•5 || ,,Shit, shit, shit"•

Hallöchen :)
Wie gehts euch so? Mir gehts super. Endlich scheint die Sonne und das motiviert ungemein. Im heutigen Kapitel wird es witzig. Jedenfalls für uns. Für Lou war es wohl eher peinlich haha.
Naja, ich wünsche euch viel Spaß und habt einen schönen Sonntag♡
Lasst gerne Kommentare da :)
Bis dann,
Eure Joey^^

Kapitel 5

„Shit, shit, shit“

»Fuuuuck!«, stöhnte ich, als ich mich am nächsten Morgen bewegte, um auf die Toilette zu gehen. Jedenfalls war das der Plan, aber mein ganzer Körper protestierte. Frustriert ließ ich mich wieder zurückfallen.

Wieso war ich bloß gestern mitgegangen? Für einen Moment hinterfragte ich meine ganze Existenz, dann versuchte ich nochmal, mich hinzusetzen. Dieses Mal klappte es, doch das nächste Hindernis war das Aufstehen an sich. Meine Beine fühlten sich an wie Pudding. Selbst meine Hände taten weh.

Ich begutachtete die paar Kratzer an meinen Beinen, die ich gestern davongetragen hatte. Wieso war ich nicht so schlau gewesen wie Harry, der eine lange Hose getragen hatte?

»So, Tommo. Jetzt oder nie«, sagte ich zu mir selbst und stemmte mich in den Stand. Mein Rücken knackte und ich watschelte wie ein Pinguin, als ich zur Tür ging.

Nachdem ich gefühlt zehn Minuten auf der Toilette verbracht hatte, weil ich nicht mehr hochkam, war ich in die Küche gegangen. Der Teekessel blubberte vor sich hin, während ich danebenstand und mich selbst bemitleidete. Der Weg mit der Teetasse, die sich in meiner zittrigen Hand unglaublich schwer anfühlte, und meinem Laptop unter dem Arm auf die Dachterrasse war… nervenaufreibend.

Ich setzte mich an den Tisch und öffnete den Laptop. Nach einigen Emails, von denen ich nur die wichtigen las und beantwortete, machte ich das Word Dokument auf und fing an, einige Dinge zu notieren. Tatsächlich schaffte ich es, manche Ideen auszuformulieren und erste Zusammenhänge aufzustellen. Auch, wenn ich mich jetzt echt miserabel fühlte, hatte mich der Ausflug mit Harry gestern inspiriert und mein Kopf sprudelte nur so vor Ideen, die ich gar nicht alle zu Papier bringen konnte. Die meisten würden es zwar nicht in die engere Auswahl schaffen, aber es war ein Anfang.

Es war Nachmittag, als mein Handy summte. Ich lag im Whirlpool und ließ mir meine verspannten Muskeln von den Wasserstrahlen, die aus den Düsen geschossen kamen, massieren. Seufzend drehte ich mich herum und nahm mein Handy von dem kleinen Holztisch.

Harry: Hi :)

Me: Hi?

Harry: Hast du gerade Zeit?

Me: Kommt drauf an, wofür?

Harry: Ich stehe in der Bäckerei und es ist absolut nichts los. Ich weiß nicht, was ich machen soll, mir ist langweilig…

Me: Kannst du nicht einfach zu machen?

Harry: Ne, leider nicht… Ich habe noch eine halbe Stunde

Me: Dann mach halt früher zu.

Harry: Weiß nicht… Kannst du nicht herkommen und mich unterhalten?

Me: Hört sich an, als würdest du mich abschleppen wollen

Harry: Wer weiß :D

Me: Danke, aber nein danke

Me: Ich kann eh nicht. Mir tut alles weh und ich liege gerade im Whirlpool.

Harry: Du. Hast. Einen. Whirlpool? Und das erzählst du mir erst jetzt?

Me: Wann hätte ich dir das denn erzählen sollen, Meister Bohne?

Harry: Keine Ahnung, aber Whirlpool?! Bleib, wo du bist, ich komme vorbei

Me: Jetzt?!

