Kapitel 7

"Das nennt sie einen Pfad?" zweifelte Greg an, während er versuchte die Äste über seinem Kopf zu halten.

John ging mit Mike im Schlepptau unter Gregs Armen durch.

"Das ist der reinste Urwald hier!" beschwerte sich Greg weiter, während John versuchte ihnen einen Weg durch das Gestrüpp zu bahnen.

Heute war einer dieser windstillen Tage, an denen die Sonne vom wolkenlosen Himmel brannte. John war froh, dass der Wald so zu gewuchert war, denn das Blätterdach spendete Kühle.

Sie waren schon ein Stück unterwegs, und Mike ging langsam die Puste aus, genauso wie Greg, der versuchte alles Gestrüpp von ihnen fern zu halten - vergeblich.

John war nur damit beschäftigt nicht umzudrehen und das ganze abzublasen. Doch jede von Frau Hudsons Schilderungen traf bisher ein, was ihm einerseits die Ausrede nahm und ihn andererseits immer neugieriger machte.

"Können wir eine Pause machen?" keucht Mike hinter ihnen und blieb stehen. Er lehnte sich an einen Baum, sah sich um und setzte sich auf einen dicken Ast, der neben ihm auf dem Boden lag. Plötzlich kippte der Balken um und stürzte mitsamt Mike den Abhang hinunter, der sich hinter ihm auftat. John und Greg rannten zu ihm. Sie hörten Mike hysterisch rufen, gefolgt von einem lauten Platscher.

John versuchte nicht laut los zu lachen.

Einige Meter entfernt lag sein Freund in einer riesigen Wasserpfütze, übersät mit allen, was er auf dem Weg nach unten mit sich gerissen hatte. "Wir haben unser Ungeheuer gefunden." scherzte Greg neben ihm. Jetzt konnte John das lachen nicht mehr unterdrücken und prustete los. Das tat gut.

Sie schlitterten den Abhang zu Mike hinunter und halfen ihm aus dem Wasser. "Immerhin haben wir den Bach gefunden, von dem Frau Hudson erzählt hat." meinte Greg seufzend, knietief im Wasser stehend, die Hände in die Hüfte gestemmt. Er hob angewidert einen Fuß und stellte ihn zurück ins Wasser. Jetzt war es sowieso zu spät. Zu dritt schafften sie es wieder auf den Weg, der nur an der leichten Kule im Boden zu erkennen war, die früher wohl ein Trampelpfad gewesen war.

Mike zuliebe  machten sie eine Pause, in der Greg die Wasserflaschen auffüllte und seine Wanderschuhe trocknen ließ. John krempelte sich seine Militärs Hose bis zu den Knien, während Mike sich nur noch mehr mit Kleidung eindeckte. Aus dem alten braunen Rucksack holte er ein langärmliges Hemd, das er anstatt des pitschnassen T-Shirts anzog. Die triefende Hose ließ er allerdings an und auch die durchnässten Wanderstiefel. John wunderte sich, dass sein Freund keinen Hitzeschlag bekam. John zog seine dünne Sweatjacke aus und packte sie in seinen kleinen stoffrucksack. Außer einer Flasche Wasser und einer Taschenlampe hatte er nichts dabei. Mike sah im Gegensatz dazu aus, als würde er eine Drei-Tage-Wanderung machen. Immerhin konnte John ihn davon überzeugen die Wolldecke in der Wohnung zu lassen.

"Lasst uns weiter gehen, damit wir diese Grotte heute noch finden!" muntere Greg die beiden auf, als er seine Schuhe wieder an hatte.

Sie gingen noch eine gute halbe Stunde, bis sie endlich an dem roten Felsen ankamen, den Frau Hudson ihnen geschildert hatte. Tatsächlich wuchs dort ein Laubbaum. Er war ungefähr 50 Jahre alt, noch relativ dünn aber hoch gewachsen, mit schönen hellgrünen Blättern, die aus den vielen Palmen und trockenen Büschen herausstachen. Vorsichtig zogen sie die Gräser und Sträucher um dem Baum herum zur Seite, bis sie einen Spalt fanden.

John wusste, dass die Geschichte einen Haken haben musste. Der Spalt war gerade so groß, dass ein junges Mädchen hindurch passen würde.

