dying is easier than you think

[Kapitel 7]

Hatte ich ihn falsch eingeschätzt? Oder tat ich das jetzt grade?

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„Lebst du eigentlich noch bei deinen Eltern oder alleine?“, fragte er mich, während seine Fingerspitzen den Strohhalm in seinem Glas durch das Wasser rührten, doch dabei sah sein Blick nur zu mir.
„Ich wohne alleine. Du?“
„Auch, wobei ich nicht oft zuhause bin.“
„Wo bist du dann?“, jetzt weckte er meine Neugierde.
„Meist bei Freunden“
Etwas dreist wahrscheinlich, wie ich direkt fragte: „Mädchen?“
Doch sofort schüttelte er den Kopf „Nein!“ als wenn er nicht wollte, dass ich ein falsches Bild von ihm hätte.

„Top drei huh?“, murmelte ich vor mich her und sah in mein Wasser. „Hm?“ Er war grade dabei durch seinen Strohhalm zu trinken als er aufsah.
„Wieso wolltest du etwas mit mir machen?“
Das wirkte irgendwie auffällig.. dass sie mir auf einmal alle so nah waren, dabei will jedes Mädchen das. Mal abgesehen von mir eigentlich. Jeongguk war der Einzige mit dem ich hier und da Kontakt hatte. Aber Jimin? Und Taehyung?!
„Du hast mein Interesse geweckt“, lachte Jimin.
Ich blinzelte ein paar mal und wusste nicht in welcher Form ich das jetzt deuten sollte. „Hier euer essen. Guten Appetit“, ertönte auf einmal die stimme des Kellners nachdem er das Essen auf den Tisch stellte. Eine große Schale voll von den Nudeln in ihrer unglaublich scharfen Soße stand zwischen uns in der Mitte des Tisches. Der Kellner verschwand und unsere Blicke lagen gierig in der Schale, bevor wir schon die Stäbchen griffen und uns etwas raus fischten.

„Mmm...~“, brummten wir beide wohlig, da es herrlich schmeckte.  Woraufhin wir etwas kicherten.

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„Ahh tat das gut“, lies ich mich nach hinten gegen die Lehne fallen. „Du isst nicht oft wo anders, oder?“, fragte er lächelnd. „Ne, aber woher weißt du da-“, fragte ich überrascht. „Nur geraten“, lachte er. Wow.. er rät erstaunlich gut.. ein wenig misstrauisch machte mich das schon, doch beließ ich es dabei.
„Heißt das du kochst?“, fragte er interessiert. Sofort schüttelte ich lachend den Kopf „Nein! Ich kaufe meist Fertig-Gerichte..“ sagte ich etwas beschämt. „Dann lass uns das jetzt öfter machen!“, deutete er auf das Essengehen. Was findet er wo an mir? „Besser nicht.. das ist viel zu teuer“, seufzte ich. „Deine fertig Gerichte auf Dauer auch“, grinste er provokant. Ich seufzte, doch nickte ihm zustimmend. „Außerdem bezahle ich“ Als er das sagte schüttelte ich hastig den Kopf: „Auf gar keinem Fall!!“ Doch bevor ich noch was sagen konnte, rief er den Kellner und bezahlte.

Huh? Es ging so schnell, dass ich mich gar nicht einmischen konnte...doch davon abgesehen hatte ich gar kein Geld dabei..

Wir verließen den Laden.
„wollen wir Handy-nummern austauschen?“, fragte er freundlich.
Na toll.. ich seufzte: „Geht leider nicht. Mein handy ist kaputt..“
„Oh.. wie das?“

Ich zögerte doch log dann trocken: „Ist mir runtergefallen.“
„Dann bringe ich dich wenigstens nach Haus-“
„Nein! Brauchst du nicht!“, sagte ich schnell, wenn ich an meine kleine arme Wohnung dachte.
„Alleine kann ich dich aber nicht gehen lassen!“, behauptete er stur und stemmte die Hände in die Hüfte, während er einen gespielt grimmigen blick aufsetzte. Irgendwie sah das wie ein wütendes Kind aus.
Wie kommt es, dass er auf einmal so unschuldig wirkt? Von Weitem stiehlt er den Mädchen die Herzen aber grade ist er ganz anders.. ist es..gespielt? ... Nein! Wieso sollte er?
„Nagut.. aber nur bis zu einer Grenze“, lachte ich etwas.
Nachdem er nickte, sah ich mich verwirrt um: „Wie spät ist es überhaupt?“
Da es schon langsam dunkel wurde.
„17:14“, sah er auf sein Handy.
Ich nickte und wir gingen los. Irgendwie fiel mir das Herz mit der Nachricht wieder ein.. um Mitternacht..

„Seom-ni?“, hörte ich meinen Namen und wurde aus den Gedanken gerissen. „Endlich reagierst du..“, seufzte Jimin, nachdem ich meinen Kopf zu ihm drehte. „Worüber denkst du nach? Du bist voll weg. Das ist gefährlich hier bei den straße-“

„SEOM-NI!“

Während er redete bin ich schon einfach weiter gegangen und wirklich, so vertieft wie ich war bemerkte ich die rote Ampel nicht..