Harry: JA, JETZT!

Me: Ich dachte, du kannst nicht früher zu machen?

Harry: Ich sag, es gab einen Notfall oder so

Me: Und der Notfall heißt: Whirlpool?

Harry: Genau

Harry: Darf ich überhaupt vorbeikommen?

Me: Schön, dass du das auch mal fragst, haha…

Harry: Sorry

Me: Komm vorbei, ist kein Problem. Ich kann dir nur nicht die Tür aufmachen, mein Körper sagt klar und deutlich NEIN zu jeder Bewegung. Tür ist offen

Harry: Okay, dann bis gleich :) Soll ich noch irgendwas mitnehmen?

Me: Was zu essen wäre ganz cool

Harry: Hahaha, krieg ich hin

Me: Du bist ein Schatz, bis gleich

Ich grinste breit und legte das Handy zurück auf den Tisch. Harry brachte Essen vorbei. Heißt, ich hatte Gesellschaft und etwas, womit ich meinen Hunger stillen konnte. Besser konnte es doch gar nicht laufen.

Es dauerte tatsächlich keine zwanzig Minuten, bis ich hörte, wie sich die Wohnungstür öffnete und kurz darauf wieder ins Schloss fiel. Es raschelte, dann streckte der Lockenkopf sein Gesicht aus der Terrassentür und grinste bis über beide Ohren, als er mich sah. Ich winkte ihm zu und deutete auf den Tisch.

»Das Essen kannst du da hinstellen«, sagte ich.

Harry kam aufgeregt hüpfend raus und ich sah, dass er nur noch eine enge, quietschgelbe Badehose trug, die an jedem anderen sicher absolut dämlich ausgesehen hätte. Doch an ihm sah sie gut aus. Seltsamerweise. Wahrscheinlich sah er selbst in einem Kartoffelsack aus wie ein Model von Victoria’s Secret. Er stellte die beiden Tüten auf dem Tisch ab und sah zu mir.

»Und? Wie sehe ich aus?«, fragte er, setzte sich seine Sonnenbrille auf und posierte.

Ich lachte und zeigte ihm einen Daumen hoch. »Können wir erst essen? Ich sterbe vor Hunger.«

»Klar, ich hole Besteck und was zu trinken.« Er verschwand mit wackelndem Hintern wieder nach drinnen und summte leise vor sich hin. Nicht, dass ich ihm auf den Hintern gesehen hätte, es war nur… diese Badehose war sehr betonend.

»Eine schöne Wohnung ist das«, bemerkte Harry, als er wieder nach draußen kam. Gerade in dem Moment stöhnte ich leidend auf, da ich mich gerade aus dem schön warmen Wasser erhoben hatte.

Er lachte, doch als er zu mir sah, entfielen ihm alle Gesichtszüge. Verwirrt schaute ich ihn an. Es dauerte einige Wimpernschläge, bis ich merkte, was los war. Ich war… nackt. Mist!

»Fuck«, stießen wir beide gleichzeitig aus. Ich klang geschockt, Harry nicht.

Schnell hielt ich mir die Hände vor den Schritt, obwohl ich wusste, dass er schon alles gesehen hatte. Ich musste aussehen wie eine überreife Tomate, als ich auf ihn zuging. Er stand noch immer in der Tür und ließ seinen Blick mit geweiteten Augen über mich wandern. Jeder Millimeter meiner Haut, den er mit seinen grünen Augen scannte, kribbelte und eine Gänsehaut jagte über meinen Rücken.

»Äh, würdest du…« Ich deutete mit einem Nicken auf die Tür, da ich keine meiner Hände gebrauchen konnte.

Harry machte einen Schritt zur Seite und ich huschte nach drinnen, wo ich trotz Muskelkater so schnell wie nie ins Schlafzimmer hastete. Dort warf ich mich einfach aufs Bett und schrie gedämpft in die Matratze, ehe ich mich auf den Rücken drehte und mich aufsetzte. Ich wusste, dass es eine dumme Idee war, nackt in den Pool zu gehen. Argh, warum hatte ich das bloß getan? Wie sollte ich Harry denn jetzt unter die Augen treten?

