Chapter trettiofem🌳🍁
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Ich stand auf meinem Hotelbalkon und blickte in die Ferne. Der Balkon war verglast und hatte außenherum nur dünne Stäbe. Es war noch frisch aber trotzdem angenehm. Der Wind wehte meine Haare nach hinten und ich genoss den Ausblick. Vor mir lag die Ostsee und die Brücke die teilweise sichtbar war. Die Insel Alnön war von hier leider nicht zu sehen.
Aber ich hatte mich darüber schon informiert, sodass ich wusste das sie genau dahinter lag. Die Sundsvallsbron, die Stahlbrücke hier, möchte ich mir auch unbedingt mal anschauen. Da ich mit dem Zug hergefahren bin und wir außenherum gefahren sind, hatte ich noch keine Möglichkeit sie anzusehen. Doch heute würde ich Sundsvall richtig erkunden. Da brauchte mein Chef mich bloß nicht versuchen davon abzuhalten. Schnell lief ich in mein Zimmer und packte meine Tasche.
Ich nahm meinen Geldbeutel mit und ein paar Taschentücher. Der Rest würde sich ergeben oder eben auch nicht. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es nicht mehr lange durchhalten würde weil ich vergessen hatte es gestern noch aufzuladen. Ich presste meine Lippen aufeinander und schaute nochmal auf mein Handy. Dieses Mal um die Uhrzeit zu inspizieren.
Es war kurz vor Neun und das hieß, dass wir gleich mit Mr. Tyson und mit Mr. Vintersvärd frühstücken würden. Darauf hatte ich jetzt schon keine Lust, da mir Mr. Drewitt mit seinem Enthusiasmus ziemlich auf die Nerven ging. Ich hörte fast ununterbrochen ,,So machen wir es"
,,Das könnten wir brauchen" und ,,Mr.Tyson ist überzeugt". Wenn ich Glück habe, haben sie sich gestern schon ausführlich unterhalten und sind fast fertig mit den Rezensionen. Denn ich wusste, dass dieser Auftrag wichtig war, vor allem da die Firma so groß und bekannt war aber mein Chef übertrieb regelrecht damit. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und zog mir eine frische, weiße Bluse an und darunter einen schönen, dunklen Tellerrock.
Eine kleine goldene Kette ließ ich an meinem Hals baumeln und verließ dann mein Hotelzimmer. Daraufhin durchquerte ich die Gänge und hoffte, dieses Mal nicht in einen frisch geputzen Gang zu geraten. Vorsichtig spähte ich immer einen kurzen Moment auf die Flure, ehe ich weiterstolzierte. Ein paar Minuten später kam ich vor einem großen Raum an. Er war noch zu und ich versuchte ihn zu öffnen.
Wir waren immer eine der Ersten, daher war er vielleicht noch nicht offen. Also riss ich die Tür auf und vor mir zeichnete sich die Location von der Feier gestern ab. Außer mir war hier niemand und es wunderte mich, dass die Tür nicht abgeschlossen war.
Enttäuscht ließ ich von ihr ab und ging in die andere Richtung. Als ich einen Mitarbeiter mit einem leeren Tablett eilig umherlaufen sah, hielt ich ihn an. Ein blondhaariger Junge, der nicht viel älter als ich war, blickte mich an. >>Können Sie mir vielleicht sagen, wo der Speisesaal ist?<< ,fragte ich höflich und wartete auf seine Reaktion. Er meinte gleich >>Gehen Sie einfach weiter geradeaus und einmal nach links.<<.
>>Danke.<<, antwortete ich noch und huschte geradeaus. Jetzt war ich froh schon gleich in der Nähe des Speisesaals gewesen zu sein, denn ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit mir noch blieb, bis ich zu spät kam. Obwohl die verwirrenden Gänge so ziemlich die einzigen Sachen sind, die mich in diesem Hotel stören. Im Speisesaal checkte ich die Gegend nach Mr. Tyson, Mr.Drewitt und August ab.
Glücklicherweise waren sie noch nicht da und so konnte ich mir selbst einen Platz aussuchen. Ein Tisch in einer Ecke erhielt meine Aufmerksamkeit da er sehr gemütlich aussah. Entschlossen stellte ich meine Tasche auf einen der hochwertigen Samtstühle und strich fasziniert kurz darüber. Dann warf ich noch einen Blick auf die frischen, lila Lilien und stand auf.
Fröhlich schnappte ich mir einen Teller und lief an den frisch aufgestapelten Frühstücksaufstrichen vorbei. Die Reihenfolge war wieder neu sortiert. Nachdem ich mir ein schon einmal überlegt hatte was ich mir nehmen wollte, setzte ich mich wieder hin. Neugierig betrachtete ich den Raum.
