•18 || „Das war jetzt echt kitschig, Sonnenschein."•

Hey :)
Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Ich weiß, es hätte schon längst ein neues Kapitel geben müssen, aber ich hatte einfach keine Zeit. Dafür kommt es jetzt und ich hoffe, es gefällt euch.
Zudem habe ich einige Ankündigungen zu machen. Zuerst eine gute Nachricht: Ich habe die Zeit, die ich mir genommen habe, sinnvoll genutzt. Paperplanes ist jetzt wieder auf einem Stand, der mir gefällt. Ich habe endlich wieder genügend Kapitel offline, um bedenkenlos auch eine Woche mal nicht zu schreiben, sollte ich keine Zeit haben. Dazu wird diese Story länger als ich geplant hatte. Vorgesehen waren ca. 45 Kapitel, allerdings bin ich momentan bei Kapitel 37 und es fängt gefühlt gerade erst an. Heißt: der Plot und ein Großteil der Handlung kommt erst noch. Gott, ich bin wirklich gespannt, ob ihr kommen seht, wo ich drauf hinaus will, oder ob es euch überrascht hehe.
Gut, jetzt habe ich erstmal noch drei Daten zu nennen, an denen keine Kapitel kommen werden (leider auch nicht unter der Woche). Das wären einmal der 3.9., der 10.9. und der 17.9. Also fast der ganze September. Das tut mir wirklich irre leid, aber nächste Woche beginnt für mich wieder die Schule, mein letztes Schuljahr und es gibt noch so viel zu klären, ich fahre auf Studienfahrt und und und... wie das halt so ist. Vielleicht kann ich euch ja doch zwischendurch mal mit einem (oder vielleicht auch zwei) Kapiteln überraschen, aber ich kann nichts versprechen. Wenn der September vorbei ist, hoffe ich, dass ich Paperplanes ohne weitere Vorkommnisse und Pausen beenden kann. Aber jetzt wisst ihr schonmal Bescheid, das war mir wichtig.

So, jetzt aber genug gesagt. Los geht's. Ich wünsche euch viel Spaß! Lasst mir gerne Rückmeldung da♡

Liebste Grüße,
Eure Lea
(Ich habe beschlossen, jetzt meinen echten Namen zu nutzen, also nicht wundern)


Kapitel 18

„Das war jetzt echt kitschig, Sonnenschein.“

»Harry?«

»Ich…« Er löste sich von mir und brachte etwas Abstand zwischen uns. Er fuhr sich durch die Haare, Panik stand in seinem Blick. »Nein, also… Ich glaube- ich weiß nicht, ob ich… Ich weiß es nicht, okay? Da ist irgendwas in mir. Ich… Ich empfinde etwas für dich, ja. Aber… fuck!«

Harry schrie das letzte Wort in seine Hände und trat nach einem Stein, der in hohem Bogen wegflog. Dann riss er sich zusammen und fuhr zu mir herum. »Du verwirrst mich, Louis. Auf eine Art, die ich nicht kenne. Es ist… Ich kann es nicht beschreiben, was du mit mir machst. Aber du machst etwas mit mir, das weiß ich. Nur finde ich keine Worte dafür. Noch nicht. Louis, als ich dich da auf dem Dorfplatz sah, musste ich sofort grinsen. Du warst einfach da und warst… du. Du warst sofort in meinem Kopf und hast mein ganzes Denken lahmgelegt. Ich hatte nur noch Augen für dich und alles, woran ich denken konnte, waren diese verflucht schönen Augen und dein Lächeln, das mich nicht loslässt.»

In seinen Augen war nichts als Ehrlichkeit und Zuneigung, als er auf mich zukam, meine Hände in seine zog und sie an seine Brust presste. Alles, was ich konnte, war ihn mit großen Augen anzusehen und zuzuhören, was er zu sagen hatte.

»Mein Herz hat angefangen zu rasen und ich konnte einfach nicht anders, als wenigstens zu versuchen, eine Verbindung zu dir aufzubauen. Und Gott, ich bin so froh, dass du mich an dich gelassen hast. Du bringst eine Seite in mir zum Vorschein, die ich fast vergessen hatte. Du gibst mir Freiheit, lässt mich fliegen wie einen Papierflieger im Wind. Frei und grenzenlos. Bei dir fühle ich mich geborgen und ich glaube, das hier wird gerade viel zu kitschig.« Er lachte leise, während eine winzige Träne seinen Augenwinkel verließ.

