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Die Zeit schien beinahe, still zu stehen. Keiner sagte ein Wort, lediglich ihre unregelmäßigen Atemzüge und klopfenden Herzen waren zu vernehmen, genauso wie das Zwitschern der Vögel im Hintergrund, welche von all dem Gefühlschaos hier gar nichts mitbekamen.

Taehyung war sich dessen bewusst, dass Jeongguk vielleicht tatsächlich zu seinen Gefühlen stehen würde, doch das aus seinem eigenen Mund zu hören und ihm dabei Gegenüber zu stehen, übertraf alles.

Er konnte nichts sagen, war einfach nur unglaublich überwältigt und starrte Jeongguk mit weit aufgerissenen Augen an. Alles, was auf den Zettelchen stand, stimmte. Jeongguk liebte ihn.

"W-worauf wartest du noch, Tae? Beleidige mich! S-sag mir, wie eklig das ist, dass ich mich in meinen besten Freund v-verliebt habe! Sag mir, wie dumm ich bin, zu glauben, dass-"

"Halt den Mund!"

Taehyung ballte seine Hände zu Fäusten, während er fest auf seine Unterlippe biss und einmal tief durchatmete. Wieso dachte Jeongguk so von ihm? Dachte er etwa wirklich, dass Taehyung ihn deswegen hassen würde?

"H-halt einfach den Mund...", hauchte er erneut, während ihm nun ebenso Tränen seine Wangen hinunterliefen. Die beiden Jungs sahen sich stumm an, während sie leise vor sich hin weinten und versuchten, ihre Gedanken zu sortieren.

Der Blondschopf überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen, um endlich wieder das zu machen, was er die letzten Monate über so unglaublich vermisst hatte.

Er legte seine Arme um Jeongguks Oberkörper und umarmte ihn.

Sofort konnte er spüren, wie dieser sich anspannte und die Luft anhielt, doch statt seinen Griff zu lockern, drückte sich Taehyung nur noch fester an ihm, um anschließend sein Gesicht in seine Halsbeuge zu vergraben und einmal tief einzuatmen.

Wie sehr er Jeongguks Geruch doch vermisst hatte.

Langsam entspannte sich auch der Jüngere und legte nun ebenso zögerlich seine Arme um Taehyungs Taille, wodurch alles in ihm kribbelte. Er spürte, wie Jeongguk an ihm schnupperte und dabei unbedacht wohlig aufseufzte.

Während auch er seine Nase sanft an Jeongguks Hals rieb, konnte er tatsächlich seinen starken Puls vernehmen, was auch seinen eigenen Herzschlag in die Höhe trieb.

"Ggukie... Du bist ein Idiot... Du weißt doch, dass ich nicht ohne dich kann...", nuschelte er leise in sein Hals, was dem Jüngeren ungewollt eine Gänsehaut bescherte. Sofort musste sich Taehyung ein Lächeln verkneifen, denn er hätte nie gedacht, dass er einmal so eine Wirkung auf seinen damaligen besten Freund haben würde.

"I-ich weiß, mir tut alles so Leid... Ich dachte nur, dass ich vielleicht besser von dir h-hinwegkommen würde, wenn du mich hasst...", flüsterte dieser so leise, sodass Taehyung ihn gerade noch so verstehen konnte.

"Wir können auch weiterhin... naja, b-beste Freunde bleiben, wenn du das überhaupt möchtest... Ich werde versuchen, mich zurückzuhalten, Tae."

Wie, als hätte sich Taehyung gerade an ihm verbrannt, löste er sich sofort von ihm und sprang nach hinten. Beste Freunde bleiben? War es ihm etwa nicht klar, dass Taehyung das Gleiche fühlte?

Verwirrt öffnete Jeongguk seinen Mund und wollte gerade fragen, was er falsches gesagt hatte, doch der Andere unterbrach ihn sofort. "Beste Freunde? Wie kommst du darauf, dass ich mit dir nach all dem noch befreundet sein will?", fragte er ein bisschen enttäuscht und spielte auf die Zettelchen an, was Jeongguk allerdings ganz anders verstand.

Denn trotz der Sanftheit in seiner Stimmlage konnte er beobachten, wie ein schmerzhafter Ausdruck über Jeongguks Gesicht glitt. Dieser nickte leicht und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.

"Ich kann verstehen, dass du n-nichts mehr mit mir zu tun haben willst... Ich war- nein, ich bin ein Arschloch und habe es einfach verbockt... E-es tut mir so Leid..."

Während Jeongguk sich weiterhin entschuldigte und traurig auf seine Füße starrte, hielt der Blondschopf es nicht mehr länger aus.

"Du verstehst es nicht, oder?", versuchte es Taehyung nun, womit er Jeongguk allerdings nur noch mehr verwirrte. Er schloss kurz seine Augen, um sich auf das vorzubereiten, was er seinem damaligen besten Freund nun schon seit ewig langer Zeit sagen wollte.

"Jeongguk... Wie zum Teufel soll ich noch mit dir befreundet sein, wenn ich mich auch in dich verliebt habe?"

