•35 || „Also, Frieden?"•
Hallöchen,
Ich hab hier einmal ein neues Kapitel in petto. Viel Spaß und lasst gerne Rückmeldung da, was ihr von Eleanor haltet :) Glaubt ihr, sie meint es ernst, oder blufft sie?
Gleich kommt noch ein Kapitel, also bis gleich
Kapitel 35
„Also, Frieden?“
Das Klingeln meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. Es war Samstag und ich arbeitete eifrig an meinem Buch. Doch nun speicherte ich das Dokument ab und klappte meinen Laptop zu, bevor ich aufstand und zur Tür ging, um den Summer zu betätigen.
Da ich wusste, wer gerade die Treppen hochkam, öffnete ich meine Wohnungstür und wartete. Als Eleanors brauner Schopf um die Ecke bog, lächelte ich sie an. Es war seltsam, sie, nach allem was passiert war, zu sehen. Aber dennoch hatte ich sie vor zwei Tagen angerufen und um ein Treffen bei mir gebeten. Zwar wäre ich auch zu ihr gefahren, hätte es sein gemusst, aber ich wollte mich lieber auf vertrauten Territorium bewegen und mich sicher fühlen. Und das war in ihrer Wohnung nicht der Fall.
»Hallo, Louis«, sagte sie und senkte schuldbewusst den Kopf, als könnte sie mir nicht in die Augen sehen.
»Hey, komm rein«, erwiderte ich und machte ihr Platz, sodass sie an mir vorbei in meine Wohnung gehen konnte.
Ich schloss hinter ihr die Tür und deutete ins Wohnzimmer. »Setz dich gerne. Willst du etwas trinken?«
»Ein Glas Wasser, wenn du hast?« Ich bemerkte ihre zögerliche Art. Mit einem Nicken ließ ich sie allein und verschwand in die Küche. Dort lehnte ich mich erstmal einen Moment gegen die Arbeitsfläche. Mir ihr nur zu telefonieren war deutlich einfacher, als ihr direkt gegenüber zu stehen. Auf diese Art kam alles nochmal hoch.
Nach einigen tiefen Atemzügen holte ich mein Handy aus der Tasche und sah, dass Harry mir geschrieben hatte.
Harry: Hey, Sonnenschein. Wie geht es dir? Entschuldige, dass ich mich nicht gemeldet habe, mein Vater hat Druck gemacht und ich musste einige Bilder fertigstellen und nach Rom bringen. Das hat sich alles länger gezogen, als ich wollte. Kann ich dich heute Abend anrufen? x Harry
Erleichterung schupste den Stein von meinem Herzen, als ich die Worte las. Ich hatte seit unserem etwas ungeplanten Telefonat weder mit ihm gesprochen noch geschrieben, weshalb ich jetzt umso erleichterter war, zu wissen, dass es ihm gut ging und er lediglich ein wenig Stress bei der Arbeit hatte.
Me: Hey, bei mir ist alles in Ordnung. Mehr oder weniger. Eleanor ist gerade angekommen, ich will mit ihr besprechen, wie wir wegen des Kindes jetzt weiter verfahren. Klar kannst du mich nachher anrufen, ich würde mich freuen, mit dir zu sprechen :)
Antwort bekam ich vorerst nicht, weshalb ich ein Glas aus dem Schrank über der Spüle nahm und es mit Leitungswasser auffüllte. Mir selbst machte ich einen Tee, bevor ich zurück ins Wohnzimmer trat.
Eleanor saß ein wenig steif auf dem Sofa, ihr Handy in der Hand umklammert und schaute sich um. Als ich ihr das Glas hinhielt, zuckte sie zusammen. Mit großen Augen sah sie zu mir auf und räusperte sich, als sie mir das Glas abnahm. »Dankeschön«, sagte sie leise und nickte zu meinem großen Bücherregal, das eine ganze Wand des Wohnzimmers einnahm. »Schön hast du es hier.«
Ich ließ mich auf dem Sessel neben dem Sofa nieder und nippte an meinem Tee. Der Dampf ließ meine Brille beschlagen. Ich trug sie nicht oft, meistens beim Arbeiten, wonach ich dann vergaß, sie wieder abzunehmen. Doch jetzt ließ ich sie auf, in der Hoffnung, so etwas ernstzunehmender zu wirken. »Danke«, sagte ich, ohne sie darauf aufmerksam zu machen, dass es im Wohnzimmer unserer ehemals gemeinsamen Wohnung ähnlich ausgesehen hatte.
