𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 7
POV Talion
Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem Bett.
Während ich mich langsam regte, kamen meine Erinnerungen wieder. Ich hatte gegen Rûk gekämpft und versucht, einen Krieg zwischen unseren Völkern zu verhindern. Aber ... ich erinnerte mich nicht mehr an den Ausgang des Kampfes. Wer hatte denn nun gewonnen? Ich wusste noch, dass ich einen harten Schlag gegen meinen Kopf bekommen hatte und ohnmächtig gewesen sein musste, aber wer den Kampf gewonnen hatte, wusste ich leider nicht.
Ich richtete mich auf und war erstaunt, wie einfach es mir gelang. Mein Kopf schmerzte ein wenig, was bei diesem Schlag auch kein Wunder war.
Ich versuchte gerade, aufzustehen, als jemand herein kam. Es war mein Vater. Schnell ließ ich mich zurück in die Kissen sinken.
„Talion, schön, dass du wach bist.", sagte Vater, doch ich unterbrach ihn.
„Wer hat gewonnen, Vater?"
Mein Vater sah kurz zu Boden. „Rûk und du sind beide im selben Moment ohnmächtig geworden, deshalb ist es unentschieden ausgegangen."
„Und was heißt das für uns?" Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie besorgt ich war. Wenn es unentschieden ausgegangen war, hatte meine Kampf-Herausforderung dann überhaupt etwas genutzt?
Mein Vater schwieg einen Moment, so, als würde er seine nächsten Worte genau abwiegen müssen. „Unser Stand ist immer noch auf Anfang. Es ist kein Sieger aus dem Duell hervorgegangen, so, wie wir es uns erhofft hatten. Morgen wird die erste Schlacht stattfinden, mein Sohn. Unsere Heiler haben mir versichert, dass du bis dahin wieder auf den Beinen bist."
Nach seinen Worten herrschte Stille. Morgen würde die erste Schlacht stattfinden. Mein Magen krampfte sich zusammen. In wenigen Stunden würden wir auf einem blutbesudelten Schlachtfeld stehen und mitansehen müssen, wie unsere Männer fielen. Ich selbst hatte noch nie eine Schlacht miterlebt, konnte mir aber vorstellen, wie schrecklich es wäre. Das Blut, die Schreie. Vor meinem geistigen Auge sah ich verwundete Krieger auf dem Boden liegen, denen ein Körperteil fehlte. Ich hörte das schrille Wiehern der Pferde, dass wilde Rufen der Kämpfenden.
„Kann ich noch bei der Planung helfen?", fragte ich nach einem langen Schweigen, in der wir beide unseren Gedanken nachgehangen hatten.
„Mein General und ein paar Berater haben mir schon dabei geholfen. Es ist eine simple Strategie, die uns hoffentlich den Sieg bringen wird.", entgegnete mein Vater und rang sich ein müdes Lächeln ab.
Ich schaffte nicht, es zu erwidern, zu groß war meine Sorge vor der bevorstehenden Schlacht. Mein Vater überbrückte den letzten Abstand zwischen uns und tat etwas, was er noch nie getan hatte. Er umarmte mich.
„Mach dir keine Sorgen, mein Sohn. Wir werden diesen Krieg gewinnen." Ich erwiderte seine Umarmung etwas perplex.
Nach einigen Momenten ließ er mich wieder los. „Ich muss weiter, es müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Ruh dich noch aus, morgen wirst du schließlich auf dem Schlachtfeld stehen und kämpfen." Er schenkte mir ein leises Lächeln, bevor er sich umwandte und mich alleine zurückließ.
Während es draußen langsam dunkel wurde, starrte ich an die Decke des Zeltes und dachte über die harten Zeiten nach, die uns erwarteten.
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