Ich schüttelte den Kopf und räusperte mich. »Es ist nicht zu kitschig, Curly.« Der Kosename rutschte mir einfach über die Lippen. »Ich mag kitschig.«

»Dann ist ja gut«, flüsterte er, als ich weiter an ihn herantrat. »Ich mag dich, Louis.«

Drei kleine Worte, nicht mehr als ein Hauchen, doch sie füllten die Kälte um mein Herz mit leben. Harrys Stimme war so warm und gepaart mit diesen Worten, spürte ich, wie kleine Blümchen in mir wuchsen. Sie ließen mich die letzten Minuten vergessen und schenkten mir eine unvergleichliche Wärme, die meinen ganzen Körper durchzog.

Die Worte des Mannes waren unwichtig. Sie hatten mich getroffen, aber allein der Gedanke an Harry machte es wieder gut. Ich war ihm mehr als nur zugeneigt. Ich mochte ihn ziemlich. Und das übermannte alle negativen Emotionen und Bedenken in mir. Es wurde mir egal, was andere Leute über uns dachten. Und es wurde mir egal, dass ich keine anderthalb Wochen mehr in Italien sein würde. Ich lehnte mich zu Harry, legte meine Hand an seine Wange und sah ihm tief in die Augen.

»Ich mag dich auch«, wisperte ich zurück und musste unwillkürlich grinsen. Fuck, es fühlte sich so gut an, das zu sagen.

Harry jauchzte auf, schluchzte gleichzeitig und vereinte unsere Lippen in einem alles für sich einnehmenden Kuss. Sanft, zart, liebevoll und gleichzeitig verlangend, intensiv und leidenschaftlich. Die Emotionen kochten über und es war wie einer der Momente in den Romanen, die ich schrieb. Es war das, von dem ich nie geglaubt hatte, es jemals im wahren Leben erleben zu dürfen. Deshalb schrieb ich es auf.

Und Harry recht. Die Freiheit, die ich mit ihm empfand, war wie ein Papierflieger im Wind. Leicht und grenzenlos. Der Kuss, den wir teilten, bis unsere Lippen geschwollen waren, schmeckte salzig von unseren Tränen. Aber es waren keine Tränen des Trauerns. Es waren Freudentränen.

~

Nach unserem Geständnis beschlossen wir, mit der Seilbahn zurück ins Tal zu fahren und den Weg zurück zum Dorf anzutreten. Dieses Mal fuhr ich, weil Harry die ganze Zeit über immer wieder leise schluchzte und ab und an Tränen verdrückte. Während der Fahrt hielt ich seine Hand die ganze Zeit fest mit meiner umschlossen.

»Ich wollte dir eigentlich den Wasserfall im Park zeigen«, sagte Harry, als wir die Ferienwohnung betraten. »An so einem schönen Tag ist dieser Ort einfach magisch.«

Ich strich ihm über den Arm. »Ist schon gut. Wir können die Tage nochmal hinfahren, wenn mir mein Chef nicht noch mehr Arbeit aufdrückt. Und bis dahin, bin ich auch froh darüber, einfach Zeit mit dir zu verbringen. Denn mit dir an meiner Seite ist jeder Moment magisch.«

Harrys Lachen erfüllte die Wohnung. »Das war jetzt echt kitschig, Sonnenschein.«

»Aber es stimmt doch«, erwiderte ich und ging rückwärts vor ihm her, während ich gleichzeitig seine Hände hielt. »Außerdem lese ich hauptsächlich Liebesromane, mein Lieber. Da ist Kitsch vorprogrammiert.«

»Ach, so einer bist du also«, grinste Harry und fing an, unsere Hände unabhängig voneinander vor und zurück zu schieben.

»Mhm, so einer bin ich wohl«, summte ich und drehte mich in seinen Armen herum, bis ich mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte. Harry legte von hinten seine Arme um meinen Bauch und verschränkte unsere Finger miteinander.

»Hab ich überhaupt kein Problem mit. Ich bin selber nämlich viel zu unromantisch.« Er strich mit seiner Nase über meine Wange und küsste sich meinen Unterkiefer entlang.