Jedenfalls, bis ich all meine Bücher und die Regale abgeholt hatte.
Sie nahm einen Schluck Wasser und stellte das Glas auf den Tisch vor ihr. »Hör zu, es tut mir leid. Alles«, murmelte sie mit zittriger Stimme. In ihren Augen standen Tränen, doch sie wischte sich schnell über die Wangen. Das mussten die Schwangerschaftshormone sein. Mom ging es bei den jüngsten Zwillingen auch so.
»Ich wollte nicht, dass das alles so passiert…« Sie schniefte. Ich reichte ihr ein Taschentuch aus der Packung, die ich vorrätig hier lagerte.
»El, das wollte ich auch nicht. Du hast was mit Oliver angefangen, nicht ich. Ich wollte nur, dass du glücklich bist. Aber anscheinend warst du es nicht. Habe ich irgendwas falsch gemacht? Fehlte dir irgendwas?«, fragte ich händeringend. Zwar wollte ich über das Ungeborene sprechen und nicht hierrüber, aber jetzt hatte ich wohl keine Wahl. Ich musste wissen, warum sie es getan hatte. Um ihr verzeihen zu können.
Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es selbst nicht, aber du hast definitiv nichts falsch gemacht. Du bist toll und hast mich unterstützt und…« Ihre Stimme versagte und sie räusperte sich erneut. »Aber ich glaube, ich habe mich nach ein wenig Abenteuer gesehnt. Und ich weiß auch, dass es falsch war, es so zu suchen, gesucht zu haben. Nur wusste ich nicht, was ich tat und… Louis, ich… Ich wollte dich nicht hintergehen. Oli war nur so… Wie er nun Mal ist, du kennst ihn ja.
Wenn wir in der Gruppe unterwegs waren hat er immer wieder Andeutungen gemacht, wenn du gerade nicht dabei warst, und mich irgendwann gefragt, ob wir nicht zusammen mal was allein machen wollten. Ich habe ja gesagt, weil ich angetrunken war und mich nach Aufmerksamkeit gesehnt habe. Du warst nicht da und… Ich weiß, dass das keine wirkliche Entschuldigung ist, aber ich war nicht ganz bei Verstand. Es ist meine Schuld, alles. Und ich bereue es.«
Die Zähne zusammengebissen saß ich da und starrte in meine Tasse. Ich konnte nicht wirklich glauben, was ich da hörte. »Und dann habt ihr euch weiter getroffen?«, fragte ich nüchtern.
Eleanor nickte und wischte sich die Tränen weg. »Zuerst dachte ich, dass er nur unsere Freundschaft vertiefen wollte, weil er mich mochte. Aber als wir das eine Mal bei ihm waren und einen Film geschaut haben, hat er seine Absichten mehr als deutlich gemacht. Er ist immer weiter zu mir gerutscht und hat seine Hand auf mein Bein…«
»Und du hast ihm nachgegeben.«
»Ja.« Sie nickte erneut mit schuldbewusstem Blick. »Es war falsch, das weiß ich jetzt auch. Nur sehnte ich mich so sehr nach der Art von Aufmerksamkeit, die du mir nicht gegeben hast. Unsere Küsse waren schön, keine Frage, aber ich bin eine Frau mit Bedürfnissen. Ich wollte mehr und du warst nicht bereit dazu, mir dieses „mehr“ zu geben.«
»Du hättest mich darauf ansprechen können!«, rief ich leise und sah sie mit großen Augen an. »Wir hätten darüber reden können, El. Und dann hätten wir eine Lösung gefunden. Das wäre doch gar kein Problem gewesen.«
»Ich weiß, aber ich hatte Angst, dass du das nicht wollen würdest«, wisperte sie und spielte mit der Ecke ihrer Handyhülle rum.
