A piece of paper
[Kapitel 1]
Jeden Tag das Selbe. Jeden Tag dieses stück Papier geformt zu einem Herzen. Und das schon seit drei Wochen. Das sind mehr als 21 Papier Herzen. Wer auch immer auf diese ach-so-lustige Idee kam, scheint echt ziemlich gerissen zu sein..
Erst begann es damit, dass eins auf meinem Schultisch lag. Dann in meinem Schuhfach. Meinem Schließfach. Meiner Schultasche. Meiner Jackentasche. Auf meinem Stammplatz im Bus. Dann in meinem Briefkasten und einmal sogar vor meiner Haustür. Als es nach diesen drei Wochen immer mehr als nur ein Herz pro Tag wurden, beschloss ich dem Ganzen auf den Grund zu gehen..
Ich meine, dass kann ja nicht ewig so weiter gehen, richtig?
„Bekommst du immer noch diese Fetzen Papier?“, scherzte meine Freundin darüber, während sie ihr Schließfach schloss und zu mir sah. Ich öffnete grade mein Schließfach und seufzte als ich das kleine Herz, in karriertes Papier geschnitten, auf meinen Sachen liegen sah. Meine Freundin linste in mein Fach woraufhin ich fragte: „Antwort genug?“, genervt von der Geste des Unbekannten. Doch riss es dann aus meinem Fach, nahm meine Schulsachen raus und schloss es wieder. Bevor ich mit ihr Richtung Klassenraum ging, es auf dem Weg zerriss und rücksichtslos in eine der Mülltonnen warf. „Du hast jedes einzelne Herz weggeworfen. Hast du mal darüber nachgedacht, dass er dir vielleicht immer wieder ein Neues gibt, weil er will, dass du Eins behältst?“, fragte sie mich. „Keine Ahnung, aber wieso sollte ich ein zerschnittenes Stück Papier behalten?“
Meine Freundin zuckte mit den Schultern auf meine zischende Aussage. Bevor uns plötzlich drei Jungs entgegen kamen. Direkt rannten alle Mädchen an den Rand und machte den Weg frei. Und sofort legte sich eine angespannte Atomsphäre in den jetzt stillen Flur.
Mein Blick fuhr zu ihnen und musterte und identifizierte die Gruppe von Beliebten:
Rechts etwas weiter hinten, Jeon Jeongguk, der noch Ruhigste von ihnen. Links neben ihm, Park Jimin, immer dabei einem Mädchen mit seinen Gesten und Blicken das Herz zu stehlen. Und ganz vorne in der Mitte, mit erhobenen und kalten Blick, den Händen lässig in den Hosentaschen, Kim Taehyung, der mit Abstand Nervigste von ihnen. Die Top 3 unserer Schule. Jeder fährt auf sie ab und jeder will etwas von ihnen. Und alle ausgerechnet in meiner Klasse. Hat nicht gefühlt jede Schule diese ach-so-coolen? Zugegeben finde ich Jeongguk und Jimin auch noch ziemlich süß, aber Taehyung... lass uns gar nicht über ihn sprechen, ja? Das Einzige, was man jetzt, abgesehen von den Schritten der Jungs, hörte war meine Stimme, denn ich redete einfach weiter und ignorierte die Drei: „Außerdem bezweifle ich, dass sie von einem Jungen sind. Welcher Junge würde so etwas kitschige-..“, während ich redete rammte mich auf einmal Taehyung mit seiner Schulter. Empört sah ich zu ihm:
„was sollte das?“
Es war wirklich alles still, obwohl so viele in diesem Gang waren..
„Wie kannst du es wagen, mich anzurämpeln und dich nicht einmal zu entschuldigen? Huh?“ Ich war fassungslos und drehte mich zu ihm. Er musterte mich von oben bis unten und hatte diesen 'angewiderten' und genervten blick drauf. „Wer bist du, dass ich mich bei dir entschuldigen müsste?“, fragte er direkt.
„Also wirklich“, fluchte ich leise, vor wut kochend. Doch er ignorierte es und ging mit seinen Jungs weiter, wobei ich von Jeongguk ein „Tschuldige“, an mich gewand, zu hören bekam. Ich seufzte doch beruhigte mich auch schon wieder etwas. „Seom-ni!“, kam meine Freundin schnell auf mich zu. „Du solltest dich nicht wegen Dem aufregen.“, versuchte sie mir zu erklären und griff meinen Arm. Ich nickte nur und brummte zustimmend, doch konnte mich noch nicht so damit abfinden. Jetzt realisierte ich auch wie alle Blicke der Mädchen im Gang auf mir lagen, weshalb ich sie anschrie: „was glotzt ihr so?!“ Dann trat mir Minha auch schon gegens Bein. „Shht“, zog sie mich mit zum Klassenzimmer. Wir setzten uns auf unsere Plätze am Fenster und sie drehte sich zu mir nach hinten. „Du solltest einfach seine Methoden anwenden, wenn ihr mal wieder redet!“, schlug sie vor und begann mit ihrem Finger auf meinen Tisch zu malen. „Wenn er kalt spielt..“ tippte sie ihren Finger auf einen Punkt auf dem Tisch. „Dann..“ Ihr Finger glitt zur anderen Seite des Tisches, fixierte einen Punkt und tippte auch da: „dann spielst du auch kalt!“ Dazu muss man anmerken, dass das schon die zweite oder dritte Auseinandersetzung zwischen Kim und mir war. Meine Freundin schien also auch schon genug davon zu haben, dass ich durch ihn danach immer so gereizt bin. Ich nickte aber nur etwas desinteressiert: „Mach ich. Aber viel lieber hätte ich es wenn es nicht mehr zu so etwas kommen würde. Schließlich will ich den Chameur der Papier Herzen finden.“, grinste ich zum Schluss hin.
