A piece of kindness
[Kapitel 2]
„Ihr macht also während des Unterrichts rum?"
Vor Schock, dass er das so sagte, drückte ich meinen Freund schnell von mir weg und warf Taehyung einen drohenden Blick zu. „Oh, ich wollte euch doch nicht stören.", sagte er in einem ironisch bemitleidenden Ton. Dieser Typ nervt!
„Was willst du?", drehte sich mein drei Jahre älterer Freund zu Taehyung. Sie waren sogar fast gleich groß, bis auf die paar Zentimeter meines Freundes. „Hm?", kam nur ahnungslos von Tae. Er lies sich nicht einschüchtern. Doch irgendwie spürte ich eine unangenehme Stimmung in der Luft. Und die Art wie sich die Beiden mit schweigenden Blicken anstarrten, bedeutete nichts Gutes. Also lief ich sofort zwischen die Beiden: „Reicht! Hört auf damit. Taehyung, wir gehen zum Unterricht und du gehst zurück!" Sah ich wechselnd zu ihnen. „Wieso sollte ich auf dich hören?", lachte Tae und drückte sich an meiner Schulter von uns weg. Doch in dem Moment griff Hoseok ihn am Handgelenk. Drohend sah er in seine Augen und sagte deutlich: „Rede nicht so mit meiner Freundin und fass' sie nicht an."
Ich konnte erkennen wie Taehyung angewidert einen seiner Mundwinkel hoch zog und ein genervtes Zischen seinen Mund verlies. Doch danach befreite er, mit einem Schütteln und einigen Schritten nach hinten, sein Handgelenk. Der feste und gefährliche Blick von meinem Freund lies aber noch nicht von ihm ab, bis Taehyung verschwand.
Vorher hörte ich ihn aber noch ein „Spinner" zurück fauchen.
Auf einmal brach all die Anspannung wie ein dünnes Eis und Hoseok redete leicht lachend:
„Der Kuss war übrigens echt heiß, lass uns nachher noch viel besseres tun, ja?" Direkt legte sich ein dreckiges Grinsen auf sein Gesicht. Doch ich hielt meinen Finger auf seinen Mund „Ne ne. Ich muss nachher lernen und am Abend treffe ich mich mit Minha."
„Dann wird es halt ein Dreier.", scherzte er schmunzelnd, weil er wusste, dass ich es nicht so wirklich mag, wenn er so ist. Weshalb ich auch nur die Augen verdrehte und „ja, ja. Bye" sagte. Während ich meine Hand leicht hob und auf sein Schmollen, grinsend winkte.
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Ich saß in der Bücherei und lernte. Es war so still, dass man nur meinen Stift auf dem Papier schreiben, meine Finger über dieses gleiten oder das Umblättern der rauen Seiten meines Buches hörte. Eventuell konnte man aus der Ferne genau die selben Dinge von den wenigen anderen hören, die hier waren. Doch ich war zu konzentriert auf meine Arbeit, als es wahr zu nehmen. Es war eine ruhige und angenehm warme Atmosphäre. Vor allem als das gelb rosane Sonnenlicht der Nachmittagssonne, durch das Fenster auf meinen Tisch fiel. Es blendete mich nicht, eher faszinierte es mich. Es sah echt schön aus wie hell das Stück Papier, auf dem ich schrieb, nun schien.
Doch auf einmal verschwand die Sonne und ein Schatten legte sich über mich. Verwirrt hob ich meinen Kopf und richtete die Brille auf meiner Nase, welche ich zum Lernen oder Lesen meist trug. Auch meine Haare waren hinten zu einem lockeren Zopf gebunden, damit mir diese nicht ins Gesicht fallen würden. „Jeongguk?", hauchte ich fragend und überrascht, als ich das Gesicht erkannte. Er trug ein Buch unter seinem Arm und sah zu mir runter. „Kann ich mich zu dir setzen?", fragte er mit einer sanften Stimme. Ich nickte hastig „wieso nicht?" Und zeigte auf den Stuhl mir gegenüber. Direkt setzte er sich und schlug sein Buch auf. „Lernst du?", fragte ich leise. „Ich lerne eigentlich nicht", lachte er sanft. Wow.. alles was er tat war so sanft, vorsichtig und zog so eine ruhige Atmosphäre mit sich.. staunte ich. „Nie? Aber du bist so gut!", sagte ich begeistert. „Für mich ist das hier keine Schwierigkeit. Aber für dich doch eigentlich auch nicht, oder?" Seine Hand legte sich, während er die Beine unter dem Tisch überschlug, auf mein Buch und zog es, nachdem er es drehte so, dass es mir über den Kopf stand, zu sich und las. „Magst du Fremdsprachen?", fragte er mich, ohne seinen Blick aus dem Japanisch Buch zu lösen. Ich nickte: „ja, schon. Deshalb interessieren mich auch Englisch und Japanisch von den Fächern am Meisten."
