2. Kapitel

Schnelle Bilder. Bäume. Sterne. Orte die ich noch nie vorher gesehen habe. Dinge die ich nicht definieren kann. Sturm. Sonne. Regen. Immer schneller ziehen sie Vorbei. Gewitter. Blätter. Winter. Sommer. Herbst. Frühling. Schneller. So schnell das mir ganz schwindelig wird. Und plötzlich. Ich. Mein Gesicht ist verdeckt. Angst. Freude. Noch schneller. Alles dreht sich,und dann plötzlich. Das Nichts.

Aus seinen Träumen gerissen zu werden, kann Segen oder Frust sein. Ich habe seltsame Träume. Man träumt wenn, das Gehirn, das am vorherigen Tag Gesehene verarbeitet. Aber in dieser Nacht, waren Bilder, die nicht in meiner Kopf-Bibliothek gespeichert sind. Da waren Bilder die ich gar nicht haben will. Wie so oft nur stärker, wünsche ich mir das ich vergessen kann. Nur einmal! Bitte! Nichts. Ich muss sofort an die vielen schrecklichen Bilder denken, welche ich niemals in meinem Leben vergessen werde. Der Tod meiner Oma. Ihr blasses Gesicht. Die Trauer. Das Eichhörnchen welches überfahren und vom Auto vor uns am Reifen herumgeschleudert wurde. Menschen in Krankenhäusern die nie wieder gesund werden. Obdachlose in Straßengräben und vor allem ein Bild. Damals im Urlaub in Österreich . Auf einem sehr hohen Berg. Wir waren Klettern und wandern. Direkt an einer Schlucht. Dann passierte, was niemals hätte passieren dürfen. Der Sicherheitskarabiner,eines jungen Mannes der neben uns abstieg, löste sich.

Schnell springe ich auf um diese Szene aus meinen Gedanken zu vertreiben. Verzweifelt renne ich aus der alten Farm ins Freie. Die Vögel zwitschern, Schafe blöken und mein pechschwarzer Hund Anubis rennt auf mich zu. Beim Streicheln, bemerke ich erst das meine Sonnenbrille nicht auf meiner Nase sitzt. Ich gehe wieder in mein Zimmer und suche hektisch nach meiner Sonnenbrille. Als ich sie endlich finde, entdecke ich ein kleines Buch. „Mein Gedanken-Schlucker", steht auf dem Einband. Die Erinnerung daran, lässt mich schmunzeln. Es war die Idee meiner Psychotherapeutin gewesen, ich konnte alles hinein schreiben was ich erlebte und so meinem Kopf Zeit zum verarbeiten geben. Lächelnd schlage ich die alte Kostbarkeit auf, ich blättere alle Seiten durch, bis ich zu den letzten leeren Seiten komme. Ich nehme mir einen Kugelschreiber, und will gerade anfangen zu schreiben, als mir wie ein Blitz eine Frage durch den Kopf schießt, welche ich gleich auf die Seite kritzle

Schicksal? Zufall? Ich habe keine Ahnung. Zeit. Die Zeit verändert Dinge. Das habe ich aus dem Heimat und Sachkunde Unterricht, zu den Grundlagen der Lebewesen gehört die Entwicklung. Also entwickeln sich nur Lebewesen? Nein Steine können sich auch irgendwie verändern. Aber nur durch die Kraft von außen. „Himmel was sind das für Fragen?". Lebewesen sind vergänglich... Die Welt besteht aus Gegensätzen. Man nehme das Beispiel das wenn man lebt, auch irgendwann stirbt. Würde es Das Gefühl von Sätte geben?, Wenn niemand Hunger kennt, würde man Frieden genießen wenn es nie Krieg gibt. Wenn einer der Gegensätze anfängt zu sein, muss der andere Gegensatz es wieder beenden.

Mittlerweile ist es Mittag, doch ich bin nicht Richtig bei der Sache. Weder beim Mittagessen noch danach. Ole ist im Kino und Jonas ist weiß ich wo. Ich ziehe meine Schuhe aus und schließe die Augen. Die saftige Wiese gibt unter meinen Füßen nach. Ich brauche nicht die Augen zu öffnen um zu wissen das ich auf dem kleinen Weg neben unserer Koppel entlang gehe. Ein leises Schnauben und der un über riechbare Geruch nach Pferden, verraten mir das soeben mein Fuchs Thor, an den Koppelzaun kommt. Ich öffne die Augen und schaue in ein Warmherziges wunderschönes Pferdegesicht mit einer Hammer ähnlichen Blesse auf der Stirn. Der Hengst stupst mich zart an und ich beschließe einen Ausritt zu machen.
Ich galoppiere über die Wiesen und fühle Freiheit. Ich bin noch nie zu Fuß außerhalb der Farm gewesen. Aus Angst  nicht schnell genug weglaufen zu können falls ich jemandem begegne. Andere Menschen können meist nicht verstehen warum ich unter meinem Schicksal leide.

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