„Sagtest du nicht, du wärst dir nicht sicher ob es ein Typ wäre?“, lachte sie leicht. „Ja schon, aber andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mädchen auf mich steht.“, lachte ich mit ihr. Doch dann betraten die anderen Schüler auch schon die Klasse. Ganz zum Schluss auch Jeongguk, Jimin und Taehyung. Irgendwie hatte ich den Drang ihn fertig zu machen, auch wenn ich es ja eigentlich lassen sollte..
„Balance. Justice.“, schrieb ich an die Tafel und sprach sie auch aus. „Gleichgewicht und Gerechtigkeit.“
Wir hatten Englisch und es war eine Art kleiner Test, ob wir die Vokabeln noch können, nichts besonderes, für mich, aber für Taehyung.. „Ja. gut.“, notierte sich unsere Englischlehrerin etwas, doch zeigte dann mit der Rückseite ihres Stiftes in die Runde. „Wähl den Nächsten“, forderte sie mich auf. Das war mein Stichwort. Provokant lies ich meinen Blick durch die Runde schweifen.
Taehyung konnte alles, außer Englisch. Das war also meine Chance ihn bloß zu stellen. „Taeh-“
„Ich gehe auf die toilette“, erhob Taehyung auf einmal seine Hand und verlies das Klassenzimmer. Ich sah ihm schockiert nach. Das WAR meine chance. Was ein Schisser! „Nimmst du dran?“, fragte Frau Na. „Äh, ja“, wurde ich rausgerissen. „Jeongguk.“, sagte ich, während ich wieder zu meinem Platz ging. „Netter Versuch“, grinste Minha. „Hat aber nicht geklappt“, zischte ich nur enttäuscht. „Was ein Schisser, verschwindet, wenn es ihm unangenehm wird.“, fauchte ich und sah zur Tür. „Seom-ni. Minha.“, ermahnte uns die Lehrerin durch unser leises Gespräch.
Bis Ende der Stunde tauchte Taehyung nicht mehr auf. Wie komisch. Hat er solch eine Angst, dass ich ihn dran nehme? Die zweite Stunde begann und ein anderer Lehrer betrat den Raum. Herr Chen. Ich konnte ihn noch nie so wirklich leiden und da ich sowieso bemerkte, dass meine Schminke schien etwas verlaufen zu sein, meldete ich mich und verlies das Klassenzimmer. Meine Schritte tapsten leise durch den Flur richtung Mädchen Toilette, doch auf einmal packte mich jemand an der Schulter und drückte mich unsanft gegen die Schließfächer. So schnell wie es passierte, konnte ich noch gar nicht erkennen, wer das war. „Kopf hoch“, befahl eine männliche Stimme streng. Um keine Schwäche zu zeigen, riss ich direkt meinen Kopf hoch. Und sofort wandelte sich mein erstarrter Blick zu einem breiten Grinsen und ich schlug Hoseok leicht gegen die Stirn. „Au, was soll dir Begrüßung?“, lies er mich schmollend los. „Ach, und deine?“, lachte ich. „Lange nicht gesehen“, lächelte ich zu meinem Freund hoch. Er lachte: „Um genau zu sein 180 Tage.“ Jung Hoseok und ich sind seit fast einem Jahr zusammen, auch wenn ich ihn ein halbes Jahr davon nicht sah, weil er im Ausland war. Er bückte sich schmunzelnd runter und wollte mich küssen. Doch ich drückte meine Hände direkt gegen seine Brust und drehte meinen Kopf weg. „Ich muss in den Unterricht!“, sagte ich schnell, mich rettend. Er nickte nur und löste sich von mir. „Bis nachher.“ Ich drehte mich nickend schnell weg und wollte zum Klassenraum gehen, als ich Taehyung im Gang stehen sah. Er schien uns wohl schon länger zu beobachten. Oh nein.. dachte ich mir nur, weil ich keine Lust auf eine weitere Diskussion mit ihm hatte, also packte ich Hoseok an der Krawatte und zog ihn wieder zu mir. Sofort zu mir runter und verwickelte ihn in einen langen innigen Kuss. Ich linste zu Tae und hoffte, dass er gehen würde. Schließlich war ich ja 'beschäftigt'. Doch stattdessen kam er auf uns zu.
Und plötzlich schlug er Hoseok freundschaftlich auf den Rücken und lachte: „Ihr macht also während des Unterrichts rum?“
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ᴘᴀᴘᴇʀ ʜᴇᴀʀᴛꜱ
Wörter: 1423
Kapitel: 1
Datum: 101018
[Autor's note]
H
i und vielen Dank für's Lesen des ersten Kapitels meiner neuen Fanfiction: Paper Hearts.
Ich hoffe, es hat euch gefallen! ♡
(Habe es jetzt doch früher veröffentlicht als geplant haha)
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