"Da passen wir niemals durch." gab John zu. Enttäuschung überkam ihn. Es war zu spät um umzukehren und John war sich sicher, dass er nicht mehr ruhig schlafen konnte, bis er wusste zu wem oder was diese unglaublichen Augen gehörten.

John wollte Greg betrübt ansehen, doch die Verwunderung war zu groß. Greg stand mit Hake in den Händen neben seinem offene Rucksack.

"Das wir uns ja schlecht halbieren können," begann er schulterzuckend und ging auf den Felsen zu, "Müssen wir das ebenso regeln." John konnte gerade noch zur Seite springen bevor Greg anfing auf den Stein einzuschlagen. Es braucht nur ein paar Hiebe und sie standen in einer roten Rauchwolke. Zufrieden trat Greg heraus und verstaute die Hake wieder in seinem Rucksack.

"Gehen wir?" fragte er die beiden anderen. John klopfte sich den roten Staub von der Kleidung und trat an das entstandene Loch heran. Vorsichtig schlängelte er sich durch die Öffnung ins Innere der Höhle. Das Tageslicht hinter ihm erleuchtete den Eingang, der zu Johns Erstaunen graue Furchen hatte, die leicht Silber schimmerten. Er hörte, wie Greg ihm folgte, während er seine Taschenlampe herauskramte. Der Boden war voller Kiesel, sodass jeder Schritt unter seinen Schuhen knirschte.

Da hörte er wie Mike nach ihnen rief. John ging die paar Meter zurück zu Greg. Der drehte sich gerade zu John um. "Er kommt nicht durch." erklärte er ihm genervt mit amüsiertem Unterton.

"Schon ok, ich warte hier auf euch." rief Mike von draußen. "Werdet nur nicht gefressen, in Ordnung?"

Greg und John sahen sich an. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mike etwas zustieß war größer als dass einer von ohne von einem Ungeheure verschlungen wurde. Greg seufzte. "Du schuldest mir etwas." sagte er augenrollend und verließ die Höhle.

John war erstaunt, dass er ihn alleine gehen ließ. Er beeilte sich bevor Greg es sich anders überlegen konnte. Er knipste das Licht seiner Taschenlampe an und machte sich auf den Weg durch den Tunnel.

Die Decke wurde so niedrig, dass John nach wenigen Metern schon gebückt laufen müsste. Er ging vorsichtig und checkte vor jedem Schritt den Boden ab. Doch außer kleinen grauen Kieseln war nichts ungewöhnliches zu sehen. Die Wände rückten immer näher. John war in diesem Moment froh, dass er die Anlage zu Klaustrophobie nicht von seinen Eltern geerbt hatte. Auf einmal roch es nach Wasser. John tastete die Decke ab, und spürte eine leichte Feuchtigkeit auf dem glatten Stein.

Zwischen die Kiesel schlichen sich immer mehr Sandkörner und dann vernahm er ein leises rauschen. Vorsichtig ging John um eine Biegung. Ein matter Lichtkegel schimmerte ihm entgegen. Er knipste die Taschenlampe aus und tastete sich an den Wänden weiter in Richtung des Lichtes. Seine Finger rutschten über den feuchten Stein während seine Schritte immer tiefer im Sand einsanken. Die Wände erweiterten sich und auch die Decke erhob sich ein Stück. Jetzt hörte er deutlich wie Meerwasser sanft gegen Steine schlug. Ab und zu tropfte es auch leise ins Wasser. John näherte sich dem bläulichen Schimmer immer weiter, bis er schließlich das Ende des Tunnels erreichte. Er trat aus dem Gang in die Grotte hinein.

Seine Füße sanken in den endlos tiefen weißen Sand unter ihm, der in sanften Wellen endete, die ruhig ans Ufer schwappten. Dunkelblau und glänzend schlich das Wasser wie ein Schatten an den grauen und grünen Steinen empor, die wie eine Kette um den Sand lagen. Der Felsen über ihm war so hellblau schimmernd, dass es wirkte wie eine Kuppel aus Glas. Jeder Stein spiegelte einen Anderen, wodurch ein silberner Schimmer entstand, der die ganze Höhle einnahm. Es war atemberaubend schön.