Ich war so mit meiner Arbeit beschäftigt gewesen das ich mir den Raum noch gar nicht richtig angesehen hatte. Es war sehr hell da an Lampen nicht gespart wurde. Diese verströmten weißes, gemütliches Licht im Raum. Es war schlicht nur wirkte es dadurch auch kahl. Denn keine Bilder oder andere Sachen schmückten das Zimmer. Nun schrieb ich Mr. Drewitt, dass ich schon dort war und bereits auf sie wartete. Ich musste nicht lange warten, bis August´s Chef eintraf und höflich meinte
>>Guten Morgen, Mrs. Hutton. << .
Ich erwiederte daraufhin>>Guten Morgen, Mr. Tyson.<<. Nicht viel später kamen auch Mr.Drewitt und August dazu. Mr. Drewitt und August standen schon neben den Stühlen und Mr. Drewitt wollte sich gerade neben mich setzen, als Mr. Tyson ihn aufhielt. >>Setzen sie sich doch zu mir.
Wie wäre es wenn die Beiden sich mal unterhalten? Wir sollten uns auch untereinander kennenlernen da wir immerhin nur noch zwei Tage haben um uns zu entscheiden.<< lächelte Mr. Tyson und blickte in die Runde.
Wenn der wüsste ,wie GUT wir uns doch kennen. Aber wie gut kannten sich Mein Chef und dieser Tyson bitte nach einem Tag? Und wie konnte es sein, dass der Tyson ebenso freundlich wie nervtötend sein kann? Verwirrt schaute ich in die Runde, sagte aber nichts.
August lief zu dem Stuhl neben mir und nahm Platz. Er trug heute anders als sonst, seine Sportkleidung schon beim Frühstück. Seine Haare waren dabei wie so oft stramm gekämmt.
Wir standen auf und strichen durch die Essensschlange. Als wir alle wieder am Tisch saßen, wandte sich Mr. Tyson uns zu. >>Wie lief ihr Abend?<< erkundigte er sich bei uns. Mr. Drewitt fing Mr. Tyson´s Blick auf und antwortete>>Mein Abend war sehr nett. Es war schön, dass wir zusammen dort waren. Ich und Mr. Tyson haben uns schon über ein paar Dinge unterhalten.
Außerdem habe ich da seine Leidenschaft für Physik entdeckt. Ausgerechnet auf der Feier dieses Hotels.<< , berichtete er ausgelassen und es hörte sich tatsächlich so an, als ob er sich dort prächtig amüsiert hätte. Plötzlich klingelte mein Telefon.
Schnell kramte ich es aus meiner Tasche und sah auf den Bildschirm.
>>Entschuldigen Sie, aber ich muss dort rangehen.<< sagte ich zu ihnen und stürzte hektisch aus dem Raum. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich durch den riesigen Raum laufen musste, was der Nachteil an meinem Platz war, verstand ich die Stimme klar und deutlich.
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P.o.v. August
Hinter einem anderen Haus versteckt bemerkte ich eine Billiardbar. Auf dem Glas stand >>Downtown Billiard ab 19Uhr.<< in fetten,roten Buchstaben. Ich lächelte und beschloss dort wenn ich Zeit hatte mal hinzugehen. Es interessierte mich es wieder zu spielen. Denn das letzte Mal war vor ein paar Jahren mit Freunden aus Hillerska. Aber es hatte mir immer Spaß gemacht auch wenn es das Trainieren nie toppen konnte. Ich stöberte ein bisschen in den verschiedenen Gassen und bemerkte eine Tacobar. Ernsthaft, Tacos in Schweden? Was kommt als Nächstes, Schnitzel??
Ich schlenderte weiter und entdeckte einen irischen Pub namens Guldkusten. Dieser würde Mr. Tyson sicherlich gefallen, lachte ich in Gedanken. Denn er mochte ausgefallene Pubs oder Bars was man von ihm im ersten Moment nicht erwartete doch seine Art täuschte. Ich tat das auch nicht ,bis er vor kurzem anfing mich und meine Kollegen nach der Arbeit ab und zu mitzunehmen.
Ich hatte mir keine Liste oder so gemacht sondern war einfach losgelaufen. Aber zum Naturschutzgebiet das sich in der Provinz Ängermanland befand,wollte ich in jenem Fall noch hin . Also drehte ich um und marschierte in Richtung des Wasserfalls. Man sollte meinen das mir das hier bekannt vorkam oder mir langweilig wäre. Aber hier war alles so anders als in Stockholm.