»Pff«, machte ich. »Du hast mir letztens Vampir-Pfannkuchen ans Bett gebracht. Das ist ja wohl der Inbegriff von romantisch.«

Er lachte leise und schmiegte seine Wange an meine. »Gott, du bist so wundervoll.«

Mein Grinsen verbreiterte sich noch weiter. »Sag das nochmal.«

»Du bist wundervoll.«

Ich drehte mich in seinen Armen. »Nochmal. Nochmal, nochmal, nochmal.«

Doch statt es nochmal zu sagen, legte er seine Lippen auf meine. Durch mein Grinsen war der Kuss nicht ganz so, wie er sein sollte, sondern eher ein Gegeneinanderdrücken unserer Münder, aber es war trotzdem perfekt. Jeder Kuss mit Harry war auf seine Weise perfekt.

»Ich glaube, ich werde nie genug davon«, sagte ich und reckte mich weiter hoch, obwohl Harry mich schon mit seinen Händen an den Hüften nach oben hob.

»Und ich werde von dir nie genug kriegen«, erwiderte er und wirbelte uns herum, was mich kreischen ließ. Es war wie ein Traum. Harry war ein Traum.

»Das sowieso.« Ich drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich von ihm löste und im Bad verschwand, wo ich mich ununterbrochen grinsend aus den Klamotten pellte, die mir am Körper klebten.

Nach einer kurzen Dusche band ich mir ein Handtuch um die Hüften und ging ins Schlafzimmer, wo ich mir eine frische Boxershorts anzog und ein Shirt von Harry klaute. Es ging mir bis knapp über den Hintern und normalerweise würde ich so nicht unbedingt rumlaufen, aber es war Harrys Shirt und damit bequem.

»Louis?«, rief Harry aus dem Wohnzimmer. Ich ließ sofort den Stoff los, an dem ich bis gerade eben total dämlich geschnuppert hatte, und ging zu ihm. Er saß auf der Couch und deutete auf mein Handy, das ich auf den Tisch gelegt hatte. »Du wirst angerufen. Von einer gewissen… El?«

Mein Lächeln bröckelte und ich merkte, wie sich mein Herz zusammenzog. Einerseits, weil meine Ex mich anrief, andererseits, weil Harry nicht sehr froh darüber aussah. Ich umrundete das Sofa, nahm mein Handy vom Tisch und hob ab.

»Was willst du, Eleanor?«, fragte ich knapp und stemmte mir die Hand in die Hüfte.

»Louis?« Sie klang aufgelöst. Ich wollte es nicht. Verdammt, ganz und gar nicht. Aber trotzdem merkte ich, wie sich meine Haltung veränderte.

»Was ist los?« Ich warf Harry einen entschuldigenden Blick zu und verschwand nach draußen auf die Terrasse. Die Tür schloss ich hinter mir, bevor ich mich an den Tisch setzte. Ich zog meine Beine an meinen Bauch und umschlang sie mit meinem linken Arm.

Eleanor schluchzte auf. »I-ich…« Stille. »Ich vermisse dich, Louis.«

Mein Name aus ihrem Mund hörte sich falsch an. Die letzten Wochen ignorierte sie mich eiskalt, lebte ihr Liebesleben mit Oliver aus und würdigte mich keines Blickes, als ich meine Sachen abholte. Und jetzt rief sie bei mir an? Während ich in Italien war und einen Freund hatte? Genau dann rief sie an und sagte, sie vermisste mich? Wie surreal war das bitte?

»Eleanor, was ist los? Warum weinst du?« Ich sollte sie hassen für das, was sie mir angetan hat. Aber da war dieser kleine Teil in mir, der sich nach meiner besten Freundin sehnte. Der eben dieser beistehen wollte, weil sie weinte. Ich verfluchte mich dafür.

»Ich-« Ihr Stimme brach. Sie hörte sich sowieso an, als hätte sie bereits eine ganze Weile geweint. »Ich bin schwanger.«

Mein ganzer Körper versteifte sich. Sie war schwanger. Scheiße. Das konnte alles bedeuten. Entweder Oliver, der Bastard, hatte sie geschwängert, oder… ich. Fuck, wie hatten nur eine Nacht zusammen verbracht. Das konnte nicht sein. Es war unmöglich. Es musste Olivers Kind sein. Aber warum war sie dann so aufgelöst? Hatte er sie deswegen verlassen?

