[11]

Chan PoV

Ich wachte auf und bemerkte als erstes den Jungen, der friedlich in meinen Armen schlummerte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen und erneut ergriff mich die Freude, die ich gestern gefühlt hatte, als wir zusammen gekommen waren.

"Seungminnie?", fragte ich leise, doch bekam keine Antwort. Er schlief also tatsächlich noch. Ich kuschelte mich ein wenig näher an ihn und genoss die Wärme, die sich durch ihn in mir ausbreitete. Nicht nur seine Körperwärme sondern auch das schöne warme Gefühl, das sich in meiner Brust ausbreitete.

Es klopfte leise und meine Mutter steckte ihren Kopf durch die Tür.

"Leise... Er schläft noch.", meinte ich im Flüsterton, woraufhin sie sanft lächelte.

"Wie süß ihr zwei ausseht... Ich wollte nur bescheid sagen, dass wir wieder da sind. Ihr solltet wahrscheinlich auch demnächst aufstehen und etwas essen. Aber wenn er sich noch ausruhen möchte, dann kann er das gerne machen. Und du natürlich auch. Ich weiß ja nicht, was ihr gestern noch so gemacht habt."

"Nichts in die Richtung, in die du gerade vielleicht denkst. Aber ja, wir stehen bald auf."

"Okay, du musst mir ja auch nicht sagen, wenn ihr sowas miteinander macht. Aber dann lass ich euch zwei mal wieder alleine.", meinte sie noch und schloss dann leise die Tür hinter sich.

Ich lag noch ein wenig wach und genoss es einfach, hier so mit ihm zu liegen, bevor er langsam wach wurde und begann sich zu bewegen.

"Lix, ich hab doch gesagt, dass du nicht immer einfach in mein Zimmer kommen kannst, wenn ich schlafe, nur weil du kuscheln willst...", murmelte er und drehte sich dann zu mir um. Seine Augen weiteten sich schlagartig und er schien zu realisieren, mit wem er hier im Bett lag.

"Felix also?", fragte ich mit einem kleinen Grinsen.

"Achja, richtig. Ich bin ja bei dir.", meinte er verschlafen und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen.

"Wow... Bloß nicht so viel Begeisterung am Morgen."

"Tut mir leid. Ich bin müde. Und ein wenig hungrig."

"Dann holen wir uns mal was zum Mittagessen."

"Mittagessen? Wie lange haben wir denn bitte geschlafen?"

"Bis ungefähr 13 Uhr. Meine Eltern sind auch schon wieder da."

"Wie willst du mich ihnen eigentlich vorstellen? Also als was?"

"Als mein fester Freund. Sie haben kein Problem damit, dass ich schwul bin, also sollten sie auch kein Problem damit haben, dass wir zusammen sind. Außerdem findet meine Mutter uns süß. Sie hat uns vorhin kuscheln sehen." 

"Okay. Ich wollte es nur wissen, damit du am Ende nicht noch Ärger bekommst, wenn sie uns zusammen sieht." 

"Ach, alles gut. Wie gesagt: Sie werden nichts dagegen haben." 

"Dann stehen wir wohl mal besser auf, bevor ich auch noch den Nachmittag verschlafe." 

"Ja, das sollten wir wohl mal tun.", antwortete ich und stand auf, um mir etwas frisches zum Anziehen rauszusuchen. "ich bin kurz im Bad, um mich frisch zu machen. Du kannst dich einfach an meinem Schrank bedienen und dann hier umziehen oder ins Bad am Ende des Flur je nach dem, was dir lieber ist. Ich hab bestimmt irgendwas, das dir passt. Ich hab viele Oversized Sachen." 

"Mach ich.", antwortete er, woraufhin ich ins Bad ging, um mich fertig zu machen. Als ich fertig war, war er nicht mehr im Zimmer, weshalb ich davon ausging, dass er ins andere Bad gegangen war, um sich dort fertig zu machen.

Ich wartete auf ihn, doch entschied mich nach 15 Minuten dazu, nach ihm zu sehen, da er ja inzwischen eigentlich fertig sein sollte. Die Tür zum Bad war offen und ich hörte Stimmen aus der Küche, weshalb ich direkt dorthin ging. Seungmin saß dort am Küchentisch und unterhielt sich mit meinen Eltern, die ihn neugierig begutachteten. Ich stellte mich neben ihn, um mich zu ihm runter zu lehnen und ihn zu küssen, was meiner Mutter ein freudiges Quietschen entlockte, weshalb mein Vater sie ein wenig verstört ansah.

"Tut mir leid, ich freue mich einfach nur so, dass Chan einen festen Freund gefunden hat. Und dann auch noch einen so hübschen und netten. Das ist einfach toll." 

"Vor allem hab ich einen hungrigen festen Freund.", erwiderte ich und ging an den Kühlschrank, wo noch Essen von gestern sein musste.

"Oh, du brauchst nicht zu suchen. Wir haben gerade Pizza bestellt. Die sollte in einer halben Stunde da sein. Ich hab dir einfach die bestellt, die du sonst auch isst. Wir wollten uns so lange noch besser kennenlernen. Schließlich will ich wissen, wen du so in dein Leben lässt. Am Ende ist es zwar deine Entscheidung, aber trotzdem hätte ich gerne einen groben Eindruck. Und seiner ist ausgesprochen gut."

"Glückwunsch, Seungmin. Du hast den overprotective-Mom-Test bestanden.", gratulierte mein Vater ihm.

"Ich bin nicht overprotective! Ich mache mir nur Gedanken um unseren Jungen."

"Alles gut, Mom. Ich weiß, dass du es nur gut meinst, aber bei Seungmin brauchst du dir da keine Gedanken zu machen. Du weißt doch, dass ich mir meine Freunde sehr gut selbst aussuchen kann, ohne dabei in Schwierigkeiten zu geraten."

"Das weiß ich."

"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?", fragte mein Vater, aber ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen.

"Über Changbin.", log ich also. "Er hat einen Crush auf Seungmin's Mitbewohner und bei dem Versuch, die beiden zu verkuppeln, sind wir zusammengekommen. Ich hoffe ja, dass es bei den beiden gerade nicht anders aussieht." 

"So wie ich Felix kenne, sind die beiden jetzt zusammen und sind vielleicht sogar schon weiter gegangen. Felix ist da echt wie ein ungeduldiges Kind. Oder sie haben sich geküsst und er war so überfordert, dass er weggelaufen ist. Beides möglich." 

"Hoffen wir einfach, dass die beiden zueinander gefunden haben.", lächelte meine Mutter, worauf sie allgemeine Zustimmung erhielt.

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