Chan PoV
Nachdem wir unser Eis gegessen hatten, waren wir noch ein wenig draußen unterwegs gewesen und nun ging ich mit Seungmin wieder zu ihm nach Hause, da er Abendessen kochen musste. Sein Vater kam nicht dazu und deshalb machte er das meistens mit Felix zusammen, der dafür wohl ein Händchen hatte und mir und Changbin dies heute auch präsentieren wollte. Als wir die kleine Wohnung betraten, roch es bereits unglaublich köstlich und mir lief das Wasser im Mund zusammen.
"Also es riecht auf jeden Fall schon mal vielversprechend.", meinte ich mit einem Lächeln und ging mit ihm in die Küche, wo Felix alleine am Herd stand und kochte.
"Wo hast du denn deinen Göttergatten gelassen?", fragte Seungmin Felix und trank etwas.
"Der wollte nicht aufhören, meine Zutaten zu klauen und zu essen und deshalb hab ich ihn ins Wohnzimmer verbannt.", antwortete Felix. "Aber ihr könnt ihn gerne holen. Essen ist es so gut wie fertig."
"Channie, holst du...?"
"Schon dabei.", erwiderte ich, drückte ihm einen Kuss auf und ging dann ins Wohnzimmer, um Changbin zu holen. "Bin, es gibt Essen."
"Warum überrascht es mich nicht, dass du hier bist?", grinste er und stand dann auf, um mich kurz zu umarmen und mit mir in die Küche zu gehen, wo der Tisch inzwischen gedeckt war.
"Keine Ahnung. Warum könnte ich bloß hier sein?", fragte ich und legte einen Arm um die Hüften meines Freundes, der seinen daraufhin um meine Schultern legte.
"Gott, du bist so klein...", stellte er fest. "Warum bist du so klein?"
"Ich bin nicht klein. Ich bin funsized."
"Und was ist Binnie dann? Extra-funsized?"
"Ohh ich glaube, dass ihr beiden euren extra-fun habt.", meinte Seungmin, weshalb ich lachen musste, während Felix und Changbin ihn nur entgeistert ansahen. Dann begann auch Felix zu grinsen.
"Den haben wir, das kannst du glauben. Aber jetzt müsst ihr probieren, was ich gekocht habe! Ich hoffe, dass es euch schmeckt."
"Das wird es mit Sicherheit, Lixie.", sagte Changbin sanft, was den jungen Australier nur noch breiter lächeln ließ.
"Sind wir auch so schmierig?", fragte Seungmin mich, als wir uns alle setzten. "Bitte sag nein."
"Du tust so, als hätte Chan dich heute nicht überrascht, nur um mit dir auf ein Eiskreme-Date zu gehen."
"Das ist was anderes. Außerdem war das kein offizielles Date."
"Du bekommst noch ein offizielles, keine Sorge.", meinte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe ich mir etwas zu essen auftat. Die anderen hatten sich bereits genommen, sodass wir alle mit essen beginnen konnten.
"Das ist köstlich, Felix.", sagte ich bereits nach dem ersten Bissen. "Ich bin beeindruckt."
Er freute sich sichtlich über meine Komplimente und noch mehr über die seines Freundes. So sehr, dass wir alle ignorierten oder einfach nicht wahrnahmen, dass sich eine ganze Weile später die Tür öffnete und Seungmin's Vater hinein kam.
"Was macht er hier?", fragte er und man konnte genau den stechenden Blick sehen, der auf Changbin gerichtet war.
"Ich habe dir doch gesagt, dass ich einen festen Freund habe...", antwortete Felix verunsichert. "Bei Seungmin und Chan ist das doch auch kein Problem..."
"Ja, weil Chan nicht er ist! Wirf ihn raus!"
"Wenn du ihn rauswerfen willst, musst du mich mit rauswerfen! Ich liebe ihn und ich lasse ihn nicht so einfach gehen!"
"Dann geh mit! Das ist mir so egal! Ich will ihn hier nur nicht sehen!"
"Ich hab sowieso keinen Bock mehr auf die kranke Scheiße, die du hier abziehst! Du hast einen fucking Folterkeller!"
"Lee Yongbok! Das wird deinen Eltern nicht gefallen!"
"Ja und?! Denen würde die ganze Situation bei dir nicht gefallen! Komm mit, Changbin. Wir gehen packen."
Damit stand er auf und ging mit Changbin gemeinsam in sein Zimmer, wahrscheinlich um dort zu packen.
"Ist... Ist es okay, wenn ich heute bei Chan schlafe...?"
"Mach doch. Hier macht doch sowieso jeder, was er will.", antwortete Seungmin's Vater kühl und ging ebenfalls aus der Küche, weshalb Seungmin und ich alleine waren.
"Es ist doch in Ordnung, wenn ich bei dir übernachte, oder?"
"Ja, klar. Du kannst immer zu mir, Babe."
"Danke."
"Dafür doch nicht. Wollen wir auch deine Sachen packen und dann gehen?"
"Ja, bitte."
Wir standen ebenfalls auf, um seine Sachen zu packen, allerdings nur für eine Nacht und den Schultag morgen, falls wir ihn nicht einfach sausen lassen würden. Dann gingen wir zu mir nach Hause, wobei wir beide recht still waren. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte und Seungmin schien nicht wirklich reden zu wollen.
"Seungminnie?", fragte ich, als wir beide nebeneinander in bequemen Klamotten im Bett lagen und er sich an mich kuschelte.
"Ja?"
"Was meinte Felix mit 'Folterkeller'? Er hat da keine creepy Werkzeuge stehen, oder?"
"Nicht so, wie du vielleicht denkst, aber auf gewisse Weise schon."
"Aber jetzt keine Streckbänke oder so?"
"Nein, etwas von dem ich nicht sagen kann, ob es schlimmer ist als das. Mentale Folter ist wahrscheinlich ein ziemlich passender Begriff. Sie reißt sie sprichwörtlich in Stücke. Die Dinge, die sie sehen sind schmerzhaft und trotzdem so wunderschön, dass sie immer wieder zurückkehren, weil sie sich danach sehnen. Es ist ein krankes Spiel, dass er hauptsächlich mit Reichen spielt, um so an Geld zu kommen. Oder eben mit Leuten, die ihm nicht in den Kram passen so wie Changbin und seine Familie. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was das Problem bei ihnen ist..."
"Hast du gesehen, was sie da zu sehen bekommen?", fragte ich leise, auch wenn ich nicht sicher war, wieso ich leiser redetete, und strich immer wieder sanft über seinen Rücken. Was er da erzählte, war grausam und ich machte mir Sorgen darüber, was mit meinem Freund noch alles passiert war.
"Schlimmer. Ich musste es entwerfen. All die Dinge, die sie sehen... Ich... Ich wollte das nie... Ich will Menschen nicht so weh tun... Ich will nicht Teil von sowas sein... Ich will nur noch von ihm weg, Chan."
"Hey... Ganz ruhig, Seungminnie... Es ist nicht deine Schuld. Du kannst da nichts zu. Wir finden einen Weg, um das zu beenden, ja? Ich hole dich da irgendwie raus."
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