🖤31

Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist, dass Inhos Finger in meinem Arsch steckt, aber es fühlt sich gut an. Alles fühlt sich gut an, auch dass seine Zungenspitze meine umkreist und seine andere Hand über meinen Hals streichelt.

Keuchend nehme ich ihn mir auf und wünsche mir nichts sehnlicher, als dass dieses Gefühl niemals aufhören möge. Doch es steigert sich immer mehr, es wird beinah unerträglich, Inho überall so intensiv zu spüren.

"Ich kann nicht mehr!", stöhne ich auf. Die Unterbrechung des Kusses nutzt er, um sich an meinem Hals festzusaugen. Wo meine Hände sind, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht mehr, wo oben und unten ist, ich schwebe hier und alles dreht sich und ich spüre so viel Lust!

"I-inho, hilf mir!", bettele ich. Er stöhnt an meinem Hals, seine Hüfte drängt sich mir entgegen, und endlich berührt er meine Spitze, wodurch mein gesamter Körper anfängt zu zittern und ich mich stöhnend in Inhos Hand und auf meinen Bauch ergieße.

Erschöpft keuchend lasse ich mich sinken und merke mit der Zeit, dass ich sehr unbequem liege und Rückenschmerzen kriege. Ächzend rücke ich meinen Körper zurecht und merke, wie auch Inho sich neben mir regt. Er lächelt mich zufrieden an, dabei war ich derjenige, der gekommen ist, nicht er.

"Danke", hauche ich. Er gibt mir ein Küsschen. "Was hättest du jetzt gern?"

"Mh?", macht er verwirrt.

Ich lege die Hand auf seine Brust und streiche zart darüber, wobei mein Blick immer höher, bis zu seinen Augen, wandert. Er lächelt nur und genießt die Berührung.

"An sich brauche ich gerade nichts", meint er, als ich mich herüberlehne. "Entspann dich ruhig."

"Sicher? Sollte eine Beziehung nicht aus ausgeglichenem Geben und Nehmen bestehen?"

"Oh, du kannst mir später geben!" Nun leuchten seine Augen und sein Mund wird von einem anzüglichen Grinsen geziert.

"Na gut."

"Wollen wir noch ein paar Folgen Avatar schauen oder so?"

"Dann müssten wir ja aufstehen." Im Gegensatz zu mir hat Inho keinen Fernseher im Schlafzimmer. Auf der Kommode gegenüber vom Bett wäre aber ein perfekter Platz dafür, man müsste nur die Plüschbärchen woanders hinräumen.

"Oh schlimm!", lacht er und setzt dazu an aufzustehen, doch ich rolle mich über ihn. Wir sind immer noch nackt. Lächelnd schaut er zu mir hoch und wickelt seine Gliedmaßen um mich. "Sag bloß, du willst mich tragen?"

"Das könnte peinlich werden und schmerzhaft enden."

"So schwach wirkst du eigentlich nicht."

"Aber meine Beine sind immer noch wackelig von dem, was du mit mir angestellt hast."

Inho kichert. "War's schön?"

"Oh ja!" Wir reiben unsere Nasen aneinander und enden mit einem Kuss. Dann schiebt er mich von sich runter und reicht mir meine verloren geglaubte Unterhose.

"Auf ins Wohnzimmer!"

"Ein Fernseher im Schlafzimmer wäre toll."

"Ich wollte nie einen."

"Warum nicht?"

"Weil... man im Schlafzimmer schläft und nicht fernsieht?"

"Aber dann kann man sich abends schön im Bett einkuscheln."

"Hmmm... ich weiß nicht... kann man auf dem Sofa auch."

"Meiner filtert auch ab 20 Uhr die blaue Strahlung raus, die bei manchen für Schlafstörungen sorgt, und schaltet sich automatisch ab."

"Nun, das entkräftet einige meiner Argumente."

Siegessicher grinse ich.

