Kapitel 13
Eine Woche ist diese Fas nun her. In der Woche war ich wieder verschiedene Pferde geritten und ziemlich häufig Rocky. Immer noch war keine Entscheidung gefallen, aber mein Reitstil hatte sich ziemlich verbessert.
Am Donnerstag war ich wieder im Stall und machte mir gerade Rocky für eine weitere Stunde fertig, da klingelte mein Handy. Ich ging nicht ran und schaltete es aus. Ich würde nach der Stunde zurück rufen.
Vielleicht im Nachhinein keine gute Idee.
Ich wollte nach der Stunde, Rocky gerade abreiten, da winkte Herr Maibach mich in die Mitte. „Du kommst mit Rocky gut klar, oder?" fragte er. Ich nickte „Ja. Ich finde ihn super!" „Dann würde ich sagen. Wir würden dir Diamond on the Rocks zur Verfügung stellen" meine Augen weiteten sich ungläubig. Oh mein Gott! Das war ein Witz! Oder?
„Ist deine Turnierlizens noch gültig?" fragte er weiter. Wieder nickte ich. „FEI Lizenz?" ich schüttelte den Kopf. „Dann wird es Zeit!" beschloss er. „Wenn du die Lizenz beantragst und es Probleme gibt fragst am besten Joshua" wieder nickte ich überfordert.
Beim Abreiten konnte ich mich kaum noch konzentrieren. Rocky! Mein Pferd! Naja besser mein Pferd auf Zeit. Trotzdem noch unglaublich. Ich freute mich so sehr! Ich strahlte gefühlt von einem Ohr zum anderen.
Dieses Pferd ist der Wahnsinn! Ich konnte es kaum fassen.
Nach dem Abreiten sprang ich glücklich aus dem Sattel und kuschelte erstmal mit dem Großen.
Rocky stand eine halbe Stunde und viele Kuscheleinlagen später, wieder auf der Weide und graste friedlich. Ich konnte mich kaum von ihm lösen, zumindest bis Joshua zu mir kam.
„Ich habe dich schon..." weiter kam er gar nicht, da war ich ihm schon überglücklich um den Hals gefallen. Er war viel zu überrascht um irgendwie zu reagieren. „Was ist los?" schaffte er noch schmunzelnd zu fragen ehe ich ihn stürmisch küsste. „Rocky, der ist los" erklärte ich zwischen zwei Küssen. Er drückte mich leicht von sich. „Aha... hat er es dir also gesagt." grinste er. „Du hast es gewusst!" fragte ich vorwurfsvoll. Er grinste schlicht. „Warum hast du dein Handy aus?" fragte er wieder etwas ernster. „Ich habe es vor der Stunde ausgeschaltet und vergessen wieder anzuschalten." Sofort zog ich es aus meiner Tasche und schaltete es wieder an.
Es wurden mir direkt vier verpasste Anrufe von meiner Mutter angezeigt. Was war denn da los?
„Ich muss eben telefonieren, dann können wir weiter reden" meinte ich etwas abwesend und rief meine Mutter zurück.
„Schön dass du dich auch mal meldest!" meldete sich meine Mutter vorwurfsvoll. „Tut mir leid. Ich hatte gerade Reitstunde" rechtfertigte ich mich. „Warum hast du nichts gesagt! Noch nicht mal angerufen?! Findest du das nicht etwas überstürzt?" ihre Stimme überschlug sich fast vor Vorwürfen und Sorgen. „Was?" fragte ich verwirrt. „Ich habe es heute aus den Medien erfahren. Wann hattet ihr vor uns das zu sagen? Wir kennen ihn ja noch nichtmal richtig!" da fiel bei mir der Groschen. „Ich hab es... naja vergessen!" murmelte ich kleinlaut. „Vergessen!" ihre Stimme überschlug sich nun wirklich. „Sie hat es vergessen" rief sie aus. „Gib mir mal meine Tochter" hörte ich die Stimme meines Vaters. „Sag mal bist du bescheuert? Ein Springreiter! Ein zweifelhafter noch dazu!" auch er klang vorwurfsvoll. „Atme erstmal tief durch" versuchte ich ihn zu besänftigen. „Das brauche ich nicht. Malar hast du dir das genau überlegt?" fragte er scharf. „Ja" log ich, denn eigentlich hatte ich es mir ja nicht ganz so genau überlegt. „Du kommst jetzt sofort vorbei! Und bring ihn bitte mit" seine Stimme sagte mir, dass ich nun wirklich sofort zu meinem Auto sprinten sollte. „Ja. Ich bin so schnell da wie kann!" erklärte ich noch ehe mein Vater auflegte.
