[18]
Chan PoV
Ich konnte Seungmin nicht vor dem Klassenraum sehen, deshalb klopfte ich an die Tür zu Raum 421 an. Der Lehrer rief mich herein und schien ziemlich verwirrt, da er mich nicht kannte.
"Mir wurde nicht gesagt, dass wir einen neuen Schüler bekommen.", meinte er.
"Ich bin kein neuer Schüler. Ich bin hier wegen Seungmin.", antwortete ich. "Tut mir leid, dass ich Ihren Unterricht störe. Ich dachte nur, dass er vor dem Klassenraum warten wollte."
Ich scannte den Klassenraum nach meinem Freund ab und entdeckte ihn in einer der hinteren Reihen. Er versuchte sich selbst vom Weinen abzuhalten und gleichzeitig seine Sachen einzupacken, doch ich konnte von hier aus die Hände zittern sehen.
"Was bist du? Seine Mami?", kommentierte einer der 'coolen' Jungen, woraufhin fast die ganze Klasse lachte. Ich ignorierte ihn und ging zu meinem Freund, der nun Probleme mit dem Reißverschluss der Tasche hatte. Der eine Platz neben ihm war leer, deshalb ging ich davon aus, dass dort normalerweise Jeongin saß und das Mädchen auf dem anderen Platz half ihm mit dem Reißverschluss.
"Wohl eher sein Daddy.", grinste ein anderer, woraufhin wieder gelacht wurde.
"Dass der sich echt von so einem Zwerg durchnehmen lässt."
"Das sind Idioten, Seungmin.", sagte das Mädchen neben ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Hoffen wir, dass es dir bald besser geht... Ich wünsche dir das Beste..."
"Danke..."
"Ich drehe denen noch wann anders den Hals um, Babe. Aber jetzt bringen wir dich erstmal nach Hause.", sagte ich sanft und nahm seine Tasche. Er stand auf und ging mit mir raus, wobei seine Klassenkameraden weiter dumme Sprüche über uns machten.
Kaum waren wir draußen, umarmte ich ihn und drückte ihn sanft an mich.
"Alles wird gut, Minnie... Alles wird gut... Ich bin immer für dich da..."
"Chan...", weinte er leise, doch versuchte seine Tränen runter zu schlucken. "Ich war ihr so lange sauer, dass sie mich nicht mitgenommen hat und einfach abgehauen ist... Und dabei war sie die ganze Zeit..."
"Es ist okay... Du wusstest das nicht und du hattest alles Recht sauer zu sein..."
"Denkst du...?"
"Ja, das denke ich. Außerdem kannst du deine vergangenen Emotionen nicht mehr ändern. Die zu bereuen, bringt nur Schuldgefühle und Schmerzen. Und jetzt lass uns nach Hause. Da haben wir unsere Ruhe..."
"Ja, bitte..."
Wir gingen dicht nebeneinander Hand in Hand zu mir nach Hause, wobei ich immer noch Seungmin's Tasche trug. Es machte mir jedoch nichts aus, da er seelisch bereits genug mit sich herum zu schleppen hatte.
"Channie? Seungmin? Was macht ihr beiden denn schon wieder hier?", fragte meine Mutter besorgt, als wir zuhause ankamen. Achja, sie hatte ja heute früher Schluss.
"Mir ging es nicht gut und Chan wollte mir ein bisschen Gesellschaft leisten.", erklärte Seungmin. "Außerdem wusste ich nicht, ob jemand da ist, und ich musste ja irgendwie ins Haus kommen."
"Ach, Seungmin... Chan macht dir jetzt erstmal einen schönen warmen Tee und dann könnt ihr euch aufs Sofa setzen und euch einen schönen Film ansehen oder so... Ich mache euch dann was zu essen."
"Vielen Dank."
"Dafür doch nicht. Und jetzt ab mit euch."
Wir gingen gemeinsam in die Küche und ich machte uns beiden eine heiße Schokolade, da Seungmin das lieber trank als Tee, ehe wir uns ins Wohnzimmer setzten und uns eine Komödie ansahen. Ich wollte alles vermeiden, was Seungmin an gestern erinnern könnte, deshalb blieb uns die Auswahl zwischen Komödie,
Drama oder Romanze, weshalb wir uns auf eine Komödie geeinigt hatten. Die ganze Zeit über lag er in meinen Armen, was ein wenig lustig aussehen musste durch den kleinen Größenunterschied zwischen uns, aber mehr als bequem war.
"Kann ich noch einmal mit euch reden?", fragte meine Mutter und kam mit einer Zeitung in der Hand zu uns.
"Ja, klar.", antwortete ich und setzte mich auf, wodurch mein Freund sich gezwungenermaßen auch aufsetzen musste.
"Also, Seungmin... Ich hab gerade in der Zeitung einen Artikel über deinen Vater gelesen... Mit all den schrecklichen Dingen, die er getan hat und mit seiner langen Haftstrafe... Und für mich ist klar, dass du so lange bei uns bleiben kannst, wie du willst. Wir würden dich hier dauerhaft aufnehmen und uns um dich sorgen. Nicht nur Chan als dein Freund sondern auch mein Mann und ich als Teil deiner Familie."
Wir sahen sie beide einfach nur erstaunt an, weshalb sie lachen musste.
"Was denn? Denkt ihr ich bin ein Monster und lasse Seungmin einfach auf der Straße schlafen, wenn Chan's Bett eindeutig groß genug für euch beide ist?"
"Dann... Darf ich bei euch einziehen...?"
"Ja, das darfst du."
"Danke! Wirklich. Vielen, vielen Dank!"
"Das ist doch das Mindeste, was wir für dich tun können. Und jetzt lasse ich euch beide mal weiter schauen. Ich dachte nur, ich überbringe euch die guten Nachrichten schonmal.", lächelte sie und ging dann wieder in die Küche. Kaum war sie draußen, nahm Seungmin meine Lippen in Beschlag und küsste mich gierig, was mich zwar kurz überraschte, aber ich genauso erwiderte, sodass wir nur kurze Zeiz später beide wild knutschend auf dem Sofa lagen.
"Lass uns in dein Zimmer gehen, Channie."
"Zu gerne, Baby."
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"Chan?", fragte Seungmin, als wir beide nackt aneinander gekuschelt in meinem Bett lagen.
"Ja?"
"Ist das hier jetzt unser Happy End?"
"Es ist erst der Anfang von etwas viel schönerem, Minnie. Jetzt wird für uns beide alles einfacher. Und für Felix und Changbin genauso. Aber es ist doch nicht das Ende, wenn es mit uns noch weiter geht."
"Richtig, da fehlen noch drei Fortsetzungen, die immer schlechter werden, bis man sich fragt, warum so eine Scheiße immer noch produziert wird."
"Ja, das stimmt.", lachte ich. "Lass uns noch die restlichen drei Fortsetzungen zusammen bleiben, ja?"
"Nichts lieber als das."
++-Ende-++
From a Stay who's trapped in their own panic room.
(Ich hätte noch ein paar Ideen für die Story, aber dann wäre sie wahrscheinlich nie fertig geworden. Vielleicht baue ich das dann noch irgendwann mal in einer anderen Story ein.)
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