"Aber ich will einfach nicht", sagt er abschließend und zieht mich aus dem Bett. Ach schade. Er nimmt einen Umweg durchs Bad und schickt mich ins Wohnzimmer, wo ich den Fernseher einschalte und auf ihn warte.

Wir kuscheln uns auf dem Sofa in die Decken ein und schauen vier Folgen an, wobei Inho ab und zu ein paar Tränchen vergießt, die ich sanft wegküsse. Mein Herz schlägt sehr laut und hart gegen meine Brust durch all die Nähe. Es ist schön mit Inho. Ab und zu streicht er mit den Fingerspitzen über die halbmondförmigen Male, die seine Fingernägel auf meinen Schultern hinterlassen haben. Den Gebissabdruck auf meiner Brust sieht man kaum noch, er hat ja nicht doll zugebissen.

"Tut das noch weh?", fragt er besorgt.

"Nein", versichere ich und küsse ihn. "Ich hätte das gern öfter so", seufze ich in sein Ohr. "Also, nicht speziell deine Fingernägel in meinen Schultern, obwohl ich das nicht schlecht fand, ich meine... das hier. Mit dir."

"Naja...", meint er leise.

"Was?"

"Wir haben noch nicht abschließend geklärt, wie wir das machen... ähm... wenn du eine Weile bei uns bleibst...?"

"Ehrlich gesagt, hast du mich echt umgehauen, als du einfach zugestimmt gesagt hast", verrate ich ihm.

Er schluckt. "Naja, du ziehst ja nicht gleich komplett her, wenn wir uns auf den Sack gehen, kannst du ja wieder zurück, aber... die Kinder wären auf jeden Fall begeistert, und ich... naja, ich auch", gibt er verlegen zu und streichelt mit dem Daumen über meine Hand, die er festhält.

"Ich fänd es auch schön... dann bleibe ich, ja?"

"Ja", haucht er erfreut.

"Muss nur ein paar Sachen bei mir holen."

"Ja klar."

"Und ähm..."

"Was?"

"Krieg ich einen Fernseher im Schlafzimmer?"

Lachend rollt er die Augen. "Von mir aus. Kannst ja deinen mitbringen."

Begeistert drücke ich ihn fest an mich. "Mache ich!"

Da es spät ist, macht Inho den Fernseher aus und wir kehren zurück ins Bett. Vorher putzen wir natürlich Zähne, und aufs Klo muss ich auch noch.

Inho wartet im Bett auf mich, nur in Unterhose, so wie schon den ganzen Abend lang. Gefällt mir. Ich darf mich zum Einschlafen an seine nackte Brust kuscheln.

"Gute Nacht, Liebster", flüstert er in mein Haar.

"Gute Nacht, mein größter Schatz."

"Schlaf gut."

"Du auch!"

"Mhm... Wenn du schnarchst, fliegst du raus."

Kichernd hauche ich ein letztes Küsschen auf sein Brustbein. Ich liebe es, mein Gesicht an dieser Stelle zwischen seinen Brustmuskeln zu vergraben.

Und ich schnarche nicht, er ebensowenig. Ausgeruht wache ich auf, als eine kleine Gestalt über mich klettert und unter Decke an meine Brust kuschelt. "Guten Morgen, Teddylein!", flüstere ich. Sie gähnt herzhaft. Kichernd umarme ich die Kleine und döse noch ein wenig, bis auch ihr Bruder angetappst kommt und Inho weckt. Zu viert schmusen wir eine Weile, bis Inho sagt, dass es Zeit zum Aufstehen ist.

Wir pilgern in Schlafsachen in die Küche, wobei das in Inhos und meinem Fall bedeutet, dass wir halbnackt durch die Wohnung laufen. Nur in Unterhosen und Hausschuhen. Aber die Kinder haben ihn sicher bereits so gesehen, und ich gehöre jetzt auch zur Familie. Gott, ist das schön!

"Was hast du da?", fragt Momo und zeigt auf meinen Bauch, wo ein wenig angetrocknetes Sperma von gestern klebt und sich wie alte Haut in Flocken abschält.