Am anderen Ende, dort, wo die die Felswand direkt im Wasser stand, ragte ein dunkelgrauer Stein aus den fast schwarzen Tiefen. Doch kein bedrohliches Schwarz, nein es war wundervoll. Das Wasser sah aus wie der Nachthimmel, mit tausenden glitzernden Sternen, die sich ständig bewegten.

Ein Teil des Wassers floss nach links über kleine Steinchen in einem Bach entlang, wo es unruhig vor sich hin sprudelte, bis Johns Blick den Ursprung der Quelle sah. Aus der gläsernen Wand floss ein kleiner hellblauer Wasserfall in die Grotte hinein. Doch nicht nur das, die Steine hinter dem Wasserfall leuchteten! In hellem Silber und Blau. Jetzt erkannte John, dass sie die restliche Höhle ebenfalls von den matt und doch strahlenden Lichtern erhellt wurde.

Staunend drehte er sich herum, ging vorsichtig über den Sand der immer gröber wurde, bis er schließlich auf kleinen Steinen balancierend den Wasserfall erreichte. Er floss gemächlich über die Steine und John hielt seine Hand hinein. Das Wasser glitt sanft an seinen Fingern vorbei. John lächelte überwältigt.

Die Wand hinter dem Wasserfall machte eine Biegung und verband sich immer mehr mit dem steinigen Boden, bis sie schließlich nur noch steiler Fels war und in ovaler Form wieder eine Biegung machte, um am Tunnel zu enden, aus dem John gekommen war. Das kleine stück Sand lag in einem Bett aus Steinen, das aus der Wand herausragte und in die kleinen Steine überging auf denen John stand.

Vorsichtig ging John an der Wand entlang, zurück auf den weichen Sandboden. Es war wie ein weißer Schaum, der seine Füße verschluckte.

Er kniete sich hin und genoss das Gefühl einzusinken. Es war nicht bedrohlich, sogar im Gegenteil, der ganze Raum fühlte sich an, wie ein friedlicher Traum.

John lehnte sich nach vorne, um die Hände ins Wasser zu halten. Es war erfrischend kühl und trotzdem warm. Es fühlte sich so leicht an. Trotz des dunklen Glanzes, was das Wasser klar und durchsichtig, als er es in seine Hände füllte und wieder hinaus laufen ließ. Er spürte das vertraute Salz auf seiner Haut kleben. Entspannt seufzend schloss er die Augen und strich sich durch die Haare.

Als er wieder aufs Wasser sah, meinte er etwas grün glitzern gesehen zu haben. Er sah noch einmal genauer hin. Das dunkle Wasser glitt funkelnd an der Felswand entlang, doch dort, bei dem Felsen, schimmerte es heller.

John stand auf und wich ein Stück zurück. Da bewegte sich das Wasser heftiger und der Schimmer verschwand.

Johns Gedanken rasten durcheinander. Vielleicht war das jetzt total bescheuert und es wäre das Klügste gewesen einfach wegzulaufen. Doch John ging in die Hocke und holte tief Luft. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er räusperte sich.

"Wer ... oder was, bist du?" fragte er so ruhig wie möglich in die Richtung des grauen Felsens.

Nichts passierte. John tippte mit den Fingern unruhig auf seinem Bein herum. Dann kniete er sich hin und näherte sich noch ein Stück. Er wartete kurz, dann redete er weiter. "Ich bin John Watson." sagte er gefasst.

Es tat sich immer noch nichts.

John schnaufte tief ein und rutschte soweit vor, bis seine Knie den harten Stein berührten. "Ich hatte einen Schiffbruch." Warum erzählte er das überhaupt? "Seit dem ..." John stockte. "Seit dem sehe ich dich."

Abwartend blickte er in die Dunkelheit. Als sich nichts bewegte ließ John enttäuscht den Kopf sinken. Er machte sich daran aufzustehen, da sah er etwas Helles neben dem Felsen. Er hielt inne. Etwas Leuchtendes kam hinter dem Felsen hervor, teilte sich und zwei grüne Augen funkelten ihn durchs Wasser an.

John rührte sich nicht.

