Warum?
Das war die Frage die ich mir schon mein ganzes Leben lang stellte. Mein ganzes, verwirrendes, anstrengendes, verfluchtes Leben lang.
Warum lebte ich? Ausgerechnet ich? Eigentlich wusste ich die Antwort. Im Grunde lebte jeder mal. Klar, das klingt logisch. Aber ich meine die Personen, die nicht leben. Nicht die, die tot sind, nein, ich meine die Personen, die noch nie gelebt haben. Vielleicht existieren sie schon, vielleicht auch nicht. Aber eines Tages wird es sie geben. Ob sie schon irgendwo darauf warten zu leben, oder nicht.
Ich habe nie darauf gewartet zu leben. Ich wurde dazu gezwungen. Und das finde ich unfair. Kindisch, oder?

Es brachte nichts.
'Warum sollte man sich umbringen wollen?'
Gegenfrage: Warum sollte man leben wollen?
Manche Menschen waren einfach nicht für's Leben gemacht. Ich gehörte dazu.
Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Warum auch? Die meisten Personen hatten doch auch keine Angst vor dem Leben.
Der Tod war im Grunde das selbe wie das Leben. Nur friedlicher.
Natürlich konnte man das nicht wirklich wissen, aber dann würde ich es eben ausprobieren. Ich würde nicht mehr zurückkönnen. Das war mir durchaus bewusst. Aber es war ein Abenteuer.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf flüsterte ich ein kleines "Auf wiedersehen".
Dann sprang ich. Ließ los. Von allem. Von meinem Leben.
Und ich wusste, dass ich nie glücklicher gewesen war.