»Aber dadurch, dass du nicht mit mir gesprochen hast, habe ich gedacht, dir würde das reichen, was wir hatten«, erklärte ich. »Ich dachte, du wolltest auch nicht mehr als küssen.«
»Aber das war eben doch so. Ich wollte mehr, unbedingt. Und dann habe ich ihm nachgegeben und es fühlte sich gut an, weißt du? Auf diese Weise begehrt zu werden.«
Ich zog die Augenbrauen zusammen. »Du hast Gefühle für ihn entwickelt, richtig? Hast dich in ihn verliebt.«
Sie nickte zustimmend und trank etwas. »So war es. Allerdings waren die Gefühle anscheinend nur einseitig vorhanden«, sagte sie bitter. »Als er von der Schwangerschaft erfahren hat, ist er ohne ein Wort abgehauen. So, wie es aussieht, war ich nichts weiter als eine weitere seiner Huren.«
»Du bist… Du bist keine Hure, Eleanor. Oliver ist ein Arsch, der sich Frauen einfach nimmt, als wären sie Gegenstände. Du hast es nur nicht sehen wollen«, warf ich ein und beugte mich zu ihr, um eine Hand an ihren Oberarm zu legen. »Aber bitte, sei ehrlich zu mir. Hast du in dem Zeitraum, in dem du schwanger geworden bist, mit ihm geschlafen?«
Sie senkte ihren glasigen Blick. »Habe ich…«
Seufzend ließ ich meinen Arm sinken und stand auf. Ich fuhr mir durch die Haare, als ich mich ans Fenster stellte und es öffnete. Hinter der Pflanze, die auf der Fensterbank stand, holte ich eine Zigarette hervor und steckte sie mir zwischen die Lippen, um sie anzuzünden.
»Warum lügst du mich immer und immer wieder an? Du kannst mir die Wahrheit sagen, Eleanor«, sagte ich und sog den Rauch tief in meine Lungen.
»Du rauchst?«
»Dumme Angewohnheit«, murrte ich und pustete den Qualm nach draußen, damit er mir nicht die Wohnung vollstank.
»Ich habe Angst, Louis.«
Ich drehte mich zu ihr um und schob meine Brille hoch. »Ich habe einen Plan.«
Sie sah mich fragend an. »Ich werde dich während der Schwangerschaft unterstützen. Für meinetwegen kannst du bei mir einziehen, bis das Kind geboren ist. Wenn alles glatt läuft bei der Geburt und es gesund ist, machen wir einen DNA-Test. Ich will einfach mit Sicherheit wissen, ob es mein Kind ist oder nicht.«
»Das verstehe ich. Und das können wir gerne machen«, stimmte sie mir zu. »Und wenn es nicht dein Kind ist?«
Ich seufzte und zog erneut an der Zigarette. »Sollte das der Fall sein, werde ich trotzdem bei dir bleiben. Du glaubst ja wohl nicht, dass ich dich mit einem Kind allein lasse, oder? Ich bin ja nicht lebensmüde.«
El keuchte auf und kam auf mich zu. »Danke auch«, lachte sie. »Nein, wirklich. Das würde ich dir nie vergessen.«
»Du bist immer noch irgendwie eine gute Freundin für mich. Und es ist wahrscheinlich besser, wenn das Kind einen Vater hat«, sagte ich und sah sie an. »Wir werden es aufziehen, als wäre es unseres. Aber ich habe keinerlei Gefühle mehr für dich. Wir werden nicht mehr zusammen kommen und du wirst ins Gästezimmer ziehen, wenn du bei mir einziehen möchtest. Aber organisieren musst du alles selbst. Ich setze keinen Fuß mehr in diese Wohnung.«
»Das kann ich verstehen. Ich habe es da auch nicht mehr ausgehalten«, murmelte sie und lehnte sich an die Wand. »Danke für dein Angebot. Es wäre schön, nicht allein zu wohnen, sondern zu wissen, dass man jemanden hat, falls etwas passiert. Und meinen Eltern kann ich nicht auf die Dauer zur Last fallen, du weißt ja, wie es bei ihnen ist.«
Ich nickte. Eleanors Eltern waren zwar nett, aber nur, wenn man sie in Ruhe ließ und ihre Freundlichkeit nicht überstrapazierte. Und das galt auch für ihre Tochter. Ich konnte mich nur zu gut daran erinnern, dass sie froh darüber waren, dass El und ich zusammengezogen waren. Endlich hatten sie ihre Ruhe.