„Wir müssen zu meinen Eltern!" wandte ich mich an Joshua. Der zuckte bloß mit den Schultern. „Umziehen und dann müssen wir los. Meine Vater hat eventuell die Tendenz dich umbringen zu wollen" wieder zuckte er bloß mit den Schultern. „Da wäre er nicht der Erste" Das glaubte ich ihm sofort aufs Wort.
Joshua und ich standen keine halbe Stunde später bei meinen Eltern vor der Haustür. Ich hatte meinen Schlüssel nicht dabei, also mussten wir klingeln.
Der letzte Ton klang gerade aus, da flog die Tür auf und meine Mutter stand in der Tür, mein Vater ihr direkt auf den Fersen. „Du bringst mich noch ins Grab!" begrüßte meine Mutter mich. „Ob sie dazu beitragen wird sich noch zeigen" wandte sie sich an Joshua. Dann ließ sie uns eintreten.
„So jetzt will ich wissen was ihr euch bei dieser Sache denkt!" setzte meine Mutter uns auf dem Sofa im Wohnzimmer fest. „Ähm... also...äh!" druckste ich etwas überfordert herum und blickte zu einem viel zu ruhigen Joshua rüber. Er legte mir lediglich beruhigend eine Hand auf den Arm. Na danke, dass er mich so unterstützte! Ich atmete tief durch und hoffte doch noch eine gute Erklärung zu finden. „Mein Gott, wenn man sich vorstellen kann das Leben miteinander zu verbringen! Wir sind erst seit vier Monaten zusammen, ja es mag vielleicht etwas leichtsinnig sein, aber... Ihr wisst doch selber wie das ist!" Meine Mutter kam zumindest wieder runter und wurde nachdenklich. Mein Vater war jedoch immer noch auf 180! „Etwas leichtsinnig?" fragte er vorwurfsvoll. „Dann auch noch so Einer?!" innerlich schlug er wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen. „Was soll das jetzt heißen!" verständnislos sah ich ihn an. „Ein Manager! Ein Porschefahrer! Jemand der aus seinem Reichtum keinen Heel macht und seine PR nicht im Griff hat" schrie er mich an. Joshua neben mir schien auch gleich der Kragen zu platzen zumindest murmelte er zynisch „Ich hatte nicht erwartete mich hier beleidigen lassen zu müssen." jetzt griff ich nach seiner Hand, denn wenn er und mein Vater aneinander geraten würden, würde das derbst daneben gehen. „Das ist doch eigentlich genau das was du für mich immer wolltest! Jemand mit Prestige! Das Problem mit der PR haben wir unter uns geklärt! Das geht euch nichts an" ging ich auf seinen Ton ein. „Und ob mich das was angeht! Du bist immer noch meine Tochter verdammt!" schrie er mich weiter an. „Aber ich bin Erwachsen. Ich darf selber entscheiden wen ich heirate und wann!" Totschlagargument gebracht! Zumindest wandte er sich dann an Joshua „Wenn sie meiner Tochter auf irgendeiner Art und Weise weh tun, dann schwöre ich ihnen das wird ein Nachspiel haben!" drohte er ihm mit bebender Stimme. „Sie wollen mir drohen? Das wird ja immer interessanter!" Schaltete sich jetzt auch Joshua ein. Das drohte sich gerade hochzuschaukeln. „Natürlich drohe ich Ihnen. Ich drohe jedem der meine Tochter auch nur anfasst! Allen voran wenn sie so ein Auftreten haben!" zischte mein Vater und Joshua wollte gerade wieder Luft holen da ging ich dazwischen „Papa! Joshi! Ihr haltet jetzt beide die Klappe! Es reicht! Wir müssen jetzt alle erstmal runter kommen!" Meine Mutter schien aufzuatmen, dass sie es nicht dazwischen gehen musste.