Eine gefühlte Ewigkeit starrten sie sich an, nur das Rauschen neben sich. John hielt es nicht mehr in seiner Position aus und ließ sich in den Sand fallen, da schreckten die Augen zurück.

"Halt, warte!" rief John. Er hob vorsichtig die Hände. "Ich tue dir nichts." sagte er beschwichtigend und zeigte seine leeren Handflächen. Er ließ die Arme langsam neben sich sinken. War nicht eigentlich er es, der Angst haben sollte?

Die Augen kamen vorsichtig zurück. Immer näher kamen sie der Oberfläche, bis sie kurz darunter verharrten. John sah nun deutlich die schwarzen Pupillen und einen hellen Schatten um die Augen herum, wie ein Gesicht.

John musste etwas sagen, aber was?

"Was willst du von mir?" Das war eine dumme Frage.

Doch die Augen verschwanden nicht, wie John befürchtet hatte. Sie bewegten sich sogar in seine Richtung. Ganz langsam und vorsichtig. John hielt den Atem an.mEtwa zwei Meter von ihm entfernt erhoben sich die Augen aus dem Wasser.

Eine helle Stirn, mit schwarzen nassen Haaren tauchte auf und John sah direkt in die blauen Kristalle, der Iris.

"Was bist du?" flüsterte John, mehr zu sich selbst, als das es eine Frage an das Wesen mit den leuchtenden Augen war.

Wasser tropfte von den algenartigen Augenbrauenbrauen des Wesens. Sie schimmerten so schön wie die Augen, blau und grün, doch mit schwarzen Schlieren, die sie wie Blätter wirken ließen. Es hatte lange dunkle Wimpern, was alles im Kontrast zu der hellen weißen, silbrig schimmernden Haut stand. John konnte nicht aufhören es anzustarren.

Auch als es näher kam, konnte er den Blick nicht abwenden. Einen Armlänge von ihn entfernt stoppte es. Langsam erhob es sich aus dem Wasser und John wich zurück. Er fiel nach hinten auf seine Hände.

Das Wesen hatte ein Gesicht! Eine Nase, wie er. Sie war lang und gerade, doch auf ihr glitzerten winzige blaue und grüne Schuppen. Hervorstehende Wangenknochen machten das lange Gesicht schlanker und warfen dunkle Schatten über die weißen Striemen auf den Wangen. Es hatte einen blassroten Mund, der unnatürlich schön geschwungen war, und sogar Ohren - aber keine normalen Ohren; anstatt der Ohrmuscheln wuchs zarte Fischhaut, die aussah wie eine Flosse! Das schwarze Haar klebte in locken auf den breiten knochigen Schultern.

John krabbelte ein Stück weiter nachhinten. So etwas hatte er noch nie gesehen. Er sah wieder in die Augen des Wesens. Das Wesen verharrte mit halbem Oberkörper über Wasser. John bemerkte die Ruhe in den Augen des Wesens.

Langsam richtete er sich auf, sodass er auf gleicher Höhe wie das Wesen war. Er erkannte Ehrfurcht in seinen Augen. Es wollte ihm nichts Böses. Es hatte Angst vor ihm ...

"Du brauchst keine Angst haben." sagte John automatisch.

Das Wesen blinzelte neugierig und kam ein Stück näher ans Ufer heran. John setzte ich auf die Knie, einen Fuß breit von den Steinen entfernt, die Sand und Wasser trennten. Das Wesen hob langsam die Arme aus dem Wasser und John erkannte die zarten Schwimmhäute von Schulter bis Ellenbogen und zwischen den langen menschenähnlichen Fingern. Es verschränkte seine Arme auf dem Stein direkt vor John und stützte sein Kinn darauf ab. Seine flossenartigen Ohren zuckten hin und her, während die Augen jeden Zentimeter von John abtasteten.

John wurde unbehaglich zumute. Er fühlte sich als würde man ihn röntgen.

"Warum bist du hier?" fragte John verwirrt. "Äh, ich meine warum ich? Also nein, warum du hinter mir her bist, oder ..." er hörte auf zu reden. Diese Augen machten ihn irre, er konnte nicht mal einen gescheiten Satz bilden!

Das Wesen legte den Kopf schief. Johns Herz schlug bis zum Hals.