Panisch fuhr ich mir übers Gesicht und atmete tief durch. »Wo ist Oliver?«

»Er ist gegangen, als er den Test im Mülleimer gefunden hat«, flüsterte sie. Etwas raschelte, eine Bettdecke wahrscheinlich. »Er will nichts damit zu tun haben. Zumal ich nicht weiß…«

»Ob es von ihm ist?«

Sie schluchzte erneut. »Ich weiß es nicht, Louis. A-aber ich denke, es ist… es ist deins. Ich bin in der elften Woche. Vor elf Wochen habe ich nur mit dir geschlafen. Oliver war nicht da.«

Nun brach auch bei mir der Damm. Es tat weh, zu hören, dass sie nur mit mir geschlafen hatte, weil ihr ach so toller Lover nicht da war. Ich presste mir die Faust auf den Mund, um nicht laut zu schluchzen. Verdammte Scheiße. »Wir haben doch verhütet, wie… wie konnte das passieren? Das kann nicht sein, ich- ich…« Ich schnappte nach Luft und schniefte. »Ich kann kein Vater werden, das…«

Es würde absolut alles kaputt machen. Jetzt, wo ich endlich mal glücklich war. Gewesen war. Ich konnte mich nicht wirklich freuen. Es war alles zu viel. Wie sollte ich das bitte Harry erklären? Wir waren nicht lang zusammen. Was würde es mit unserer Beziehung machen, wenn ich ihm sagte, dass meine Ex von mir schwanger war? Von einem einzigen Mal als wir betrunken waren. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was alles passieren könnte. Ob er mich verließ? Weil er mich nicht teilen konnte? Würde ich das überleben?

»Ich weiß nicht, wie es passieren konnte«, ergriff Eleanor wieder das Wort. »Das Kondom muss gerissen sein. Oder es war abgelaufen. Ich weiß es nicht.«

»Wirst du es behalten?« Die Frage verließ meine Lippen schneller, als ich nachdenken konnte.

»Ich denke schon.«

»Und wie machen wir das dann?«, fragte ich.

Sie seufzte und es raschelte wieder. Eine Tür schlug zu und Stimmen ertönten. »Nein, Mom«, nuschelte sie leise, ehe sie sich wieder an mich richtete. »Keine Ahnung. Am besten wäre es, wenn du hier wärst und wir das persönlich besprechen konnten. Ich stand gestern vor deiner Wohnung und habe geklingelt, aber du warst nicht da.«

»Ich bin in Italien«, sagte ich und atmete zittrig ein.

»Warum bist du in Italien?«

»Mein Chef hat mich hergeschickt, damit ich mal aus meiner Komfortzone rauskomme und wieder schreibe.«

»Hm«, machte sie. »Hör zu, Louis. Wir müssen das irgendwie geregelt kriegen. Ich werde dieses Kind nämlich nicht allein großziehen, denn du weißt, dass ich eigentlich nie Kinder wollte. Aber jetzt ist es passiert und ich werde es auch behalten. Ich könnte es mir nicht verzeihen, ein Leben zu nehmen, weil es ein Unfall war.«

»Das habe ich auch nie von dir verlangt. Natürlich werde ich mich auch um das Kleine kümmern«, sagte ich rasch. Egal, wie sehr sie mir wehgetan hatte, ich würde sie damit nicht im Stich lassen. »Aber mach dir keine Hoffnungen, dass das zwischen uns irgendetwas ändern wird. Das mit uns ist aus. Wir können versuchen, Freunde zu sein. Mehr nicht.«

»Okay, danke Louis. Wann kommst du überhaupt wieder nach London?«

»In neun Tagen. Schaffst du es so lange alleine? Ich würde ungerne weg von hier, bevor ich es nicht muss.« Ich knibbelte an meinem Fingernagel herum. Dumme Angewohnheit, wenn ich nervös war.

»Bis auf die Übelkeit morgens geht es mir ganz gut. Ich bin bei meiner Familie, hab es in der Wohnung nicht mehr ausgehalten«, meinte sie. »Du brauchst deine Reise nicht wegen mir unterbrechen. Es hört sich ganz danach an, als gefalle es dir dort. Hast du jemanden kennengelernt?«

Ich hörte das Grinsen in ihrer Stimme und konnte es nicht verhindern, dass sich auch meine Mundwinkel in die Höhe zogen. Da war sie wieder. Meine beste Freundin. »Vielleicht.«

»Erzähl mir, wie ihr euch kennengelernt habt. Wenn du willst.«

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