Entscheidung

Paddy's Sicht

Am Abend verließ ich das Studio und schlich zur Kellertür. Niemand war zu sehen, niemand war zu hören. Anscheinend schlafen meine Geschwister schon. Glück für mich. So kann ich unbemerkt abhauen. Leise öffnete ich die Tür und ging nach draußen. So schnell, wie es ging, rannte ich weg. Mein immernoch gebrochenes Bein, schmerzte wie die Hölle. Aber das war mir egal. Ich muss einfach weg. Da ich hier in der Nähe von den Bergen wohne, beschloss ich auf einen zu klettern. Hier auf dem Berg, werde ich meine Ruhe haben und meiner geliebten Joelle nahe sein. Denn ohne sie will ich nicht mehr Leben. Ich kann es nicht. Sie gab mir halt. Ich brauch sie so.

Die ganze Zeit über klingelte mein Handy. Ich wusste, dass das meine Geschwister waren. Irgendwann schaltete ich das Handy aus. Ich will meine Ruhe.

Nach einem sehr schwierigen Gang, kam ich endlich an. Ich schloss die Augen und genoss die Stille. Und dann dachte ich wieder an Joelle. Wie ich sie kennengelernt hatte, unseren ersten Kuss, der erste Sex. Und dann kam mir der Unfall in den Sinn. Wir hatten doch noch so viel vor. Aber dann fiel mir etwas anderes ein. Was war mit dem Fahrer des silbernen Mercedes? Hat er überlebt?

Sofort kreisten meine Gedanken wieder um Joelle. Ohne sie fühle ich mich leer. Es ist so, als würde ein Teil von mir fehlen. Ich hatte meine Rasierklinge fest in der Hand und schnitt mir wieder in den Arm. Tränen und Blut liefen über meine Haut. Ich lief etwas weiter, weiter zum Abgrund und sah hinunter. Es ging bestimmt um die 70,80 Meter nach unten. Ja, wenn ich jetzt spring, dann werde ich bei Joelle sein. Dann sind wir wieder vereint. Dieser Gedanke lockte mir ein Lächeln hervor. In Gedanken dachte ich an meine Geschwister und an deren Kinder. Ja, sie werden mich vermissen, aber sie sind stark genug, um das zu bewältigen.

Dann dachte ich an meine Eltern. An meine Mama kann ich mich nicht mehr so erinnern, aber ich hoffe, dass sie meine Entscheidung akzeptieren würde. Und Papa? Der würd nur dem Kopf schütteln. Aber das ist mein Leben und ich entscheide, was geschieht. Auch wenn es heißt, dass ich meinem Leben ein Ende setzen will. Vor meinem inneren Auge sah ich zum letzten mal meine Geschwister. Wie sie alle vor meinem Krankenbett standen.
Maite, Angelo, Kathy, John, Jimmy, Patricia, Joey, Barby und Paul. Sie waren alle wegen mir gekommen, um mich zu sehen und um mir beizustehen. Ich freute mich sehr darüber, doch ich will meine Geschwister nicht länger zur Last fallen.

Sie sollen um mich trauern und mich dann so in Erinnerung behalten, wie ich war. Als einen lebensfrohen, lustigen, herzensguten, hilfsbereiten und vertrauenwürdigen Menschen. Je länger ich da stand, desto mehr zog mich der Gedanke, hier jetzt runterzuspringen. Ich trat näher an den Abgrund, holte ganz tief Luft und......

Glaubt ihr Paddy springt?

Schreibt mir.

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