Damit sich das ganze entspannen konnte hatte meine Mutter Papa in die Küche geschleift und ich war mit Joshua raus auf die Terrasse. Bei den Temperaturen nicht die beste Idee, aber ich brauchte dringend frische Luft.
Ich fröstelte und mein Atem bildete weiße Wölkchen in der kalten Luft. Joshua esschauffierte sich jedoch weiter „Ich muss mich nun wirklich nicht von deinem Vater beleidigen lassen!" Ich wandte mich zu ihm „Joshua ist okay. Ich fand das auch nicht gerade die feine Art!" Er atmete tief durch und nickte schließlich! Ich fröstelte inzwischen stärker, da nun auch noch etwas Wind hinzugekommen war. Joshua zog mich in seine Arme und ich kuschelte mich an seine warme Brust. Tief atmete ich seinen Geruch ein und spürte wie er mir einen Kuss auf den Scheitel drückte. Es fühlte sich gut und vertraut an mit ihm hier zu stehen, da war mir die Kälte auch weitestgehend egal.
Da klopfte es hinter uns an der Scheibe der Terrassentür. Meine Mutter öffnete sie und ich befreite mich aus Joshuas Armen. „Jetzt reden wir mal ruhig miteinander" beschloss sie.
„Wie soll es nun weiter gehen?" war die erste Frage, die mein Vater in den Raum stellte, dabei sah er Joshua anscheinend absichtlich nicht an. Schön dass wir uns genau darüber schon so viele Gedanken gemacht hatten- nicht! Ich seufzte. „Naja, der nächst Schritt wäre es zusammen zuziehen." Mein Vater verzog wenig begeistert das Gesicht. Wahrscheinlich malte er sich aus wie ich in einem sündhaft teuren Loft mein Leben fristete. Joshua zuckte bloß mit den Schultern und verdeutlichte so, dass es ihm nur recht war. „Wo wohnen sie?" wandte Mama sich an Joshua. „Auf unserm Gestüt. Ich stehe nun mal auch den ganzen Tag im Stall und muss immer direkt im Stall stehen können wenn etwas passiert ist." Mama nickte „Da hat man dann ja keine geregelten Arbeitszeiten" murmelte sie leise. Für sie ein klarer Minuspunkt für Joshua, denn wie sollte das werden wenn man mal Kinder hat? „Ihre Eltern auch?" fragte sie schließlich weiter. Bestätigend nickte Joshua, das wiederum schien meiner Mutter ganz gut zu gefallen. „Sie reiten also nur?" warf mein Vater an Joshua gewandt ein und man konnte ihm ansehen was er dachte- nichtsnutziger Richboy, der sich von seinen Eltern aushalten lässt. Jetzt meldete ich mich zu Wort, denn seit letzter Woche gab es auch unsere erste witzige Anekdote „Nein, nicht nur. Letzte Woche Mittwoch bin ich gegen 3 Uhr morgens wach geworden und als ich festgestellt hatte dass Joshua nicht neben mir lag. Ich bin dann aufgestanden, weil ich dachte es wäre irgendetwas im Stall gewesen. Schlussendlich saß er mit Laptop vor der Nase an seinem Küchentisch und stellte eine verdammte Statistik auf!" „Weil ich um 12 eine Nachricht von meinem Vater bekam ob ich die Prognose für das nächste Jahr schon fertig hätte" verteidigte Joshua sich. „Wozu braucht ihr Prognosen?" das irritierte mich. „Malar, wir sind ein wirtschaftlicharbeitendes Unternehmen. Das heißt wir müssen vor kalkulieren in wiefern wir Investieren können und in welcher Größenordnung. Dafür muss man verschiedene Eventualitäten einkalkulieren..." Ich unterbrach Joshua „Äh ja... ich könnte dir jetzt im Gegenzug etwas über Papageientauchern auf Island erzählen, aber das dürfte dich genauso interessieren wie mich BWL" er schmunzelte „Da könntest du recht haben." Wenigstens gab er es ehrlich zu. Meine Eltern wechselten Blicke.
Damit hatten sich wohl ihre Zweifel gerade etwas minimiert. Zum Glück!
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