»Aber sollte ich dir zu viel werden, kannst du mich gerne rausschmeißen. Ich kann bestimmt bei Kendall unterkommen. Du bist der Boss.«
Ich rauchte meine Zigarette auf und drückte den Stummel im Aschenbecher aus, der neben der Schachtel hinter dem Blumentopf stand. »Wir kriegen das schon irgendwie hin. Aber bitte lüg mich nie wieder an.«
»Versprochen.« Obwohl ich nicht viel auf ihre Versprechen gab, glaubte ich ihr. Ihre Situation war wirklich mies und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie diese Chance gefährden wollte.
»Ich wünsche mir, dass du mir irgendwann wieder vertrauen kannst«, sagte sie leise und lächelte mich sanft an. »Ich vermisse meinen besten Freund ganz schön.«
»Wenn die Zeit reif ist. Ich weiß nicht, wann oder wie viel es braucht, bis wir wieder dahin zurückfinden, wo wir einmal waren, aber ich fände es auch schön.«
Sie streckte die Hand aus. »Also, Frieden?«
Ich lachte bei der Geste auf. Wenn wir uns früher in unserer Kindheit gestritten hatten und uns wieder vertragen wollten, hatten wir genau dasselbe gemacht. »Frieden«, erwiderte ich und schlug ein. Dass unser alter Freundschaftsabklatsch noch so gut saß, hätte ich nicht erwartet. Aber wahrscheinlich war das eines der Dinge, die für immer blieben.
»Ist das Harry?«, fragte sie nach einem Augenblick des Schweigens und deutete auf die eingerahmten Fotos an der Wand. Ich hatte einige Bilder, die wir zusammen oder ich von ihm gemacht hatte, vorgestern bei dem Drogeriemarkt in der Nähe ausgedruckt.
Nickend entfernte ich mich von der Fensterbank und verschränkte meine Arme vor der Brust, während ich die Bilder betrachtete. Einige waren in schwarzweiß gedruckt, andere leuchteten fast vor Farbe. »Ja, das ist Harry.« Mein Lockenkopf.
Ein Lächeln trat auf Eleanors Gesicht. »Du hast am Telefon gar nicht erwähnt, dass er so gut aussieht.« Als sie merkte, wie ich mich versteifte und meine Miene sich verhärtete, hob sie zurückrudernd die Hände. »Sorry, unangebracht, ich weiß. Tut mir leid.«
Sie war bisher eine der wenigen Personen, die von Harry wusste. Ich hatte es ihr gesagt. Warum auch immer ihr vor allen anderen. »Hast du eigentlich ein Problem damit, dass ich, naja, nicht nur Frauen attraktiv finde?«
»Nein, wie kommst du darauf?«, entgegnete sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Auf ihrer Stirn tauchte die Falte auf, die sie schon seit ihrer Kindheit hatte und auftauchte, wenn sie nachdenklich war. Instinktiv hob ich die Hand und fuhr mit dem Daumen über ihre Stirn, zog sie jedoch im selben Moment wieder zurück. Soweit waren wir noch nicht.
Ich zuckte die Schultern und vergrub meine Hände in den Hosentaschen meiner Jeans. »Es ist alles ziemlich neu und ich kenne so niemanden, der schonmal ein Coming-Out hatte. Bis auf Harry und bei ihm lief es nicht so gut. Ich habe einfach Angst, wie die Leute darauf reagieren, weißt du?«
Nickend streckte sie ihren Arm aus und legte mir ihre Hand auf die Schulter. »Ich habe zwar keine Ahnung, wie du dich fühlst, aber ich denke, man kann es ein wenig damit vergleichen, den Leuten zu erzählen, dass man schwanger ist.« Sie lachte leise, ehe sie wieder ernst wurde und ein aufmunterndes Gesicht aufsetzte. »Nicht jeder Mensch ist gleich, das weißt du ja. Manche werden es leichter aufnehmen als andere. Das ist ganz normal. Und ja, es gibt auch Ärsche auf dieser Welt, die es nicht verstehen. Aber ich denke, ich kann dir versichern, dass weder deine Eltern, deine Geschwister, noch deine Freunde dich dafür verlassen würden. Immerhin bist du noch Louis. Unser Louis. Der Bücherwurm. Und nur weil du jetzt auch Männer magst, veränderst du dich nicht.«
Mein Mundwinkel zuckte, denn da war sie wieder. Meine beste Freundin El, die ich so vermisst hatte.
