Kaffee trank. "Fuck.", fluchte er leise, da das heiße Getränk in seiner einen Hand ihm die Zunge verbrannt hatte.
Seufzend schlenderte Marik zurück zu seinem Klassenraum, um dann festzustellen, dass die Tür aufgeschlossen wurde.
Er betrat das Zimmer und setzte sich auf seinen Platz.
Hoffentlich würde sein Banknachbar Wailam heute im Unterricht erscheinen, ansonsten wäre Englisch für Marik vollkommen gelaufen.

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