"John-Watson." grollte es mit tiefer Stimme. Als es einen Namen sagte stellte es John die Nackenhaare auf. "Ein sonderbarer Name."

John war überrascht, dass das Wesen seine Sprache sprechen konnte, dabei war er vorher davon ausgegangen. Er hielt sich die Hände vor die Augen. "Das ist doch alles nicht real." stöhnte er.

Doch als er vorsichtig die Augen öffnete war es immer noch da. Dieser Fischmensch oder was auch immer es war. Und er sah John verletzt an. "Willst du das ich verschwinde?" fragte es gekränkt mit dieser tiefen warmen Stimme, die John Gänsehaut bereitete.

"Nein, ich, es ist nur ... das ist alles so irreal!" er machte eine Geste, die die Grotte einschloss. "Die Reise, der Schiffbruch, ... ich müsste eigentlich tot sein!" schloss John und ließ die Hände neben sich auf den Boden fallen.

"Ich dachte du wärst tot." sagten die schönen Augen leise. Als John nur verständlich los zurückblickte fuhr es fort. "Es ist verboten sich den Menschen zu nähern. Ich hatte weniger Angst einen toten Menschen zu betrachten." Das Wesen sah John unentwegt an. "Aber dann bist du aufgewacht und ich musste fliehen."

Also deshalb sah er die Augen immer! Er hatte sie gesehen, als er ausgewacht war und unterbewusst gespeichert.

"Du bist also kein Mensch." War das Einzige was John herausbrachte. Er kam sich dämlich vor als er merkte was er gesagt hatte. Es war ihm fast schon peinlich.

Zum ersten Mal wand das Wesen den Blick ab. Es fühlte sich an, als ob etwas von John zwanghaft weggerissen wurde.

Das Wesen sah hinter sich, John folgte seinem Blick und schnappte nach Luft. Eine große bläuliche Flosse tauchte aus dem Wasser auf. Die Ozean-blauen Augen fingen Johns starren Blick auf.

"Ich bin ein Meermensch." sagte es vorsichtig.

"Okay, okay, das ist gut." begann John zu stottern und seine Welt drehte sich. Meermensch. Ja klar. Natürlich. Könnte er jetzt bitte aufwachen? Was hatte der Arzt ihm für Pillen gegeben?

"Wirst du jetzt versuchen mich zu töten?" murmelte der Meermensch besorgt.

"Was?"

"Tötest du mich?"

"Warum sollte ich?" fragte John verwundert.

Jetzt war das Wesen verwundert. "Du bist ein sonderbarer Mensch." schloss es nachdenklich.

"Du bist eine sonderbare Imagination." entgegnete John kopfschüttelnd.

Der Meermensch musterte John. Dann tauchte er unter und war verschwunden.

Eine Weile saß John einfach nur da. Dann stand er auf und ging monoton zum Ausgang. Bevor er in den Tunnel trat sagte er laut zu sich selbst "Das ist alles nicht passiert.", atmete tief durch und setzte zum Gehen an.

Die dunkle Stimme durchfuhr ihn wie ein Schauer.

"Warum gibst du das vor?"

John drehte sich blitzartig um. Der Meermensch schwamm am Ufer, den Kopf über Wasser und sah ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.

"Weil es dich nicht gibt." sagte John zu sich selbst.

"Du kannst mich sehen, warum soll es mich nicht geben?" konterte das Wesen.

"Es gibt Wesen wie dich nicht - Meermenschen. So etwas gibt es einfach nicht. Das ist vollkommen unmöglich." fuhr John ihn an. Er ging auf das dunkle Wasser zu und zeigte auf die Kreatur vor ihm. "Dich gibt es nicht!" versicherte er sich aufgebracht.

Plötzlich nahm es einen Arm aus dem Wasser und schlang seine dünnen Finger um Johns Fußgelenk. Ein Kribbeln durchfuhr ihn vom Fuß bis zum Kopf und wieder zurück. John starrte auf die kühle Berührung an seinem Knöchel.

Abwartend sahen die leuchtenden Augen zu ihm auf.

"Ich glaube mir wird schwindelig." hauchte John.


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Kapitel 7 Ende



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