Es ging so wahnsinnig schnell nachdem ich auf der Straße stand, dass mich jemand gepackt und von dieser gezerrt hat.
Kurz darauf fuhr ein Auto direkt vor meinen Füßen in einem unglaublichen Tempo vorbei.
Doch dann bemerkte ich, wer mich dort am kragen packte, war nicht Jimin..

Ich drehte mich, noch in einer Schockstarre, nach hinten und eine tiefe, raue und kalte stimme sagte: „Wenn du sterben willst, tu' es nicht da wo Menschen sind.“

„Oh gott, Seom-ni, geht es dir gut??“, stand Jimin jetzt auf der anderen Seite direkt neben mir. Doch ich sah nur rauf zu meinem Retter, Taehyung.. Ohne ihn wäre ich einfach angefahren worden..
Diese Vorstellung wollte ich nicht wahr haben. Schon lies mich Taehyung wieder los. All die Zeit war sein Blick nur desinteressiert der Straße zu gewandt und er beachtete mich kein Stück. Und das, obwohl ich ihm grade mein Leben verdankte..

„Danke Tae..“, atmete Jimin erleichtert aus und schlug Taehyung freundschaftlich auf die Schulter. Dieser nickte nur und ging bei einem Piepen, der grün leuchtenden Ampel über die Straße. Er ging einfach.
Noch ohne, dass ich überhaupt alles realisieren konnte. Wo kam er her? Wieso hat er mich gerettet? Wie konnte er so schnell reagieren? Wieso war er dann doch so kalt? Bohrte sich Frage für Frage in meinen Kopf.

Und dann seine Worte 'wenn du sterben willst, tu es nicht da wo Menschen sind.' Ich verstand nicht wie ich darauf reagieren sollte.
Jimin griff auf einmal meine Hand und brachte mich auf die andere Straßenseite. Mein Blick lag auf seiner warmen Hand, die meine fest griff. Es schien als würde er mich jetzt nicht mehr los lassen, bis ich zuhause wäre.

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Genau so war es. Erst vor der Tür des Gebäudes in dem ich auch meine Wohnung hatte, lies er mich -zögernd- los. „Du hast kein Wort geredet seit dem.. geht es dir wirklich gut? Leute können durch so etwas ein Trauma erleiden. Wir sollten doch lieber zu einem thera-“
„Es geht mir gut“, schüttelte ich den Kopf und setzte ein Lächeln auf.
„Es war nur der Schock. Bis Morgen. Vielen dank.“
Ich ging zur Tür und winkte ihm.
Er schien enttäuscht und besorgt doch hob dann auch seine Hand und winkte.

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Erschöpft zog ich mir mein Shirt über den Kopf, öffnete meinen BH und zog mich völlig aus um in die Wanne zu klettern. Das wasser war angenehm warm und endlich hatte ich seit langem mal wieder das Gefühl entspannen zu können..

Nach einiger Zeit, in der ich die ruhige Atmosphäre genoss, ertönte ein Geräusch. Ich griff nach dem Handtuch neben mir und stand auf. Was war das? Bund ich es mir um, um etwas beängstigt aber auch neugierig dann mein kleines Badezimmer zu verlassen.
Erneut. Es war ein Klopfen. Zögernd ging ich zur Tür, wobei mir mein aussehen grade irgendwie völlig egal war. Als auf einmal etwas unter der Tür durch den Spalt huschte.
Verwirrt sank ich meinen Blick. Es war ein Zettel. In Herzform. Ohne ihn zu nehmen, riss ich die Tür auf um herauszufinden wer das war, jedoch musste ich meinem Bedauern nach feststellen, dass dort niemand mehr stand. Auch im Treppenhaus waren schon keine Schritte mehr zu hören. Die Person scheint unglaublich schnell laufen zu können.. Seufzend schloss ich die Tür, schloss sie ab und hang eine Metallkette von der Tür in den Hacken in der Wand. Ich wollte nur sicher gehen..
Daraufhin beugte ich mich runter und hob das Herz auf. Wenn ich dem wenigstens sagen könnte, dass er damit aufhören soll! Dass er mir bis nach Hause folgt, ist unfassbar! Fluchte ich innerlich, während ich das Herz umdrehte. Handschrift? Direkt weiteten sich meine Augen als ich sah, dass jemand in seiner Handschrift mit Bleistift auf die Rückseite des Herzes schrieb.

Ich las laut vor: „Vergiss heute Abend nicht.“ ich hielt inne. Da war ja was..! Aber das heißt, dass ich wirklich sehen werde, wer er ist! Okay, ich muss da hin. Schnell checkte ich noch die Uhrzeit: 23:07
Und begann mich dann noch viel schneller anzuziehen.
Ich will wissen wer er ist.
Ich will wissen, wieso er das tut.
Ich will ihn sehen.

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ᴘᴀᴘᴇʀ ʜᴇᴀʀᴛꜱ

Wörter: 1371
Kapitel: 7
Datum: 201018

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