"Äh... fass das bitte nicht an."

"Tut das weh? Hast du dort Sonnenbrand? Nono sagt, bei ganz schlimmen Sonnenbrand sieht das so aus."

"Sowas ähnliches", behaupte ich. Inho steht am Kühlschrank und grinst mit krebsroten Wangen in sich hinein.

Gemeinsam bereiten wir alle das Frühstück vor. Es gibt Müsli bestehend aus Haferflocken und von Inho selbstgemachtem Hafercrunch, dazu gefriergetrocknete Erdbeeren. Wahlweise gibt es noch Schokotropfen, Rosinen oder Sesam dazu. Schmeckt sehr lecker und macht satt.

Die Kindergartenrucksäcke sind schon fertig gepackt, wir müssen uns nur noch alle in Ruhe anziehen. Ich bin mir unschlüssig, ob das Hemd vom Sonntag fürs Büro unpassend ist. Es gibt keine Kleiderordnung, aber normalerweise trage ich dort nur langweilige, helle Hemden und nicht sowas schickes, knalliges. Wortlos reicht Inho mir ein weißes Hemd aus seinem Schrank.

"Danke!"

"Kein Problem!"

Kurze Zeit später geht es los. Wie eine Bilderbuchfamilie spazieren wir zum Kindergarten.

"Warum fahren wir eigentlich nicht mit dem Auto?", fragt Momo.

"Weil wir noch so viel Zeit haben, dass wir gemütlich spazieren können", erklärt Inho ihm.

"Achso. Aber..."

"Was denn?"

"Naja... heißt das, dass Nuki abends wieder zu uns kommt?" Unsicher schaut er Inho an. Inho meidet seinen Blick.

"Das klären wir später", beendet er das Thema.

"Achso."

Am Kindergarten angekommen verabschieden wir uns mit Umarmungen, da man durch die Masken hindurch schlecht Küsschen austauschen kann. Inho überfliegt mit besorgter Miene die Aushänge am schwarzen Brett, dann geht es weiter zum Büro. Unterwegs hält er meine Hand.

Mir ist das ja egal, wenn andere Leute das sehen, aber ich hätte gedacht, dass es ihm etwas ausmacht. Anscheinend nicht. Er lässt erst los, als wir an unseren Schreibtischen angekommen sind und unsere Jacken ausziehen. Auf den Fluren sind wir niemandem begegnet und die einzigen beiden Kollegen hier im Raum hocken hochkonzentriert hinter ihren Monitoren und wünschen nur knapp einen guten Morgen ohne aufzusehen.

"Willst du Kaffee?", fragt Inho leise. Ich nicke und folge ihm in die Küche.

"Na... das sind aber keine zwei Meter!", beschwert sich eine mir unbekannte Kollegin, als sie einen Blick in den Raum wirft und uns nebeneinander am Kaffeeautomaten stehen sieht.

"Wir wohnen zusammen", antwortet Inho ihr.

"Aha." Einen Augenblick lang sieht sie uns an. "Ihr seht euch nicht sehr ähnlich."

"Liegt wohl daran, dass wir nicht verwandt sind, sondern ein glückliches Liebespaar mit zwei süßen Kindern."

Nun ist sie zunächst sprachlos. Dann hält sie es wohl für einen Scherz, denn sie stapft prustend davon.

Inho schmollt gespielt. "Ist das so lächerlich, dass ich dich liebe?"

Mein Herz pocht ganz laut. Er hat es gesagt. Da mir vor Überraschung der Mund offen steht, kann ich gerade gar nicht antworten. Gerührt nehme ich seine Hand. Inho lehnt sich näher und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Sein Kaffee ist längst fertig, aber ich nehme ihn in den Arm und lächle glücklich. "Ich liebe dich auch", flüstere ich in sein Ohr.

"Weiß ich doch", flüstert er zurück. Ich höre das Lächeln in seiner Stimme und fühle seine Hände sanft über meinen Bauch streichen. Ich könnte gerade nicht glücklicher sein.

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