Dann hob er seinen Blick und schob das Buch wieder zu mir. „Wenn du irgendwann mal in irgendeinem Fach Hilfe brauchst, meld dich.", sagte er und wollte sich grade wieder seinem eigenen Buch widmen. - was irgendein Sachbuch über Psychologie zu sein schien - dann lernt er ja doch, oder? Woher sollte ich denn wissen, dass er das Buch zum 5. Mal las und schon alles daraus auswendig konnte? Also wollte ich ihn gerade darauf ansprechen, als auf einmal zwei Mädchen auftauchten und ihm die Sonne verdeckten. „Jeon..", begann die Eine. Ihre Stimme zitterte und sie hielt etwas in der Hand, es sah aus wie ein Törtchen und ein Brief. Wird das ein Liebesgeständnis? Neben dem Mädchen stand ein Weiteres, ich nehme an, ihre Freundin. Jeongguk hob sein Gesicht mit einem bezaubernd beruhigenden lächeln „ja?" Direkt lief das Mädchen rot an und begann zu stottern: „I-ich .. habe .. äh.. Törtchen.", mehr bekam sie nicht raus und drückte es Jeongguk mit dem Brief entgegen. „Ah vielen Dank.", er lächelte so breit, dass er seine Augen dabei schloss als er das Törtchen annahm. „U-und.." das Mädchen drückte ihm auch den Brief entgegen. „Ich lese ihn zu Hause." er kam ihr zuvor und legte seine Hand sanft auf ihre, um diese hinunter bis zu ihren fingerspitzen, zum Brief zu streifen. Er nahm ihn und drehte sich mit seinem Körper wieder zum Tisch, wo er beides hinlegte. Er lächelte den Mädchen noch zu, die kurz darauf aber auch schon kichernd und rot werdend, so schnell wie sie kamen, durch die Tür verschwanden. Jeongguk wäre definitiv jemand Romantisches und Süßes, der auf die Idee kommen würde seinem Schwarm Papierherzen zu schenken. Aber ich wäre die Letzte die sein Crush wäre haha. Ging es mir in dem Moment durch den Kopf.
Ich vergaß schon wieder was ich ihn vorhin noch fragen wollte.
„Isst du ihn gar nicht?", fragte ich verwirrt als er den Muffin einfach so da stehen lies und sich seinem Buch zu wand. „Ich vertrage den Zucker nicht.", sagte er knapp, in sein Buch vertieft. Huh? „Wieso nimmst du ihn dann an?", fragte ich verwirrt und überrascht. „Aus Höflichkeit.", erklärte er und lächelte von seinem Buch auf, zu mir. „Ich würde ja sagen, dass du ihn essen kannst, aber besser ist es wenn ich ihn dann entsorge", sagte er. „Aber das ist doch Schade drum!", sagte ich sofort. Es ist nicht so als wollte ich ihn, aber man kann Lebensmittel doch nicht einfach wegschmeißen und vorallem nicht, wenn sich ein Mädchen als Liebesgeständnis so eine Mühe gemacht hat! Warte, weiß er überhaupt, dass das grade ein Liebesgeständnis war? „Willst du etwa, dass der Muffin, dem du deinen Schwarm gibst von seinem Freund gegessen wird?", fragte er mich direkt, nachdem er meinen verwirrten und empörten Blick sah. Er weiß also, dass es ein Liebegeständnis war. Aber.. fühlt sie sich denn nicht bestätigt, wenn er es annimmt? Direkt sank ich meinen Kopf schüttelnd. Er hatte ja recht.
Ich lernte noch ein bisschen und Jeongguk blieb die ganze Zeit dabei, bis mein Handy vibrierte:
„Vergiss mich nicht ;)", schrieb mir Minha. Direkt fiel mein Blick in die Ecke des Handydisplays auf die Uhrzeit. „Oh Gott schon so spät?!", schrie ich beinahe schon auf, als ich sofort all' meine Sachen zusammen räumte. Minha wusste wie vergesslich ich sein konnte, wenn ich mich zu sehr fixierte! Nachdem meine Bücher und Stifte in meiner Tasche versenkt waren, schloss ich diese und warf sie mir über. „wo musst du hin?", fragte mich Jeongguk verwirrt. „Ich treffe mich mit Minha.", verbeugte ich mich kurz tief, zur verabschiedung. Dass mein Pferdeschwanz dabei nur so flog. Die Brille fing ich in meinen Händen. „Pass besser auf", wies mich Jeongguk rau lachend zu. Ich nickte doch lief in der Eile beinahe gegen einen heraus gezogenen Stuhl. Sofort blieb ich stehen, ging etwas zurück und lief um ihn rum. Ich hatte das Gefühl Jeongguk's lachen noch hinter mir zu hören, doch lief weiter um den Bus um die Uhrzeit auch noch zu kriegen. Ich frage mich wieso Jeongguk so nett zu mir war. Oder wieso er überhaupt so nett zu allen ist? Wieso hängt er mit so jemanden wie Taehyung rum? Das können doch keine Freunde sein. Die sind so unterschiedlich..
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ᴘᴀᴘᴇʀ ʜᴇᴀʀᴛꜱ
Wörter: 1398
Kapitel: 2
Datum: 121018
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