Endlich war es raus. Es fühlte sich unglaublich befreiend an und er konnte förmlich spüren, wie ihm eine unglaublich schwere Last von den Schultern fiel.

Er öffnete langsam seine Augen und sah nun direkt in Jeongguk seine, welche beinahe ihre doppelte Größe angenommen hatten. Seine leicht rötlich schimmernden Wangen nahmen plötzlich eine dunkle Farbe an und des öfteren öffnete Jeongguk seinen Mund, woraus allerdings kein Ton kam.

Ein schiefes Lächeln bildete sich auf Taehyungs Lippen, als er den Jungen, den er so liebte, so überfordert vor sich stehen sah.

Der Schwarzhaarige blinzelte einige Male, schluckte deutlich nervös und fummelte mit zittrigen Händen an seinem Pullover rum, als er langsam nickte und den Blickkontakt fast schon schüchtern abbrach.

"M-meinst du das ernst? Du hasst mich also nicht?"

Frustriert seufzte Taehyung auf, um sich einmal seine Hand vor die Stirn zu schlagen. "Ich bin seit Jahren Hals über Kopf in dich verknallt und du denkst immer noch, dass ich dich hasse?"

Nun errötete auch er, was der Jüngere ungläubig beobachten konnte. Dieser räusperte sich kurz, was aus welchen Gründen auch immer Taehyungs Herz zum schneller schlagen brachte.

"Wieso hast du nie etwas gesagt, Tae?"

Fassungslos starrte Taehyung ihn an. "Wieso? Weil ich unsere Freundschaft nicht zerstören wollte! Mir war es recht, solange ich in deiner Nähe bleiben durfte, aber selbst die hast du mir irgendwann weggenommen... Stattdessen hast du mich von dir weggestoßen, was ich beim besten Willen nicht verstehen konnte! Ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht..."

Der Jüngere presste seine Lippen aufeinander, Reue war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. "Für mich war es auch alles andere als einfach, Tae. Seitdem du mir erzählt hast, dass du genauso wie ich auf Jungs stehst und ich damit nicht der einzige wäre, hatte ich plötzlich die Vorstellung von uns beiden z-zusammen nicht mehr aus dem Kopf gekriegt..."

Ein warmer Schauer lief dem Blondschopf über den Rücken, als er ihm genauestes zuhörte. Plötzlich streckte Jeongguk seinen Arm aus und umfasste etwas zurückhaltend mit seiner Hand Taehyungs, um ihn etwas näher an sich ranzuziehen und ihm direkt ins Gesicht sehen zu können.

Sofort beschleunigte sich Taehyungs Herzschlag, als er in seine honigbraunen Augen sah und nahezu ihn diese versank.

"Ich habe versucht, dich von mir wegzustoßen, weil ich selbst nicht mehr auf meine Gefühle für dich klar gekommen bin... Schließlich warst du mein bester Freund und das wäre nicht richtig gewesen. Allerdings..."

Er verschränkte langsam ihre Finger miteinander und drückte Taehyungs Hand einmal etwas fester, was dem Blondschopf ungewollt ein kleines Lächeln ins Gesicht zauberte.

"... Allerdings musste ich mir doch eingestehen, dass ich mich trotzdem in dich verliebt habe, was mich innerlich einfach aufgefressen hat. Also habe ich versucht, meine Gefühle mit diesen Papierkugeln zu verarbeiten..."

Ein leises Lachen entkam ihm dabei, woraufhin sich seine Nase leicht krauste, was Taehyung unglaublich niedlich fand.

"Irgendwie hatte ich immer gehofft, dass du sie mal lesen würdest, aber als ich in deinem Zimmer gesehen habe, dass du sie tatsächlich aufsammelst, wurde ich panisch..."

Nun war es Taehyung, der Jeongguks andere Hand nahm und diese genauso mit seiner eigenen verschränkte. Schüchtern lächelten sie sich an, als beiden ein unglaubliches Kribbeln ihre Körper durchfuhr.

"Oh Gott, du hast gar keine Ahnung, wie oft ich daran gedacht habe, einfach auf dich zuzugehen und dich zu küssen...", murmelte Jeongguk leise, ehe er realisierte, was er soeben gesagt hatte.

Sofort schlug er sich die Hand vor dem Mund und riss dabei die Augen auf. Er fluchte leise vor sich hin, doch verstehen konnte Taehyung nichts.

Stattdessen stolperte sein Herz einige Male in seiner Brust, um kurz darauf ein Salto zu machen und weiterhin kräftig Blut in seinen Körper zu pumpen.

"Wieso tust du es dann nicht jetzt?"

Er konnte beobachten, wie Jeongguk deutlich schluckte und nun tatsächlich einen kurzen Blick auf Taehyungs Lippen erhaschte, welche augenblicklich anfingen, zu kribbeln.

"B-bist du dir sicher? Ich glaube...", Jeongguk unterbrach sich selbst, als er mit seinem Gesicht langsam Taehyungs näher kam und sein Blick abwechselnd zwischen seine Augen und Lippen huschte.