Ich war in der Medelpadregion und in der Nähe von Sundsvall lag die Höga Kustenregion. Zuhause war ich im Södermanland gewesen. Entspannt stolzierte ich die Straßen hoch. Als ich nach geschätzten zwanzig Minuten zufällig an einer guten Aussichtstelle um die Brücke anzusehen ankam, entschied ich mich noch kurz hier zu halten . Ich wusste nicht viel über die Brücke. Aber irgendetwas Interessantes gab es über sie. Nur hatte ich natürlich keine Ahnung mehr was.
Sie war aus Stahl und ich hatte sie passiert als ich mit dem Auto hergefahren bin. Nicht viel später stolzierte ich weiter. Da entdeckte ich ein hölzernes,dunkles Schild auf dem ,,Nationalpark 2km"stand. Also war der Wasserfall nicht mehr so weit entfernt. Ich lief weiter und sah die ersten vorbeifliegenden Blätter. Wir hatten Anfang Herbst und in dieser Region fielen die Blätter schon besonders früh herunter.
Mittlerweile ging ich unter einer Allee durch und bewunderte ihre Schönheit. Es ist eines der wenigen Dinge, die mir positiv im Kopf bleiben. Die Laubbäume unterschieden sich hier stark und auch die grünen Flächen waren hier viel häufiger als in Stockholm. Als ich endlich ankam, überblickte ich nur einen winzigen Teil des Naturschutzgebietes, laut der Karte zumindest.
Sie erklärte mir in ,,einfacher Sprache" das sich das zentrale Naturschutzgebiet in einem großen Teil in der Mitte befand und der Wasserfall Västanafallet in der Nähe eines Kiosks stand. Hier war wenig los und kalt war es auch nicht wirklich. Es war seit dem ich losgegangen bin, sogar noch wärmer geworden.
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Nach langem Herumwandern fand ich endlich den Wasserfall. Direkt vor mir stand ein großer Baum und zwischen seinen Ästen konnte ich den Wasserfall entdecken. Ich lief weiter zur Brücke die sich davor ausbreitete. Als ich in der Mitte der Brücke stand bewunderte ich den Västana fallet. Hier fällt der Fluss Eskjöan 90m nach unten. Er erhellte fast das Gesamtbild da der Himmel sich verzogen hatte.
Ich mag solche Naturspektakel sehr deswegen blieb ich noch und machte Fotos von dem Västana fallet. Hier waren nicht viele Besucher unterwegs. Trotz dessen das ich schon über einer Stunde dort war. Das störte mich aber nicht und ich überquerte die wackelige Brücke. Glücklicherweise hatte ich keine Höhenangst denn von hier aus ging es sehr weit herunter.
Die restlichen Sachen hatte ich mir schon angekuckt daher wollte ich noch wo anders hin. Ich wusste noch nicht wohin aber googelte eben nochmal nach den Attraktionen hier. Das Internet wurde je weiter oben ich stand immer Besser. Zwei Sachen fielen mir besonders ins Auge. Das waren Södra berget und die Höga Kusten Region.
Beides hörte sich unheimlich interessant an. Aber da es nicht nach besonders gutem Wetter aussah und fast noch etwas zu kalt war um Kanu zu fahren , beschloss ich in die Höga Kusten Region zu gehen. Die alleinige Erwähnung der Granitklippen und felsigen Inseln ließen mein Herz schon schneller schlagen. Ich wollte unbedingt dorthin.
Am liebsten hätte ich mir gleich alles angesehen. Nun marschierte ich den ganzen Weg wieder herunter. Nur leider hatte ich mein Auto nicht hier.Ich wusste auch nicht mehr genau wo die Höga Kusten Region war. Denn das hatte ich längst wieder vergessen. Um mich herum standen viele Bäume und störten mein Netz sodass ich nicht mehr nachsehen konnte.
Viksjö war ein Nebenort von hier. Vielleicht war es ja da. Das war der einzige Hinweis den ich einem Schild hier entnehmen konnte . Hoffentlich stimmt es.
1854 Words!!!!
Hi,
Ich bin jetzt seit circa 1 Monat auf einer neuen Schule und wir haben dort öfter Nachmittagschule als in meiner alten Schule. Zumindest deshalb weil ich Spanisch gewählt habe:). Deswegen kann es sein das jetzt erstmal weniger kommt. Dafür versuche ich einen Schreibbuddy zu finden und die ersten Kapitel weiter zu überarbeiten. Vorerst aber viel Spaß mit dem Kapitel:). Wir lesen uns👋🏻.
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