Und als wäre das nicht schon genug, bemerkte ich mit einem Blick nach unten, dass mein kleiner Freund auf Halbmast von mir abstand. Frustriert ließ ich mich wieder nach hinten fallen und bedeckte mein Gesicht mit meinen Armen. Shit, shit, shit. Peinlich! Einfach nur peinlich!

Es dauerte einen Moment, bis ich mich wieder bewegen konnte. Ich stand auf und zog mir die Badehose über, die ich heute Morgen extra noch aus dem Koffer gekramt hatte. Aber nein, Dummkopf Tomlinson war zu faul, um sie noch zu holen, sondern war nackt in den Pool gestiegen. Es war doch so klar, dass das passieren musste!

Ich nahm mir noch ein Handtuch aus dem Bad mit, um meinen Schritt zu bedecken. Harry saß am Tisch und packte gerade das Essen aus. Er blickte auf, als er mich bemerkte.

»Ich habe schonmal ausgepackt. Möchtest du Spinat oder Margherita?« Er deutete auf die Pizzen, die in zwei Kartons auf dem Tisch standen.

»Margherita gerne«, murmelte ich und ließ mich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen.

Ich griff nach der Pizza und riss das erste Stück ab. Scheiße, warum war es so still? Und warum war es so unangenehm? Unruhig, da ich nicht wusste, was ich machen sollte, rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Dabei vermied ich es, Harry anzusehen.

Er hatte mich verdammt nochmal nackt gesehen! Wie konnte ich nur so dämlich sein? Frustriert schnaubte ich. Normalerweise hätte mir das nichts ausgemacht. Zayn, mein anderer bester Freund, hatte mich auch schon nackt gesehen. Da war ja nichts bei. Aber Harry… Als er in dieser verfluchten Badehose rausgekommen ist, da… Verdammte Scheiße! Es hatte mich erregt. Der Anblick von Harry in dieser blöden, gelben, engen Badehose und die Tattoos hatten mich angemacht. Die Art, wie er sich die Haare zurückgestrichen hat und posierte.

Wieso erregte mich das? Ich war nicht schwul, ich stand nicht auf Männer. Ich mochte Frauen. Weibliche Figuren machten mich an, nicht der schlanke, muskulöse, große Körperbau von Harry, der ihn so unfassbar se–

»Argh«, stieß ich aus und legte meine Pizza zurück in den Karton.

Harry sah auf und blickte mich fragend an, während er noch kaute. »Was ist?«

Ich ließ mich zurückfallen und legte meinen Hände in meinen Schoß. Ich musste aufhören, an seinen nackten Oberkörper zu denken. Augen nach oben, Louis! »Das eben… ich hab einfach nicht dran gedacht, okay? Sorry.«

Er leckte sich über die Lippen, nachdem er runtergeschluckt hatte. »Du entschuldigst dich gerade ernsthaft dafür, dass du nackt in dem Pool saßt?« Er zog eine Augenbraue hoch. Ich setzte an, etwas zu sagen, doch er kam mir zuvor: »Ist doch nichts dabei. Klar, ich hab dich gesehen, aber glaubst du wirklich, dass mir das was ausmacht? Eher im Gegenteil, du bist echt ein Augenschmaus.«

Ich spürte, wie ich rot wurde. Das konnte er doch nicht einfach sagen! »Das kannst du nicht beurteilen.« Ich zog das Handtuch weiter über meinen Bauch.

»Louis, sieh mich an.« Widerwillig sah ich auf. Harry blickte mir direkt in die Augen und beugte sich etwas vor, was seinen Worten noch etwas mehr Nachdruck verlieh. »Du bist nicht der erste Mann, den ich nackt gesehen habe. Und als bisexueller Mann kann ich sehr wohl beurteilen, ob du gut aussiehst oder nicht. Und du, mein Freund, du bist ein ganz anderes Kaliber, als die meisten anderen Jungs, mit denen ich schon Bekanntschaft gemacht habe.«

Ich senkte den Blick und versteckte mich hinter der Cola-Dose. »Du bist bi?«, war alles, was ich rausbrachte.