»Und es ist ja nicht so, dass du gleich jedem Typen auf den Arsch schaut, oder wo man sonst so hinguckt. Das kann ich mir nicht vorstellen, denn du hast Harry. Auch wenn der in Italien ist und du hier. Du hast jemanden. Und selbst wenn du Harry nicht hättest, wärst du immer noch du«, sagte sie bestimmt und legte nun ihre Hand auf mein Herz. »Das ist es, was wichtig ist. Dass du glücklich bist und auf dein Herz hörst. Und Louis? Ich verspreche dir, wenn du dich vor egal wem outen willst und seelischen Beistand brauchst, bin ich für dich da. Als Freundin, ja?«
Ich atmete tief durch, um die Tränen zu unterdrücken, und schloss dann langsam meine Arme um ihren Rücken. Ich verbarg mein Gesicht an der Halsbeuge meiner besten Freundin und hielt sie so fest ich konnte. Und in diesem Moment wurde mir klar, dass ich ihr verziehen hatte.
Sie hatte sich eine Scheiße erlaubt, hatte mich hintergangen und belogen, aber jetzt, wo ich den Hintergrund kannte und nach diesen Worten, die ich hören hatte musste, merkte ich, wie die Wunden in meinem Herzen, die nicht einmal Harry reparieren konnte, langsam zu schließen begannen. Wunden, die nur heilen konnten, wenn ich wusste, dass meine beste Freundin immer noch dieselbe war wie früher.
»Danke«, wisperte ich leise. »Das habe ich hören gemusst.«
El strich mir mit der Flachen Hand über den Rücken. »Ich weiß, ich kenne dich doch.«
Nach einem weiteren Moment löste ich mich wieder von ihr und sah ihr ins Gesicht. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen und ihre braunen Augen waren warm. Dann hob sie die Hand und bevor ich mich wehren konnte, wuschelte sie mir durch die Haare.
»Hey!«, rief ich und flüchtete mich auf die andere Seite des Raumes. »Lass meine Haare in Ruhe, die haben dir nichts getan!«
El hielt sich vor Lachen den Bauch. »Du hast es schon immer gehasst, wenn jemand deine Haare angefasst hast.«
Das stimmte. Nur eine Person durfte meine Haare soviel anfassen, wie sie wollte. Und zwar jemand, der nicht hier im Raum war. Als hätte Harry gewusst, dass ich an ihn dachte, klingelte mein Handy auf dem Wohnzimmertisch.
»Das ist dann wohl mein Zeichen«, meinte Eleanor und sammelte ihre Sachen zusammen. Als sie auf mich zukam, reichte sie mir mein Handy. »Wir sehen uns. Und danke nochmal.«
»Gerne«, antwortete ich und nahm den Anruf an. »Hey, Harry.«
»Sonnenschein, was hast du mich so lange warten lassen?«, säuselte mein Lockenkopf an meinem Ohr, was Eleanor kichern ließ.
»Eleanor ist gerade hier, wir haben geredet, aber das hab ich dir auch geschrieben«, sagte ich entschuldigend.
»Sie ist noch da?«
»Ja, aber sie geht gerade. Warte kurz.« Ich ging an El vorbei zur Tür und öffnete sie. Mit einem leisen »Bis dann« verabschiedeten wir uns und ich schloss die Tür wieder. »Jetzt ist sie weg. Also, wie waren deine letzten Tage?«
»Worüber habt ihr gesprochen?«, umging er meine Frage und klang nicht mehr ganz so fröhlich wie eben noch.
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