"... Wenn ich einmal anfange, werde ich nicht mehr aufhören können", hauchte er nun leise gegen Taehyungs Lippen, sodass dieser bereits seinen heißen Atem an seinem Mund spüren könnte.

Sein Bauch kribbelte wie verrückt und er befürchtete, dass sein Herz das nicht mehr länger mitmachen würde. Auch er starrte nun auf Jeongguks Lippen, welche ihm bereits so unglaublich nah waren.

"Mach doch endlich...", flüsterte Taehyung nun ungeduldig, was sich Jeongguk nicht zweimal sagen ließ. Denn sobald das letzte Wort Taehyungs Lippen verließ, überbrückte der Jüngere nun auch den letzten Abstand zwischen ihnen und verband sanft ihre Lippen miteinander.

Kurz stockten sie, als sie endlich den jeweils anderen auf ihren Lippen spüren konnten. Taehyung verspürte darauf ein angenehmes Ziehen in seiner Magengegend und konnte nicht anders, als wohlig aufzuseufzen.

Jeongguks weiche Lippen strichen federleicht über seine und fingen schließlich zärtlich seine Unterlippe ein. Taehyung war sich sicher, dass der Andere seinen rasenden Herzschlag spüren konnte, als dieser seine Hände sanft auf seine Wangen ablegte und mit seinem Daumen leicht über sie fuhr.

Auch Taehyung legte seine Hände um Jeongguks Nacken, um den Kuss etwas zurückhaltend zu erwidern. Er konnte spüren, wie der Jüngere daraufhin lächeln musste, was dazu führte, dass auch seine Mundwinkel sich langsam nach oben zogen.

Der Kuss war unglaublich sanft und liebevoll und beide steckten all ihre Gefühle hinein, die sie so lange für sich behalten mussten.

Kurz trennten sich ihre Lippen, weshalb Taehyung widerwillig seine Augen öffnete. Er sah direkt in Jeongguks, was ihm beinahe den Atem verschlug. Sie blickten sich kurz an, wobei ihre Blicke beinahe wie verschleiert wirkten, um kurz darauf erneut ihre Lippen auf die des anderen zu drücken.

Dieses Mal zog Jeongguk ihn noch enger an sich, um nebenbei die Haustür zu schließen und den Älteren daraufhin gegen diese zu drücken. Fast schon verzweifelt bewegte er seine Lippen gegen Taehyungs, während dieser mit seinen Händen durch Jeongguks Haare fuhr, um ihm noch näher sein zu können.

"Ich liebe dich...", murmelte Jeongguk plötzlich in den Kuss hinein, woraufhin Taehyung kurz stockte. Der Jüngere allerdings drückte seine Lippen zart auf seine, ehe er sie nochmal kurz trennte.

"Ich liebe dich, Tae."

Wieder küsste er ihn, diesmal noch gefühlvoller, was Taehyungs Beine sofort weich werden ließ.

"Ich liebe dich so sehr..."

Schweren Herzens löste sich Taehyung von Jeongguk, um in sein Gesicht sehen zu können. Seine Augen huschten sogleich zu Jeongguks geschwollenen Lippen, die nur förmlich danach schrien, wieder geküsst zu werden.

Der Jüngere starrte mit ebenso glitzernden Augen wie hypnotisiert auf seine Lippen. Ein starkes Kribbeln durchfuhr seinen Körper.

"Ich weiß", sagte Taehyung nur atemlos, was Jeongguk zum Lachen brachte. Dieser beugte sich wieder vor, verband ein weiteres Mal ihre Lippen miteinander. Taehyungs Herz setzte erneut aus, er würde sich wohl niemals daran gewöhnen, seinen damaligen besten Freund zu küssen.

"Ich liebe dich auch, Jeongguk. Verdammt, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie-"

Sein Gegenüber unterbrach ihn stattdessen nur auf die schönste Weise, die Taehyung sich nur vorstellen konnte. Vorsichtig bewegten sie zum bereits x-ten Mal ihre Lippen miteinander, um sie kurz darauf wieder zu trennen und sich in ihre Augen zu sehen.

"Das will ich auch hoffen. Schließlich haben wir noch einiges nachzuholen!", sagte Jeongguk grinsend, als er seine Hände um Taehyungs Hüfte schlang und ihn näher an sich ranzog.

Dieser nickte lächelnd, als er sich nach vorne beugte und sich wieder einen kleinen Kuss stahl. Er würde wohl nie genug davon bekommen.

"Stimmt, wir haben noch eine Menge Zettelchen, die wir noch lesen müssen!", kicherte der Blondschopf, was Jeongguk augenblicklich erröten ließ.

"Du hast noch nicht alle gelesen?"

Taehyung schüttelte grinsend seinen Kopf. "Ich bin sofort hierher gerannt, als ich den Zettel gelesen habe, auf dem 'Ich liebe dich' stand."

Ein genervtes Stöhnen entkam Jeongguks Kehle. "Müssen wir sie uns wirklich durchlesen? Da steht so viel peinliches Zeug drauf..."

"Ja, wir müssen!"

ende

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danksagung im nächsten chap~

vielen dank fürs lesen!

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