»Jup«, meinte Harry und klaute sich ein Stück meiner Pizza. »Ich hoffe, das ist kein Problem für dich.«

Schnell schüttelte ich den Kopf. Er sollte nicht denken, dass ich etwas gegen Männer hatte, die auf dasselbe Geschlecht standen. Denn das war wirklich nicht der Fall. Nur war es doch irgendwie komisch, zu wissen, dass er anscheinend an mir interessiert war. Oder mich jedenfalls gutaussehend fand. Was auch immer. Im Grunde genommen war es mir eigentlich egal. Naja, egal irgendwie nicht, aber… ach keine Ahnung. »Nein, ist kein Problem. Du bist nur der erste Typ, den ich kenne, der auch auf Typen steht. Ist also nur ein bisschen neu.«

»Du brauchst keine Angst haben, dass ich mich einfach auf dich stürze oder so«, stellte er klar. »Nur weil ich auf Männer stehe, heißt das nicht, dass ich mich gleich über jeden hermache, der mir auch nur im Geringsten gefällt. Ich würde nie etwas ohne dein Einverständnis machen, wenn es darum geht.«

Ich nickte und aß mein Stück Pizza weiter. Das hätte ich von ihm auch nicht erwartet. Harry schien nicht der Typ zu sein, der sich alles angelte, was nicht bei drei auf den Bäumen war.

»Heißt allerdings nicht, dass ich aufhören werde, dir Komplimente zu machen. Es sei denn natürlich, du hast grundsätzlich etwas dagegen, von einem Mann welche zu bekommen.« Harry sprach langsam, sah mich prüfend an und lächelte, als ich vorsichtig den Kopf schüttelte. Ich hatte nichts dagegen.

»Wundervoll«, grinste er, lehnte sich zurück und schlug sich mit beiden Händen auf den Bauch. »Puh, bin ich satt.«

»Kein Wunder, wenn du die Hälfte meiner Pizza mitisst«, sagte ich und deutete auf meinen Karton, in dem nur noch ein Stück lag, das ich mir jetzt nahm.

»Du wolltest ja nichts von meiner abhaben«, meinte er schulterzuckend. Gott, diese Grübchen! »Wie geht’s den Muskeln?«

Ich stöhnte auf und legte den Kopf in den Nacken. »Die bringen mich um!« Harry lachte laut und richtete seine Sonnenbrille, die er sich zum Essen in die Haare gesteckt hatte. »Das wird schon wieder.«

»Glaub ich nicht. Ich hatte noch nie so einen Muskelkater, Harry. Noch NIE!« Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen, wobei ich fast den Pizzakarton traf, den Harry allerdings noch rechtzeitig wegzog.

»Soll ich dich jetzt bemitleiden oder so?«, fragte er belustigt und ich hörte, wie sein Stuhl über den Boden geschoben wurde. Es raschelte kurz.

»Jaaa«, jammerte ich und pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Okay. Armer, Louis. Ich könnte dich massieren. Niall sagt immer, ich habe magische Hände«, schlug er vor, seine Stimme kam nun von drinnen.

Ich drehte den Kopf herum und legte meine Wange auf der Tischplatte ab. Dann zuckte ich die Schultern, als Harry wieder auftauchte. »Ich glaube, ich gehe gleich einfach in den Pool.«

»Sehr gute Idee. Kannst du selber aufstehen oder brauchst du Hilfe, Opi?«, feixte Harry. Er stützte sich auf dem Tisch ab und grinste schief.

»Ich zeig dir gleich mal Opi«, knurrte ich und stand auf. Ohne groß nachzudenken lief ich auf ihn zu. Das Handtuch, das bis eben noch auf meinem Schoß lag, fiel zu Boden. Ich schlang meine Arme um Harrys schmale Taille und drückte ihn in Richtung des Pools, der immer noch gemütlich vor sich hin blubberte.

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